Wer kennt die Grenzen des SkyGuiderPro?

  • Guten Tag in den Astrotreff


    Heute Nacht habe ich ein paar aufgelockerte Stunden bei Vollmond genutzt,
    um ein erstes Mal den elektronischen Polsucher von iOptron am SkyGuider zu benutzen.
    Angekommen waren der und mein erster Laptop ja schon im November aber
    das Wetter ist in Berlin dieses Jahr ausgesprochen miserabel für Sternengucker.
    Die erste Kalibration und das Einnorden gingen doch verhältnismäßig gut von der Hand.
    So zumindest mein Eindruck denn die Software ging mit mir recht fix durch die Schritte.
    Also die große Kamera an und mit 60sek Belichtung bei 135mm angefangen, denn das schaffte
    ich ja auch mit dem klassischen Polsucher. Alles rund. 80sek. Immer noch alles rund. 120sek.
    Ja mei, wieder runde Sterne. Ein bisschen keck auf 180sek hoch. Strichspuren. Bei 150sek
    Ostereier. Also hier ist Ende Gelände.
    Nun meine Frage an diejenigen welche auch ein solches Setup benutzen.
    Ist das wirklich schon das Maximum? Im Netz behaupten einige es wären 5 Minuten drin,
    andere reden von 10 Minuten bei 250mm, was ich allerdings für unglaubwürdig halte.
    Ich hatte mir doch schon etwas mehr erhofft wenn man ein paar hundert Euro investiert.
    Oder liegt es jetzt doch am fehlenden Guiding?
    Was ist die Grenze für 135mm bei sauberer Einnordung (die sollte ja nun „perfekt“ sein)?
    Einen Guiding-Anschluss hat der SkyGuider ja und der Laptop ist nun auch schon am Start.
    Macht es Sinn sich da reinzufriemeln oder ist die kleine Montierung eh schon am Limit?
    Mein Ziel war ja irgendwie die 120sek mal bei 300-400mm zu schaffen. Da wäre ich dann schon
    für sehr lange Zeit sehr zufrieden mit.
    Danke für eventuelle Antworten und einen guten Rutsch wünsch ich Euch.


    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich habe den Skyguider Pro, allerdings ohne den elektronischen Polsucher. Ich richte mittels der App PS Align aus, was dank des relativ kleinen Bildausschnitts zu einer guten Ausrichtung führt. Damit habe ich den Nordamerikanebel mit 200mm Brennweite und 120s belichtet und runde Sterne bekommen. Mit 300mm gingen beim Andromedanebel aber nur 60s Frames, um punktförmige Sterne zu bekommen (alles ohne Guiding). Das Problem ist ein bisschen die Einstellung des Objektes über die Dek-Klemme des Skyguiders (ich habe keinen Kugelkopf benutzt), bei schwererem Equipment wird es fummelig und die Polausrichtung kann sich verstellen. Auch kann sich bei Benutzung eines leichten Fotostativs, wie ich es benutzt habe, bei schwerem Equipment nach Änderung der Ausrichtung des Objektivs, die Polausrichtung leicht verändern, da die gesamte Anordnung nicht verwindungssteif genug ist. Ich denke aber mit einem stabilen Stativ sollten auch mit 300mm 2 min oder mehr Belichtungszeit ohne Guiding drin sein.

  • Hallo Thomas,


    Das Stativ ist ein 312 Report Astronomie von Berlebach mit 20kg Traglast.
    Das sollte bei dem Skyguider mit Gegengewicht und Kamera ~9kg noch weit
    weg von Überlastung und somit nicht die Fehlerquelle sein.
    Die Ausrichtung mittels optischem Polsucher war doch immer recht friemelig
    und trotz App für die Position von Polaris im Sucher habe ich regelmäßig bemerkt
    das er nach einer Stunde nicht mehr dort im Sucher war wo er theoretisch sein sollte.
    Wenn Du mit dem klassischen Sucher und manueller Einstellung schon bei 200mm 120sek schaffst wovon ich nicht mal
    zu träumen wagte und was ich auch mit dem elektronischen Sucher der ja nun völlig fehlerfrei einzunorden sein sollte
    nicht in meinem Zielbereich erkennen kann muss ich ja schon davon ausgehen das die Mechanik meines SkyGuiders mangelhaft ist.


