IntelliScope / PushTo - absolute Unsicherheit

  • Das "Lager" der Orionbodenplatte besteht aus einer Metallhülse, die in der Mitte durch Bodenplatte und Rockerbox führt und mit einer Schraube so Bodenplatte und Rockerbox verbindet. Zwischen Oberseite Bodenplatte und Unterseite Rockerbox wird noch um diese Hülse herum ein Encoder des Intelliscope befestigt und 3 Teflonblöcke auf denen die Konstruktion schliesslich läuft. Mehr ist da nicht...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Danke erstmal für die genaue Beschreibung! Gibt es denn Mittelchen, um die nicht so gute Gleiteigenschaft zu optimieren oder liegt hier das Problem eher beim nicht so guten Losbrechmoment?


    VG
    Timo

  • Ich las von Empfehlungen, die eher scharfkantigen Teflonblöcke an den Kanten abzustumpfen. Selbst probiert habe ich es nicht. Auch Gleitmittel habe ich nie eingesetzt, hätte hier aber auch Angst auf Dauer mehr zu verschlimmern als zu verbessern.


    Problematisch ist ein hohes Losbrechmoment bei Hoch- und Höchstvergrösserung. Optimaler Weise sollte Losbrechmoment und Gleitreibung ähnlich sein und wiederum sowohl fur Altitude wie für Atzimut...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hi Timo,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Wetterauer</i>
    <br />Danke erstmal für die genaue Beschreibung! Gibt es denn Mittelchen, um die nicht so gute Gleiteigenschaft zu optimieren oder liegt hier das Problem eher beim nicht so guten Losbrechmoment?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Es gibt grundsätzliche einige Möglichkeiten, aber nicht alle kann man je nach Aufbau auch umsetzen.


    a) Abstand der Auflagepads (Gleitflächen) von der zentralen Achse- je näher an der Achse desto kleiner die nötige Kraft, um die Haftreibung zu überwinden (Hebel)


    b) Größe der Pads- verkleinern verringert die Haft-/Gleitreibung


    c) Auflagekraft (Gewicht des Tubus bzw. Zugkraft der Torsionsfedern). Das spielt mit b) zusammen


    d) Auswahl der aneinander gleitenden Materialen/Flächen. Als ideal gilt virginales Teflon (also auch nicht jedes gleich gut) und das "berühmte" Ebony. Dieses Material wurde für Beschichtung von Küchenplatten angeboten und hat eine perlige Oberfläche. Ähnliche Strukturen verhalten sich auch ähnlich, Alu-Riffelbleche wurden auch schon genutzt. Bei Ebony war wohl auch noch das Material selbst besonders gut passend.


    Das Problem Ruckeln oder unpassendes Losbrechmoment kurz erklärt. Du willst den Tubus bei höherer Vergrößerung ein kleines bisschen nachführen, drückst also mit Kraft Xh, um die Haftreibung (mal als Xh bezeichnet) zu überwinden. Ist die Gleit- gegenüber der Haftreibung niedriger dann schiebst du mit einem Ruck zu weit, weil Xh für Xg eben zu groß ist.


    Sind die nötigen Kräfte annähernd gleich groß, dann überwindest du die Haftreibung und schiebst eben mir der dafür nötigen Kraft ohne fühlbaren Ruck weiter.


    gruß stefan

  • Hallo Timo,


    ich glaube, du machst dir zuviele Gedanken. Auch bei Vergrößerungen jenseits 300fach (mir einem 4,7mm Okular) klappte die Nachführung noch recht problemlos, mit dem 3,5mm Okular (430fach) wurde es hakelig, aber immer noch machbar. Da haben mich andere Sachen, wie Fangspiegelstrebe oberhalb des OAZ (so konnte kein Filterschieber eingebaut werden), oder die schwere Pressspanrockerbox mehr gestört. Nachbessern kann man später immer noch....


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Horst, das mag sein. Ich möchte das Thema jedoch keinesfalls dramatisieren. Wollte lediglich entspannt im Vorfeld ggf. das eine oder andere Problemchen ansprechen, um es passend einzuordnen und auch meine Entscheidung zu vereinfachen. Ich danke dir jedenfalls für dein Feedback.


    LG
    Timo

  • Guten Tag,
    hier meine Erfahrungen:


    Ich betreibe seit 5 Wochen einen Orion XT10i. Ich habe das Teleskop gebraucht gekauft, es war in verschiedenen Boards inseriert. Ich habe zusammen mit der originalen Orion-Transporttasche 515,- € bezahlt. Das Teleskop ist in neuwertigem Zustand. Laut Rechnung hat der Vorvorbesitzer den XT10i im April 2019 für 950,- € bei einem großen deutschen Shop gekauft. Ich habe mit dem XT10i dank des Corona-Himmels mehr als 30 Mal den ganzen Abend lang beobachten können.


