Vixen 114/900mm NP-R114S reaktivieren

  • Hallo Uez,


    während man beim astrotreff oft vom blauen Forum spricht, ist das schwarze Forum dieses: https://forum.astronomie.de/


    Je nach Themenbereich habe ich persönlich Favoriten. Beide Foren ergänzen sich aber gut. Der Gebrauchtmarkt ist im schwarzen Forem deutlich stärker frequentiert.


    Gruß
    Andreas

  • Hallo,


    Ah ja, dieses Forum. Da bin ich neulich schonmal gelandet.


    Im Gewindeloch der RA sieht es ganz ähnlich aus. Was da sichtbar ist, dreht sich beim Drehen um die RA-Achse nicht mit.


    Gruß
    Uez

  • Hallo Uez,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">es sieht tatsächlich so aus, als könnte man die Platte, in die man die Gegengewichtstange schraubt, entfernen. Ich habe aber noch nichts dazu entdecken können, wie sie sich lösen läßt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich denke, das die Halterung für die Gegengewichtsstange in das Gehäuse der Montierung eingeschraubt ist. Ich würde mit Gefühl versuchen daran zu drehen um zu sehen ob sie sich abschrauben lässt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Dafür ist mir aufgefallen, daß in der Mutter, die die DE-Achse hält, seitlich eine Schraube steckt. Die sieht man auch auf dem Bild.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das könnte oder kann eine Sicherungsschraube sein, die verhindert das sich die Haltemutter der Deklinationsachse von selbst aufdreht.
    Wenn du mit der Feinverstellung diese Schraube in Richtung vom Loch des Polsuchers drehst, müsste sich diese öffnen lassen.


    Falls du wirklich die Deklinationsachse aus dem Gehäuse herausziehst, dann gehe langsam vor und merke oder Fotografiere die Position der intern verbauten Teile, die gegebenenfalls aus der Montierung herauskommen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    Nachtrag:
    Ich muss aber dazu sagen, dass die 6" f/8 Newtons, mit denen ich beobachte und beobachtet habe nur rund 19%-20% Obstruktion besitzen und der Spiegel deutlich besser wie beugungsbegrenzt ist (Strehl &gt; 0,92). Am 114/900 habe ich zwar auch schon mit rund 200x beobachtet, aber da ist der 4" APO bei der selben Vergrößerung schon schärfer und Jupiter schaut z.B. deutlich kontrastreicher aus. Die Vixen Spiegel sind nicht schlecht, haben aber mehr Obstruktion und haben "nur" einen sphärischen Spiegel. Damit kommen die 114/900 nicht in den sehr guten Strehlbereich &gt; 0,9. Das spricht auch eher für eine niedrigere Vergrößerung.
    Ausnahmen sind wie immer Doppelsterne, die Terminatorgegend am Mond, Mars um die Oppositionszeit.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bist Du Dir bei Spiegelform und Strehl-Zahl ganz sicher? [url="https://www.juelich-bonn.com/jForum/read.php?4,387852,389039#msg-389039"]Dieser Unterhaltung[/url] zufolge ist es tatsächlich ein Parabolspiegel. Hier ist man sich sicher, daß es ein sphärischer Spiegel ist. Dort wird auch von einem zu kleinen Fangspiegel gesprochen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, weil der Auszug das Bild begrenzt (zumindest bin ich mir da relativ sicher, auch wenn TS-Wolfi dort etwas gegenteilig klingendes schreibt, dort ist aber vom GP-114er die Rede). Da kann ein größerer Fangspiegel wohl kaum etwas bringen.


    Vielleicht hängt es auch vom Baujahr ab. Eine Mittenmarkierung, wie sie hier erwähnt wird, ist mir auf dem Hauptspiegel noch nicht aufgefallen.


    Das Large Binocular Telescope hat eine Strehl-Zahl kleiner 0,9. Ich würde das LBT schon als recht amtlich einschätzen. Haben derart große Teleskope einfach kleinere Strehl-Zahlen? Oder liegt es an der Binokularkonstruktion?


