Vorstellung und Fragen bzgl. Zubehör

  • Gibt es noch Meinungen zu den anderen Themen, die ich angesprochen hatte?


    Konkret: Wie äußert es sich, wenn eine Kollimation notwenig ist? Kann das die Unschärfe erklären? Hierzu habe ich gegoogelt, aber keine Infos gefunden bzw. die Ansicht, die man ohne Okular sehen soll, sieht bei mir anders aus...


    Und: Wie genau äußert es sich, wenn das Seeing (laut meteoblue) schlecht ist? Dadurch, dass weniger Sterne/Objekte sichtar sind oder kann das dazu führen, dass ich den Fokus nicht befriedigend scharf einstellen konnte?


    Gruß und CS
    Dominik

  • Hallo Dominik,


    Mir ist aus dem Beschrieben oben nicht ganz klar: Hast Du die Fokussier Probleme schon mit dem Übersichtsokular? Dem 32mm? Oder erst beim 7mm Okular?


    Ein heller Stern wie Wega, das lässt sich kaum auf einen nadelfeinen Punkt beim Newton fokussieren. besser man nimmt da so ein 3mag Stern. Beim Übersichtsokular lassen Probleme beim Scharf stellen meist auf totale Dejustage schließen, oder Asti Probleme mit den Augen (kriege ich ohne Brille z.B auch nicht hin). Starkes Seeing bei Wega, Sirius und ähnliche merkt man am lebendigen und farbigen Geflacker. Aber kaum an Unschärfe bei schwacher Vergrößerung.


    Bei hohen Vergrößerungen merkt man meist das Seeing, oder leichte Dejustage direkter. Jahrelang sollte eine Justage natürlich nicht zurück liegen. Also da mausst Du sowieso mal ran. Ist eben ein Newton.


    Speziell zum Seeing: Meteoblue und andere sagen nur grob vorher und liegen oft auch kräftig daneben. Das muss man selbst und live beurteilen (Erfahrung). Seeing ist dynamisch. Auch beim leichten defokussieren flackert es an verschiedenen Stellen des Scheibchens verschieden hell. Bei gutem Seeing ist es deutlich ruhiger, aber nie 100% ruhig. Gutes seeing ist relativ selten.


    Geradezu plastisch lässt sich das Seeing an Mond (Terminator oder heller Rand) beurteilen. Einfach oft beobachten, dann bekommt man ein Gefühl dafür. Und Geduld! Wetter mit gutem Seeing sind selten. Wenn Du einen Schnellvergleich willst, Dann peil was im Zenit an, danach was flacher am Horizont.


    Per Wort zu erklären ist es nicht ganz einfach. Ach ja - enge Doppelsterne im Bereich 2", 1" oder auch mal 0,5" beim 8" Teleskop, sind auch ein guter Indikator. Kann man sie trennen, ja oder nein? (und wenn ja - wie oft ;-))


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    schön von Dir zu lesen. Vielen Dank für Deine Antworten! :)


    Genau, die Probleme hatte ich schon mit dem 32mm Übersichtsokular. Deine Infos bezüglich Seeing, Dejustage und Schärfe bei Sternen wie Wega sind wirklich sehr hilfreich!


    Dann befolge ich deine Tipps jetzt und traue mich an eine Justage! :D Und danach gilt es ein Gefühl für das Seeing zu bekommen, am Mond zum Beispiel. Super!


    Dankschön! :)


    Viele Grüße und CS,
    Dominik

  • Hi Dominik,


    gerne. Und noch ein Tipp wegen Justage. Eine sehr gute Justage am Stern zu prüfen ist so simpel nicht nach meiner Erfahrung.
    Man muss sehr hoch vergrößern (bei Dir, 6" empfiehlt sich 200x-300x, OK maximal hast Du ein 7mm Okular) und natürlich gutes Seeing, sonst verwischt/verzappelt das Bild der doch kleinen Beugungsfigur.


