Hallo Leute,
mein 20“ F 3,7 Dobson ist jetzt zusammengezimmert.
Die wichtigste Vorgabe war eine möglichst kompakte Bauweise, damit er wenig Platz in unserem Camper einnimmt.
Zur Herstellung des Spiegels: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=250247
Ich entschied mich für einen Monoringdobson mit demontierbaren Sekunddärspiegel.
Es ist kein handwerklich perfekt gebautes Teleleskop, wie hier im Forum in letzter Zeit öfter gezeigt, sondern es wurden von mir nur Ständerbohrmaschine, Akkuschrauber, Stichsäge und Exenterschleifer eingesetzt.
Nix Dübeln, sondern Schraube rein ins Holz und fertig.
Als Baumaterial nahm ich die unglaublich robusten Siebdruckplatten, auch weil ich faul war und nicht lackieren wollte.
Als Hauptspiegelzelle wählte ich die klassische 18 Punktlagerung. Als Radiallagerung dienten lediglich zwei Holzklötze an der hinteren Glasplatte.
Aufgrund der geringen Außenmaße und möglichst niedriger Position der Hauptspiegelzelle wird der Spiegel über 4 Schrauben in den Ecken justiert. Ich hatte so etwas schon mal vor Jahren gebaut und es funktioniert.
Das Aluzeugs hatte ich von vergangenen Projekten noch rumliegen.
Dafür einen schönen Dank an Ralf und Frank. Auch wurde noch Aluminium vom leider vor Jahren tödlich verunglücktem Werner Reimann benutzt.
Als Okularauszug verwendete ich eine alten NGF DX 3, der auch nach 20 Jahren noch super funktioniert.
Der Dobson läuft butterweich und es gibt auch mit Korrektor und schweren Okularen keine Ballancheproblem.
Das Gesamtgewicht beträgt ziemlich genau 35 kg.
Hier jetzt ein paar Bilder:
Ach ja, „First Light“ gabs natürlich auch.
Beim ersten Versuch kam ich gerade nicht in den Fokus.
Nachdem das Gestänge angepasst war, konnte es losgehen.
Der Sterntest zeigte ein auf den Punkt scharfes Bild.
Intra und Extrafokal sah es sehr ähnlich aus. Keinerlei Anzeichen von Astigmatismus.
Es war lediglich ein Hauch Unterkorrektur zu erahnen. Verspiegelt und mit fertigem Teleskop sah es tasächlich besser aus als meine damalige Improvisation, die nie zu 100% zu justieren war.
Die Stützstrukturen des Sandwichspiegels waren bei stärkerer Defokussierung deutlich sichtbar.
In Fokusnähe verschwanden sie und gingen in die überlichweise bei Defokussierung sichtbaren Ringe über. Im scharfgestellten Bild war auch kein Streulicht sichtbar.
Allerdings hatte ich mittelmäßiges Seeing, die sinnvolle Höchstvergrößerung beim Testen lag bei 360-fach.
Nach den bisher gemachten Erfahrungen würde ich einschätzen, dass die von Gerhard hergestellten Sandwichrohlinge hervorragend zur Herstellung ultraleichter Spiegel geeignet sind und wirklich funktionieren.