    Gruß


    Uez

  • Hallo Uez,
    bei den kleinen Öffnungen von ca. 112 mm ist der spärische Spiegel mit 900 mm Brennweite sehr nahe am Parabolspiegel (man könnte also von einer Art "Parabolspiegel" reden ;) ). Er ist damit immer noch besser wie beugungsbegrenzt z.B. 0,88 Strehl. Beugungsbegrenzt wäre 0,8 Strehl. Der Spiegel ist also schon gut und nicht jeder Parabolspiegel hat eine so gut Paraboloberfläche, dass er den Wert erreicht. Du kannst also schon zufrieden sein.
    Allerdings gibt es sehr gute Parabolspiegel, die eben auch Strehlwerte über 0,9 erreichen können.
    Zum Fangspiegel: Da muss man visuelle und fotographische Nutzung unterscheiden und da Hochvergrößerung und Weitfeld. Für eine gute Ausleuchtung des Feldes z.B. beim Fotographieren kann es notwendig sein, dass man einen größeren Fangspiegel einsetzt. Bei visuellem Beobachten kommt es auch auf die Ausleuchtung des Feldes an, aber man kann einen leichten Helligkeitsabfall zum Rand hin verschmerzen, vor allem wenn man vor allem Planeten oder den Mond bei hoher Vergrößerung anschaut. Die Obstruktion kostet da salopp gesagt "Kontrast". Die Kontrastübertragung wird durch mehr Obstruktion schlechter. Bei 15% Obstruktion ist das noch kaum bemerkbar, bei ca. 20% ist es auch noch sehr gering aber ab ca. 25% merkt man es schon deutlich ...
    Es wandert immer mehr Intensität in den ersten Beugungsring. Wenn ich z.B. mit einem 102/920 mm APO (Refraktor 0% Obstruktion) Jupiter anschaue, dann sind die feinen Details dort konstrastreicher und leichter zu sehen wie im 112/900 Vixen Newton, kurzum ich erkenne im kleineren 4" APO meist merklich mehr Details auf Jupiter, Saturn und Mars wie im 4,5" f/8 Newton. Da kommen noch mehr Effekte dazu z.B. Tubusseeing, aber der Effekt bei der Detailerkennung auf Planeten ist wirklich deutlich sichtbar.
    Ja, meine beiden 114/900 haben auch keine Mittelmarkierung.
    Bei großen Teleskopen ist es nicht mehr so wichtig, dass die Srehlzahl so hoch ist, da das Teleskop meist seeingbedingt eh nicht die Auflösung zeigen kann. Wenn das Teleskop da noch z.B. 0,8 Strehl hat, dann ist es bei einem Teleskop mit z.B. 1m Öffnung immer noch mehr wie ausreichend gut. Es wird vermutlich auch immer teurer, da noch die letzten Strehlprozente herauszukitzeln...
    Bei einem relativ kleinen Teleskopen ist der Aufwand für eine sehr gute Optik noch überschaubar und man hat auch mehr sichtbaren Effekt.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Uez,


    hier auf dieser Seite kannst Du alles selber ausprobieren!


    &gt; https://stellafane.org/tm/newt-web/newt-web.html &lt;


    und gib mal diese Werte ein, dort kannst Du das Schnittbild; die Performens und die Gesichtsfelder verschiedener Okulare anschauen!

    http://www.g2-astronomie.de/wp…020-06-19-um-10.49.14.jpg


    Und mit den Fangspiegelgrößen probieren wie sich das ändert

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Ich habe gerade ganz spontan das Teleskop ans Fenster gestellt, weil ich mir zwei auffallend helle Punkte links vom Mond ansehen wollte. Jupiter (zwei Streifen, vier Monde) und Saturn (ein heller Ring drumrum)! Bei Vollmond und einem noch sichtbar blauen Himmel. Das Teleskop scheint nicht fürchterlich dejustiert zu sein, Saturn war erstaunlich scharf zu sehen. Ich glaube, ich habe auch Antares gesehen, zwar als recht kleiner, runder Punkt, aber flackernd (auch farblich, mal weiß, mal orange) und nicht wahnsinnig scharf.


    Mußte ich nur schnell mal loswerden.


    PS: Ausrichten ohne Finder ist doof. Und die NP-Montierung kommt sich manchmal selbst in die Quere.

  • Hallo Günter,
    danke für den Link. Ich werde mal die Newton bei mir ausmessen ;)
    Beim Vixen 112/900 ist der Fangspiegel meines Wissens ca. 30 mm.


