1 1/2 Stunden Besuch beim Pacman

  • Hallo zusammen,


    nach meinem missglückten Versuch ein Doppel-Setup einzurichten, hatte ich bei den wenigen Gelegenheiten mit klarem Himmel eine Menge unerwarteter Probleme, wieder in den alten Zustand zurückzukommen. Mit 1,5 Stunden H-alpha Licht vom Pacman ist es das erste vernünftige Bild, das ich danach zu Stande gebracht habe. Es ist zwar nicht in Farbe, aber der in diesem Objekt zu hebende Kontrastumfang ist wirklich enorm und deshalb möchte ich es zeigen. Durch die scharfen kleinen Details im Vordergrund und die verwaschenen Strukturen weiter hinten im Nebel entsteht ein schöner 3-D-Effekt.



    Astrobin: https://astrob.in/full/bsgmm2/0/


    Der Crop gefällt mir eigentlich noch besser als die Gesamtaufnahme:



    Astrobin: https://astrob.in/full/0yzdxo/0/


    ASI1600mmp und TS 130/910 mm apo auf EQ6-R
    27 x 200s HA 7nm bei gain 139

  • Hi Peter,


    wie kriegst Du das nur mit dem Seeing hin? Die Ortsaufloesung ist phantastisch ... ich habe das Objekt auch ein paar Mal mit einem 200/1000er Newton und DSLR abgelichtet, aber nicht viel mehr drauf als dieses "schwarze Loch" (wie meine Frau es nennt), das das Auge des Pacmans darstellt. Von so hochaufgeloesten Globulen keine Spur.


    Wirklich eine tolle Arbeit!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />...wie kriegst Du das nur mit dem Seeing hin? Die Ortsaufloesung ist phantastisch ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Jürgen,


    was soll ich sagen? Vielleicht ist es die Summe aller positiven Faktoren: die stabile Säule, der scharfe Apo, gutes Guiding mit MGEN, MFOC hält durchgehend die Schärfe, hochklassige Registrierung und Ausreißereliminierung in APP, viel Erfahrung und intuitives Arbeiten mit PS und seinen Filtern und Werkzeugen. Zaubern kann ich jedenfalls nicht, sonst würde ich mir anderes herbeizaubern als ausgerechnet gutes Seeing [:D][;)]

  • Ich habe es nochmal mit meinem Bild verglichen. Es ist wohl auch der Schmalbandeffekt, der mehr Strukturen im H_alpha zeigt als mein ungefiltertes Farbfoto. Dein Schwarzweissbild kommt mir da entgegen, da ich rote Strukturen aufgrund meiner Rotblindheit schlecht sehen kann. Vielleicht bearbeite ich mein Zeugs nochmal, dann aber mit abgedrehter Farbsaettigung im Schwarzweissmodus.


    Wie dem auch sei, Deine Aufnahme ist bemerkenswert!

  • Danke, Jürgen, dein Lob freut mich!


    Und ja, H-alpha ist sozusagen der Hammer! Ich bin vor ca. einem Jahr von einer unmodifizierten DSLR auf eine ZWO-ASI mit "preisgünstigen" Schmalbandfiltern umgestiegen und bin immer wider begeistert von dem, was man damit abbilden kann. Es ist für mich kein Effekt, sondern eher ein weniger verstellter Blick auf die reale Szene, zumindest was Emissionsnebel angeht. Die Breitbandfotografie wird halt durch atmosphärische und anthropogene Effekte viel stärker behindert. Von meinem eher mittelmäßigen Standort aus habe ich (zumindest für Ha und SII) das Gefühl, die gleichen Ausgangsvoraussetzungen zu haben, wie die Leute an den remote Standorten. Was ich noch "erfinden" müsste wäre, wie man den Eindruck von Schärfe und Kontrastumfang "realistisch" mit Breitbanddaten kombinieren kann.

  • Ich muss das auch mal ausprobieren. Ich habe einen 13nm-Clip-Schmalbandfilter fuer meine 40D, aber ich muss erst noch ein relativ schnelles System (wie meine Mrs Parsons, 200/1000mm) per Autoguider langzeitbelichtungsfaehig machen, da 3 min am Stueck nicht reichen, um fuer DeepSkyStacker genuegend Sterne zu bekommen.


    Ich habe in Deinem Profil "Ascheberg" gelesen. Ist das nicht im Muensterland? Ich komme urspruenglich aus Rheine und kenne das Seeing so einigermassen. Besser als in UK, aber keine Hochalpen. Also am Seeing kann die Schaerfe wahrscheinlich nicht liegen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Ich muss das auch mal ausprobieren. Ich habe einen 13nm-Clip-Schmalbandfilter fuer meine 40D, aber ich muss erst noch ein relativ schnelles System (wie meine Mrs Parsons, 200/1000mm) per Autoguider langzeitbelichtungsfaehig machen, da 3 min am Stueck nicht reichen, um fuer DeepSkyStacker genuegend Sterne zu bekommen.


