Stacking am PC; CPU, RAM oder GPU aufrüsten?

  • Moin Moin,
    Ich habe z.Zt. auf meinem Win 10 PC (64bit) eine AMD FX 4300 Quadcore CPU, eine Geforce GTX 650 Ti und 8 GB DDR3 Arbeitsspeicher.
    Trotzdem habe ich das Gefühl, dass die Bildverarbeitung mit DSS unendlich lange dauert. Ich möchte auch nicht auf Flats und BIAS verzichten.
    Welche von den Komponenten ist maßgeblich beim Stacken beteiligt und sollte aufgerüstet/ausgetauscht werden?
    Für alles andere (kein Gaming) ist meine alte Kiste m.E. nach wie vor flott und ausreichend leistungsstark.
    VG & CS
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

    Sky-Watcher Evostar ED 80/600

    Sky-Watcher Skymax MC 127/1500

    Sky-Watcher SAM

    Canon 60D

    Canon 1000Da

    ZWO ASi 120 MC-S

    ZWO ASi 30F4

  • Hallo Peter,


    Du kannst mit dem Windows-Taskmanager ganz leicht feststellen, ob RAM oder CPU am Limit sind.
    Hast Du bereits eine Solidstate- Festplatte für die Bildstapel im Gebrauch? Falls nicht, könnte auch da das "Leistungs-Nadelöhr" liegen.


    Welche Bildgröße und Bittiefe bearbeitest Du? Rohdaten von einer DSLR können schnell mal 120-240 MByte/Bild im RAM belegen, dann kommst Du mit 8 GByte nicht weit, falls Du den gesamten Bildstapel im RAM halten willst. Darks und Flats würde ich separat stacken und auf das gestackte Bild anwenden, um die Bearbeitungszeit nicht ausufern zu lassen. Ich kenne mich mit den gängigen Bearbeitungsprogrammen für Astrofotos nicht wirklich aus, aber fürs einfache Stacken sollte viel RAM gar nicht nötig sein, wenn das halbwegs vernünftig programmiert ist.


    Je nach Software kannst Du z.B. bei 14 Bit Rohdaten und 32 Bit Grauwertumfang im gestackten Bild bis zu 1024 Bilder einfach aufaddieren und selbst bei 50 MPixel Bildgröße sollten dazu weniger als 500 MByte RAM genügen.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,
    danke für den Tipp! Eine 256 GB SSD Festplatte für Windows (und die Astro-Programme) ist vorhanden.
    Werde das mal mit dem Taskmanager und separater Bearbeitung von Darks und Flats versuchen.
    Ich verarbeite die RAW Bilder meiner Canon 1000Da, aber Bittiefe sagt mir erstmal nichts, muss ich nachforschen.
    VG
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

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  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber Bittiefe sagt mir erstmal nichts, muss ich nachforschen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dieser Wert gibt an, in wievielen Graustufen ein Farbwert speicherbar ist.
    Bei einer Farbtiefe (so heißt der Begriff korrekt) von 8 Bit kann ein Pixel 2^8, also 256 Graustufen annehmen.
    Bei einer Farbtiefe von 16 Bit sind es 2^16, also 65536 Graustufen.
    Das erfordert natürlich entsprechend mehr Speicherplatz. Gibt bei der Bearbeitung der Daten aber deutlich mehr Spielraum.

  • Hallo Peter,


    die Frage ist ja eher, welchen Flaschenhals kann ich einfach und günstig aufbohren. Zu schnell wird das System wohl nie sein [:D].


    Zu einen ist sicherlich die Software ein wichtiger Punkt. Auf einem 64 Bit System sollte man auch 64 Bit Software einsetzen, sonst ist alles andere für die Katz. Was nutzen 16GB RAM, wenn die Software nur maximal 4GB nutzen kann. Von breiteren Registern und anderen Features der CPU mal gar nicht erst angefangen.


    Eine SSD sollte, meiner Meinung nach, heute in keinem Rechner fehlen. Ob SATA oder NVMe ist da erstmal nicht so entscheidend. Wenn möglich (aktuell sind die Preis ja ziemlich im Keller) sollte man den Astro-Daten eine eigene SSD gönnen. Hinterher dürfen die Daten dann ja wieder auf die günstige aber große Magnetplatte.


    Wie viel RAM sinnvoll ist hängt sicher auch von der Software ab. Ich nutze den Astro Pixel Processor und der greift sich so viel wie man ihm gibt. Aktuell habe ich 24GB RAM (2x4 + 2x8) und das genügt auch für größere Stacks mit vielen Bildern (&gt;400). Der APP macht aber z.B. auch exzessiven Gebraucht von der SSD. Das bringt einen heftigen zusätzlichen Schub gegenüber einer Magnetplatte.


    Die CPU ... na ja. Ich habe auch 'nur' vier Kerne die bei 4,4GHz ackern. Aber hier würden mehr Kerne sicherlich helfen. Vor allem wenn die Einzelbilder recht groß sind. Die 10 Megapixel meiner 1000Da gehen da noch ganz gut. Bei mehr Pixeln rechnet die CPU länger an einem Bild, da würden sich, meiner Meinung nach, mehr Kerne schon lohnen (Wenn die Software entsprechend skaliert). Im Consumerbereich sind ja heute 8 Kerne (mit 16 Threads) nix wirklich exotisches mehr (Ryzen 7 3700X).