    Hallo Uez,
    das ist doch schon mal ein Anfang. Natürlich geht da noch mehr. Beim Beobachten durchs Fenster hast Du hoffentlich das Fenster offen gehabt und Du hast hoffentlich den Raum etwas abkühlen lassen.
    Die zwei Streifen auf Jupiter sind durchaus auch schon bei 50 mm Öffnung zu sehen und der Ring ist auch bei kleinsten Teleskopen ab ca. 27x Vergrößerung erkennbar. Der 4,5" kann da deutlich mehr zeigen, aber die Bedingungen mit dem Fenster sind leider suboptimal, aber besser wie nichts. Eine alte Aufnahme durchs offene Fenster bei damals noch höherem Stand:

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    Man kann aber durchaus die Cassiniteilung schon erkennen. Momentan kommt halt die Atmosphärische Dispersion noch dazu, die für einen zweigeteilten Farbsaum sorgt. Dennoch ist es ohne Fenster deutlich besser bzw. im Newton durchs Fenster oft deutlich schlechter wie in den Videos zu sehen. Die Refraktoren sind da oft gutmütiger, wenn man sie aus dem offenen Fenster benutzt.
    Meine Empfehlung wäre Saturn und Jupiter bei rund 150x von einem offenen Platz aus zu beobachten. Da geht sicher deutlich mehr. Eventuell kann ein ADC sinnvoll sein, wenn man das Maximale an Details herausholen will.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Günter,
    danke für den Link. Erstaunlich, was es zum Thema Astronomie an Onlinetools gibt.


    Hallo Roland,
    klar, das Fenster war offen. ;) Und klar, aus dem Fenster ist nicht optimal, das habe ich vor ein paar Wochen schon mit einem Teleobjektiv festgestellt (da war es aber auch noch kühler, also mehr Luftbewegung am Fenster), aber das war auch ganz spontan. Mond, Jupiter und Saturn standen recht tief, ich habe aber weniger Luftbewegung gesehen als ich erwartet habe.


    Ich habe gestern auch festgestellt, daß die DE-Feineinstellung in die eine Drehrichtung deutlich schwergängiger ist als in die andere. Langfristig gibt es an dem Teleskop mindestens zwei größere Baustellen: Fangspiegel inspizieren und evtl. ersetzen und Montierung warten.


    Auch relativ doof an der Montierung ist die Befestigung des Tubus. Wenn man ein Stück weit nach Osten schwenkt, dreht es das Okular weit nach oben. Den Tubus dann zu lockern und etwas zu drehen ist äußerst umständlich.

  • Hallo Uez,


    das Drehen geht ganz einfach, man nimmt von einem passenden Stickrahmen, den oberen Teil mit der Schraube und befestigt in am Tubus oberhalb der Rohrschelle, als Anschlag,- und Rotationsring.


    Sind die Rohrschellen mit recht festem Filz ausgekleidet, lässt sich bei ausreichend fest sitzendem Tubus, Dieser leicht in jede Richtung verdrehen!


    https://www.creativ-discount.de/$WS/party-discount/websale8_shop-party-discount/produkte/medien/bilder/detail/ccc41249_stickrahmen_15.jpg


    oder 13 - 25mm
    https://encrypted-tbn0.gstatic…PEuSJKvchwCjklC8&usqp=CAc

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Günther,


    meinst Du das so, daß man den Holzring auf den Tubus klemmt und dann als Anschlag an der Rohrschelle verwendet, sodaß man diese nicht mehr festziehen muß?


    Gruß


    Uez

  • Hallo Uez,


    ja fest am Tubus!
    Rohrschellen nur so weit festklemmen, das der Tubus gut gehalten wird aber sich ohne verrenken drehen lässt, wenn die Rohrschellen mit dünnem Filz 1-2mm ausgekleidet sind, was dann besser gleitet als Gummi oder Plastik!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Günter,
    ich fürchte, das wird bei diesem Teleskop schwierig. Die Rohrschellen sind nicht aufklappbar, und wenn man sie so weit lockert, daß man den Tubus drehen kann, sackt er in den Rohrschellen und der Aufnahme an der Montierung so weit ab, daß man ihn etwas anheben und ziemlich genau im richtigen Winkel halten muß, um ihn drehen zu können.