    In den üblichen Testbildern, ist die schwarze Mitte nicht der Fangspiegel, den man bei sehr starker Fokussierung sieht und typisch leicht versetzt. Da hab ich mich früher getäuscht. Nein es bei sehr schwachem defokussieren des zentrisch schwarze Beugungsfeld, das sieht man erst bei hoher Vergrößerung so wie in den typischen Abbildungen, z.B. hier:


    http://www.bay-astronomers.org/TM/Topten.htm#10


    siehe 10)


    und achte auf dem Querlink


    1. with strong turbulence (also starkes Seeing, das ist eine Simulation)
    2. Abbildungsfehler (abberation types), bei Ideal Seeing (also theoretisch, sauber)


    Hier vielleicht noch besser veranschaulicht:
    http://www.pteng.de/astro/justage/newton/frame_r.htm


    Noch mal, diese Bilder erhält man bei nur leichter Defokussierung und mit sehr hoch vergrößernden Okularen. Das Bild ist ein anderes mit schwach vergrößernden Okularen und hoher Defokussierung.


    Viel Erfolg,
    Walter

  • Hallo Walter,


    sehr interessante Links, vielen Dank! :)


    Das erklärt dann auch, warum das Testbild, das ich gesehen habe, den Bildern in den meisten Anleitungen online nicht entspricht...


    Nächste Haltestelle "Newton Justage!". :D


    Dankeschön,
    Dominik

  • Hi,


    heute Abend/Nacht soll ja ganz annehmbares Seeing sein. In Schleswig Holstein und bei den Friesen gar ausgezeichnet:
    https://www.skippysky.com.au/Europe/
    (* auf /seeing/ gehen und +24)


    Kannst es ja noch mal rummtesten mit dem fokussieren und Star Tests ... Ich selbst bin gespannt, ob ich Jupiter und Saturn (ja, Mars auch) einige Details entlocken kann. Bisher gab es nur Gematsche in 2020 bei diesen Planeten.


    CS,
    Walter

  • Huhu Walter,


    danke für den Tipp! :) Letzte Nacht sah es hier bei uns auch sehr gut aus, ich komme allerdings aktuell nicht so richtig weiter mit meiner Justierung... Immerhin habe ich den Grund dafür herausgefunden, dass sich die Anleitungen und meine Beobachtungen deswegen unterscheiden, weil ich so ein "schnelles" f/5 Schmidt-Newton Teleskop habe. In der original Bedienungsanleitung ist eine Sektion zur richtigen Justage, allerdings muss ich mir zuerst eine sinnvolle Justier-Hilfe basteln. Ich habe Probleme damit zu beurteilen, ob der "Diagonale Spiegel" (laut Anleitung) richtig gezeigt wird. Laut Bebilderung als schmaler Rand. Den sehe ich aber - wenn ich mittig schaue - überhaupt nicht bzw. nur an einer Seite. Das würde ja dann schon für eine Dejustage sprechen... Ich sammle heute noch meinen Mut und schraube dann - vorsichtig wie beschrieben - ein wenig daran herum. ^^


    Ich drücke Dir die Daumen für Jupiter, Saturn und Mars! :)


    Gruß
    Dominik

  • Hallo Dominik, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich habe Probleme damit zu beurteilen, ob der "Diagonale Spiegel" (laut Anleitung) richtig gezeigt wird. Laut Bebilderung als schmaler Rand. Den sehe ich aber - wenn ich mittig schaue - überhaupt nicht bzw. nur an einer Seite<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">HALT- erst mal nix drehen. Was meinst du mit <i>Laut Bebilderung als schmaler Rand</i>? Die Bilder zeigen den Tubus von der Seite betrachtet, 90° gedreht zum OAZ. Wenn du aber durch den OAZ blickst siehst du nicht den Rand des FS, du schaust dann auf seine volle Fläche.


    Und der sollte kreisrund sein. Klemm dazu unterhalb des FS ein Blatt Papier quer in den Tubus, damit du nur den FS, nicht aber auch dessen Spiegelbild über den HS sehen kannst. Bei geradem mittigen Einblick durch den OAZ sollte der FS dann mittig und kreisrund aussehen.


    http://www.seeing1.de/2a_justage.html Das ist noch eine recht gute Anleitung, durchlesen und verstehen, bevor du anfängst, irgendwo am FS zu schrauben.