    Vorab: Ich hatte noch nie einen Dobson, jedoch besitze ich bereits ein Meade LX200 10-Zöller und zwei Vixen-Refraktoren auf parallaktischer Montierung.


    1. Handling
    Ich komme mit dem Dobson-Handling super zurecht. Ich hatte noch nie den Wunsch, an den Lagerungen etwas zu verändern. Die vertikale Lagerung ist gerade so fest angezogen, dass das weisse Gleitpad das Lagerrad berührt. An der horizontalen Lagerung habe ich nichts verändert. Ich empfinde es genauso wie einer der Vorposter, dass die vertikale Lagerung etwas leichter geht als die horizontale. Trotzdem kann ich selbst mit dem 5mm Okular problemlos Objekte sanft nachführen. Ich empfinde das Dobson-Handling als viel logischer und schneller als der manuelle Schwenken eines Teleskops auf einer parallaktischen Montierung, was ein ein arges Murksen ist speziell niedrig in Südrichtung. Sogar Objekte direkt im Zenit sind mit dem Dobson - der dann ja bezüglich seiner beiden Achsen beim Pushen etwas ruckelig wird - weitaus komfortabler zu beobachten als im Refraktor auf parallaktischer Montierung.


    Gewicht
    Ich möchte meinen Dobson an einem Stück zumindest 15 bis 30 Meter weit tragen können. Beim Orion XT10i ist das mit Tubusgewicht 13,2 kg und Rockerboxgewicht 12,0 kg in Summe 25,2 kg noch gerade machbar. Beim 12er ginge das für mich nicht: 38 kg Gewicht! Wer ähnlich denkt, sollte unbedingt die Gewichte gleich großer Dobsons vor der Kaufentscheidung vergleichen. Ein Meade Lightbridge ist deutlich schwerer als ein Orion XTi gleicher Größe. Der Orion XT10i ist für ein 10-Zöller Volltubus recht leicht - das gefällt mir sehr gut. Auch das Design der Rockerboxen-Seitenteile mit den Durchbrüchen macht ein Tragen ohne Helfer einfacher als z.B. ein Skywatcher Dobson oder ein Omegon. Das sind keine unwichtigen Details. Ich möchte auch keine Schubkarrenräder oder Griffe und andere Provisorien an die Rockerbox frickeln - ich habe die Dobsons so bewrtet, wie sie geliefert werden. Wenn ich hier im Forum und im Nachbarforum lese, wie "Aufsteigern" go-to-Dobsons mit 60 oder 85 kg Gewicht als passende Teleskope für das häufige mobile Beobachten (inklusive Fahrt mit dem Pkw) empfohlen werden... naja... Ich habe mir auch den Omegon 12-Zöller Volltubus angeschaut: Mobiles Beobachten an 2-3 Tagen die Woche... für mich absolut unmöglich - auch beim Transport in zwei Teilen! Versucht mal, einen 25 kg schweren Volltubus, der 1,60 Meter lang ist und 35 cm Durchmesser hat alleine eine Treppe runterzutragen ohne anzuschlagen oder hebt den mal in ein Auto raus- oder rein. Sehr heikel!


    Kollimation
    Das Telekop wurde mehrfach im Auto transportiert und auf- und abgebaut. Ich brauchte noch niemals eine Kollimation. Als ich das Telekop abholte, sagte der Vorbesitzer: Kollimieren? Habe ich noch nie gebraucht! Ich glaubte ihm nicht, aber er hatte Recht. Ich bin sehr froh, einen Volltubus zu besitzen, der Orion ist sehr stabil in dieser Beziehung. Ich habe mir einen Laser-Kollimator gekauft und das Teleskop regelmäßig gecheckt. Interessanterweise ist auch beim Orion XT10i der Okularauszug der Schwachpunkt. Je nach dem, ob man 1,25'' oder 2''-Position benutzt oder sanft auf den Auszug drückt - der Laser-Bezugspunkt wandert. In 1,25''-Position ohne Druck auf den Laser ist aber die Einstellung nahezu perfekt.


    Balance
    Ich benutzte die Baader Hyperions 5mm, 10mm, 21mm und 31mm und die Meade 5000er UAW 6,7mm und 14mm. Damit ist das Orion XT10i perfekt in der Balance und man muss nichts an der Lagerung einstellen oder gar Gewichte anbringen. Wie es mit einem 1kg schweren TeleVue sein würde, kann ich nicht sagen...


