Leo Triplet - Was geht bei Bortle 7?

  • Liebe Astrofreunde, mein erster Beitrag hier, also ein ganz besonderes Hallo!


    Vorneweg - Da Ich mich noch als Anfänger sehe, bitte nicht zu hart urteilen;)


    Nachdem mir jetzt nach 1 Jahr in dem Hobby und nur mit begrenzter Sicht nach Süden die Schmalbandtargets im Frühling ausgegangen sind war es an der Zeit, mal auszuloten, was für mich die Grenzen des Möglichen unter aufgehelltem Stadthimmel so sind. Als Ziel kam aufgrund der Einschränkungen nur das Leo Triplet in Frage. In der Zeit nach Neumond gab es 7 klare Nächte infolge und so wurde das Triplet alle 7 Nächte 7h pro Nacht belichtet.



    und hier eine gecroppte Version:


    Bilddaten:
    Ts100q f/5.8 Flatfield Apo auf Neq 6 Pro
    Asi 1600mm pro mit ZWO 1.25" LRGB Filter
    L: 170*300s / 14h
    RGB: 140*180s/ 7h pro Channel
    35h Insgesamt, Gain 135 bei -30°C
    Steuerung: Asiair
    Bildbearbeitung: Stacking in DSS, Rest in PixInsight


    Die R, G und B Kanäle waren leicht verwaschen, dafür war der Luminanzkanal sehr scharf und somit zeigen die Galaxien für nur 100mm Öffnung meiner Meinung nach relativ viel Detail. Die einzigen mir aufgefallenen Nachteile durch den hellen Himmel sind der unruhige Hintergrund und die benötigte sehr lange Belichtungszeit um Details wie die äußeren Bereiche von M65 und den Schweif von NGC 3628 sichtbar zu machen.


    Abschließend bleibt wohl zu sagen, dass Galaxien doch möglich sind, allerdings benötigen sie viel Belichtungszeit und Ausdauer und kommen nicht an Bilder mit gleicher Belichtungszeit ran, die unter besserem Himmel gemacht werden.


    Cs
    Philipp<font size="2"></font id="size2"><font size="4"></font id="size4"><font size="6"></font id="size6"><font size="1"></font id="size1">

  • Guten Morgen Philipp,


    da hast du eine Menge Belichtungszeit investiert - Respekt für die Ausdauer ;)
    Der Gezeitenschweif von NGC 3628 kommt schön heraus.


    Zur Relation Brennweite / Details kann ich nichts sagen, weil ich das Triplet selbst noch nicht aufgenommen habe.


    Bei den Farben fällt auf, daß die Galaxien einen Magentastich haben. Überwiegend sind also Rot und Blau heller als Grün, das kann man mit dem Pipetten-Werkzeug in der Bildbearbeitung leicht feststellen. Mir gelingt die Einschätzung der Farben meist auch nur mit guten Referenzbildern, aber hier ist es eindeutig.


    Die entstandene Verteilung der Gesamtbelichtungszeit zu 1/3 auf Luminanz und zu 2/3 auf RGB ist vermutlich nicht optimal. Mit derselben Optik ist das Signal-Rausch-Verhältnis in den Farbkanälen nie so gut wie in der Luminanz und somit trägt die Zeit in den Farbkanälen weniger zu den Details und der Rauscharmut bei - selbst wenn man die Luminanzinformation daraus verwertet. Bei astrobin jedenfalls findet man meistens eine etwa hälftige Aufteilung, also eine Belichtung in RGB insgesamt so lang wie in Luminanz, und ich denke das ist ein guter Richtwert.


    Gruß Lars

  • Hallo Philipp,


    Respekt für die Gesamtbelichtungsdauer und den Gezeitenschweif bei der Lichtverschmutzung. Ich finde das Ergebnis inspirierend, da ich auch Dortmund heraus fotografiere, wenn nicht genug Zeit für's Sauerland da ist.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=240057


    Zu den Farben hat Lars schon was geschrieben. Abgesehen davon, ich finde die Herausforderung bei der Bildbearbeitung höher, wenn man aus lichtverseuchter Gegend aufnimmt.


    Hier bahnen sich wieder 4 Gute Nächte in dieser Woche an. Mal sehen, was geht...
    Dir weiterhin so viel Erfolg!


    CS
    Dirk

  • Hi Philipp,


    Respekt für die Fotos bei den Bedingungen. Das ist leider nicht ganz einfach bei Bortle 7. Ich spreche da leider aus eigener Erfahrung...


    CS Stefan

  • Vielen Dank für eure Antworten! Uni war etwas stressig, deswegen erst jetzt die Antwort. Das mit den Farben war mir beim Bearbeiten gar nicht so aufgefallen, war wohl etwas zu sehr im Tunnelblick. Bei meinem letzten Projekt hab ich probiert drauf zu achten, vllt ist es mir da auch gelungen:D

    M51, 7h LRGB mit 10" f/4,7 Newton und Asi 1600mm pro


    Ich freu mich schon wieder auf die ganzen Schmalband targets im Sommer, Galaxien gehen zwar aber Nebel machen unter den Bedingungen mehr Spaß;D


    Cs
    Philipp

  • Hallo Philipp,


    die Farbverteilung sieht sehr gut, nur die Sättigung finde ich etwas zu hoch.
    Die schwachen Ausläufer kommen schön heraus und der Hintergrund ist ruhig mit vielen Galaxien.
    Die Grenzgröße ist etwa 20 mag - da schaue ich immer nach einem bestimmten Quasar ;)


    Gruß Lars

  • Hallo Lars,
    Das mit dem Quasar hört sich interessant an- welchen meinst du bzw wo wäre er?
    Vielen Dank für das Feedback! Mit der Sättigung werd ich wohl nie zurecht kommen, das sieht schon auf den Bildschirmen von Laptop und Handy so wahnsinnig unterschiedlich aus[V]


    Gruß und Cs
    Philipp

  • Hallo Philipp,


    beachtlich, was du aus deinem Standort herausholst und das noch als selbstbezeichteter Anfänger!
    Es interessiert mich auch immer sehr was an lichtverschmutzten Orten geht, da ich selbst damit zu kämpfen habe. Meiner Erfahrung nach ist es mit den Farben unter diesen Bedingungen auch nicht gerade einfach, da Gadienten vielfach Probleme bereiten. Häufig führt auch eine Farbkalibration z.B. mit Regim zum Ziel!


    Viele Grüße

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