Coronado Blockfilter gemessen

  • Hallo Sonnenhungrige,


    nun habe ich es geschafft und das Blockfilter vom Coronado Solarmax vermessen. Bestimmt gibt es auch andere Zusammenstellungen von älteren Geräten, aber es war interessant, wie Coronado die Selektion der Wellenlänge betreibt. Nun fehlt nur noch das Etalon, dann sind alle "Klarheiten beseitigt".


    http://www.nrg.to/peter2004/index.html


    Gruß Peter

  • Hallo Thomas,


    das erste Filter blockt sehr breitbandig das empfindliche 2. Interferenzfilter gegen zu hohe IR Strahlung ab. Will mal sehen ob ich das 2. Filter in weitem Bereich messen kann. Ich vermute, dass es noch einige Transmissionsstellen zeigt.


    Das Solarmax ist wirklich eine Kombination aus 4 verschiedenen Filtersystemen.
    1) das einfache Rotfilter ohne IR Schutz (SMxx)
    2) das Etalon als Kammfilter (SMxx)
    3) das breite Selektionsfilter mit IR-Blockung (BFxx)
    4) das schmale Interferenzfilter, welches die richtige Wellenlänge vom Etalon durchläßt. (BFxx)


    Also extreme Vorsicht bei Basteleien mit unbekannten Filtern.


    Peter

  • Hallo


    Eine prima Schache, wenn du dich dich der Messung von
    Filtern für die Sonnenbeobachtung widmest !


    Interessant wäre natürlich noch ein Zahlenwert
    für die Flterbandbreiten und ein Vergleich verschiedener
    H-Alpha Filter....


    Bei den extrem schmalbandigen Filtern musst du
    vermutlich schon auf das Auflösungsvermögen
    des Spektrometers herausrechnen, aber ich denke
    du kennst dich da aus.


    Was mich mehr umtreibt, sind deine Messungen von
    bedampften Folienfiltern und deren etwa 20x höheren
    Durchlässigkeit im nahen Infrarot [:0]


    Ich zumindest habe davon noch nichts gewußt !!!


    Subjetiv hatte ich mit meiner Baader ND5 Folie immer
    ein Wärmegefühl, als ob man eine Halogenlampe anschaut.


    Ich dachte mir dann immer, daß nicht sein kann, was
    nicht sein darf.


    Die von dir gemessene Kombination aus Baader Astro Solar 3.8
    und im sichtbaren Licht schmalbandigen, grünem Kontinuumsfilter
    finde ich persönlich hochgradig bedenklich !!!


    <ul><li>Gibt es eigentlich schon Kommentare von Baader ?</li>


    <li>Kennst du die Ursache für diese Durchlässigkeit ?</li>


    ( Mir fällt nur eigentlich nur der "Skin-Effekt" ein,
    daß elektromagnetische Wellen mit abnehmender Frequenz
    der Strahlung und abnehmender Leitfähigkeit des Leiters
    immer tiefer in diesen eindringen)</li>

    <li>Spielt bei der von dir gemessenen Kombination mit dem
    dielektrischen IR-Blockingfilter eigentlich die Filter Reihenfolge
    eine Rolle ?


    Bei der normalen Anordnung -&gt; Folie -&gt; IR-Blocking Filter
    könnte ich mir vorstellen, daß die vom IR-Blocking Filter
    refktierte IR Strahung von der bedampften Folie wieder
    ins Teleskop zurückreflektiert wird ???
    (oder absorbiert der IR-Blocking Filter auch ?)</li>


    <li> Sollen wir ein eigenes Thema mit neuer Überschrift
    dafür starten ?</ul>


    Viele, viele Fragen von Erik

  • Hallo Erik,


    Du hast reichlich viel Fragen, aber gut so, oder sogar sehr gut, denn nur so kommt doch etwas Bewegung in die Landschaft.


    1. Baader direkt hat sich noch nicht dazu geäußert, ich habe aber aus bestimmten (privaten) Gründen auch keine Lust mit der Firma direkt in Kontakt zu kommen.
    Kontakt habe ich zur PTB in Braunschweig geknüpft um herauszufinden was wirklich gefährlich ist. Weiterhin bemühe ich mich um die einschlägigen Normen, aber es dauert noch etwas. Nach einem Gespräch mit der PTB wurden mir die Normen DIN EN 1836 ans Herz gelegt.
    Eine Veröffentlichung der PTB zur SoFi 1999 liegt mir vor. Darin schwanken die Angaben zum maximal zulässigen Grenzwert, je nach Norm und Quelle um 1:100. Und wie der Schrift zu entnehmen ist, verstanden die Wissenschaftler nicht richtig, wie Amateur Astronomen die Sonne beobachten. Bedenklich !


    2. Die Ursache ist mir nicht bekannt, aber in dem Versuchsmuster, auf Quarz eine dünne Schicht Alu aufzudampfen habe ich mich auch gewundert, was dabei an Transmissionsverlauf herauskommt. Es ist immer die gleiche Spitze bei etwa 900nm. Jetzt wäre es mit Gold mal interessant, aber das kostet mich wieder viel Zeit, also eher nicht.


    3. Reihenfolge spielt keine Rolle, es sei denn wenn ein Filter reflektiert und ein 2. absorbiert. Dann ist zu beachten, dass bei der Absorption die Energie in Wärme umgesetzt wird. Wegen der möglichen Mehrfachreflexionen habe ich (wenn ich die Folie mal nutze) die Filterfolie in einer spez. leicht schrägen Halterung vor dem Objektiv. Also ca. 5 Grad gegenüber der "üblichen" Montage geneigt. Das bringt für meine Begriffe etwas mehr Kontrast, denn jede Reflexion von einem Okular- oder Auszugsteil wird vermieden.


    Der IR-Sperrfilter absorbiert nicht, bzw. nur extrem gering.


    4. Neues Thema ? Das müssen die Moderatoren entscheiden, wie wichtig sie das Thema ansehen.


    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    ich habe mich auch bereits hier in Jena an der FH bei den entsprechenden Professoren für Augenoptik über Richtlinien zur IR-Bestrahlung erkundigt. Demnach darf dort die Belastung um ein vielfaches höher sein als im sichtbaren Bereich. Einen konkreten Grenzwert wollte mir aber keiner nenne - wohl auch aus Haftungsgründen.


    Die Normschrift kann ich dir vielleicht kopieren wenn Du sie noch nicht hast.


    Schade, dass Coronado da so "billige" Filter einsetzt. Damit spreche ich vor allem den ersten breitbandigen Filter an. 50% Transmission im Peak ist weit unter dem was mir mit vertretbarem Aufwand machbar erscheint. An dieser Stelle wird meiner meinung nach etwa 30% Licht verschenkt - Licht das beim PST dringend gebraucht werden könnte.


    Viele Grüße
    Raphael

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