Wie bekomme ich den Monster Halo weg

  • Hallo zusammen,


    folgendes Bild habe ich Samstag morgen mit einem 8" F5 Newton und einer ASI ZWO 1600 mono vom Pferdekopfnebel geschossen. Übliches Vorgehen, d.h. diverse Aufnahmen (Ha, SII und OIII) gestackt, Darks, Bias, Flats mit DSS gestackt, mit Fitswork gestrecht und in Photoshop zum RGB zusammengebaut.
    Vor allem im OIII Kanal, aber auch im SII erzeugt Alnitak aber einen Monster-Halo. Abgesehen, dass er exzentrisch zum Alnitak ist (ist da etwa mein Fangspiegel aussermittig montiert??), gibt es Mittel und Wege, dieses Halo etwas zu reduzieren? Eine wenig retuschiert habe ich ihn mittels Maske im OIII und SII Kanal in PS, aber das kann doch nicht die Lösung sein?
    Oder Hilft es, a la HDR eine kürzer belichtete Aufnahme drüber zu schieben?


    Für Hinweise wäre ich sehr dankbar:-)


    Liebe Grüße


    Michael


  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mike aus Bauschlott</i>
    <br />Hallo zusammen,


    folgendes Bild habe ich Samstag morgen mit einem 8" F5 Newton und einer ASI ZWO 1600 mono vom Pferdekopfnebel geschossen. Übliches Vorgehen, d.h. diverse Aufnahmen (Ha, SII und OIII) gestackt, Darks, Bias, Flats mit DSS gestackt, mit Fitswork gestrecht und in Photoshop zum RGB zusammengebaut.
    Vor allem im OIII Kanal, aber auch im SII erzeugt Alnitak aber einen Monster-Halo. Abgesehen, dass er exzentrisch zum Alnitak ist (ist da etwa mein Fangspiegel aussermittig montiert?), gibt es Mittel und Wege, dieses Halo etwas zu reduzieren? Eine wenig retuschiert habe ich ihn mittels Maske im OIII und SII Kanal in PS, aber das kann doch nicht die Lösung sein?
    Oder Hilft es, a la HDR eine kürzer belichtete Aufnahme drüber zu schieben?


    Für Hinweise wäre ich sehr dankbar:-)


    Liebe Grüße


    Michael



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Michael,
    ist ja auch ein Monster-Stern [:D].


    Ob uns was man macht da machen kann/darf ist bei vielen Fotografen ja eine Grundsatzfrage. Für mich ist so ein Halo ein Artefakt oder Störsignal und deshalb habe ich kein Problem damit, es mit allen Mitteln zu bekämpfen. Ich glaube nämlich nicht, dass man das Monsterhalo von Alnitak ohne aufwändige Retusche in PS weg bekommt. Und am Ende fehlt hinter dem Halo ja auch Information, so dass man trotzdem sehen wird, dass da mal ein Halo war. Ich hatte mit der gleichen Kamera an meinem Refraktor einen mindestens so starken Effekt und habe mich am Ende entschlossen, ihn nicht ganz zu beseitigen, was für mich am natürlichsten aussah. (https://astrob.in/full/379095/0/). Ich habe den blauen Schein gelassen und nur etwas abgeschwächt. Im wesentlichen habe ich versucht, die definierten ringförmigen Begrenzungen mit konzentrischen Masken an Einstellungsebenen abzuschwächen. Die Reste der Ringstrukturen habe ich mit dem intelligenten patch-tool in PS beseitigt, wenn ich mich recht erinnere. Die microlensing Artefakte kann man nur wegstempeln oder mit dem patch-tool bearbeiten.


    Heute würde ich mir wohl Starnet++ zu nutze machen. Wenn man die Sterne rausrechnet, kann man sicher leichter mit der Retusche des Halos und anderen Problemen umgehen. Vor allem kann man in der sternlosen Version die direkt am Stern befindlichen Artefakte wahrscheinlich problemlos beseitigen. Beim schlussendlichen Wiedereinblenden der Sterne schätze ich, dass man bei Alnitak ohne eine kleine, weiche, kreisförmige Maske, welche die microlensing Artefakte des eingeblendeten Layers draussen lässt, nicht auskommen wird. Eine gute Sternmaske kann man sich übrigens auch erzeugen, indem man in PS die sternlose Version von der mit Sternen subtrahiert, das Ergebnis in eine Ebenenmaske einkopiert, diese dann passend belichtet, etwas etwas weichzeichnet und dann als Auswahl abspeichert.