    Gruß
    Stefan

  • Hey Haldur,
    Zum Thema "Goto-Funktionalität".
    Ich finde wichtig, dass ich meine Achsen motorisch bewegen kann; ein Goto wäre für die Zwecke der Astrofotografie nicht zwingend erforderlich.
    Zur Astrofotografie würde man eher Platesolving mit SYNC setzen. So mache ich es.
    Wenn Du nicht fotografierst, ist es Geschmackssache und Erfahrungssache, wie man seine Objekte am Himmel findet.
    Clear Skies
    Dietrich

  • Hey, Sekunde,


    das ist ein Schmidt-Newton? Wie stelle ich mir da den Fangspiegel vor? Keine Spinnenarme, sondern der schräggestellte Fangspiegel klebt an einer Front-Planglas-Scheibe? Ja wie justiert man so was? Da würde ich mich schlau machen...muss selbst mal doodeln wie das aussieht. …

    Oha, das ist sogar keine Planglasplatte, sondern eine Korrektor Platte. Ja dann mal -STOP- und Schlau machen! Ich nehme an, Justage nur am Hauptspiegel bringt auch schon viel. Ist eh das Wichtigste und empfindlichste. Zumindest am Standard Newton.


    Aber ja, wie Stefan schon schrieb - stell erst mal fest, am Stern, bei offenbar gutem Seeing, ob da überhaupt Bedarf ist, sonst verbaselst Du das eher, als was zu verbessern.


    Hast Du eine korrekte Justieranleitung für Schmidt Newtons? Und ein Paar User Beschreibungen, z.B. in Cloudy Nights oder so, wenn es bei uns nix in der Richtung gibt (hab nie bewusst was davon gelesen).


    CS,
    Walter

  • (==&gt;)stefan-h


    Hallo Stefan,


    vielen Dank für den link und den Hinweis! :) Über diese Anleitung war ich tatsächlich schon gestolpert, aber bin damit irgendwie nicht zurecht gekommen. Jetzt weiß ich auch wieso: Scheinbar ist das angezeigte Bild und die Vorgehensweise bei einem Schmidt-Newton doch wieder anders...


    Die einzige Hilfe/Anleitung für diesen Fall habe ich in den (englischsprachigen) Originalunterlagen gefunden. Darauf bezog sich auch mein "Laut Bebilderung als schmaler Rand". In dieser Anleitung ist die Ansicht durch den OAZ gezeigt, der sich von den sonst gezeigten - reinen Newton - doch unterscheidet.



    (==&gt;)dkracht:


    Hallo Dietrich,


    vielen Dank für Deine Antworten! :) Leider ist mein Teleskop und die Handbox mitterweile 14 Jahre alt und der Optiker, über den meine Eltern damals alles bezogen haben, exisitiert nicht mehr. Aber trotzdem bin ich nicht auf die Idee gekommen, mit der defekten Handbox zu einem Fachladen zu gehen, die sollten helfen können... Super, danke!


    Die Fotografie soll bestimmt irendwann einmal dazu kommen, aber aktuell geht es wirklich nur um das "Objekte finden". Das letzte Mal habe ich dabei aber schon festgestellt, dass auch das natürlich geübt werden muss. Sich bei der Fülle an Sternen zurechtzufinden hat mich noch sehr überfordert. Auch wenn ich die GoTo-Funktionalität jetzt über meinen Laptop nutzen könnte, möchte ich ich lieber richtig erlernen, wie ich was finden kann.


    (==&gt;)stardust3


    Hallo Walter,


    vielen Dank für Deine Antwort! :) Es ist genau wie du beschrieben hast. Eine Anleitung habe ich tatsächlich gefunden, in den Originalunterlagen. Sowohl der Fangspiegel hat Justierschrauben (unter einer Kappe direkt auf der Korrekor-Platte), als auch der Hauptspiegel. Mit den Justierschrauben des FS soll man wohl den "diagonal mirror" und den "primary mirror" einstellen und mit den Justierschrauben des HS dann deren Reflektionen zueinander...


    Aber Eure Tipp mit der Feststellung am Stern ist sehr gut, danke! Das werde ich heute Nacht zuerst versuchen.