    Ich habe in Deinem Profil "Ascheberg" gelesen. Ist das nicht im Muensterland? Ich komme urspruenglich aus Rheine und kenne das Seeing so einigermassen. Besser als in UK, aber keine Hochalpen. Also am Seeing kann die Schaerfe wahrscheinlich nicht liegen.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Jürgen,


    ja, mein Standort ist Ascheberg in Westfalen/Münsterland, keine Alpen. Unser höchster "Berg" ist 85 m/NN und damit 60 m niedriger als unsere Kirchturmspitze [:D].


    Das Versagen von DSS ist für mich nicht recht nachvollziehbar. Ich habe früher mit einer unmodifizierten Pentax und einem 12 nm Ha-Filter herumexperimentiert und DSS hat keine Schwierigkeiten gemacht. Sehr aufwändig war allerdings das Fokussieren. Die Ha-Schärfeebene war 600 um verschoben und es war extrem schwer, mit Bahtinovmaske scharf zu stellen. Könnte das bei dir das Problem sein, dass nicht genug Sterne da sind, weil nicht richtig fokussiert ist?

  • Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Standort ist Ascheberg in Westfalen/Münsterland, keine Alpen. Unser höchster "Berg" ist 85 m/NN und damit 60 m niedriger als unsere Kirchturmspitze .
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    damit liegt Dein Standort 4x so hoch wie meiner und das bodennahe Seeing lässt Du damit hinter Dir... ein Erfolgsgarant ;) Es müssen alle Faktoren zusammenkommen, und das passt bei Dir... schöne Aufnahme trotz der kurzen Belichtungszeit!


    CS
    Peter


    http://www.pixlimit.com

  • Hi Peter,


    ich habe das erst einmal probiert mit dem 200/1000 und ich hatte vielleicht das falsche Objekt fuer 3min am Stueck (was meine Montierung ohne Guiding hergibt). Der Fokus muss gestimmt haben, da ich ihn durchs Filter am hellen Stern erreichen konnte. Auch gibt es beim Newton ja keine signifikanten chromatischen Effekte (die des Komakorrektors und Filters sind ja nicht wirklich spuerbar). Aber wie geschrieben, wenn man durch den Filter fokussiert, kann ja gar nichts schiefgehen.


    Ich muss es vielleicht einfach nochmal versuchen. Wobei H_alpha und DSLR natuerlich wegen dieser bayerischen Matrix (RGB meine ich, nicht die blauweisse ... [:)]) nicht sonderlich effizient ist.


    An den anderen Peter (Starlightfriend): Die Hoehe ueber NN ist nicht das alleinige Kriterium fuers Seeing, und Turbulenzen durch bodennahe Luftschichten gibt es auch in grosser Hoehe, erzeugt durch die Grenze zur aufgewaermten Landschaft und Windturbulenzen. Ich sitzte hier auf 145m, muesste also besseres Seeing als Peter in Ascheberg haben. Als gebuertiger Rheinenser bin ich mir der "Berge" dort bewusst. Unsere Beobachtungsstation war auf sagenhaften 76m ueber NN. Ein Sauerstoffgeraet habe ich da nie gebraucht. Aber ich hatte unter diesen Bedingungen Naechte mit besserem Seeing gehabt, als ich sie hier in Nordostengland auf 145m Hoehe erlebe. Das mag an der Kuestennaehe liegen, oder daran, dass der Jetstream oefter ueber mir weilt.

  • ....nur um das mal klar zu stellen und einer Legendenbildung und dem Einfallen von Heerscharen von Ascheberg-Astropilgern vorzubeugen [:D]


    Das heißt hier zwar Ascheberg. Der Name leitet sich aber von der historischen Ortsbezeichnung "Eschenburg" ab. Die einzigen paar Hügel, die man sieht, sind winzige historische Abraumhügel als Relikt des Strontianitbergbaus, der hier früher umging.


    Der "Berg" von dem ich sprach ist nur eine kleine Schichtstufe in der Landschaft, die man gar nicht recht als Berg wahrnimmt. Aber die Straße, die darauf verläuft, heißt "auf dem Berg". Als ich einmal mit ein paar Österreichern dort entlang geradelt bin, haben die sich beim Anblick des Straßenschildes totgelacht und den Berg gesucht [:D].


