6" 150/750 auf EQ5 oder 8" 200/1200 Dobson?

  • Hallo,


    ich stehe im Moment vor einer Entscheidung.


    Mein aktuelles Teleskop ist ein 6" Newton mit 750'er Brennweite ("Omegon Advanced N 152/750 OTA") auf einer EQ5-Montierung ("Bresser MON-2").


    Ich bin (zumindest im Moment noch) nur visuell unterwegs, Astrofotografie ist also vorerst kein Thema für mich.


    Hauptsächlich beobachte ich den Mond und Planeten, Deep Sky-Objekte sind eher zweitrangig, bis auf ab und zu mal 'nen Blick auf den Orion Nebel oder so.


    Jetzt bin ich am überlegen, ob ich auf einen 200/1200'er Dobson wechseln soll.


    Würde der Wechsel irgendwelche Vorteile für mich bringen, also im Hinblick auf Mond- und Planetenbeobachtung? Oder evtl. sogar Nachteile, vor allem hinsichtlich der Brennweite des Teleskops (750 zu 1200)?


    Lars

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: DRLC</i>
    <br />


    Würde der Wechsel irgendwelche Vorteile für mich bringen, also im Hinblick auf Mond- und Planetenbeobachtung? Oder evtl. sogar Nachteile, vor allem hinsichtlich der Brennweite des Teleskops (750 zu 1200)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Lars,


    die Vorteile des 200er...
    1.Längere Brennweite...kein so hohe Anforderung an die Okulare!
    2.Mehr Öffnung...höhere Auflösung!
    3.Die Möglichkeit höher zu Vergrößern!
    4.Größeres Lichtsammelvermögen!
    5.Dobsonmontierung, dadurch kein Gewurschtel mit der Monti und den Tubus!


    Fünf Punkte die eindeutig für den 8"er sprechen...trotzdem...wenn du "nur" Mond und Planeten beobachtest würde ich den Wechsel nicht machen,[:0]ein Sprung auf 10" wäre da schon eindeutiger, allerdings bist du mit dem 6"er für deine Anforderungen schon gut aufgestellt, bei Deep-Sky wäre ich eindeutiger...[:)]


    Meine subjektive Sichtweise soll dich aber nicht davon abhalten dich doch noch anders zu entscheiden.[;)]


    Andreas

  • Hi Lars,


    ergänzend zu den 5 positiven Anmerkungen bzw. den sich ergebenden Verbesserungen- mit dem Dobson musst du natürlich manuell nachführen. Das geht mit der parallaktischen einfacher, wenn du diese halbwegs gut eingenordet hingestellt hast. Dann musst du ja, falls nicht motorisiert, nur an einer Achse drehen, um das Objekt im Blickfeld zu halten. Mit Motor beoachtest du nur und musst allenfalls ab und an leicht korriegieren, wenn die Einnordung nicht ganz stimmt.


    Dafür entfällt mit dem Dobson das umständlichere Aufbauen, austarieren und (grob) einnorden und ein Schwenk zu einem anderen Objekt geht auch einfacher, du schiebst den Tubus in die grobe Richtung und per Sucher und Übersichtsokular holst du das Wunschobjekt ins Blickfeld.


    Mit dem derzeitigen Setup Wunschobjekten tust du dir also mit deinen aktuellen Wunschobjekten etwas leichter, mit dem Dobson würdest du aber vielleicht auch mehr Richtung Deepsky schauen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Lars,


    ich stimme Stefan zu. Wenn es in der Hauptsache nur um Planeten Mond geht, gar aus einer Stadt heraus - bleib bei Deiner Kombination. Soviel Vorteil, wie Du mehr bezahlst, bekommst Du nicht.


    An die Okulare musst Du auch denken, da werden ein, zwei neue fällig, da Du eine völlig andere Brennweite hast. Andere werden unbrauchbar (wenn Du den 6"er verkaufst).


    Grüße,
    Walter


    PS: das wäre was anderes, wenn Du Dich auf Deepsky verlegst und unter dunklen Himmel fährst.

  • Hallo Andreas, Stefan und Walter,


    vielen Dank für eure Antworten, bzw. Entscheidungshilfen. [:)]


    Da ich wie gesagt hauptsächlich nur an Mond und Planeten interessiert bin und zudem nur vom Balkon aus beobachte (von einem richtig dunklen Himmel kann ich hier nur träumen), werde ich wohl in der Tat mein jetziges Teleskop behalten.
    Warum Geld ausgeben, wenn's nicht nötig ist? [8)]


    Zudem soll ein Dobson (bedingt durch den tiefen Stand) wohl auch nicht gerade ideal für Balkone sein, so wie ich das vermehrt gelesen habe.


