Andromeda Galaxie kaum zu sehen auf Fotos

  • Ich habe nun die 3. Nacht damit verbracht die Andromeda Galaxie zu fotografieren. Ich habe sie zwar fotografieren können aber das Ergebnis ist so naja. Ich habe folgendes gemacht in der Nacht auf den 06.08. Kamera: Sony A7 iii mit dem Tamron 70-300mm auf 300mm Einstellungen: 300 Einzelbilder mit jeweils ISO 1600 und einer Belichtungszeit von 15sek mit Nachführung und 100 Darks. Stacken ging über Deep Sky Stacker nicht da er meine Bilder nicht annimmt daher mit Sequator. Alles ist klar zu sehen auch der leuchtende Punkt in der Mitte der Galaxie aber eben nicht der Nebel um die Galaxie herum den erkennt man zwar aber ohne diese Typische Spirale. Diese Nacht war quasi das beste Ergebnis da man die Galaxie die darüber liegt auch so leicht sieht. Also nun wisst ihr wo mein Problem liegt. Warum bekommen es andere hin ein super Ergebnis zu zaubern aber ich nicht. Habe mir auch Youtube Videos angesehen und die bekommen es mit DSLR und Tele weitaus besser hin als ich. Es gibt 2 Möglichkeiten 1. die Videos bzw deren Ergebnisse sind Fakes oder 2. ich raffe es einfach nicht. Kann mir bitte einer helfen warum ich es nicht hin bekomme? Stimmt was mit den Einstellungen nicht oder wo liegt das Problem?

  • Hallo,


    15 Sekunden Belichtungszeit sind schon sehr wenig für ein DeepSky Objekt. Du schreibst du hast eine Nachführung, dann sollte es kein Problem sein auch länger zu belichten. Versuch es doch mal mit einer oder zwei Minuten. Da müsstest du dann auch auf den Einzelbildern schon deutlich mehr erkennen.


    Grüße


    Harry

  • Vielen Dank für diene Antwort. 1-2 Min stelle ich mir recht schwer vor. Dann müsste ich ja theoretisch bei Iso 100 anfangen. Aber ist die dann nicht zu überbelichtet?

  • Du kannst auch bei zwei Minuten mit z.B. 800 ISO oder mehr fotografieren. Das wird erstmal sehr hell aussehen, aber das machst du später in der Bildbearbeitung wieder weg.


    Wieviel man mit der Bildbearbeitung rausholen kann wird in diesem Video gut deutlich:

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    Allgemeiner Tipp der mir sehr geholfen hat:
    Ich schaue mir gerne auf Instagram Astrobilder an. In den Bildbeschreibungen dort findet man häufig auch Infos zur verwendeten Belichtungszeit, ISO, etc. Ist immer interessant zu sehen wie andere es machen und was dabei rauskommt.

  • Hallo,


    ohne das Foto zu sehen ist es schwer dazu etwas zu sagen.


    Die 15 Sekunden Belichtungszeit sind erstmal nicht unbedingt das Problem, man bekommt auch mit 15 Sekunden gute Fotos hin. Aber um die Belichtungszeit einordnen zu können stellt sich auch die Frage wie stark die Lichtverschmutzung war.
    Ich vermute eventuell ein Fehler beim Stacking. Zeig doch mal den Stack sowie ein Einzelbild. Hast du auch mal versucht ohne Darks zu stacken ob es dann eventuell besser aussieht ?
    Eventuell hast du das Bild auch noch nicht richtig bearbeitet. Hast du den Stack schon richtig gestretcht ?
    Ohne das Bild zu sehen lässt sich nur spekulieren wo der Fehler liegen könnte.


    Gruß
    Armin

  • Hallo Jan,


    Manche Dinge sind in der terrestrischen Fotografie und der Astrofotografie gleich: wenn Dein Bild unterbelichtet ist, musst Du Belichtungszeit und/oder ISO erhöhen.


    Wobei ich das Ergebnis in deiner Cloud für die kurze Belichtungszeit schon sehr ordentlich finde. Den Rest musst Du bei der Bildbearbeitung raus holen. Und dass da gerne mal so zwei bis drei Stunden pro Bild drauf gehen, wird in den Youtubevideos gerne unterschlagen. Ist halt einfach zu unsexy.


    Erhöhe die Belichtungszeit. Eine Minute bei 800 oder 1600 ISO sind durchaus angemessen. Und dann beschäftige Dich mit der EBV. Die Youtube Videos von Frank Sackheimer (frasax hier im Forum) und Astrohardy (auch hier im Forum aktiv) dürften sehr lehrreich für Dich sein. Du stehst noch ganz am Anfang einer sehr steilen Lernkurve. Aber das haben Andere auch schon hinbekommen, das schaffst Du ebenfalls.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Jan,


    Die Einzelaufnahme sieht normal aus, mit 300 Aufnahmen davon müsste ein ganz gutes Bild herauskommen !


    Der Stack sieht dagegen nicht gut aus. Da ist also eindeutig was beim Stacking komplett schiefgelaufen


    1. an den Sternen erkennt man sehr deutlich dass die Bilder nicht sauber übereinandergelegt wurden. Die Stackingsoftware die du benutzt hast kenne ich nicht. Aber Deepskystacker müsste mit den Bildern eigentlich klar kommen. Was genau meinst du damit dass er "die Bilder nicht nimmt" ?


