Kompaktes Einsteiger-Reise/Wanderteleskop

  • Servus Leute,


    (==>) Wolfgang : Ja Top das du solche Touren auch machst, da bist du ja grad der Richtige Mann [:D], wie taugt dir das 80er Apo im vergleich zum Newton auf den Touren ? welche Vor- und Nachteile hat dieses ? Und ja Der Spartaner ist angesagt, meine Ausrüstung ist wie gesagt sehr kompakt konstruiert (aufblasbare iso, aufblasbares Kissen, 50cm auf 15cm großes Zelt, kurze mini-Angelrute, leichter Schlafsack, Extra-Wasser könnte ich an Flussnähe selber abkochen etc.), da müsste noch Stauraum sein ;)


    (==>) Norman : Ne komme zwar aus Oberbayern, war aber in Pfullendorf ;)
    Das Teleskop würde ich nicht in einen Koffer, sondern in eine extra Tasche- oder Stoff einwickeln, jenachdem was ich im Feld damit noch anstellen kann (#mehrzweck)[:D]


    Habe jetzt auch mit jemandem vom Astroshop geschrieben, der mir eine 102/1300 SW-Mak empfohlen hat [B)], ein Teufelskreis...


    Liebe Grüße !

  • Hi Raphaelo!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Raphaelo</i>
    <br />.., wie taugt dir das 80er Apo im vergleich zum Newton auf den Touren ? welche Vor- und Nachteile hat dieses ? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zunächst mal vorneweg, damit du die Relationen besser einschätzen kannst:
    Für den gebrauchten 114er Newton habe ich 45 EURO bezahlt. Der (neue) 80er Apo hat 592 EURO gekostet. Und das ist für einen Apo noch günstig!


    Schon rein äußerlich sieht man, dass beide Geräte in einer völlig anderen Liga spielen. Der Apo sieht so aus, wie man das von hochwertigen optischen Instrumenten gewohnt ist, präzise und edel verarbeitet. Dagegen sieht der Newton mit seinem dünnen Blechtubus und seinem grobmotorischen Okularauszug geradezu primitiv aus. Beim Blechtubus hatte ich auch immer die Angst im Rucksack mal eine Delle reinzudrücken. Der Apo ist dagegen hochgradig robust, was ihn allerdings auch etwas schwerer macht. Das Gewicht solltest du nicht unterschätzen, da es eben nicht allein darum geht, dass du es mit dir rumtragen musst. Es geht auch darum, ob das alles z.B. noch auf einem Fotostativ funktioniert, ohne dass man ein Gegengewicht braucht und ohne dass die gesamte Konstruktion droht umzukippen. Der Okularauszug des Apo ist gar kein Vergleich zu dem des Newton. Da läuft alles butterweich. Mit dem Feintrieb kann man auch auf wackligem Stativ super scharfstellen. Bei Newton wackelt alles beim scharfstellen. Bei niedrigen Vergrößerung kein Problem, bei hohen Vergrößerungen stellt man aber immer quasi blind scharf und sieht erst, wenn alles wieder stillsteht, ob's erfolgreich war. Zu erwähnen ist auch noch, dass die Kollimierung des Newton nach dem Transport zumindest gecheckt und bei Bedarf nachjustiert werden muss. In der Mechanik macht sich der Preisunterschied zwischen Newton (neu 145 EURO) und Apo (neu 592 EURO) ganz klar gemerkbar. Ich würde sogar soweit gehen, dass man bei Betrachtung der Mechanik sogar einen noch größeren Preisunterschied erwarten würde.