    Nochmals vielen Dank an alle und CS!
    Dominik

  • Hallo Dominik,


    dann viel Spass. Soweit ich das beurteilen kann, möchte man für einwandfreie Auflösung und mit Hilfe der Hauptspiegeljustage (Primary), den Komafehler beseitigen. Achte mal ganz speziell auf etwaige Anzeichen von Coma. Das ist auch die Justage, die man quasi vor jeder Beobachtung nachjustiert, zumindest bei mir, da ich eine Stunde mit Auto und Newton unterwegs bin. Das was, wo wir sagen -sehr simpel, ist in einer Minute erledigt.


    Die komplexere Ausrichtung des Fangspiegels (und OAZ wenn man es genau macht) ist eher was für alle Jubeljahre und dient der idealen Ausleuchtung, also Lichtausbeute. Wenn das "krumm ist, oder Ecke abgeschnitten, ist es nicht so schlimm, man verliert etwas Licht. Übrigens ist HS Justage nur mit Laser, wenn das mit der FS Ausrichtung nicht stimmt - wieder gefährlich. Dann lieber Filmdosen Methode.


    Hier die Gründe, gilt sicher auch so für Deinen Spezial Newton:
    http://www.reinervogel.net/ind…l?/Planung/6_Justage.html


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    super Punkt, danke für den link. Ich war kurz davor, mir einen Laser anzuschaffen...


    Vergangene Nacht habe ich also versucht die Justierung am Stern zu überprüfen. Genutzt habe ich dazu - wie in der Anleitung beschrieben - das 26mm Plössl Okular und Polaris. Weil ich es mit Sicherheit nicht so gut in Worte fassen kann, nutze ich ein Bild folgender Seite: http://www.hatschie.de/EBV/Ast…der/justage/sterntest.jpg . Meine Beobachtung sah etwas anders aus und ich frage mich nun, ob das durch Dejustage kommt oder andere Gründe haben kann. Maximal Intrafokal oder Extrafokal eingestellt zeigte sich - so wie bei dem link - eine fast das ganze Okular ausfüllende, breite Licht-Scheibe... Am Fokus gedreht, wurde diese Scheibe zwar schmaler, weil das Bild an sich kleiner wurde, aber die Relation blieb bestehen. Erst unmittelbar vor dem Punkt, an dem Polaris scharf abgebildet wurde, verschwand die Licht-Scheibe.


    Edit: Laut Beschreibung und Anleitungen sollen ja konzentrische Kreise erkennbar sein, das war aber nicht der Fall.


    Aber der Abend hielt meine bisherigen Highlights bereit: Die Beobachtung des Mondes mit dem 7mm Okular und dann Jupiter und Saturn! Saturn wundervoll scharf mit Ringen... Und Jupiter mit zwei erkennbaren Wolkenbändern und - ich bin mir fast sicher - einem Mond... Bei Deepsky-Objekten bin ich weiterhin ohne Glück und ziemlich verloren, aber die Planetenbeobachtung hat mich wirklich umgehauen...


    Waren Deine Planeten-Beobachtungen wie erhofft, Walter?


    Grüße
    Dominik

  • Hallo Dominik,


    Die Kreise sieht man erst mit hoher Vergrößerung. Du musst Dein ~7mm Okular nehmen. Hast Du noch eine Barlow? Dann nimm die dazu. Und Dein Beispiel ist von einem obstruktionsfreien Refraktor. Das Schwarze in der Mitte fehlt. Leider sieht es Seeing mäßig die nächsten Nächte noch schlechter aus als heute nacht.


    Ja und meine Beobachtungen, nunja, bin Besseres gewohnt mit meinem 4" Refraktor. Das Seeing war mal wieder zu gut vorhergesagt.
    Ich habe es bei 110 Vergrößerung belassen sowohl beim Jupiter, wie beim Saturn. Als Anfänger wäre ich wahrscheinlich beeindruckt gewesen. Aber so mit dem Hintergrundwiossen, was gehen kann bei gutem Seeing, ernüchternd.


    Gesehen habe ich das was Du so beschreibst.


