Noch eine Nadel mehr - NGC 4565

  • Guten Abend!


    Kurz vor dem Ende der Schönwetterneumondperiode konnte ich noch ein bisschen auf NGC 4665 zielen. Für sie gilt das Gleiche, wie für viele Standardobjekte...immer wieder schön [:)].



    In groß auf Astrobin: https://astrob.in/full/4u0a4v/0/


    ASI1600mmp und TS Photoline 130/910 mm Apo.


    101 x 60 s luminance
    48 x 30 s red
    61 x 30 s green
    49 x 30 s blue

  • Hallo Peter,
    ein ungewöhnliches Bild für dich. Bei Galaxien würde der ein oder andere Fotograf ja sagen "du muss man mal mit ordentlich Brennweite ran um feine Details zu zeigen", aber nein, dein Bild gehört zu den schärfsten die ich kenne und das bei 910 mm. Deine Belichtungszeit ist trotz (nur) f/7 moderat und das Ergebnis ist überraschend tief. Auch die Bildbearbeitung , … nein, da gibt es absolut nichts zu meckern.
    herzlichen Glückwunsch zum tollen Bild, vielleicht wirst du ja noch zum Galaxienfotografen ;)
    Grüße von ralf

  • Hallo Ralf und Stefan,


    das ist ja ein großes Lob - freut mich sehr!


    Ralf, ich muss mich tatsächlich erst noch an das Galaxienfotografieren gewöhnen. Meine Versuche, mit moderater Belichtungszeit so richtig in die Tiefe zu gehen, um die kleinen Winzgalaxien darzustellen, enden momentan gern mit einem etwas unruhigen Hintergrund. Aber ich arbeite daran ;)


    Über die Schärfe des Apos freue ich mich auch sehr. Aber es ist nicht nur die "Grundschärfe" des Apo. Darüber hinaus scheint mir das Finden und Halten des Fokus das Salz in der Suppe zu sein. Der erste wesentliche Schritt dahin war der autonome Motorfokus mit Temperaturkompensation. Die Unterschiede zu den älteren Aufnahmen sind deutlich. Auch, wenn ich vorher regelmäßig nachfokussiert habe (zumindest, so lange ich wach war), war das wohl viel zu selten. Den Nachteil einer diskontinuierlichen Fokussierungsstrategie habe ich jetzt in Folge eines Fehlers bei einer Aufnahmesequenz mit NINA gesehen. Ich hatte zwar vorgegeben, dass NINA bei jedem Filterwechsel und bei > 10% Verschlechterung des HFR den Fokus nachjustiert, aber die Temperaturkompensation des MFOC versehentlich nicht eingeschaltet. Als ich nachts aufwachte und nachschaute, sah ich den HFR der Sterne in einer schönen Sägezahnkurve dargestellt. Nach dem Einschalten der Kompensation, die kontinuierlich nachfokussiert, war für den Rest der Nacht flach und ruhig. Nun kann man zwar bei Nina auch einstellen, dass auch bei Temperaturänderung nachfokussiert wird, aber das ist auch nicht kontinuierlich. Und bei jedem Autofokus von NINA (oder SGP etc.) verliert man wertvolle Belichtungszeit, besonders bei Schmalbandaufnahmen.


    Zu meiner "Fokusstrategie" ist auch noch zu sagen, dass die 6 Baader Filter trotz anderer Herstellerangabe nicht 100%ig homofokal sind und mein neuer 3 nm Chroma OIII sowieso aus der Reihe tanzt. Seitdem ich das festgestellt habe, belichte ich alle Kanäle nacheinander und nicht mehr rotierend. Das mag auch noch etwas Schärfenkonstanz bringen. Ich nehme mir immer vor, den Unterschied in der Fokuslage der Filter genauer zu bestimmen und von NINA/APT ausgleichen zu lassen. Aber die Differenz liegt in der Größenordnung des (unsicher) ermittelten Backlash der Fokuswelle und ich will momentan nicht experimentieren, wo es gerade so gut läuft.


    Viele Grüße
    Peter

  • Guten Morgen Franz und Marco,


    ihr habt mich beim Schreiben überholt ;) - schön dass euch die Nadel gefällt!


    Franz, alles wurde ist mit gain 76 aufgenommen. Den Offset habe ich seit ein paar Aufnahmen von meinen traditionellen 31 auf 50 hoch genommen. Ich habe diese ganzen "Swamp the Read Noise" Diskussionen nicht genau verfolgt, aber mitgenommen, dass ich beider ASI1600mmp mit meinem Hintergrunddurchschnitt über einem "ADU" von 1000 liegen sollte. Seit Nina kann ich den bei jeder Aufnahme sehen und habe festgestellt, dass ich meist deutlich drunter lag. Wegen des eher mäßigen Dynamikumfangs der ASI wollte ich die Belichtungszeiten oder das gain nicht erhöhen. Mit dem höheren Offset komme ich regelmäßig über 1000 - jedenfalls glaube ich, dass es daran liegt. Ob es tatsächlich wahrnehmbare Vorteile bringt, weiß ich aber nicht.

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