Merkur auf dem Weg zur Venus

  • Schade, Manfred. Das ist sehr ärgerlich. Beim gestrigen Blick auf den Satellitenfilm hatte ich eigentlich gedacht, dass an der Nordsee eine Beobachtungschance besteht.
    Der wolkenfreie Korridor zog sich vom Raum Berlin/Leipzig nach Nordwesten Richtung Bremen/Bremerhaven. Genau in dieser Himmelsrichtung fand auch die Konjunktion statt,
    sodass ich, allen Vorhersagen zum Trotz (das Meteoblue-Multimodell sagte zu 100 % Wolken und Regen voraus), die drei beobachten konnte.
    Ein traumhafter Anblick, auch wenn Merkur erst im Fernglas zusammen mit der Mondsichel seine volle Pracht entfaltete.
    Dieses Mal habe ich auf eine Nachführung der Aufnahmen verzichtet, alle Bilder sind mit einem 100-400 mm Canon-Zoomobjektiv entstanden.


    Hier eine erste Übersichtsaufnahme von 21:40 Uhr MESZ, Merkur ist da aber noch nicht zu erkennen:



    Zehn Minuten später ein erster Versuch mit 312 mm, Mond und Merkur formatfüllend auf den VF-Sensor zu bekommen:



    Nachdem ein breiterer Wolkenstreifen „durchwandert“ war, zeigte sich um 22:06 Uhr die Mondsichel wieder, hier mit 800 mm durch Verwendung eines 2-fach Telekonverters aufgenommen:



    Wiederum 10 Minuten später war es dann endlich soweit. Alle drei Akteure auf einem Bild, Brennweite hier 170 mm:



    Als sich die Venus dann in die Horizontbewölkung verabschiedete, widmete ich mich noch einmal dem Mond mit Merkur. Eine Konstellation, die selten so schön zu sehen ist.
    Im 8x56-Fernglas ein unvergesslicher Anblick! Hier noch einmal ein Bild von 22:21 Uhr mit 234 mm:



    Und ein letztes Übersichtsbild um 22:25 Uhr mit 114 mm Brennweite, da ist auch noch Elnath zu sehen:



    Danach war es auch schon wieder vorbei. 45 Minuten Dämmerungsastronomie der Extraklasse. Vor allem, wenn man bis kurz zuvor noch nicht mit einer Beobachtungschance gerechnet hat.
    Ich hoffe, dass die Bilder ein Trost für alle sind, die mit dem Wetter Pech hatten. Ich schließe damit meine Aktivitäten bezüglich der Merkursichtbarkeit sicherlich noch nicht ab.
    Die Venussichel werde ich in den nächsten Tagen auf ihrem Weg zur unteren Konjunktion begleiten, da wird wohl auch immer noch ein Blick in Richtung des flinken Götterboten riskiert.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Stefan,


    Glückwunsch, dass Du das Trio im Bild festhalten konntest. Diese Konstellation der dicksten Brocken zwischen Erde und Sonne sieht man ja wirklich nicht allzu häufig. Auch die anderen Fotos vermitteln einen schönen Eindruck von der Abendstimmung.
    Gestern war hier wieder alles zugezogen, da wäre eventuell noch eine Möglichkeit gwesen, die drei zusammen einzufangen.
    Was mich noch interessiert: welchen Konverter hast Du verwendet? Der scheint ja nicht der schlechteste zu sein ...


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo!


    Lothar, bei Deinem letzten Bild gehe ich mal davon aus, dass das der Merkur ist. Gut erwischt!


    Sven, eine wunderbare Aufnahme der Planeten im 5-Minuten-Intervall. Die gefällt mir außerordentlich gut! Das ist in meiner Euphorie vom Sonntag ganz untergegangen.


    Manfred, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mich noch interessiert: welchen Konverter hast Du verwendet? Der scheint ja nicht der schlechteste zu sein ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es ist der Canon EF 2x III. Zusammen mit dem EF 1,4 III bin ich damit sehr flexibel bei der Wahl von Bildausschnitten. Wobei man den 2er Konverter nur beim Mond oder der Sonne gewinnbringend einsetzen kann.
    Für DeepSky bzw. Kometen nehme ich maximal noch den 1,4er.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Hi,


    nochmal der Mond von gestern 23 Uhr. Ich wollte eigentlich noch Castor und Pollux in einem Bild mit drauf bekommen. Hat aber irgendie nicht hingehauen.


    Canon Power Shot SX220 HS, Belichtungszeit 1/125 sec.



    cs
    Lothar

  • Hallo Lothar,
    es ist zwar etwas off-topic und Simon möchte bitte Nachsicht üben … darf ich Dir mit einem Foto von der Mondsichel zusammen mit den beiden Zwillingssternen aushelfen? Es entstand eher zufällig, weil ich ein neues Filter bezüglich Lensflares ausprobieren wollte, und da stand das Trio gerade günstig in Reichweite. Zur Zeit der Aufnahme um 23:00 Uhr MESZ war die Sonne erst knapp 10° unter dem Horizont, daher war der Himmel im NW noch recht stark aufgehellt.
    Hier das Trio mit 98mm Brennweite:







    Beim genaueren Hinsehen zeigte sich, dass der Mond zu der Zeit gerade zwei Sternbedeckungen gleichzeitig verpasst hatte; jeweils dicht an den Enden der Sichel im Mond-Norden und -Süden stehen zwei schwache Sterne wie Slalomstangen, zwischen denen der Mond wohl durchrutschen würde. Der obere heißt HIP37799 mit einer Helligkeit von 7,5mag, der untere heißt bei Stellarium einfach nur „Stern“ und ist 7,6mag hell.
    Da habe ich auf zwei Wegen probiert, die Mondbewegung sichtbar zu machen, einmal durch den Vergleich zweier Bildausschnitte, wobei der helle Stern in der Bildmitte ganz unten (HIP 37636; 6,25mag) im oberen Foto genau senkrecht über dem unteren steht:









    Als zweiten Ansatz habe ich die beiden Ausschnitte überlagert, sodass Stern auf Stern liegt; das sieht dann so aus:









    So viel Bewegung in nur 12 Minuten – das ist schon irgendwie erstaunlich.



    Viele Grüße
    Manfred

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