    Jupiter: die Kappen, vielleicht noch mit Schnürchen angedeutet. Die beiden Hauptbänder. Im nördlichen habe ich ein Gnubbel ausmachen können. Im Südlichen stand der Große Rote Fleck prominent da, aber keine feineren Aufdröselungen der Bänder. Vielleicht hälst Du den GRF für einen Mond?
    Ich habe um 3:00 beobachtet, bin kurz dafür aufgestanden. Um 24:00 hab ich ihn noch nicht gesehen, dafür zwei Monde nahe an der Scheibe, die um 3:00 "verschwunden" sind.


    Saturn: Naja Kugel, eine hälfte dunkler mit Andeutung des "Bauchringes". Kappen ragen über die Ringe (neu seit etlichen Jahren). Und die Ringe aber als eine Einheit. Immerhin konnte man ausmachen wo der Ring hinter der Kugel verläuft und wo vor der Kugel. Sonst sehe ich die zwei Hauptringe zweifarbig (oder zwei Tönungen) und bei gutem Seeing mit Trennung, der Cassini Teilung.


    Mars: obwohl er klein ist: klares Osterei. Erstaunlicherweise die Polkappe und etwas dunkel/hell Teilung. Dunkel in der Hälfte mit der Polkappe.


    Das mit dem Laser ist ganz nützlich bei langen Teleskopen, weil man nicht gleichzeitig HS einstellen und den Erfolg im OAZ begutachten kann (oder Verschlechterung). Aber bei kurzen Teleskopen wo beides geht (Verstellen beim gleichzeitigem Blick durch das OAZ, Justierokular) ist es kein Problem ohne Laser, selbst mit Filmdose. Ich habe in der Tat die Erfahrung gemacht, wenn ich mit dem Laser alles vermeintlich gut mache nach den Anleitungen. Und dann schaue ich durch die gelochte Filmdose, dann sieht das nicht perfekt aus. Und umgekehrt. Ich bin bis heute nicht intellektuell klar gekommen: warum. Aber mit der Filmdose weiss ich, daß ich zu ausreichend guten Resultaten komme und es doch meist am Seeing liegt, daß keine Perfektion bei der Beobachtung von Planeten, Doppelksternen und Co. erreicht wird. Deepsky mäßig macht sich eine Fehljustage weniger prominent bemerkbar, ist ja eh alles verwaschen (Galaxien, Nebel,.. ) und die Vergrößerungen eher moderat.


    Eine Frage: hat dein Hauptspiegel eine Mittenmarkierung? Sonst geht das mit der Filmdose kaum...


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    dann habe ich das total falsch verstanden, oops. Danke für die Berichtigung! Eine Barlow habe ich leider nicht. Aber sobald sich die Gelegenheit bietet, wiederhole ich die Kontrolle am Stern.


    Das ist ja ärgerlich, wenn man sich schon auf gutes Seeing freut, aber es dann doch anders kommt... Sehr schade! :(


    Beobachtet habe ich den Jupiter so gegen 2:00 Uhr, würde ich sagen. Das war der einzige Zeitpunkt, an dem er nicht hinter Bäumen unseres Gartens verschwunden war... Den GRF habe ich leider nicht gesehen. Das Objekt, das ich für einen Mond gehalten habe, war "außerhalb" des Jupiter. Irgendwie kam es mir "dreidimensional" vor. Im Okular habe ich den Jupiter gesehen, 1-2 kleine helle Punkte daneben, die ich für andere Sterne gehalten habe und dann dieses "größere, dreidimensionale Objekt", das so ein bisschen was von "es war angeleuchtet" hatte. Schwer zu beschreiben. Ich war einfach zu aufgeregt!


    Wenn ich jetzt lese, dass du den Hauptring in verschiednen Tönungen und mit Cassini-Teilung siehst... Wahnsinn! Sowas würde ich gerne auch irgendwann einmal betrachten. Also im Moment zeigt sich wirklich schon, dass mir Planeten sehr viel Freude bereiten. Aber ich gebe die Hoffnung auf Deep Sky Objekte noch nicht auf. ;)


    Den Mars konnte ich irgendwie kaum scharf stellen. Aber um 02:00 Uhr war er auch erst wenige ° über dem Horizont. Die Polkappen? Stark! :o


    Okay, dann probiere ich es mit einer Filmdose und schau mal. Für mich muss es im Moment natürlich auch nicht perfekt eingestellt sein, soll aber auch nicht komplett danaben liegen. Aber ich glaube das ist nicht der Fall, sonst hätte ich letzte Nacht sicher nicht solche tollen Beobachtungen gehabt...