    Ich sitze im "Dorf" Ascheberg, das platt in der "Parklandschaft" Landschaft der so genannten Westfälischen Kreidemulde liegt. Die einzige nennenswerte Erhebung unter meinem Teleskop ist der Balkon im ersten Stock, auf dem es steht. Ich kämpfe also eher mit "Balkonseeing" und mit der thermischen Unruhe des Satteldaches, über das ich oft hinweg fotografieren muss. Fast schlimmer sind die Nachbardächer. Im Sommer machen sie eigenes Seeing durch die gespeicherte Wärme des Tages. Im Winter blasen die Zentralheizungen Dunst- und Abgaswolken durch mein Bildfeld. Das gibt ganz tolle Effekte [xx(].


    Also neidisch muss man nicht sein und irgendwie vermisse ich manchmal die Zeit, in der ich mit meinem ganzen Geraffel an einem Acker in der Landschaft herumstand. Aber da gab es zwar besseres Seeing und dunkleren Himmel, dafür aber Nachteile wie steife Finger und kalte Füße. Durchgehalten habe ich manchmal nur wegen des Glühweins und der heißen Schokolade, die mir meine Frau hinausgebracht hat [:)].


    ...sonst wäre ich wahrscheinlich jetzt nicht hier [:D]

  • Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    "Balkonseeing" und mit der thermischen Unruhe des Satteldaches, über das ich oft hinweg fotografieren muss.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Balkonseeing hin- oder her, ich schau gerade nach einem Standort für eine Remotesternwarte, so schlecht scheint es bei Dir aber nicht zu sein... ;)


    CS
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Starlightfriend</i>
    <br />Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    "Balkonseeing" und mit der thermischen Unruhe des Satteldaches, über das ich oft hinweg fotografieren muss.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Balkonseeing hin- oder her, ich schau gerade nach einem Standort für eine Remotesternwarte, so schlecht scheint es bei Dir aber nicht zu sein... ;)


    CS
    Peter
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Peter,


    du meinst, du kommst einmal her, baust dein Geraffel hier auf meinen Balkon, trinkst meinen Biervorrat leer, wir taufen die Sternwarte auf den Namen PeterQuadrat und dann schickst du nur noch WhatsApps, wenn etwas nicht funktioniert[?] Das hört sich verlockend an, ich denke mal drüber nach und melde mich dann....[:D][:D][:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Starlightfriend</i>
    <br />Hallo Peter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    "Balkonseeing" und mit der thermischen Unruhe des Satteldaches, über das ich oft hinweg fotografieren muss.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Balkonseeing hin- oder her, ich schau gerade nach einem Standort für eine Remotesternwarte, so schlecht scheint es bei Dir aber nicht zu sein... ;)


    CS
    Peter
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Peter,
    Ich lese gerade unsere letzten beiden Posts noch einmal und frage mich, ob deutlich genug geworden ist, dass ich meine Antwort auf deinen Text ironisch/spaßig gemeint hatte. So habe ich nämlich auch deinen Post verstanden. Also, vor meinem Text muss stehen [Ironie] und dahinter [\Ironie].
    Liebe Grüße, Peter

  • Hi Peter,


    ich fuer meinen Teil habe es auch spassig aufgefasst und herzlich gelacht. Vor allem die Bemerkung mit dem Bier - das ist echte muensterlaendische Gastfreundschaft!


    Nochmal zurueck zum Thema Seeing: Ich habe eine Sternwarte, die ca. 40m suedlich von einer Haeuserzeile steht. Im Sueden ist ein Acker, auf dem nur Pflanzen gedeihen (also kein ausgasendes Getier). Fuer die naechsten 250 Meter. Dann eine Reihe kleiner Baeume und Buesche, dahinter ein schwarzes Loch in Gestalt eines Steinbruches. Vom Seeingaspekt her sollte das eigentlich nahe am Optimum liegen.


    Ich denke, dass Deine scharfen Sternpunkte auch mit der Bildverarbeitung zusammenhaengen. Auch ist mir inzwischen aufgefallen, dass Dein Bildfeld groesser ist. Ich habe mit meinen 1000mm und APS-C nur den inneren Teil abgelichtet, und einige der H-Alpha-Strukuren habe ich gar nicht drauf. Nur den Kernbereich halt.


    Zum missglueckten Clipfilterversuch - das hatte ich nur einmal durchgezogen, und es kann sein, dass Objekt und Bedingungen nicht erspriesslich waren. Es wird mal Zeit fuer eine Neuauflage, und vielleicht auch fuer einen Monocrome-CCD-Chip, um das Ganze effizienter werden zu lassen.

