sauberer Himmel durch Corona

  • Hallo Ben,


    ja das stimmt. Würde ich nicht durchhalten, noch dazu dass es jetzt draussen wieder so kalt wird.
    Man müßte da vielleicht Sportanzüge mit Adidas, Puma oder Nike Emblemen anziehen
    Aber ein Marathon alleine macht ja auch keinen richtigen Spaß. Da gehöhrt doch der Diskurs von den Mitsportlern mit dazu.
    Sportspechteln klingt aber schöner als das Wort ohne Sport. (ich lach jetzt ein bißerl in mich hinein)


    Viele Grüße
    Marwin

  • Hallo zusammen,


    also ich denke, die am nächsten verwandte Sportart ist Eisbaden [:D]. War ganz schön frisch gestern abend.
    Transparenz fand ich eher so mittelgut, jedenfalls nicht bombastisch. Für ein paar Erst- und Zweitsichtungen von flächenschwachem Zeugs hat es aber gereicht.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • So, mein erster Beitrag seit Langem. Habe auch schon länger wenig mein Teleskop benutzt, meist nur, wenn Jupiter, Saturn oder Mond gerade gut standen mal auf den Balkon gestellt.
    Da Corona viel Zeit bringt und man schon aus Aachen sehen konnte, dass die Transparenz des Himmels vorzüglich ist, machte ich mich das erste mal seit ein paar Jahren in Richtung Eifel mit meinem Dobson auf. Schließlich ist auch coronatechnisch kaum etwas sicherer, als einsam durchs Teleskop zu gucken, da kann man niemanden anstecken.
    Ich fuhr von Aachen aus erstmal zum Wanderparkplatz Vogelsang am Eingang des Nationalparks Eifel (50°34'04"N 6° 26'08"O). Dort angekommen dann sofort Ernüchterung. Dafür dass das ja auch irgendein Sternenrefugium oder was auch immer sein soll, war die Lichtverschmutzung eine Katastrophe. In der Nähe wurde ein Windpark gebaut (was ich ja grundsätzlich befürworte) und mitten in der Pampa in der Nähe leuchteten zwei Laternen. Wozu das, wenn da ein Sternenrefugium oder wie die das nennen ist?
    Eigentlich hätte ich mein Teleskop gar nicht aufbauen brauchen, Dunkeladaption war eh unmöglich und der Himmel war total hell. Habe trotzdem einen kurzen Blick auf die sehr tief am Horizont stehende Venus und den ebenfalls schon sehr tief stehenden Orionnebel sowie auf M51 geworfen. Dabei habe ich bemerkt, etwas außer Übung zu sein. Habe schon eine Weile gebraucht, bis M51 im Bild war, früher habe ich nichtmal das 30er Okular zum Suchen aufgesetzt, sondern direkt das 10er oder sogar 8er reingesteckt.
    Seeing und Transparenz waren aber wirklich gut.
    Habe dann nicht weit von dort meinen früher traditionellen Beobachtungsplatz (50°30'12"N 6°19'34 O), einen Wanderparkplatz zwischen Monschau Höfen und Schleiden Schöneseiffen. aufgesucht.
    Auch hier hat die Lichtverschmutzung anscheinend die letzten Jahre massiv zugenommen. Bei der Bombentransparenz hätte ich dort früher mit Sicherheit über 6mag NELM gehabt. Habe das nicht getestet, denke mal, ich wäre vielleicht bis 5,5, allerhöchstens 5,7 gekommen. Ich hatte dort - ich glaube 2012 oder 2013 - mal 6,1. Ich hatte heute wieder darauf gehofft, da ja die Transparenz wirklich gut war und ich gehofft hatte, Aachen und Köln wären vielleicht dunkler als sonst.
    Nach einem kurzen Blick auf M81/82 verbrachte ich dann etwas mehr Zeit mit M51. Die kam gar nicht so schlecht. An dem besagen Fabeltag mit 6,1 mag NELM vor 6 oder 7 Jahren war das einzige Mal, dass ich die Spiralstruktur so richtig offensichtlich sehen konnte, dass zumindest zweitweise das Ding so richtig aussah, wie man sich eine Spiralgalaxie vorstellt.
    Bei scheinbar gleichem Himmel wie heute habe ich aber auch schon oft gar nichts von Struktur in M51 gesehen. Vielleicht hat das grandiose Seeing doch mehr Einfluss, als ich so gedacht hätte. Immerhin, ich kam heute relativ nah an diese Zeichnung hier ran:
    http://deepskysketch.com/portfolio/messier-sketches/
    Vor allem, weil ich auch lange wenig beobachtet habe, dann doch deutlich besser als gedacht.
    Nachdem ich nochmal geguckt habe, ob M109 noch da ist, wo sie hingehört, habe ich dann - man könnte denken, mit mir wäre etwas verkehrt - das erste Mal in meinem Leben M101 beobachtet. Ich hatte die vor Jahren schon mal gesucht und nicht gefunden. Eigentlich nicht nachvollziehbar, ich hatte die heute trotz fehlender Übung schnell im Okular. War aber viel schlechter als M51, hat sich nicht gelohnt, lange mit auseinander zu setzen. Nur ein Bruchteil der eigentlichen Größe war zu sehen, die braucht wohl 6mag oder besser, gehört in eine Kategorie mit M33.