    Die bei Beobachtung nach Osten mit dem RE-Hebel kollidierende Schraube der Welle ist ein fürchterlich nerviger Konstruktionsfehler. Ich finde inzwischen auch das Stativ recht schwingfreudig.


    Aber die Ausbeute der heutigen Nacht, der zweiten, in der das Teleskop nicht am Fenster sondern auf der Terrasse stand, war nicht so übel. Mit 6,7mm und 4,7mm (E.S. 82°, ich beobachte inzwischen aufmerksam den Gebrauchtmarkt) eine Polkappe des Mars relativ deutlich, eine dunkle Ebene auf dem Mars, und den Mond riesig (und einmal kurz hoch im Westen Deneb und die zwei hellen, nah beieinanderstehenden Cygnis, vermutlich 32 und 31A oder 30, aber Sterne sind halt auch bei 190× nur Punkte).


    Mir ist aufgefallen, daß der Mars im E.S. 4,7mm einen großen, weitestgehend homogenen Fleck mit schätzungsweise 8–13 (10–15?) Marsdurchmessern erzeugt. Der Fleck ist deutlich heller als der Himmel/Hintergrund. Ich glaube, davon liest man hier und dort im Netz. Mit einem der beiden oder beiden E.S. habe ich an Schattenkanten auf dem Mond grüne und rote (?) Farbsäume deutlich sehen können, zumindest ab und zu. Kann sowas vom Seeing stammen, oder kommt das immer von den Linsen? Solche Säume kenne ich nur von refraktiver Optik. Ich kann mir vorstellen, daß ich die Säume nur deswegen immer wieder nicht gesehen (also abwechselnd kurz gesehen und kurz nicht gesehen) habe, weil das Bild immer wieder etwas unscharf wurde. Der Einblick bei 4,7mm/6,7mm am Mond ist nicht gerade einfach.


    Als nächstes will ich das Teleskop endlich mal justieren und die Montierung überholen.


    Gruß


    Uez

  • Hallo Uez,
    das mit dem hellen Fleck um Mars herum ist mir bei ES 4,7 mm nicht aufgefallen. Es gibt die üblichen Spikes, also bei der dreiarmigen Spinne 6 Strahlen, die von Mars weggehen, wobei jeder Strahl so breit ist, wie der Mars oder wie das helle Objekt.
    Möglicherweise ist das Okular auch beschlagen gewesen?
    Wie ist es, wenn Du durch das Okular durchschaust?
    Komischerweise lässt sich bei meinem Vixen 114/900 der Tubus in den Rohrschellen leicht drehen, wenn man selbige etwas löst. Bei mir ist in den Rohrschellen etwas Filz drin.


    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    die Spikes habe ich in einem anderen Okular gesehen (XL21, glaube ich). Das 4,7er war nicht beschlagen, aber ich muß doch so nah ran, daß ab und zu die Wimpern dagegenschlagen. Die Linse ist aber nicht vollflächig verschmiert. Ich habe noch nichts, womit ich Okularlinsen reinigen kann.


    Meinst Du, wenn ich bei Tag das Okular z.B. gegen den Himmel halte und durchsehe?


    Bei meinem 114/900 ist in den Schellen auch Filz, in der Tubusaufnahme an der Montierung ebenfalls. Wenn man die Schellen löst und den Tubus etwas anhebt und das auch noch so, daß er in den Schellen nicht verkantet, läßt er sich schon leicht drehen. Aber dafür muß man eben beim Anheben den richtigen Winkel treffen. Den Tubus zu verdrehen ist insgesamt eher umständlich. Einfach nur die zwei Schrauben zu lösen reicht nicht. Vielleicht löse ich die Schrauben aber auch zu sehr. Ich werde das heute oder morgen mal tagsüber ausprobieren.


    Das Teleskop auf der Montierung auszubalancieren ist auch nicht so einfach. Mal sackt es bei gelockerter Montierung/Achse langsam in die eine Richtung ab, mal in die andere, je nach Ausrichtung und vielleicht auch Okular. Am Mittwoch ist der Saturn nach Drehungen an der RE-Welle sogar in der falschen Richtung durchs Bild gewandert, obwohl der RE-Hebel fest angezogen war. Die Montierung ist wohl nicht im besten Zustand.