  • Hi Jürgen,


    mit den Sternen hast du recht. Die Sterne nehme in meinem Schmalband Workflow frühzeitig heraus. In Aufnahmen, in denen es keine Besonderheiten im Sternen/Galaxien-Hintergrund gibt, strecke ich sie kaum, bevor ich sie wieder in die Aufnahme füge. Dadurch bleiben sie recht fein und scharf. Auch in der Realität sind Sterne ja eigentlich nulldimensionale Lichtpunkte.


    Mach doch noch einen Versuch mit deinem Clipfilter - Ein Mal ist Kein Mal!

  • Ah, Peter, das ist der Trick!


    Klar, wenn die Sterne eine andere Gammakurve haben als die Nebel, dann bleiben sie fein. Ich mache immer das ganze Bild in einem Aufwasch, Streckung in RGB oder separat in R, G oder B, was Canon Digital Photo Professional halt hergibt. Wobei mir die grafische Darstellung der Histogramme als teils Farbenblinder sehr entgegenkommt - keine rosa Galaxien auf lila Hintergrund mehr.


    Das erklaert jetzt auch das "Seeing". Es ist schon erstaunlich, was man mit Schmalband auch von einem nicht so guten Standort so rausholen kann. Erinnert mich an den Sternfreund, der in den 1980ern mitten aus Emsdetten mit einem 10"-Newton und stundenlangen Belichtungen faszinierende Nebelfotos hinbekam - damals natuerlich noch auf Film.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    So habe ich nämlich auch deinen Post verstanden. Also, vor meinem Text muss stehen [Ironie] und dahinter [\Ironie].
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    alles gut, so war es auch von meiner Seite gemeint.


    CS
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Ah, Peter, das ist der Trick!


    Klar, wenn die Sterne eine andere Gammakurve haben als die Nebel, dann bleiben sie fein. Ich mache immer das ganze Bild in einem Aufwasch, Streckung in RGB oder separat in R, G oder B, was Canon Digital Photo Professional halt hergibt. Wobei mir die grafische Darstellung der Histogramme als teils Farbenblinder sehr entgegenkommt - keine rosa Galaxien auf lila Hintergrund mehr.


    Das erklaert jetzt auch das "Seeing". Es ist schon erstaunlich, was man mit Schmalband auch von einem nicht so guten Standort so rausholen kann. Erinnert mich an den Sternfreund, der in den 1980ern mitten aus Emsdetten mit einem 10"-Newton und stundenlangen Belichtungen faszinierende Nebelfotos hinbekam - damals natuerlich noch auf Film.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Trick hin oder her, Jürgen[:)]


    Ich glaube jeder hat eine andere Herangehensweise und das ist auch gut so - sorgt für Bandbreite statt Langeweile [:D]


    Einen großen Teil meiner Herangehensweise habe ich aus meinem beruflichem Umfeld adaptiert. Bevor ich sie zu einem Bild zusammenfüge, sind es für mich erstmal nur Daten aus verschiedenen Quellen, in verschiedenen Kanälen und mit unterschiedlichen Frequenzen. Je nach Art und Qualität behandle ich sie also unterschiedlich um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Für mich ist es nur folgerichtig und konsequent, z. B. hochfrequente Daten (Sterne, feine Strukturen etc.) anders zu handhaben als niederfrequente Hintergrunddaten. Das machen nicht nur die berufsverwandten Geophysiker so, sondern auch z. B. Portraitfotografen, wenn sie mit frequency separation feine Details und niederfrequente Bildinformationen auf unterschiedliche Ebenen bringen, um die Hautstruktur und die Poren beim Retuschieren der Hautfarben und -schattierungen zu erhalten.


    So kann man auch den Standpunkt vertreten, dass es nichts positives bringt, Sterne zu stretchen. Deshalb ist ja das Arbeiten mit Sternmasken so weit verbreitet. Noch konsequenter ist es aus meiner Sicht, die Sterne ganz heraus zu nehmen und vor dem Wiedereinfügen nur wenig oder gar nicht zu strecken. Am Ende entsteht natürlich ein ganz anderer Gesamteindruck, der dann individuell unterschiedlichen Anklang findet. Aber die Geschmäcker sind unterschiedlich und überdies stetigem Wandel unterworfen. Mal sehen, was in 10 Jahren so à la mode sein wird [8D]

  • Hi Peter,



    das finde ich auch gerade so interessant bei der Astrofotografie. Die "Interpretation der Daten", wie ich es nenne. Da hat man halt kuenstlerische Freiheiten, und somit sieht das Bild eines Objektes je nach Astrofotografen anders aus und gibt dem Bild eine persoenliche Note.

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