    Ja, der HS hat eine Markierung: Einen kleinen schwarzen Ring.


    Vielen Dank für deine Antwort!


    CS,
    Dominik

  • Hallo zusammen,


    ich melde mich zurück mit weiteren Problemen.


    Seit meinem letzten Post war das Wetter an den Wochenenden beständig schlecht, sodass für heute Nacht das erste Mal wieder eine Beobachtung geplant ist. Zusätzlich will ich meinen Freunden Jupiter und Saturn zeigen und wir wollen gemeinsam Neowise beobachten. Dazu fahre ich das erste Mal zu einer Beobachtung außerhalb meines Balkons. Deswegen habe ich gestern angefangen meine Ausrüstung vorzubereiten, bin aber leider nur auf Probleme getroffen...


    Zum Geburtstag habe ich unter anderem eine Handyhalterung bekommen, weswegen ich zusätzlich gerne auch ein paar Fotos ausprobieren möchte. Weil dafür eine Nachführung ja ganz gut wäre, habe ich mich um den Polsucher gekümmert, um eine gute Ausrichtung nach Norden zu gewährleisten.
    Dazu habe ich mir YT-Videos angeschaut und Anleitungen gelesen. Schnell war klar: Mein Polsucher ist nicht richtig justiert. Das anvisierte Objekt bewegt sich beim Drehen der RA-Achse sehr weit vom Kreuz in der Mitte weg. Also habe ich versucht nach der Anleitung zu justieren. Ganze 4 Stunden! Ich bin fast wahnsinnig geworden. Ich hoffe, dass ich das Problem richtig beschreiben kann.
    Der Tubus des Polsucher-Okulars sitzt locker, selbst wenn ich die drei Inbusschrauben festdrehe. Die Schräubchen lassen sich auch nicht wirlich weit drehen, nach kurzer Zeit dreht der Inbusschlüssel durch... Dadurch haben die Schrauben auch gefühlt keinen Einfluss wenn es darum geht, dass ich das Objekt zur Hälfte der Strecke zum Kreuz zurück bringe. Es ist ein totales Glücksspiel. Ich habe um die Stelle am Polsucher-Okular, an der die Schrauben greifen sollen, ein Klebeband angebracht, aber auch das hatte wenig Einfluss. Der ganze Polsucher bleibt wacklig und instabil, so wie meine Nerven. ;)
    Was würdet ihr mir hier raten? Ohne Polsucher einnorden? Eine neue Montierung? Ein neues Polsucher-Okular und andere Schrauben?


    Mit der nur sehr dürftigen Justage des Polsuchers habe ich dann gestern versucht, die Teleskop-Steuerung über Stellarium zum Laufen zu kriegen. Ohne Chance. Gleich zu Beginn hat mein Teleskop zwar einen Stern angefahren, aber der war ganz (!) weit entfernt von dem Stern, den ich anfahren lassen wollte. Danach hat das Teleskop auf keinen anderen Stern mehr reagiert, egal welchen. Ich habe verschiedenste ausprobiert, damit das Teleskop nach links, rechts, oben oder unten hätte schwenken müssen. Nichts!