    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">muss ich ja schon davon ausgehen das die Mechanik meines SkyGuiders mangelhaft ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nicht unbedingt, vielleicht machst du ja auch irgendetwas etwas falsch, wäre immerhin auch möglich?! Selbst wenn du ein sehr stabiles Stativ benutzt, ist der Schwachpunkt m.M.n. die Originalpolhöhenwiege vom Skyguider Pro. Wenn du die Montierung ausgerichtet hast, ohne das Equipment (Kamera+Objektiv) bereits auf der Montierung draufgeschnallt zu haben, kann sich beim Draufmontieren des Equipments doch wieder etwas verstellen und die Polausrichtung verloren gehen. Ich schnalle vorher immer alles drauf und mache dann erst die Ausrichtung. Zugegebenerweise ist diese Vorgehensweise zwar noch fummeliger bei der Aufstellung aber sie hilft definitiv. Aus gleichen Gründen darfst du die Kamera bei Einstellungsänderungen auch nur sehr vorsichtig berühren, ansonsten kann sich auch dabei wieder etwas an der Polausrichtung verstellen. Deutlich stabiler ist die Polhöhenwiege von Wiliams, allerdings auch deutlich teurer. Es funktioniert aber auch mit der Originalpolhöhenwiege, bei mir jedenfalls. Drücke die Daumen, das du es noch hinbekommst und dass es nicht die Mechanik ist!

  • Dank des dauerhaften Bildes der Kamera (elektron. Polsucher) kann ich ja
    auf dem Laptop sogar sehen das das Alignement bestehen bleibt und
    Einnorden tu ich schon immer mit dem komplett aufgebauten Equipment,
    so dass ich nach dem Einnorden höchstens noch den Bildausschnitt der Kamera anpasse.
    Eventuell hat die Eingabe der Ortsangabe nicht gestimmt, bei den ersten Eingabeversuchen
    hat die Software meine Zahlen ignoriert. Ansonsten fällt mir erstmal nichts ein was
    ich verändern könnte. Das mit der Polwiege hab ich anderswo auch schon gelesenn.
    Das wäre ein echtes Armutszeugnis.
    Nunja das Wetter soll ja weitere 2 Wochen grau bleiben hier.
    Also der erste Neumond des Jahres wieder hinter Wolken genau wie die letzten 2 des letzten Jahres.
    Wird also noch etwas dauern mit einer Lösung des Problems. Sch..wetter


    Gruß Andreas

  • Heute gibts mal ein kleines Update.


    Ich habe heute eine kurze Runde bei Großstadtrandhimmel in den Himmel gelinst
    und habe nach einer gehörigen Fummelei, die 3 Minuten stabil ohne Ausreißer erreicht.
    Da meine eigentlichen Ziele derzeit alle schon gegen 8 Uhr abends den Horizont küssen
    habe ich einfach mal grob auf den großen Bären gehalten und nach der ersten Freude am
    heimischen Rechner über die doch recht runden Sterne, (sicher für einige noch nicht perfekt)
    klappte die Kinnlade noch weiter runter als ich sah das sich M97, die Sufboardgalaxie und viele
    andere Galaxien ins Bild geschlichen haben. Ich dachte mir auf dem Feld. Naja um runde Sterne zu sehen
    reicht ja der große Bär aber das mit 135mm nach 48 Minuten schon soviel zu sehen ist hätte ich nicht gedacht.


    https://abload.de/image.php?img=test180sbkedk5r.jpg


    Die Lernkurve steigt also noch wie man sieht und ich habe den SkyGuider vorschnell verurteilt. [:D]


    Gruß Andreas

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