ALTER SCHWEDE !! Online-Kauf ...

  • Liebe Beobachter,


    es ist eines der Kundenlockangebote, das Astro Shop da anbietet. Mit solchen Mitteln will er vor allem Neukunden an sich binden.


    Wer jetzt denkt, daß das den Grundpreis der Kalkulation darstellt, der irrt gewaltig, solche Artikel werden oft sogar unter dem Einkaufpreis angeboten. Es werden etwaige Jahres End Boni mit eingerechnet ect., bzw. auch direkt am offiziellen Importeur vorbei grau importiert.


    Astro Versand hatte damals kurze Zeit eine Preisliste, die auf einem fatalen Fehler basierte. Von den Netto Einkaufs Preisen wurden teilweise ( wahrscheinlich ) nochmals 19% Mwst. abgezogen.
    Wir haben das bemerkt und sofort bestellt, er hat uns aber nur eine kleine Menge der zu billig angebotenen Okulare geliefert und seinen Fehler eingestanden. Die Preisliste wurde dann schnell geändert. Daß dann diese Liste bei manchen Endverbrauchers landete, war ein weiterer Fehler.


    Für den normalen Handel, damit meine ich diejenigen Händler, die nicht selber importieren, sondern beim Importeur in Deutschland einkaufen, ist der Überlebenskampf in der Tat immer schwieriger geworden.


    Bei angenommenen 25% Rabatt, was eine Traum Marge wäre, wenn diese hängen bliebe, gehen meistens schon mal 10% an den Kunden im WebShop, bzw. bei Preisanfragen an den Kunden ab. Bleiben also 15% Spanne.
    Kommt jetzt ein Artikel zurück, was bis zu 20% der verkauften Produkte der Fall sein kann, muß der Preis nochmals reduziert werden und schon hat man drauf gelegt.
    Wer das nicht glaubt, den lade ich gerne ein, und zeige denjenigen bei einem Besuch bei uns div. Einkaufsrechnungen, da hab ich kein Problem damit.


    Liebe Leute, regt sich denn niemand bei Handelsspannen von mehreren Hundert Prozent auf, die in anderen Branchen so üblich sind?


    In meiner Lehre hatten wir eine Rechenscheibe mit Markierungen von 25%, 33 1/3% und 40%. Da wurde der EK Preis eingestellt, Hardware mit 25% kalkuliert, Zubehör mit 33 1/3% und manche Teile mit 40%. Noch in den 70er Jahren wurde die Preisbindung aufgehoben und die Marschen bröckelten fortan.
    Unter den z.B. Dutzenden Fotohändlern in Stuttgart blieben bis 2005 nur eine Hand voll übrig. Das größte Haus, die Lerche war mit 5 sehr großen Filialen in Stuttgart vertreten, der war immer der günstigste, der hat dann auch als erster Konkurs angemeldet. Es gab im Laufe der Zeit auch mehrere Optik/Astro Händler in Stgt. Wir sind als einziger übrig geblieben.
    Wir betreiben die Astro Abteilung in Fellbach bei Stuttgart jetzt bereits seit 40 Jahren und konnten nur überleben, weil wir ein vorsichtig operierender Betrieb sind und nicht alle Dummheiten mitmachen .
    Während dieser Zeit habe ich viele, auch Langjährige und große am Markt befindliche Astro Händler gehen sehen.
    Einer der Importeure von Astro Produkten, dessen Name mit „A“ anfing und der über 10 Jahre am Markt war, schloss seinen Betrieb vor einigen Jahren. Er verkauft heute in der Nähe von Saarbrücken Waffen und Munition in großem Stil – da ist wohl mehr verdient. Die Ferngläser die dieser Händler anbietet, werden ohne Ausnahme zum Einkaufs Preis Niveau verkauft. Das kann er nur machen, weil der an den Waffen wohl mehr als genug verdient...