    Hast Du Dein 114/900 derzeit aufgebaut? Könntest Du mal ausmessen, wie weit die Tubusenden von den Rohrschellen und das Gegengewicht von der Kontermutter am anderen Ende der Gewindestange entfernt sind?


    Viele Grüße
    Uez

  • leg den Tubus auf eine schmale Holzleiste und markiere wo er im Gleichgewicht ist. Da ist Schwerpunkt. Jetzt die Rohrschellen von dem Punkt gleich weit links und rechts montieren, dann sollte auch nichts verkanten.


    Zur "Reinigung" hab ich einen Handblasebalg. Da sammeln sich immer irgend welche Fusel drauf, die kriegst du so ohne Reiben weg.


    Mit Wegwerfbrillenputztüchern kann man auch putzen aber nicht zu viel reiben, nur dezent wischen.


    Und keine Beobachter mit Wimperntusche dran lassen ;)

  • Hallo Konrad,
    hab mir erst ans Hirn gelangt, weil ich da nicht selber draufgekommen bin. Ist aber doch nicht so einfach: Die Schellen gehen ja nicht (einfach) vom Tubus runter und verschieben den Schwerpunkt. Ein Okular verschiebt ihn auch (der Tubus mit Auszug und montiertem 6×30 wiegt gerade mal 2kg oder 2,5kg). Ich habe die Schellen zusammen zum Schwerpunkt geschoben und den Tubus an den Schellen hochgehoben. Dann ist der Schwerpunkt etwa 38cm vom Spiegelende des Tubus entfernt.


    Das Prblem ist ein anderes, habe ich festgestellt: Der Tubus hat einen Längsfalz, mit dem das Blech zum Rohr verbunden ist. Dieser Falz bleibt an der Montierung hängen. Das ist, als würde man den Tubus gegen einen Anschlag drehen. Da muß man dann doch die Schrauben weiter lösen, damit sich der Tubus weit genug von der Montierung entfernen läßt. Dann aber hängt er so lose in den Schellen, daß er in ihnen verkanten kann. o_O


    Ich habe gerade auch einfach mal die DE-Achse aufgeschraubt, nach dem Motto vielleicht ist es ja nur eine Kleinigkeit. Erstmal die Schrauben weg, dann nochmal mit Kraft an der Tubusaufnahme gedreht. Die DE-Achse hat sich dann doch drehen lassen. Dann habe ich die Tubusaufnahme mit der inneren DE-Achse rausgezogen. Da hat alles normal ausgesehen. Die äußere DE-Achse für die Verschwenkung habe ich dann nicht mehr rausgezogen. Vermutlich ist einfach das Fett alt und zäh. Falls jemand Bilder sehen möchte, kann ich hier welche reintun.


    Ich habe auch die Sache mit der gegen den RA-Hebel stoßenden Wellenschraube gelöst. Ich hatte vergessen, daß die Montierung an der RA zwei 6-mm-Aufnahmen für Wellen hat. Diejenige, die ich bisher benutzt habe, ist ein paar Millimeter näher an der Montierung. Mit der Welle auf der anderen Seite der Montierung kollidiert die Schraube nicht mit dem Hebel. Kurioses Detail.


    Mal sehen, ob ich noch irgendwo ein Putztuch habe. Anhauchen sollte dann erstmal genug destilliertes Wasser liefern. Iso/IPA muß ich mir eh mal auf Halde legen, brauche ich auch manchmal für’s Löten.


    Gruß


    Uez

  • Hallo,


    Ich habe gestern nochmal Mars und Mond beobachtet (was für ein Komfort beide Achsen frei schwenken zu können, der Hebel des Tubus reicht auch völlig aus, hätte ich viel früher machen sollen) und mir Notizen gemacht.