    Bleibt als Fazit, die Nordeifel im Bereich Monschau, Schleiden, Nationalpark kann man wohl, wenn keine hervorragenden athmosphärischen Bedingungen wie heute vorhanden sind, für Galaxien bald vergessen. Trotzdem war M51 heute durchaus sehr positiv.

  • Hallo, ich dachte immer unter uns Hobbyastronomen gibt es auch Hobbymeteorologen. Die klaren Nächte der letzten Tage sind nicht das Produkt eines geringeren Flugverkehrs. Die Luftmasse, die mit dem Ost- und Nordostwind hereingeweht wurde, hatte nur eine minimale Feuchte. Cirren und Kondensstreifen können sich aber nur bilden, wenn die Luft in der hohen Troposphäre feuchter ist. Dann lagert sich die Feuchtigkeit an den in der Luft befindlichen Aerosolen an und werden als kleine Eiskristalle sichtbar. Die Flugzeugabgase aus den Triebwerken sind zunächst sehr heiss und treffen in diesen Höhen auf sehr kalte Aussenluft, welche die Gase stark abkühlt und mit dem Wasserdampf kondensieren lässt. So entsteht der Kondensstreifen. Ist die Luft sehr trocken, reicht das bisschen Wasserdampf nicht zur Kondensation oder der Kondensstreifen löst sich schnell hinter dem Flugzeug auf. In Hochdruckgebieten sinkt zudem die Luft ab, erwärmt sich dabei und führt zur Wolkenauflösung. Arktische und polare Luftmassen sind aufgrund ihrer Herkunft auch sauberer als Luftmassen aus mehr südlichen Zonen. Da findet auch viel leichter dank oft höherer Luftfeuchtigkeit die Kondensierung statt. Da dürfte allerdings der Anteil von Kondensstreifen angesichts des geringeren Flugverkehrs niedriger sein.

  • Hallo Franz,


    wichtig für mich ist der letzte Satz den Du geschrieben hast. Genauso empfinde ich es auch. Ich habe Fotos von gleichen Zeiträumen der letzten Jahre, also März um ca. 11:00.
    Klarer blauer Alpenhimmel. Kondensstreifen kreuz und quer über dem Himmel. Eine Stunde später ist die Sonne schon verschleiert. Nachmittags der Himmel praktisch zu. Der
    Wasserdampf löst sich auch abends nicht mehr auf. Hinzu kommen noch die Abgase der vielen Flieger. Wer schon einmal von oben auf ein darunter fliegendes Flugzeug im
    entsprechenden Sichtwinkel gesehen hat, wie lange und grau die Abgasfahne so einer Maschine in der Luft zu sehen ist, macht sich da so meine ich, schon gedanken darüber.
    Denn Himmel finde ich klarer und transparenter. Nur deswegen hätt`s das Virus nicht gebraucht.

    Bleibt zu Hause und bleibt gesund !
    Gruß Marwin

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