(Un)Gleichgewicht Deklinationsachse

  • Hallo,


    kurze Refraktoren wie die 72/432mm-Varianten sind ja aufgrund des schweren Okularauszugs meist sehr "hecklastig". Und viel Platz für die Rohrschellen ist auch nicht, um dies zu kompensieren. Wie löst ihr dieses Problem, besonders im Hinblick auf die für die Astrofotografie notwendige Nachführsteuerung mit z.B.PHD2? Oder läßt eine EQ6 dieses Ungleichgewicht in Deklination völlig kalt?

  • Hallo Hans,


    das Problem hatte ich auch, aber habe mir auch eine Lösung gebastelt. Seitdem ist alles im Gleichgewicht. Fotos werden umgehend fertiggemacht und eingestellt.


    Viele Grüße
    Manfred

  • So, jetzt die versprochenen Infos.


    So sieht es jetzt "gebrauchsfertig" aus:






    Die gesamte Konstruktion liegt auf einer Holzleiste unter der Prismenklemme auf, es ist also richtig ausbalanciert. Kamera ist eine 600D, angeschlossen an den Bildfeldebner. Der OAZ ist für Fokussierung auf unendlich ausgefahren.
    Auf den ersten Blick sieht die Position der Rohrschellen vielleicht sehr ungünstig aus, aber bisher habe ich keine negativen Auswirkungen feststellen können. Hier alles etwas größer:







    Die Prismenschiene unten ist 228mm lang und hat neben Bohrungen auch zwei Langlöcher. Die Position der Rohrschellen ist rechts begrenzt durch den größer werdenden Tubusdurchmesser: eine etwas größere Rohrschelle könnte also noch weiter nach rechts rücken.
    Die linke Rohrschelle könnte noch ca 15mm weiter links sitzen, aber dann passt das gerät mit zurückgeschobener Taukappe nicht mehr in den Koffer.


    Zwischen Prismenschiene und Rohrschellen sitzen geschichtete Aluprofile, die dafür sorgen, dass die Klemmschraube für den OAZ noch über die Prismenschiene passt und dass der Drehknauf für den OAZ noch über den der Prismenklemme passt, wenn man die Prismenschiene in der Klemme verschiebt.


    Wenn es Dir hilft – es sollte mich freuen.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred und Hans,


    gute Idee mit den Zwischenstücken. Bei meinem TS72/432 sieht es ähnlich aus. Aber ich hatte einfach das Rohr in den Rohrschellen gedreht, so daß die OAZ-Stellknöpfe jetzt halb schräg oben sind. Sieht etwas seltsam aus, funktioniert aber auch.


    Gruß


    Heiko

  • (==>) Manfred: ganz herzlichen Dank für deine Antwort mit den eigens dafür erstellten Bildern. Ich sehe, wir haben den gleichen APO. Allerdings gefallen mir die Aluprofile nicht. Aber dein Foto hat mich auf die Idee gebracht, ganz einfach 2 Prismenschienen aufeinander zu schrauben. Wenn eine davon Langlöcher hat kann man den Schwerpunkt genau einstellen, auch bei unterschiedlichem Gewicht am OAZ.
    Btw.: ja, saudoof dass der Tubus am hinteren Ende einen etwas größeren Durchmesser hat und dadurch die Rohrschelle sich nicht weiter nach hinten verschieben läßt. Was soll das? Wer denkt sich sowas bloß aus?


    (==>) Jürgen: danke. Ja, sowas war mein erster Gedanke auch. Aber die oben genannte Lösung erscheint bei mir geeigneter und bringt auch weniger zusätzliches Gewicht.

  • Hallo Hans,


    schön, dass es Dir weitergeholfen hat. Und Deine Idee mit der zweiten Prismenschiene ist prima und auch naheliegend, denn im Original-Anlieferungszustand war ja schon eine dabei. Dann wäre nur noch zu klären, ob bezüglich der Bohrungen die eine gut auf die andere passt.


    Über das Aussehen meiner Alustücke habe ich, ehrlich gesagt, nicht weiter nachgedacht. Ich habe damals genommen, was in reichweite war, auch um den von Dir ins Auge gefassten Einbruch zu vermeiden. Es war stabil (im Gegensatz zur allerersten Lösung) und einfach zu bearbeiten. Und allein die Farbe "schwarz" dürfte schon einiges ausmachen. Ich werde mal drüber nachdenken ...


    Gruß,
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und Deine Idee mit der zweiten Prismenschiene ist prima und auch naheliegend, denn im Original-Anlieferungszustand war ja schon eine dabei. Dann wäre nur noch zu klären, ob bezüglich der Bohrungen die eine gut auf die andere passt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich habe noch eine Prismenschiene, und die passt auch.
    Bei Deinen Alustücken ging es mir nicht um das Aussehen, sondern um die Auflagefläche und Stabilität. 2 Prismenschienen aufeinander sind da auch die stabilere Alternative.

  • Hans,


    da kann ich Dich beruhigen. Wie Du im Foto sehen kannst, liegt die Unterseite der Rohrschellen in voller Länge und Breite auf den Alustücken auf, diese sind an den Oberflächen vollkommen plan, da wackelt überhaupt nichts. Und die Größe der Auflagefläche ist durch die Unterseite der Rohrschellen begrenzt. Mehr geht da nicht. Es müssten sich schon irgendwie die einzelnen Alustücke durch den Anpressdruck verformen oder die Unterseiten der Rohrschellen sich verbiegen - letzteres könnte ebenso auf einer Prismenschiene geschehen, aber beides halte ich für unwahrscheinlich. Gehalten wird alles durch zwei Schrauben. Die könnten vielleicht sogar noch eher nachgeben. Ich denke, die vermutete Instabilität ist eher ein psychlogisches Problem, weil das Auge Einzelteile sieht und nicht einen massiven Metallblock. Aber sowohl Alustücke als auch eine Prismenschiene wird auf gleiche Weise gehalten, und, wie schon gesagt, bis jetzt sind keine Anzeichen unerwünschter Bewegung aufgetreten.


    Gruß,
    Manfred

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