    Ganz anders bei der Optik:
    Der Newton hat mehr Öffnung. Obstruktion hin oder her, in Sachen Lichtsammelvermögen kann der Apo nicht ganz mithalten. Auch in Sachen Auflösung steht der Newton dem Apo nicht nach - zumindest in der Bildmitte. Ich habe den Newton an sehr engen Doppelsternen getestet, mit dem Ergebnis, dass er praktisch die der Öffnung entsprechende theoretische Auflösung auch tatsächlich erreicht. Trotzdem ist das Bild im Apo ästhetischer. Im gesamten Bild sind alle Sterne nadelscharf. Vergleicht man beide Optiken, hat der Apo insgesamt zwar die Nase vorne, aber nicht in so krasser Weise wie man es dem Preisunterschied zufolge erwarten würde.


    Fazit: Bei entsprechendem Geldbeutel würde ich zum Apo raten. Bei kleinem Budget zum Newton oder einem Achromaten. Der Achromat macht aber nur bei niedriger Vergrößerung Spaß, sonst wird's sehr farbig. (Manche haben hier im Forum mittlerweile schon Angst, das Wort "Achromat" überhaupt zu erwähnen.)


    Der Mak hat wieder das umgekehrte Problem wie der Achromat. Aufgrund des langsamen Öffnungsverhältnisses ist er eben nicht für niedrige Vergrößerungen geeignet. Aber gerade niedrige Vergrößerungen sind das tolle, wenn man mit dem Rucksack in dunkle Regionen wandert.


    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Servus Raphaelo,
    ja dass die Hauptoptik eingewickelt wird hab ich mal vorausgesetzt. Der Rucksack wird auch so voll, glaub mir ;)


    Auch ohne Kocher Wolfgang ;) Das war schon alles spartanisch bei mir. Ich wollte nur alle Okus dabei haben damals, da Premiere mit dem ED am Berg. Es geht auch 10 kg leichter, mit anderem Rucksack. Und nur einem Okular...


    Den 102er-Mak hab ich auch Raphaelo - der ist sehr gut, v.a. für Mond und Planeten. Und leichter als die kleinen Refraktoren. Deepsky geht auch ein bissel. Ich hab den auch, weil ich ein Allroundgerät wollte, auch als Spektiv zum Vögel beobachten und knipsen. Ich glaube ich muss den mal für Deepsky ein bissel mal hernehmen und mit dem 72 mm vergleichen... Ich glaube fast, wegen dem kleinen Sehfeld werden die manchmal etwas zu schlecht gemacht als nötig. Das interessiert mich jetzt spontan :-)) Liegt nur gerade bissl entfernt, wird´n Langzeittest.


    Schöne Grüße
    Norman

  • Servus Leute,


    Also Gut ein Apo wirds wohl eher nicht *grins*
    Nach langen abwägen der Vor- und Nachteile und meinen persönlichen Vorlieben habe ich mich jetzt für das 102er MAK entschieden :)


    Falls ich wieder bisschen Geld auf der Seite habe, werde ich mir einen Newton holen, dann auch in "größer" :)


    liebe Grüße

  • Hallo Raphaelo,


    hast Du den gesehen: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=249183 - nach gebrauchten und ähnlichen Angeboten Ausschau zu halten, lohnt sich auch.


    Als günstige und leichtgewichtige Montierung, wenn ein Pfosten in der Nähe ist, geht evtl. auch sowas [:D]: https://de.swarovskioptik.com/…ree-fixing-screw-p5006088 - ist mir im optischen Museum in Jena aus Napoleons Zeiten zum ersten Mal begegnet, aber gibt es heutzutage tatsächlich immer noch.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Raphaelo!


    Glückwunsch zur Entscheidung. Hauptvorteil gegenüber den anderen Alternativen ist die kompakte und leichte Bauweise.


    Du solltest bei der Auswahl der kurzbrennweitigen (hoch vergrößernden) Okulare solche mit großem Gesichtsfeld (Weitwinkel-Okulare) wählen. Ansonsten ist das mit Handnachführung ein ziemliches Gefummel. Bei den langbrennweitigen Okularen (ab 40 mm abwärts) geht das bauartbedingt leider nicht.


    Viel Spaß
    Wolfgang

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