Saturn 2020 im C8

  • Hallo,
    vom 23. April kann ich meine ersten Bilder (RGB und IR) vorstellen:



    Vor der Opposition ist der Schatten des Planeten auf dem Ring rechts deutlich zu sehen.
    Von der Sonne aus gesehen beträgt der kleine Durchmesser der Ringe 14.3", von der Erde aus gesehen nur 13.2". Auf dem Planeten werfen die Ringe einen 0.55" breiten Schatten. Der Südpol ragt um 0.9" über die Ringe, durch den Schatten von 0.55" ist deshalb nur ein sehr kleiner Teil des Planeten beleuchtet. Auf dem RGB-Bild ist dieser Effekt zu sehen. Diese Daten habe ich hiermit berechnet:
    https://www.buecke-info.de/ast…data/saturn/phys/sa06.htm


    Weitere Daten auf meiner Homepage.

  • Hallo Karl-Heinz,


    super, einfach nur beeindruckend. Danke für die interessanten Erläuterungen zu den Bildern


    Ich wär auch so gern ein Frühaufsteher oder nie zu Bett-Geher [:D]


    VG, Micha

  • Hallo Micha und Harald,


    danke für die Rückmeldungen.


    Am 23. April hatte ich mit dem Seeing großes Glück. Dadurch war die Bildbearbeitung nicht sehr schwierig. Je weniger Bearbeitungsschritte man machen muss, um so besser werden auch die Farben. Bei meinen Aufnahmen bearbeite ich die einzelnen Farbkanäle getrennt. Meistens ist der Blaukanal verrauschter und ich glätte ihn vor dem Zusammenfügen. Oft nehme ich Registax für die letzten Schärfungen, hier reichte Fitswork aus.

  • Hallo Karl-Heinz,


    Schöne Aufnahmen sind dir da gelungen. Danke für detailteiche Erklärung auch der Bildbearbeitung. Wird mir in Zukunft ebenfalls helfen meine Aufnahmen zu verbessern.
    Freue mich auf weiteres von dir.


    Liebe Grüße Jan

  • Hallo Jan,
    danke für dein Interesse. Hinzufügen kann ich noch folgendes:


    Bei Aufnahmen mit einer Farbkamera kann man die Kanäle getrennt speichern mit dem SER-Player. Diese App nutze ich als Player zur Sichtung und Vorauswahl meiner Beobachtungen. Dann kann man Bearbeiten aufrufen und und hat weitere Möglichkeiten.

  • Hallo,
    nun kann ich weitere Bilder vom 12. Juni zeigen:



    Auf dem Planeten ist der Äquatorbereich etwas heller und am Nordpol zeichnet sich schwach ein dunkler Ring ab.


    Noch einige Details: Von der Sonne aus gesehen beträgt der kleine Durchmesser der Ringe 15.2" (von der Erde gesehen 14.4"); verursacht von unterschiedlichen Neigungen, von der Sonne aus 22.0° und von der Erde aus 20.8°. Deshalb werfen die Ringe einen 0.40" breiten Schatten auf dem Südteil des Planeten. Der Südpol ragt um 0.9" über die Ringe, durch den Schatten von 0.40" ist deshalb nur ein kleiner Teil des Südpols beleuchtet. Auf dem RGB-Bild ist der Südpol zu erkennen.

  • (==>)Karl-Heinz


    Sehr schöne Bilder!


    Mich als baldiger Besitzer eines 10" Dobson würde interessieren, Wie das Bild bei direkter Betrachtung ausgesehen hat, Welchen Teil vom Gesichtsfeld hat es in etwa eingenommen? Sieht man von Auge diese Streifen?


    Gruss Konrad

  • Grüß Dich Konrad,
    ich habe jetzt keinen 10" Dobson. Je nach Vergrößerung siehst Du natürlich ein deutlich größeres Gesichtsfeld mit den Monden um Saturn herum und entsprechend ist Saturn auch kleiner zu sehen. Da es z.B. bei c. 200x kleiner zu sehen ist wie auf den Bildern, wirkt Saturn visuell auch etwas feiner. :) Je nach Seeing kannst Du natürlich im 10" auch über 200x vergrößern. Durch den tiefen Stand hat man aber immer noch die atmosphärische Dispersion, also einen zweigeteilten Farbsaum. Den kekäme man mit einem ADC weg.
    Hier ein Video im 6" f/8 Newton, allerdings von 2015, von mir:

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    Hier im 4" APO in etwa zeitgleich:
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    Visuell war die Cassiniteilung im Okular noch schöner zu sehen und im 6" f/8 immer wieder umlaufend erkennbar. Von daher sollten bei passablen Seeing alle Details, die auf den Bildern zu sehen sind, auch visuell sichtbar sein.
    Das war zumindest letztes Jahr im 105/1000 APO der Fall. Damals war die Cassiniteilung visuell noch weiter umlaufend zu sehen, da die Ringneigung noch etwas günstiger war. Die Cassiniteilung war 2019 im 4" mit ADC visuell fast umlaufend sichtbar. Ohne ADC und bei flacherem Stand ist das schwieriger, aber mit 10" könnte es möglich sein. Das wichtigste ist ein gut und gleichmäßig ausgekühlter Tubus und natürlich das allgemeine Seeing. (Zum Auskühlen stell ich den Tubus senkrecht). (Heuer bin ich leider noch nicht zum Saturn beobachten gekommen, da ich da an einen besseren Ort fahren muss.)


    Hallo Karl-Heinz,
    danke für's Zeigen Deines Saturns. Es ist immer wieder schön den Saturn wenigstens auf Bildern zu sehen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Konrad und Roland,
    danke für eure Beiträge, damit sollten zunächst wesentliche Fragen beantwortet sein.
    Generell möchte ich hinzufügen, dass man visuell nicht enttäuscht sein darf, wenn man diese Eindrücke mit den Fotos vergleicht. Was man visuell sehen kann, ist von Beobachter zu Beobachter sehr unterschiedlich. Eine gewisse Übung und Erfahrung lässt nach einiger Zeit mehr sehen als bei den ersten Blicken durch Teleskop.

  • Hallo,
    hier ein Nachtrag vom 10. September 2020. Ich zeige hier eine R-Filter Aufnahme:



    Zum Aufnahmezeitpunkt nach der Opposition betrug der Phasenwinkel 4.6°, deshalb auf dem linken Seite (Norden oben) der Schatten des Planeten auf den Ringen.


    Der scheinbare Pol-Durchmesser hatte 16.0" und der scheinbare kleine Durchmesser der Ringe 15.4". Somit ragte Saturn bereits 0.3" über den Ring, auf dem Foto allerdings kaum erkennbar. In den nächsten Jahren nimmt die Neigung der Ringe weiter ab.

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