    Fokuslage
    Mit den beigelegten Orion Okularen kommt man prima in den Fokus. Bei den Meade gibt es auch kein Problem. Bei den Baader Hyperions bis 21mm lassen sich nur die 1,25''-Position benutzten, mit 2'' kommt man nicht in den Fokus. Beim 31mm ist es genau andersrum: Mit 1,25'' kommt man nicht in den Fokus, mit der 2''-Position problemlos. Hier sollte man also bei anderen Okularen vorher testen. Speziell die Großfeldokulare scheinen hier kritisch zu sein. Ich benötige aber für keines meiner Okulare irgendeine Verlängerung. Ich muss nur zwischen 1,25'' und 2'' Steckposition wechseln. Wenn man hier oder in anderen Foren die Threads zu den Problemen an anderen Telekopen liest, ist der XT10i offenbar noch unkritisch in Sachen Fokusproblemen.


    Fokussierung
    Ich habe mich von Anfang an über den Okularauszug und die fehlende Micro-Fokussierung geärgert und habe dann schnell den Upgrade-Kit von Lacerta für Skyatcher-Okularauszüge nachgerüstet, den man für 80,- in den Shops bekommen kann. So funktioniert das Fokussierungen wunderbar. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Orion zumindest den 10er und den 12er nicht mit der Microfokussierung ausliefern. Sie ist obligatorisch. Der Orion XX12, XX14 und der XX16 haben diese serienmäßig.


    Intelliscope-System
    Ich war sehr gespannt auf das push-to-System. Positiv finde ich, dass man es benutzen kann, aber nicht muss. Das ist bei vielen go-to-Systemen anders. Auch die Stromversorgung mit kleiner 9V-Blockbatterie statt Stromtank oder Netzstrom ist ein Riesenvortei! Mein LX200 muss ich mit Uhrzeit/Beobachtungsortkoordinaten/Einnordung/Stern 1 und dann Stern 2 jedes Mal kalibrieren.
    Beim XT10i ist es viel einfacher Vertikalpsoition/Stern 1 und Stern 2 .... fertig.
    Ich erziele regelmäßig Warp-Faktoren von +/- 0,1 bis 0,4 und damit habe ich alle gewünschten Objekte sofort im 21mm Okular drin. Das System funktioniert wirklich gut.
    Dabei scheint es so zu sein, dass man möglichst schnell die Kalibrierung durchführen muss (man kann nicht lange nach dem 2. Stern suchen...die von "vertikal stellen und ENTER" an verstrichene Zeit beeinflusst den Warpfaktor negativ). Und es ist beim resultierenden Warp-Faktor ein großer Unterschied, ob ich mit einem 21mm oder einem 10mm Okular kalibriere - genauer: den Stern im Okular zentriert.
    Der Ablauf: Man sucht sich einen bekannten Stern (z.B. Castor). Den bringt man in das Okular. Dann schaut man schon mal, wo ungefähr der 2. Stern ist (z.B. Procyon, Bertegeuze oder Polaris). Jetzt erst stellt man das Intelliscope-System an. Man schwenkt den Tubus vom Castor vertikal auf senkrecht und drückt Enter und fährt dann einfach den Tubus nur vertikal wieder herunter bis Castor im Okular ist. Dann schwenkt man möglichst schnell auf den 2. Stern und fertig.
    Bei meinem Telekop ist es sehr förderlich, sanft und stetig zu schwenken ("pushen") und nicht ruckartig. Sonst kann es ( in 1 von 20 Fällen) passieren, dass der Sensor die Kalibrierung verliert und dann muss man nochmals intialsieren.
    Ich beobachte bei einem Beobachtungsabend durchaus 15 bis 25 Objekte und die landen allesamt sofort im Okular.
    Sehr gut gefällt mir, dass man mit der FCN-Funktion auch weitere Objekte als 3., 4. oder gar 5. Kalibrierobjekt verwenden kann. Ich gebe also nach der Erstinitalisierung M37 oder M35 ein und pushe da hin. Stelle ich fest, dass der Sternhaufen nicht ganz mittig ist, zentriere ich nach und drücke über FCN die Kalibrierung als 3. Objekt und der Warpfaktor verbessert sich meist nochmals minimal.


    Ich habe mit der Eingabe von Ephemeriden z.B. der Kometen PanSTARRS oder ATLAS T2 keine Probleme gehabt, diese Kometen sofort aufzufinden und zu beobachten.


