Frage Leichtgängigkeit Montierung

  • Hallo,
    ich habe eine ältere manuelle Montierung und damit noch wenig Erfahrung. Vermutlich ist es die Bresser Mon-1.
    Mit den biegsamen Wellen + Drehknöpfen kann ich die Feintriebe ganz gut gut betätigen. Die 6mm Wellenenden (Schneckenwellen) für die Feintriebe kann ich mit bloßen Fingern bei hohem Kraftaufwand noch gerade so drehen (ohne aufgesetztes Teleskop, doch ich habe keine sehr kräftigen Finger).


    Nun möchte ich eine einfache RA-Nachführung anbauen, sollte ich da an eine Wartung der Montierung (Reinigen, Fett ersetzen) denken - wie leichtgängig sollten die Schneckenwellen etwa sein, wie ist das bei Euch ? Danke für einen Rat!


    Gruß Uwe


  • Hallo,


    Die biegsamen Wellen kannst du ja schon mal gut bewegen.
    Mit den Fingern konnte ich die Wellenstümpfe auch nicht bewegen, da reicht der kleine Durchmesser der Welle einfach nicht aus um dort vernünftig mit den Fingern ansetzen zu können.


    Falls die Montierung doch zu schwer geht, was meistens an einer zu eng gestellten Schnecke liegen kann, kann diese, nach dem Bild deiner Montierung zu urteilen, etwas weiter weg vom Schneckenrad gestellt werden.


    Wenn du dir es zutraust, die Montierung zu zerlegen, dann ist es auch sinnvoll, altes und zähes Fett auszutauschen, dann lassen sich die Schnecken und damit die beiden Achsen wieder sehr leicht drehen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo und danke für die Info, ich schlußfolgere, wenn sich also die Wellen noch irgendwie mit den bloßen Fingern drehen lassen liegt noch keine unmittelbare "Gefahr" vor.


    Trotzdem werde ich mich umschauen und mal an anderen Montierungen hinsichtlich der Leicht/ Schwergängigkeit schauen um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen. Daß das Fett irgendwann erneuert werden muß damit rechne ich. Ich bin zwar kein Mechaniker aus Leidenschaft aber das ist sicher machbar.


    Inzwischen habe ich den RA-Antrieb angebaut, er läuft und die Kupplung rutscht nicht. Mal sehen wenn dann Kälte dazukommt.


    Dankeschön, Gruß Uwe

  • Hallo Uwe,


    Deine Montierung macht äußerlich einen sehr guten Eindruck, da scheinst Du ein gutes Stück zu haben. Eine wichtige Frage wäre wie alt die Montierung tatsächlich ist, denn dann lässt sich eher entscheiden, ob ein Wechsel des Fettes ansteht. Ansonsten kann eine Schwergängigkeit auch nur am Andruck der Schnecken liegen, d.h. am Schneckenspiel. Ab- und Neufetten und insbesondere das Einstellen des Schneckenspiels sind nicht unbedingt trivial. Wenn Du Dir das zutraust, ist auf jeden Fall die Wahl des richtigen Fettes wichtig, da sich das mit dem in der Montierung verbauten Metall vertragen muß. Es gibt Berichte von innen korrodierten Montierungen, weil das Fett falsch gewählt wurde. Baader bietet ein spezielles Montierungsfett an. https://www.astroshop.de/sonst…%231-teflon-braun/p,49299 https://www.astroshop.de/sonst…%232-teflon-weiss/p,49300


    Für Informationen zum Zerlegen und Neufetten ist die Seite https://cg-5.de/Bresser%20Service.html hilfreich. Unter der alten Seite gibt es auch Anleitungen https://cg-5.de/archiv/ Du müßtest mal schauen, was da einer Bresser Mon-1 entspricht. Alternativ bietet auch http://astrogeraete.de/Service.html Wartung von Montierungen an und interessante Einblicke in das Innenleben von Montierungen.


    Wenn Du die Wartung doch machen lässt, ist das nicht die schlechteste Entscheidung, Du weißt auf jeden Fall, daß die Montierung dann auf Dauer in Ordnung ist.


    Beste Grüße


    Dietmar

  • Hallo Uwe,


    ich stelle die Schnecke immer so ein, dass ich die Antriebswelle ohne Gewalt drehen kann, sie aber auch keine großes Spiel hat. Aber Achtung: Wenn du das im warmen Zimmer machst und dann bei Minusgraden raus gehst, kann es gut sein, dass sie sich nicht mehr bewegt, da zu straff eingestellt. Selbst bei der großen Montierung bei uns im Verein müssen wir das Spiel für Sommer und Winter immer neu einstellen.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo,
    danke Euch für die weiteren Tips. Ich weiß nicht wie alt die Montierung ist, jedenfalls liegt sie allein schon bei mir vier Jahre. An der Schwergängigkeit der Schnecken scheint es vordergründig nicht zu liegen, denn wenn man die Klemmungen lockert läßt sich das Teleskop auch nicht gerade ganz "saugend" bewegen. Aber Gewalt braucht es auch nicht. Die Wartung habe ich im Blick, danke für Eure Links ! Vor Jahren habe ich mich schon mal einer Lidlscope-Montierung wartungstechnisch versucht, das ging soweit klar.
    Gruß Uwe

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