    2. Man erkennt auf dem Bild nur den Kern, alles andere ist eine blaue Fläche. Das sollte nicht so sein. Entweder ist hier auch mit dem Stack etwas komplett schiefgelaufen oder du hast die Aufnahme nicht korrekt bearbeitet.
    Falls das schon bearbeitet ist, hast du das Bild eventuell nicht gestretcht. Der Himmelhintergrund muss deutlich Rauschen, erst dann kann man sich sicher sein das es ordentlich gestretcht ist. Solange das eine glatte einfarbige Fläche ist hast du längst noch nicht alles gesehen was in deinem Bild drinsteckt. Und falls es nach dem stretchen nicht rauscht und nur diese einfarbige Fläche zu sehen ist dann ist mit dem Stack etwas komplett schiefgelaufen.


    3. Sind die Einzelaufnahmen in RAW oder JPG aufgenommen? Falls es JPG ist könnte das ebenfalls ein Problem sein.
    Und den Stack sollte man nach Möglichkeit auch erstmal als 16 Bit FITS oder TIFF abspeichern, falls es noch nicht gestretcht ist eher sogar 32 Bit. Wenn der Stack ungestretcht als JPG abgespeichert wird könnte das auch zu so einem Ergebnis führen.


    Gruß
    Armin

  • Hallo Jan
    Ich bin zwar noch Anfänger und kann eigentlich nicht so mitreden wie ich möchte.
    Da wir aber beiden den M31 mit 300 mm im Visier haben möchte ich doch etwas sagen.


    Also das Einzel Foto sieht ja schon mal gut aus, wenn du dann die 300 Fotos stacken könntest würde das sicher ein gutes Ergebnis ergeben.
    Auch verwenden wir beide die gleiche Belichtungszeit von 60 Sekunden (ISO 1000) recht viel mehr geht bei 300 mm mit den Skywatcher Star Adventurer nicht.


    Aber was mich interessieren würde, warum Deep Sky Stacker deine Bilder nicht annimmt, hast du in RAW oder JPG fotografiert, beides sollte kein Problem sein.


    „Stacken ging über Deep Sky Stacker nicht da er meine Bilder nicht annimmt daher mit Sequator“


    Welche Fehlermeldung kommt, wenn du die Fotos hochladen möchtest.


    Liebe Grüße
    Peter

  • Hallo jan,


    Na schau mal, da kommen wir der Sache ja schon näher. Jetzt noch Darks und vor allem Flats machen. Letztere um die Vignettierung und die Schatten durch Schmutz auf dem Chip los zu werden.
    Und der Rest ist dann Bildbearbeitung. Da geht noch eine Menge, ich denke dass in dem Rohmaterial ein schönes Foto drin steckt.


    Weiter viel Erfolg:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Gibt es irgendeinen Trick so das die Galaxie etwas mehr heraus sticht und nicht 'nur' aussieht wie ein Nebel mit einem Punkt in der Mitte? Ich nutze Photoshop und das schon sehr lange für meine Landschaftsfotos aber eine Galaxie ist noch mal eine andere Nummer.

  • Hallo Jan,


    selbstverständlich gibt es da Möglichkeiten. Das ist die Astrobildbearbeitung, die ich in meinem Posting gestern schon erwähnt habe. Aber es gibt nicht „einen Trick“. Das ist durchaus eine bis drei Stunden Bearbeitung pro Bild und -zig Schritte, besonders am Anfang. Und ich werde nicht zwei Stunden lang Grundlagenwissen aufschreiben, das anderswo im Netz fertig aufbereitet steht. [;)]
    Ich hatte Dir die Videos von Frasax und Astrohardy genannt. Die solltest Du Dir in aller Ruhe anschauen.
    Stichworte: stretchen, Datenreduktion, ebnen, glätten, entrauschen. Und dann geht es an die Detailarbeit. Schärfen, Ebenen und Masken erstellen und bearbeiten, Sternradien reduzieren und so weiter. Photoshop ist gut, aber es gibt auch auf Astrofotografie spezialisierte Software, die teilweise sogar Freeware ist. Fitswork ist da der absolute Klassiker, der auf jeden Astrorechner gehört. Sozusagen die Fortsetzung von DSS.


    Und noch etwas: Astro-EBV hat wenig bis gar nichts mit „normaler“ Fotobearbeitung zu tun. Das ist eine ganz andere Hausnummer. Aber es ist machbar und es gibt wie gesagt gute Tutorials auf Youtube. Aber die Bildgewinnung ist der einfache Teil.


    Viel Erfolg:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi,
    Wenn die Bilder nach dem Stacken dunkel sind, ist das weitestgehend normal, dann musst du die Bilder einfach strechen, wie das geht, wird hier erklärt:

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    Video ist ganz gut, ich schreibe es aber einfach auch noch kurz hierrein falls du keine Lust hast dir das Video anzuschauen[;)]


    Als erstes musst du die Gradations Kurven in einem Programm deiner Wahl aufrufen, und (so mache ich es zumindest) bei dem Schnittpunkt von Kurve und Histogramm, die Linie hochheben, sodass eine Kurve entsteht. Diese darf aber nicht oben die Decke berühren, ruhig mit vielen Punkten die Linie glätten.


    Danach einfach wieder die Belichtung niedriger machen, und dann wieder alles von vorne.
    Ich hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen.


    Mfg
    Christian

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