Beobachtungsaufrufe zum 3.10. und 21.12. 2020

  • In den kommenden drei Monaten werden <b>zwei sehr enge Konjunktionen</b> stattfinden: am 3.10. zieht <b>Venus</b> in einem Abstand von <b>5’ südlich an Regulus</b> vorbei, und am 21. Dezember zieht <b>Jupiter 6’ südlich an Saturn</b> (!) vorbei.


    Die Konjunktion Venus-Regulus findet am 3.10.2020 um 1:00 MESZ statt, und wenn beide gegen 3:45 Uhr aufgehen, sind sie bereits 10’ voneinander entfernt. Bei Sonnenaufgang gegen 7:30 Uhr beträgt der Abstand bereits 20’. Diese Konjunktion ereignet sich alle 8 Jahre, und am 1./2.10.2044 wird es sogar zu einer Regiulus-Bedeckung kommen – allerdings auch gegen Mitternacht.


    Zu diesem Ereignis gibt es einen Beobachtungsaufruf von G.Können in dem es darum geht, mit Hilfe der Venus als „Leitstern“ den Regulus so lange wie möglich zu verfolgen: Reicht die Sichtbarkeit mit bloßem Auge bis zum Sonnenaufgang?


    Ich habe diesen Aufruf um einen weiteren Aspekt ergänzt: bei einer solch engen Annäherung macht sich der „Überstrahlungseffekt“ (vermutlich ein Kontrasteffekt) bemerkbar, d.h. das Auge nimmt das schwächere Gestirn deutlich schwächer wahr als er tatsächlich ist. Diesen Effekt habe ich bei Jupiter entdeckt und beobachtet. Er beginnt bereits in einer Entfernung von 1.3°, und in einem Abstand von 0.1° (also 6’) beträgt er sogar 2.2 Magnituden. Das wird für die sehr enge Begegnung Jupiter-Saturn in den Tagen um den 21. 12.2020 interessant – daher habe ich auch hierzu einen Beobachtungsaufruf gepostet. Beide Aufrufe sind mit entsprechenden näheren Angaben im Polarlicht- und Astronomie-Forum des AKM zu finden:
    <b>Venus–Regulus</b>: https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=1&t=59676
    <b>Jupiter–Saturn</b>: https://forum.meteoros.de/viewtopic.php?f=1&t=59692


    Aufgerufen sind für den „Überstrahlungseffekt“ insbesondere Beobachter von veränderlichen Sternen, die also über Erfahrung mit Helligkeitsschätzungen haben. Ich würde mich freuen, wenn sich einige Beobachter in den Tagen um die beiden Konjunktionen an den Beobachtungen beteiligen würden. Erfahrungen kann man schon im Vorfeld sammeln, so dass man eine ungefähre Vorstellung von der Helligkeit des betreffenden Gestirns im „Normalzustand“ bekommt, um dann die potentiellen Abweichungen in den Konjunktionstagen besser erfassen zu können. Dabei nicht vergessen: dieser Effekt ist ein rein optisch-physiologischer, der im Zusammenwirken von Auge und Hirn entsteht – er kann mit Instrumenten nicht gemessen werden! <b>Hier kommt es wirklich auf die visuelle Beobachtung an!</b> Je mehr Beobachter mitmachen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse! Hoffen wir nun auf gutes Wetter!


    Interessenten wünsche ich viel Erfolg!
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    großen Dank für Deinen Hinweis - hab ich im Küchenkalender eingetragen :-). Bei meinem Glück wird's bewölkt sein (sämtliche Chancen auf helle Stern Bedeckungen durch den Mond gingen schief dieses Jahr :( ).


    Dennoch - CS uns allen :-),
    Walter

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