    Letztlich aber werfe ich den Astro Pixel Processor an und lasse ihn arbeiten. Dabei muss ich ja nicht zusehen. Wenn ich dann nach einiger Zeit wieder an den Rechner komme ist er meist fertig. Ob das nun ein paar Minuten mehr oder weniger gedauert hat ist dann auch nicht sooo wichtig. Wichtig war mir nur, dass die Magnetplatte nicht mehr so leidet (hat sich wirklich furchtbar angehört, 100% Last die ganze Zeit). Die war eine echte Bremse.


    Ach so, fast komplett egal ist die Grafikkarte. Zwar verlagert z.B. der APP einige Funktionen bei der Anzeige der Daten auf die GPU, aber das haut keinen vom Hocker. Für das eigentliche Stacking ist das vollkommen irrelevant.


    Um dem Flaschenhals auf die Spur zu kommen gibt es von Mircosoft einen guten Guide.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    vielen Dank für die ausführlichen und hilfreichen Tipps!
    DSS ist bereits in der 64bit Version, aber ich werde mal den APP ausprobieren und testen.
    Eine 256 GB große SSD mit Windows und Programmen ist vorhanden, aber ich werde Arbeitsspeicher und CPU im Rahmen des Machbaren für mein Mainboard aufrüsten.
    Andererseits hast du Recht; eine Investition von ca. 200 € für ein paar Minuten Zeitgewinn bei den (witterungsbedingt) wenigen Gelegenheiten, überhaupt brauchbare Fotos machen zu können, ist schon eine Überlegung wert ;-)) Da wüßte ich einiges Sinnvolles für die Astro-Ausrüstung.
    Schaun mer mal!


    LG & CS
    Peter

    Sky-Watcher NEQ-3 Pro SynScan

    Sky-Watcher Evostar ED 80/600

    Sky-Watcher Skymax MC 127/1500

    Sky-Watcher SAM

    Canon 60D

    Canon 1000Da

    ZWO ASi 120 MC-S

    ZWO ASi 30F4

  • Moin,


    mal ne Frage in die Runde - welche Software nutzt überhaupt die Grafikkarte als Recheneinheit? Das Cuda verfahren ist in prof. Software oft verankert, im Freewarebereich eher selten. Wie ist es mit der Astrosoftware? Dann bringt eine gute Grafikkarte mit ordentlich Speicher wirklich was.


    Ich nutze eine alten W520 von Lenovo,


    CPU - Core i7-2960XM
    Speicher - 32 GB 1333 MHz
    Platte - SSD 1 TB
    Grafik - nVidia Quadro 2000M, 2 Gbyte VRAM, mit 192 CUDA Kernen DX11
    Die Ultra Bay beinhaltet ein opt. Laufwerk, man könnte da noch ne Platte unterbringen, aber das halte ich für Unfug, die 1TB haben bis dato immer gereicht. Das wäre noch eine zu ziehende Option.


    Das ist bislang mit allem klar gekommen. Gespeichert wird auf ein Raid, das quasi alles bis auf Anwendungen und System trägt. Angehängt mit USB3.0. Dabei muss allerdings auf die Bootreihenfolge geachtet werden, da der Rechner mit angeschlossenen USB3.0-Platten nicht von der Systemplatte bootet, warum auch immer.


    Den maximalen Schritt vorwärts brachte die SSD und der Speicherausbau, der Tausch der CPU bringt nur bei wirklich rechenintensiven Sachen einen merklichen Fortschritt, würde ich heute nicht mehr machen.


    CS
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: optikus64</i>
    <br />Moin,


    mal ne Frage in die Runde - welche Software nutzt überhaupt die Grafikkarte als Recheneinheit? Das Cuda verfahren ist in prof. Software oft verankert, im Freewarebereich eher selten. Wie ist es mit der Astrosoftware? Dann bringt eine gute Grafikkarte mit ordentlich Speicher wirklich was.


    ...


    CS
    Jörg
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jörg,


    mir ist im Astro-Umfeld keine Software bekannt, die eine GPU kräftig nutzt. Selbst Adobe Lr und Ps in der aktuellsten Abo-Version nutzen die GPU rel. wenig.
    Schnelle CPUs und SSD (letztere möglichst mit M.2-Schnittstelle, weil signifikant schneller als SATA III) und viel Arbeitsspeicher machen da bei Astro wesentlich mehr aus.
    (Was ganz anderes gilt für Videobearbeitung, z. B. mit Davinci Resolve Studio...)
    Mit genügend RAM kann man sich beispielsweise via ImDisk eine dynamische RAM-DISK in den Arbeitsspeicher legen und die ganzen temporären Files noch schneller als mit SSD schreiben und lesen. Ideal, wenn man 64 GB Arbeitsspeicher hat und bis zu 32 GB für temporäre und Bilddateien nutzen kann.

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