    Ich habe dann gelesen, dass Viele auf CdC schwören, wenn es um die Teleskop-Steuerung geht. Also habe ich das installiert und es hier versucht. Die Einrichtung des Teleskops war definitv leichter, aber auch hier hat es nicht richtig funktioniert. Immerhin gibt es hier Fehlermeldungen. Mir wurde angezeigt, dass Sterne, die hoch am Zenit stehen "unterhalb des Horizont" sind... Also irgendetwas ist komplett durcheinander.
    Ich habe CdC die Positionsdaten vom Teleskop abfragen zu lassen, manuell welche eingegeben. Hat alles nicht funktioniert. GPS-Position und Datum habe ich kontrolliert.
    Dazu meine Verständnis-Frage: Ich habe die Montierung grob eingenordet und die Polhöhe angepasst. Selbst wenn meine Einnordung auf Grund des defekten Polsuchers nicht genau ist, so müsste sich das Teleskop doch trotzdem in Bewegung setzen, wenn ich verschiedenste Sterne am ganzen Himmel anvisiere, oder? Würde es helfen, wenn ich den Polarstern erfasse und dann die Polarstern-Postionsdaten (aus Stellarium z.B.) manuell in die Teleskop-Postion eintrage? Also eine manuelle Synchronisation? Zudem ist mir nicht klar, war die Montierung selbst gut eingenordet sein muss, bevor man CdC startet. Lässt sich über die Synchronisation nicht einfach ein Stern anpeilen und synchronisieren? Es fühlt sich irgendwie so an, als wüssten die Motoren selbst nicht genau, wo sie denn sind... Können die nach den 15 Jahren defekt sein?


    Entschuldigt bitte den langen Text, aber ich bin gerade wirklich kurz davor die Beobachtung heute Abend abzusagen, weil einfach nichts funktionieren will..


    Euch allen CS und vielen Dank für das Lesen! :)


    Grüße
    Dominik

  • Hi Domenik,


    was deinen Polsucher angeht, kann ich dir nicht weiterhelfen, ich kenne die Montierung nicht.
    Was aber die Steuerung an geht ein zwei Fragen:
    - der ASCOM Treiber ist aktuell und die Firmware der Handbox/Montierung auch?
    - du ahttest am Anfang probleme mit der Handbox, könnte es damit zusammen hängen?


    Normalerweise macht man nach der Aufstellung ein Alignement, damit die Montierung weiß wo sie hinzeigt. Meist ist die 0-Stellung nicht 1ßß% genau so wie die Polausrichtung. Wenn das bei deiner Montierung auch so ist, ist die Frage, kommen die Daten bei Stelarium/CdC an?
    Wäre nocht eine Fehlerquellenmöglichkeit.


    Ich hoffe die Ideen helfen weiter.
    Clear Skies, Sven

  • Hallo Sven,


    vielen Dank für deine Antwort und die Ideen!:-)


    ASCOM selbst habe ich erst kürzlich heruntergeladen, aber ich überprüfe auf jeden Fall, ob es eine neuere Version gibt. Bei den Meade Treibern habe ich den "Meade Autostar/Audiostar Project (pre-release June 2019)" und den "Meade LX200 Classic and Autostar #494, #495, and #497" von "https://ascom-standards.org/Downloads/ScopeDrivers.htm" probiert. Laut Beschreibung sollte ich wohl bei dem Meade Autostar Project bleiben... Die Treiber sollten auch aktuell sein. Allerdings wurde die Firmware der Handbox/Montierung seit 15 Jahren nicht geupdated. Ich informiere mich gleich mal, ob ich trotzt des defekten Displays der Handbox (das war zum Glück das [scheinbar/hoffentlich] einzige Problem der Handbox) die Firmware updaten kann.


    Leider bin ich mir nicht 100% sicher, was du mit "kommen die Daten bei Stellarium/CdC an" meinst. :-/


    Nochmals danke und CS!
    Dominik

  • Was ich mit dem Ankommen der Daten meine, ist;
    das z.B. bei meiner Montierung bei einer 3-Star-Alignment die Wert für Fehler in der Polausrichtung und Ausrichtung der 0-Stellung gespeichert werden (in der Montierung). das muss ja CdC oder Stellarium auch wissen, sonst wird falsch angesteuert.
    Diese Alignmentdaten müssen auch von CdC oder so verarbeitet werden bzw. eine Alignment bei CdC intern gemacht werden.


    Aber ich tippe mal ein Firmwareupdate, wenn möglich, sollte erst der Weg sein.

  • Ah okay, danke für die Erklärung. Das klingt aber auch so, als könnte es die Abweichungen erklären.


    Heute versuche ich mich dann zuerst an dem Firmwareupdate und dann wird wieder getestet!

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