Astromodifizierte DSLR - Hilfe beim testen

Hallo Fabio,

Der starke Rotstich ist normal und eine Folge der Astromodifizierung. Meine 1000Da erzeugt ähnliche Bilder. Das in der EBV zu beherrschen ist kein Problem und für Tageslicht und Mond wird die Kamera ja ohnehin nicht mehr verwendet. Aus Stadt oder Dorf (Balkon) ist der Farbstich durch die Straßenbeleuchtung sehr stark, der deutlich dunklere Himmel mit dem UHC deutet darauf hin.
Der helle Streifen unten auf den Bildern sieht mir nach einer externen Lichtquelle aus. Ein Dark schafft hier Klarheit.

Funktioniert die Sensorreinigung noch? Wenn ja, hast Du vermutlich den Standardumbau, bei dem nur der Tiefpassfilter entfernt wurde, UV- und IR-Sperrfilter aber drin geblieben sind. Eine scharfe Tageslichtaufnahme durch ein Teleobjektiv mit Offenblende schafft da Klarheit. Wenn das Bild nur Rotstichig ist, ist das der Standardumbau. Wenn das Bild voller katastrophaler Farbsäume ist, könnte es sich um einen Komplettumbau handeln. Dann würde aber auch die Sensorreinigung nicht mehr funktionieren.

Bis dann:
Marcus

Hallo Fabio,

für eine astromodifizierte Canon (ich selbst besitze eine modifizierte 1200D) sehen die gezeigten Aufnahmen vollkommen normal und richtig aus. Falls sich dein Balkon in der Stadt befindet oder Du generell in einer Lichtglocke sitzt, trägt das bei Nachtaufnahmen zum Rotstich bei.

Dazu ein paar Fragen an Dich:
<ul>
<li>Welchen Himmelsbereich hast Du zur Probe fotografiert? Die meisten Nebel/Gasnebel weisen einen hohen Rotanteil auf.</li>
<li>Auf den Nachtaufnahmen zeigt sich unten links im Bild verstärkt etwas, dass ich als Artefakt interpretieren würde. Kann es sein, dass Straßenbeleuchtung oder ähnliches in deine Optik reingestrahlt hat?</li></ul>

Erfahrungsgemäß habe ich auf meinen Rohaufnahmen je nach Aufnahmeort, Wetter und Temperatur viele Farben erleben dürfen. Rotstich, Orangestich, Blaustich. Meine Tageslichtaufnahmen sehen genau so aus und machen es wie vorhergesehen erforderlich, bei diesen einen manuellen Weißabgleich vorzunehmen.

Grundsätzlich ist es aber so, dass der initiale Farbstich deiner Aufnahme egal ist, denn dein Bildsensor fängt auch nur das auf, was an Licht auf ihn trifft. In der späteren Bildbearbeitung wird man nach dem Stacken den Schwarzpunkt und auch alle anderen relevanten Parameter selbst setzen, was dann wiederum dafür sorgt, dass das Bild nicht mehr rotstichig wirkt.

Zum Abschluss eine Randbemerkung: Nur weil man beispielsweise 3 Minuten lang belichtet bedeutet dies nicht, dass das Bild dann nur noch rot leuchtet. Du nimmst 3 Minuten lang das gesamte sichtbare Lichtspektrum auf, welches dein Bildsensor auffängt. Am verhältnismäßigen Rotanteil gegenüber dem übrigen Farbspektrum ändert sich dann nichts mehr, allerdings wird das Bild stetig heller.

Grüße und CS
Christian