    <ul>
    <li>Mars
    <ul>
    <li>XL21: deutliche Spikes, ein Fleck ist mir nicht aufgefallen</li>
    <li>ES 6,7: Spikes und Fleck sichtbar, Fleck schätzungsweise 6facher Marsdurchmesser, Spikes schwächer als beim XL21, evtl. vom Fleck teilmaskiert, Kidney Beaning</li>
    <li>ES 4,7: größerer Fleck als beim 6,7 (ziemlich groß, wie gesagt), keine Spikes</li>
    <li>LVW5 (Defekt: Frontlinse schief!): schwache Spikes, Farbsäume am Mars (blau/orange), Mars aber evtl. deutlicher sichtbar als im 4,7</li>
    <li>Ortho 12,5: Spikes, schwacher Fleck</li>
    <li>Ortho 6: ebenso, evtl. Doppelkonturen am Mars ("evtl." weil: der Einblick kann wirklich unbequem sein, vor allem wenn man versucht nicht mit den Wimpern gegen die Linse zu kommen)</li>
    </ul>
    </li>
    <li>Mond
    <ul>
    <li>32er Plössl: reichlich Reflexe über das ganze Bild</li>
    <li>XL21: weniger, aber immer noch viel</li>
    <li>ES 6,7: ab und zu Farbsäume (rot/grün?) an Kontrastkanten? schwer zu beurteilen*, starkes Kidney Beaning (mit ND0,9 war es besser, glaube ich, evtl. waren dann die Farbsäume weg, das Bild war deutlich dunkler, das beobachtende Auge gegenüber dem anderen aber immer noch geblendet)</li>
    <li>Ortho 12,5: keine Farbsäume</li>
    <li>LVW5 (schiefe Linse, s.o.): kaum bis keine Farbsäume auffällig, wenn dann am ehesten rot/grün, wenig Kidney Beaning</li>
    <li>ES 4,7: teils Farbsäume (rot/grün), wenig Kidney Beaning (der Mond blendet ohne ND bei 4,7mm durchaus noch)</li>
    </ul>
    </li>
    </ul>
    * Ich habe vorhin in einem ganz anderen Kontext dieses zum Thema Augen-CA gefunden (s. 5a):
    https://www.juelich-bonn.com/j…p?9,34857,36712#msg-36712


    Gruß


    Uez


    PS: Eine vielleicht etwas paranoide Frage: Biegt sich die Gewindestange mit dem Gegengewicht mit der Zeit langsam durch, wenn man das Teleskop aufgebaut in die Ecke stellt? Sollte man es bei Nichtbenutzung ein Stück weit abbauen (zum Beispiel Tubus und Gewindestange samt Gegengewicht abnehmen und auf den Boden stellen)?

  • Hallo zusammen,


    es geht weiter: Ich habe die Spiegel beide ausgebaut, mir genauer angesehen und Bilder davon gemacht (s.u., Klick aufs kleine Bild führt zum großen Bild). Die Situation stellt sich ein wenig anders dar als ursprünglich gedacht. Ich habe dann den HS so locker montiert, wie ich es noch für vertretbar gehalten habe und dann den FS etwas näher zum HS positioniert, als er es vorher war. Jetzt ist er so mittig im OAZ sichtbar, wie ich es hinbekommen habe. Offset habe ich keinen vorgesehen. Das wären glaube 1,0–1,3mm. So genau kann ich den FS gar nicht ausrichten, weil der Einblick durch die durchbohrte Filmdose schon für eine Unsicherheit von schätzungsweise mindestens 0,5mm sorgt.


    Gereinigt habe ich den HS nicht, aber wenn man am Rand vorsichtig über das Alu wischt, sieht man eine Wischspur. Da scheint eine dünne, gleichmäßige Schicht aus sehr feinem Staub o.ä. drauf zu sein.


    Das Teleskop ist ja von 1994. Irgendwo in diesem Thread habe ich gemutmaßt, der HS könnte doch parabolisch sein, weil in einem Ausschnitt einer Vixen-Anleitung, den ich im Netz gefunden habe, davon die Rede ist. Inzwischen habe ich diesen Thread und den dort ganz am Anfang verlinkten gelesen. Da ist davon die Rede, daß Vixen irgendwann von japanischen auf chinesische Spiegel umgestiegen ist, und dabei von parabolischen auf sphärische. Auf dem Typenschild des Teleskops steht Made in Japan. Übrigens haben wir damals auch von Kosmos das Himmelsjahr 1994 gekauft. Darin wird genau dieses Teleskop von Vehrenberg beworben, für 995DM. Inflationsbereinigt müßten das heute ca. 745€ sein. Ganz so »teuer« hatte ich das Teleskop nicht eingeschätzt. Vielleicht lasse ich den Spiegel mal vermessen.