    Evtl. möchte ich mich ja irgendwann auch mal mit der Astrofotografie befassen, dann habe ich zumindest schon mal die passende Montierung dafür. [:)]


    Lars

  • Hallo Lars,


    Mit 6“ bist du für Mond und Planeten in Deutschland gar nicht schlecht ausgestellt. 150mm Öffnung ermöglichen Dir 225x bei einer AP von 0,75mm und 300x bei 0,5mm. Höhere Vergrößerungen sind seeingbedingt selten möglich, und Du nutzt bei diesen Vergrößerungen das Auflösungsvermögen Deines Teleskops voll aus. Und Du hast den Vorteil der automatischen Nachführung. Wichtig ist natürlich eine perfekte Justage, um das Auflösungsvermögen auch voll ausnutzen zu können
    Wenn Du verstärkt auf Deepsky gehen möchtest, wäre eine größere Öffnung sinnvoller. Und die kannst Du dann als Dobson montiert anschaffen. Aber auch im Deepsky würde ich an Deiner Stelle erst mal die vorhandene Öffnung ausnutzen. Es dauert bestimmt ein paar Jahre, bis Du mit dem 6“er alles gesehen hast. Und dann solltest Du gleich einen deutlicheren Schritt machen als auf 8“. 10“ als Volltuus oder 12“ als Gitterrohr würde ich als sinnvoller ansehen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Lars,


    noch ein Nachschlag nachträglich. Auch Deepsky sollte anfangs gut gehen mit Deinem Teleskop.


    Ich hatte anfangs nur einen Refraktor. 4" f/10. Also weniger Öffnung als bei Dir. Und viel lichtschwächer (Du hast f/5). Dennoch fing ich an, auf die Felder zu fahren in dunklere Umgebung und das Teleskop hat dort deepskymäßig zwei volle Jahre lang viel Spass gemacht. Erst danach hab ich mir ein 8" f/5 dazugeholt. Damit fahre ich bis heute (jetzt 6 Jahre ...).


    Auf dem Balkon beobachte ich bis heute fast ausschließlich mit dem 4" Refraktor. Dann aber nur Sonnensystem Objekte und gezielt - Sterne.


    CS,
    Walter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Und viel lichtschwächer (Du hast f/5).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [?][?][?]


    Hallo Walter,


    das Öffnungsverhältnis ist bei visueller Beobachtung doch wurscht, ob du jetzt ein 4 Zöller mit f/10 oder f/5 hast, dass Lichsammelvermögen bleibt doch gleich!
    Der f/10er dürfte nur weniger "Farbe" zeigen...[;)]


    Andreas

  • Hi Anreas,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: vertigo</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    <br />Und viel lichtschwächer (Du hast f/5).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [?][?][?]


    Hallo Walter,


    das Öffnungsverhältnis ist bei visueller Beobachtung doch wurscht, ob du jetzt ein 4 Zöller mit f/10 oder f/5 hast, dass Lichsammelvermögen bleibt doch gleich!
    Der f/10er dürfte nur weniger "Farbe" zeigen...[;)]


    Andreas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"><s>Nö, das ist nicht wurscht. Bei einem 100mm f/5 hast du mit 100x noch eine AP von 2mm, bei dem 100mm f/10 dagegen nur noch eine von 1mm. Das Bild ist also um Faktor 4 dunkler, flächige Objekte sind damit erheblich schwieriger zu erkennen bz.w zu beobachten. Daher bezeichent man Optiken mit z.B. f/10 ja auch als lichtschwach. </s>


    Gruß
    Stefan

  • Stefan,


    jetzt hast Du Dich aber arg vertan, so kenn ich Dich gar nicht...


    Der 100 mm f/10 hat bei gleicher Vergrößerung natürlich auch die gleiche Austrittpupille.


    Was Du vielleicht meinst, ist bei gleicher Okularbrennweite, aber da muss man eben andere Okulare reinstöpseln.


    Den einzigen Unterschied (neben der Farbe...) gibt's bei der erreichbaren maximalen Austrittspupille - und da trifft's das "lichtschwach" schon. Oder man akzeptiert den Tunnelblick eines 55 mm Plössl.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cleo</i>
    <br />
    Was Du vielleicht meinst, ist bei gleicher Okularbrennweite, aber da muss man eben andere Okulare reinstöpseln.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    [;)]


    ...4" f/10...20mm Okular gleich 50x AP.2mm.
    ...4" f/5....10mm Okular gleich 50x AP.2mm...


    Bei gleichen Transmissionswerten der Teleskopoptik und Okulare dürften beide "Bilder" gleich hell sein, die "schnellere" Optik hätte demnach Null Vorteile.[:)]


    Andreas

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