ISS fotografieren

  • Mahlzeit!


    Da in der nächsten Zeit ja nun mehrmals in einer Nacht die ISS zu sehen ist stelle ich mir die Frage, wie ich sie Fotografieren kann. Ich habe es bereits mal mit einer Dobson-Schubserei versucht, doch bei einer hohen Vergrösserung bekommt man sie kaum auf einen Avi-File da man ja mit dem Telrad bzw. Sucher nachführen muss. Hat jemand die ISS schon mal detailreich geknippst? Welche Vergrösserung ist sinnvoll, wie kann oder muss ich optimal fokussieren damit sie auch scharf wird?


    Danke für Antworten!!!!!

  • Hallo Max,


    ich hab auf irgendeiner Seite mal gelesen, dass die ISS nur 90 Sec. zu sehen ist. Danach ist also die Chance für Fotos für den Tag also hinüber. Weiter stand da auch, dasss die ISS nur ganz ganz kurz überhaupt im Sucher zu sehen sei, weil sie so schell sei. Der Tip von denen war, dass Teleskop ausrichten, warten bis ISS durchs Bild schießt und freuen.


    Konnt Dir zwar nicht weiterhelfen, aber für meinen Senf hats gereicht...


    Gruß Christian

  • Hallo Max,
    also 1m Brennweite geht schon gut. Da siehst du schon viele Details und hast doch noch ein einigermassen grosses Gesichtsfeld.
    Fokussieren kannst du an einem Stern. Bei 300km Höhe liegst du dann 3,3µm daneben, also weit innerhalb der Fokustoleranz.
    Dann versuchst du einfach, der ISS im Sucher zu folgen und nimmst dabei ein AVI auf. Dabei kurze Belichtungszeiten wählen wegen Verwackeln und nicht zu empfindlich stellen, das Ding ist sehr hell. Der eine oder andere Frame wird die ISS dann draufhaben.
    Gruss
    Günter

  • Hallo Leute,


    Wie genau ist denn die Bahn der ISS vorhersagbar?


    hab die ISS bisher dreimal gesehen, aber weil die ja doch ganz schnell durch den Himmel flitzt, auch jeden Gedanken an eine Aufahme verworfen. Dann habe ich mir überlegt, man könnte gewissermassen auf sie warten, in dem man einen Stern anvisiert, an dem sie vorbeizieht. Um sie einigermassen scharf draufzubekommen und nicht nur als weissen Lichtpunkt zu sehen, könnte nach dem Fokussieren am Stern in etwa die ToUCam-Einstellungen - insebsondere des Gains - des Jupiter benutzen, der ja auch ziemlich hell ist (wenn auch nicht ganz so hell wie die ISS!). So könnte man aus dem vorbeiflitzenden Lichtpunkt vieleicht Strukturen erkennbar machen.


    Keine Ahnung ob das funktioniert, ist wie gesagt nur ne ungeprüfte Idee, die davon abhängig ist, die genaue Bahn auch zu kennen.


    lg
    Micha

  • Hallo Micha,
    das geht auch, ich hab das mal gemacht. Du kriegst dann auf 2-3 Frames die ISS drauf (bei f=1m, ToUCam-Ausrichtung längsseitig).
    Der Beobachtungsort muss aber bis auf wenige hundert Meter genau bei 'heavens above' eingegeben werden. Das Programm liefert dann eine Karte der ISS-Bahn. Leg dich dann bei einem überflogenen Stern auf die Lauer und starte ein möglichst schnelles AVI, wenn du die ISS kommen siehst.
    Die Belichtung am Jupiter einzustellen haut etwa hin, eher etwas dunkler als zu hell.


    ps:
    wenn die ISS das Webcambild längs durchqueren soll, dann muss der Standort auf +-390m genau angegeben werden (bei 300km Flughöhe).


    Gruss
    Günter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Max</i>
    <br />
    Da in der nächsten Zeit ja nun mehrmals in einer Nacht die ISS zu sehen ist stelle ich mir die Frage, wie ich sie Fotografieren kann.
    Hat jemand die ISS schon mal detailreich geknippst?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Servus,


    als "detailreich" würde ich meine Aufnahme zwar nicht bezeichnen, aber wenigstens hab ich die ISS schon mal getroffen *froi*. -&gt; http://people.freenet.de/hsc-home/Mooncross.avi


    Das Video wurde mit einem GSO880 auf EQ6, einem TS Superview und einer Casio QV3500 gemacht. Durch die Videokomprimierung der Kamera und die geringe Auflösung (VGA/4) ist die Qualität des Videos nicht besonders gut.
    Für ein Einzelbild des Mondes mit ISS davor in voller Auflösung der QV (3,3MP) müßte der Finger am Auslöser sehr flink sein, da der Transit nur ca. 1,1 Sekunden dauert. Das Video wurde mit 15 fps aufgenommen.


    Die Vorhersage, wann von welchem Beobachtungsstandort aus ein Sonnen- oder Mondtransit der ISS zu sehen ist, gibt es bei http://www.calsky.de


    Ein manuelles Nachführen mit der Rockerbox habe ich bisher noch nicht versucht.


    Gruß
    Helmut


    P.S.: Falls es morgen vormittag um 2:25:17.15 hier klar sein sollte, gibt's vielleicht ein neues Video.