    Clear Skies
    Rudi
    Fernrohrland

  • Für mich stellt sich die Frage, ob das ethisch vertretbar ist, dem einen Kunden aufgrund seiner "Ausgangsdaten" 15% mehr abzuknöpfen als dem anderen, auf automatisierter Basis und für ein und dasselbe Teil.
    Auf der anderen Seite ist es erstaunlich, daß ein Anbieter diesen technischen Aufwand betreibt und sich damit um 15% seines Umsatzes bringt, bzw. seinen Profit erheblich bis vollständig schmälert.
    Lohnt sich das überhaupt ?
    Ich meine, lt. Unternehmensregister.de hat astroshop eine Schuldenlast von 3,27 Mio Euro zu stemmen, und zum Abbau dieser Schulden sollten Gewinne gemacht werden. Während all der Jahre wurden die Verbindlichkeiten stetig erhöht, sollten nur 4,5% Zinsen fällig werden, hätte astroshop allein EUR 10.000.- monatlich allein für die Zinslast zu erwirtschaften, von Tilgung sprechen wir hier mal nicht.
    Das wird mit Geschäften, bei denen man freiwillig auf 80% der Profite verzichtet schwierig.
    Sollte die Konjunktur bei Astroteleskopen schwieriger werden, frage ich mich ferner, wie diese Ware überhaupt Gewinne abwerfen soll, wenn sie letztendlich 1:1 über den online-Warentisch geht. Auch bei Teleskop-Service, der lt. unternehmensregister.de wesentlich solider dasteht, besteht ein Inventarlagerbestand von mehreren Millionen. Die Bewertungen bei eBay und Amazon sind aber signifikant zurückgegangen. Als ich vor 12 Jahren ein Einsteigerteleskop bei astroshop kaufte, hatten die 667 monatliche Bewertungen bei Amazon, heute keine 20.
    Wo kommt die Differenz her ?
    Ein weiterer Anbieter wie seben ist nicht mehr erreichbar, die Produkte sind aber noch am Markt präsent, ich hatte mir kürzlich einen wirklich brauchbaren Sucher zugelegt, eigentlich ein Zielfernrohr, für EUR 14,89. Bei dem Teil frag ich mich, wer da noch Gewinne machen will, das Produkt ist in Ordnung aber der Preis ist null und nichtig, läuft das Paket falsch oder besteht eine Rückfrage ist der ganze Gewinn sofort weg, kommt eines zurück, eventuell beschädigt, muß der Händler drei Stück regulär abverkaufen, um das Teil wieder reinzuholen.
    Das sind doch Luftgeschäfte, etwas technisch so diffiziles wie ein 4X Absehen 20/30 Zielfernrohr für fünfzehn Euronen zu verscherbeln, da kostet der Vertrieb mehr als die Sache wert ist.
    Überhaupt bewegen sich die Bewertungslisten für TS bei eBay manchmal im dreissig Euro-Bereich, während man früher Leica und Swarovski Spektive für 2.900.- entdecken konnte. Diese Deals sind 2019 nicht auffindbar. Entweder diese Geräte werden heute anders bestellt, oder diese Umsätze fehlen in der Kasse. Früher war mehr Lametta, hätte der Großvater gesagt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für mich stellt sich die Frage, ob das ethisch vertretbar ist....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ethisch vertretbar oder vielleicht besser moralisch (nicht) vertretbar? Für mich es es eine Frechheit gegenüber Stammkunden. [}:)] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kommt jetzt ein Artikel zurück, was bis zu 20% der verkauften Produkte der Fall sein kann, muß der Preis nochmals reduziert werden und schon hat man drauf gelegt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Rudi,


    Ein anständiger Händler reduziert den Preis einer Rückware. Ob ein Händler, der auch mit Suchmaschienen seine Preisgestaltung undurchsichtig handhabt, Rückwaren auch gleich im Preis reduziert? Oder vielleicht nur dann, wenn das Teil doch schon kleinere Mängel hat? [}:)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für mich stellt sich die Frage, ob das ethisch vertretbar ist....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ethisch vertretbar oder vielleicht besser moralisch (nicht) vertretbar? Für mich es es eine Frechheit gegenüber Stammkunden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Frechheiten gibt es auch andersrum.
    Für mein neues und originalverpacktes aber für mich nicht passendes Teil
    (Nexus-S, Serial To Wifi interface with EQDirect to WiFi)
    bot mir einer aus dem astrotreff die stolze Summe von EUR 15.-.
    Auch nicht die feine englische Art.
    In den USA kostet das Teil schlappe Hundertzwanzig Dollar.

  • Hallo,


    wir leben ja in einer freien Marktwirtschaft wo der Preis überwiegend durch Angebot und Nachfrage zustande kommt. Ich schaue natürlich selber, daß ich einen möglichst niedrigen Preis für etwas bekomme, aber das ist nicht das einzige was für mich zählt. In den Preis gehen ja auch Überlegungen wie sofortige Verfügbarkeit, Vertrauen in den Service etc. ein.
    Wir in Deutschland sind es halt nicht mehr gewohnt zu verhandeln. In anderen Weltgegenden ist es Gang und Gäbe, daß Preise meist individuell verhandelt werden. Die würden die Diskussion hier gar nicht verstehen.
    Ein Händler der für dauerhafte Wucherpreise bekannt ist, wird auf Dauer keine Kunden mehr haben und ein Händler der ständig unter Eigenkosten verkauft wird bald pleite sein. Und Käufer die durch Billigstkaufen ihre lokalen Händler in den Ruin treiben, haben dann halt keine Händler in der Nähe mehr, an die sie sich wenden können, wenn sie schnell und unkompliziert etwas brauchen. Das ist Markt.


    Gruß


    Heiko

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