    Die Datenbasis ist teilweise ein bisschen willkürlich: Bei den Doppelsternen sind im jeweiligen Sternbild teilweise andere enthalten als in den gängigen Katalogen für "sehenswerte Doppelsterne" (z.B. der Katalog bei den Sternfreunden Münster). Die enthaltenen Doppelsterne sind teilweise schwierig und "nachrangig" und die "prominenten" Doppelsterne fehlen teilweise.


    Grauenhaft ist dagegen die Befestigung des Controllers an der Rockerbox mit Klettband. In der Dunkelheit kaum zu finden und dann fällt der Controller leider auf den Boden. "A real joke!" hat einer dazu im US-Forum Cloudy nights geschrieben. Recht hat er! Komisch: Bein den XX12-XX16 gibts Kunststoff-Craddles die uns Orion bei den XTs vorenthält. Ich habe mir eine Balsaholz-Box gebastelt und natürlich weiß lackiert. Und vielleicht erbarmt sich hier ja mal ein Experte und beschert uns ein Teil aus dem 3D-Drucker?




    Fazit:
    Ich bin mit meinem Orion XT10i sehr zufrieden. Das Intelliscope-System funktioniert mit 95%-tiger Verlässlichkeit, was ich sehr gut finde. Das Go-To an meinem teuren LX200 ist eher bei 80%..
    Mein nächster Dobson hätte auch Intelliscope .... aber die großen Orion-Dobson sind mir zu klein und nur der XX14i hat Intelliscope, den XX16 gibts ja nur als Go-To. Einen der tollen Taurus-Dobsons mit dem Intelliscope ... das wärs! Aber es gibt ja Kits von Drittanbietern für elektronische Teilkreise.


    Ich habe natürlich auch das gelesen:
    http://www.astronomyforum.net/…iscope-encoder-hacks.html
    Auch den kritischen Test des XT10i in den "Mystarrynights" aus Östereich...
    Mein Intelliscope-Sstem hat diese Probleme nicht und funktioniert wirklich zuverlässig. Nicht mehr und nicht weniger kann ich dazu sagen,


    Da ich mit dem Orion nur visuell unterwegs bin, vermisse ich eine Nachführung nur bei Venus, Mond oder den anderen Planeten im 5mm oder 6,7mm Okular. Daher werde ich noch in eine EQ-Plattform für meinen Breitengrad investieren.


    Wichtig ist auch: Man hört von Orion in verschiedenen Foren Kritisches über die Ersatzteilversorgung. Offenbar verkaufen sie keine Ersatzteile an Nicht-Erstkäufer. Das betrifft z.B. auch den Austausch defekter Encoder-Räder/Platinen, was ja durchaus beim Intelliscope-System vorkommen kann. Ich hoffe, im Fall des Falles solche Teile bei den großen Shops, die in Deutschland den XT10i verkaufen bestellen zu können..


    Wer sich für eine 12er Orion mit Inteliscope interessiert, sollte mal in Ebay-Kleinanzeigen schauen und dort in den Osten von Köln. Ich kenne weder das Gerät oder den Verkäufer aber das Angebot ist interessant. Diese Verkaufsanzeige hat mich erst auf die Idee gebracht, die Lacerta-Microfokussierung zu kaufen.


    Alles meine persönliche Erfahrung und Meinung!


    Herzliche Grüße


    Guido

  • Hallo Guido,


    wow! Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht, finde ich sehr nett von dir! Du hast meine Entscheidung, einen IntelliScope Dobson zu kaufen weiter bekräftigt. Ich werde es jedoch versuchen, dem Rat eines Forumsmitgliedes nachzukommen und den Encoder am Anfang weitestgehend zu hause zu lassen, um garnicht erst in Versuchung zu kommen. ICh finde es nach wie vor sehr ansprechend dieses System. Vor allem, wenn man nach einer gewissen Praxisphase und gutem Handling mit Telrad und Atlas einfach mal Objekte ansehen möchte. Also mehr als 2-3 am Abend. Ich möchte jedoch ganz klar betonen, dass ich den "Spirit" eines Dobsonauten wirklich toll finde und das ganze Thema mit seiner vollen Puristik wirklich gerne erfahren möchte. Ich selbst hätte ja auch gerne das IntelliScope "zwischen den Ohren", dass ist aber betimmt ein langer und steiniger Weg.
    Nichtsdestotrotz werde ich wahrscheinlich erstmal ohne Helferlein und mit weniger Öffnung (8") und nur mit Telrad und DS-Reiseatlas beginnen.