    Ich war erstmal froh, daß da ein auf den ersten Blick heiler HS zum Vorschein kam, also kein Muschelbruch oder dergleichen (Bild 1). Bei genauerem Hinsehen offenbart sich dann aber eine Bearbeitung oder ein Zustand, der mir nicht so ganz optimal erscheint.


    Der HS hat an einer Stelle einen dunklen Fleck an der Kante und scheint mir da auch eine minimal andere Form zu haben (Bild 2). Wenn sich die Verformung auf den winzigen Bereich am Rand beschränkt, dann sollte das aber keine Auswirkung auf die Abbildung haben.


    Unter den Gummiklemmen kam jeweils eine dünne Schicht von weißem Batz zum Vorschein (Bild 10), aber ich vermute mal, daß das normal ist.


    Die umlaufende Fase ist an manchen Stellen ziemlich grob gearbeitet (Bild 5, 6). Das muß von Anfang an so gewesen sein und ist in meinen Augen nicht so ganz normal. Außerdem zeigt die Aluminiumschicht rundherum ein ungleichmäßiges Muster (Bilder 3 bis 9). Ich kann nicht sagen, ob das Korrosion oder sowas ist, oder ob das vom Schleifen der Fase kommt. Ich würde ja davon ausgehen, daß erst die Fase geschliffen und dann der Rohling bedampft wird. Aber vielleicht muß man anschließend Alu von der Fase entfernen. Ich hoffe, daß es zumindest kein fortschreitender Verfall ist.


    Von der Rückseite betrachtet scheint der Spiegel soweit in Ordnung zu sein. Die Rückseite der Aluschicht ist fleckig (Bild 11), das Glas hat grobe Druckstellen (11/12), die man auch auf der Gummischeibe sieht (13). Die HS-Klemmen waren nicht besonders fest angeschraubt. Jemand hat mit einem rotem Stift eine 900 auf das Glas geschrieben (auf der Rückseite).


    Was den FS angeht habe ich mich damals geirrt, als ich dachte, daß die FS-Halterung korrodierte und das auf den FS übergegriffen hätte (fast ganz am Anfang hier im Thread). Die Halterung hat rundherum diesen seltsamen Ölschimmer und die eigenartige Oberflächenmusterung (18), scheint mir aber nicht zu korrodieren. Der FS korrodiert definitiv nicht (15–17). Das, was nach Einblühungen am Rand ausgesehen hat (Bild am Anfang des Threads), konnte ich mit einem Baumwollhandschuh vorsichtig wegwischen (hat wie klares Öl/Fett ausgesehen). Das, was nach Fingerabdruck ausgesehen hat (selbes Bild) habe ich nicht ganz wegbekommen. Wenn man den FS anhaucht, wird es wieder sichtbar (17). Was mir schon vor dem Ausbau bei meinem ersten Justierversuch aufgefallen ist: Die Fase des FS ist so ungleichmäßig, daß der Rand teilweise deutlich von einer Ellipse abweicht (15, 16).


    Der FS ist nur geklebt. Da ist zwar eine Halteklammer, aber die berührt den Spiegel nicht (14). Die Rückseite der Halterung hat Abdrücke von den Justierschrauben (18). Da die Ausrichtung um die Längsachse gepaßt hat, habe ich fürs erste keine Metallscheibe eingebaut sondern die Abdrücke verwendet, um die FS-Halterung daran zu hindern sich beim festschrauben wegzudrehen.


    Jetzt heißt es auf den nächsten wolkenfreien Nachthimmel zu warten, um das frisch eingestellte Teleskop mit Okular zu testen.


    Vielleicht baue ich den HS irgendwann nochmal aus, um ihn zu reinigen (und evtl. zum durchmessen zu schicken) und um einen Blendenring einzubauen, der die Fase und die Klemmen abdeckt. Auf Youtube zeigt jemand den (ziemlich großen) Unterschied, den das bei der Astrofotografie ausmacht. Ich kann mir vorstellen, daß man auch bei der visuellen Beobachtung einen deutlichen Unterschied sieht.


    Viele Grüße


    Uez


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