  • Ich habs mal mit ner Mintron gemacht. Kurze Belichtungszeit einstellen, am besten bei einem sehr hellen Stern die Belichtungszeit optimieren. Sucher genau parallelisieren. 4000mm am C8. Wenn die Station auftaucht, einfach Klemmen loesen und Scope per Hand nachschwenken. Möglichst häufig die Station genau ins Fadenkreuz kriegen. Dann hat man fast mit Sicherheit ein Dutzend oder so Einzelbilder mit der ISS dazwischen. Bei einer Webcam muss man die Brennweite sicher kuerzer waehlen (kleinerer Chip und viel geringere Empfindlichkeit)




    Siehe auch


    http://home.tiscali.de/astrohardy/mintron/iss14030.htm


    Hartwig

  • Hallo Leute,


    mir ist das schon einige Male gelungen,
    die ISS mit Details abzulichten.


    Das ganze ist eigentlich nicht so schwer.


    Also:


    Zunächst besorgt man sich bei http://www.heavens-above.com
    eine Pass-Karte, damit man weiß, wo sie in etwa langf liegt.
    Muss nicht exakt sein, man muss nur ungefähr wissen, wo es los geht.


    Dann sucht man sich einen 'vernünftigen' Stern à la Wega / Arkturus etc...
    Für Dobson-Nutzer: Auf Polaris zurückgreifen.
    Ist zwar nicht so schön hell, aber naja
    An dem fokussiert man die Webcam.


    (Ich würde zm Anfang mit bis zu 1,5 Meter Brennweite arbeiten.
    Wenn du etwas geübter im manuell nachführen bist, auch mehr.
    Bei mir waren es zuletzt 2,8 Meter.)


    Das ganze geht übrigens auch sehr gut mit dem Telrad!


    Weiter im Text:


    Nun stellt man den Stern (Wega, Polaris...) genau in die Mitte
    des Webcambildes und stellt den Sucher/Telrad so genau wie möglich ein.


    Wenn man das geschafft hat, bei der ToUcam stellt man
    jetzt auf eine 1/1000stel Sekunde Belichtungszeit und
    den Gain-Regler etwa auf gleiche Höhe.


    Letzteres ist eher ein Richtwert und muss je nach Lichtstärke
    und Vergößerung (beim nächsten Versuch...) leicht angepasst werden...


    Fertig? Wenn ja, Teleskop in die Gegend richten,
    wo die ISS auftauchen soll. Wenn sie erscheint,
    Aufnahme starten und mit immer wieder versuchen,
    sie in die Mitte des Suchers zu bekommen.


    Danach mit Spannung (und hoffentlich ohne Enttäuschung)
    das Video anschauen. [:)]


    Hinweis: sollte es leicht dunstig oder cirrig sein,
    den Gain-Regler 10-20% höher drehen...


    Viele Grüße,


    Mario

  • Hi Max,


    ich habe das erst einmal versucht:



    Datum/Zeit: 17. September 2004 / 18:31:31 UT
    Ort: Stuttgart, Germany
    Teleskop: TMB 100mm f/8 Refraktor ät f/11.4 (eff. Brennweite 1140mm)
    Kamera: Philips ToUCam 740K WebCam
    Belichtungszeiten; 6m28s AVI 640x480, 10 fps (2040 frames) 1/500 Sek. pro Bild


    Während des Überflugs durch das 8x50 Sucherrohr geguckt und Kamera laufen lassen. Dann die Auswertung: Auf ca. 30 Einzelframes war die ISS drauf. Hier das beste davon.


    Wünsche viel Erfolg bei Deinen Versuchen!

  • Wow!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Also was ich hier gerade alles lese und sehe ist ja der absolute Hammer! Jetzt bin ich umso mehr heiß auf den nächsten Versuch (wenn sich dann mal die Wolken verpissen :( ). Das mit der niedrigen ISO-Empfindlichkeit war ein echt wertvoller Tip. Danke euch ALLEN !!!!
    Bei meinem Rohr: welches Okular würdet ihr empfehlen? Habe 32er 12er 9er 6er und 2x Barlow.
    CU!

  • Ich hatte sie zwar schon mal auf nem AVi aber bei einem war sie einfach zu hell für Details und beim anderen war sie zu klein.

  • Hey ihr,
    hallo erstmal, das ist mein erster Beitrag hier und der ist gleich einwenig verrückt. Bin mir zwar nicht sicher ob das funktioniert, aber ist vielleicht eine Versuch wert.
    Also ihr stellt bei eure Montierung den Polwinkel auf die max. Höhe (über Horizont) des Überflugs ein. Dann visiert ihr genau bei Dec.=0 den höchsten Punkt des Überflugs an. Somit habt ihr schon mal die ungfähre Bahn des Satelliten. Nun braucht man eigenlich nur noch mit der R.A. nach unten schwenken und man hat den ungefähren Ausgangspunkt. O.K. der Satellit macht keine Kreisbahn, aber in der oberen Hälfte könnte das funktionieren.


    viele Grüße aus München
    Tobias

  • Hallo Tobias


    Ich habe Deine Idee schon vor ein paar Jahren mal irgendwo im Netz gelesen... das sollte also funktionieren. Da ich es aber selbst nie so gemacht habe, weiss ich nicht wie genau diese Methode ist.


    Viele Grüsse, Sandro

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