    VG und CS
    Timo

  • Hallo Timo,
    ich möchte nicht mehr mit Telrad und dem DS-Reiseatlas beginnen... nie mehr! Völliger Quatsch es sich in der heutigen Digitalzeit schwerer zu machen als es problemlos geht. Meine Meinung halt...Was sparst Du denn mit dem 8-Zöller mit und ohne Intelliscope 200,- €? Das wäre es mir nicht wert auf die Option zu verzichten. Du willst push-to oder go-to sowieso in 3 Monaten dann haben!


    Ich habe nur den 8x50 Sucher drauf (der ja fast so viel Öffnung hat wie mein erstes Telekop Vixen Cygnus 60L in 1984) und habe auch den DS-Reiseatlas. Damit könnte ich leider NICHT operieren. Wäre für mich ohne Effizienz!


    Wenn Du ländlich wohnst und einen wirklich dunklen Himmel hast mag es noch gut gehen. Ich beobachte direkt im Westen von Köln unter Starßenlaternen und da käme ich mit Telrad nicht an 20 Objekte in einer Stunde. Niemals! Derzeit liebe ich es wie eben gerade, in der Dämmerung gegen 21:45 Uhr mit der Intelliscope-Hilfe die Objekte anzufahren und zu beobachten, wie die Sternhaufen M44, M67, M35, M37 oder M38 langsam aus der Helligkeit sichtbar werden. Das könnte ich niemals mit der manuellen Methode. Aber das Intelliscope ist mit den sehr früh erkennbaren Sternen Procyon, Castor, Capella, Bertegeuze (geht gerade noch tief im Südwesten) oder Regulus sehr schnell kalibriert (heute Abend Warp-Faktor -0,1 !) und dann fahre ich schon Objekte an Stellen an, wo der Telrad überhaupt noch gar keine schwächeren Referenzsterne finden würde. Da müsste ich halt dann noch bis 23:00 Uhr warten bis es voll dunkel ist.


    Das Intelliscope-System ist eher etwas für das schnelle Spazierngucken für mal 45 Minuten auch unter schlechten Bedingungen.
    Wenn Du bei besten Bedingungen auf einem Teleskop-Treffen in den Alpen bist und hast die ganze Nacht als Event mit Gleichgesinnten
    zur Verfügung, kannst Du sicherlich darauf verzichten. Ich verstehe, dass dann auch Dobson-Purismus cool ist.
    Bei mir zuhause im Garten unter den Straßenlaternen kann ich gut darauf verzichten... da habe ich als berufstätiger Mensch auch nur 1-2 h zur Verfügung für die tägliche abendliche Beobachtung. Hihihi...


    Herzliche Grüße
    Guido

  • So unterschiedlich können persönliche Vorlieben sein. Was dem einen völliger Quatsch, ist dem Anderen gerade die Freude. So ist es für mich völliger Quatsch 20 Objekte in einer Stunde abzufahren, das sind keine 3 Minuten pro Objekt...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Lieber Horst,
    Du hast Recht - so unterschiedlich sind die Vorlieben. Ich wüsste nicht, warum ich mir z.B. M38 länger als 90 Sekunden anschauen sollte. Ich habe ihn ja schon 40x gesehen... Trotzdem sind z.B. die offenen Haufen im Aur für mich aktuell gern angefahrene Standard-Objekte im lichtdurchseuchten Kölner Stadthimmel.
    Das ist für mich auch der Hauptnachteil, nach dem ich nun eingehend den "DS-Reiseatlas" benutzt habe für die Sternbilder UMi, UMa, Cas, Per, Aur, Gem, Leo, Ori, CMi, CMa, Cnc und Cam ... ich kann nur nach NW, W, SW, S und SO beobachten: Alles was nicht mindestens 2 Sterne hat ist ausserhalb des Zehnzöllers hier an der Location an der ich wenn es gut ist gerade mal 3 Sterne von UMi mit bloßem Auge sehen kann... für mich sind nur relativ (!) wenige Objekte im DS Reiseatlas erreichbar leider.
    Ich beobachte sonst auch an einer Location mit deutlich besserem Himmel etwa 30 km weg, jedoch ist das NABU-Zentrum dort wegen Corona seit 2 Monaten geschlossen und der Beobachtungsabend der Sternfreunde dort entfällt leider wegen Kontaktsperre. Ich bin auch kein Typ, der nachts alleine mit dem Dob an den Waldparkplatz fährt...
    Gruß
    Guido

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