    Hoffentlich hilft dir das Geschreibsel ein wenig.

  • Hallo Michael / Mike,
    wenn ich das richtig sehe, dann bildet sich dein HS in dem Halo ab. Nun sagt man zwar, dass ein bisschen Staub i.d.R. nicht stört, aber dieser Stern ist eben nicht die Regel. Je sauberer die Optik, und damit meine ich nicht nur Staub, sondern auch Streulicht an Kanten, Reflexionen in Filtern etc. um so schwächer ist so ein Halo.
    In deinem Fall hier müsste man wohl retuschieren. In PS mit den Pinseln "aufhellen" und "abdunkeln" könnte man die einzelnen Kanäle bearbeiten. Oder man übt sich in Selbstbewusstsein, so nach dem Motto, sieht scheiße aus, aber ich stehe dazu. ;)
    Das ist wirklich eines der schwierigsten Motive, kann nur besser werden,
    viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Michael,
    ich finde Halos auch nicht schön. In Deinem Fall finde ich das Halo zwar groß, aber noch recht dezent, so dass es mich kaum/nicht stört. Leider kann ich keine Tipps geben, sondern Dir nur meinen Eindruck schreiben. Da können andere bestimmt mehr schreiben.
    Servus,
    Roland

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen Dank für eure Antworten!!


    (==&gt;) Roland: Danke für die Aufmunterung, Astrofotografie ist halt schon ein Hobby das Demut fordert.


    (==&gt;) Ralf: Ja, das ist der Hauptspiegel, den man da sieht. Auf den unretuschierten Aufnahmen ist das sehr deutlich zu erkennen. Ich denke, eine Grundreinigung hätte mein Newton, wenn auch nicht sonderlich alt, deshalb mal verdient. Hab zwar noch keine Ahnung, wie ich mit dem "Staubsauger" den "Dreck" aus der Röhre bekomme, werde aber mal googlen:-) Und da ich bei ziemlich viel Mondlicht am Samstag fotografiert habe und auch noch in Gegenwart von Straßenlampen, waren auch von der Seite die Bedingungen nicht optimal.


    (==&gt;) Peter: jaaaa...... so weit bin ich im postprocessing noch nicht :) Mach das ganze erst seit ca. 1/2 Jahr halbwegs seriös. Starnet habe ich zwar schon mal gehört und dass die 1600er da auch so ihr Problemchen hat. Aber ich versuch jetzt mit Beginn der Orionzeit mal ein wenig Rohmaterial zu generieren. Wegen dem Mond habe ich z.B. ja auch die RGB-Kanäle weggelassen. Und zwischen den klaren Nächten, versuch ich mich mal an ein paar PS-Techniken. Da geht schon noch was.


    Eine Frage aber noch:


    die Exzentrizität des Halos, was kann das für Ursachen haben?


    CS Michael

  • Hallo Michael,


    verstehe ich, dass du mit dem Postprocessing noch unterwegs bist und meinst, dass dir Erfahrung fehlt. Das geht und ging uns sicherlich allen genau so, ständiges kraxeln an der Lernkurve.


    Aus meinen eigenen gemachten Erfahrungen kann ich aber nur jedem empfehlen, der mit einer Kombination Stacking Programm / Photoshop arbeitet, sich einen einfachen Basis-Workflow mit Einbeziehung von Starnet++ beizubiegen. Das bringt einen großen Schritt nach vorne. Man muss ihn nicht bei jedem Objekt einsetzen, z. B. habe ich noch nicht viele Erfahrungen mit Starnet an Galaxien. Aber meistens macht es Sinn, das Programm einzubinden. Und Starnet selber ist das einfachste Programm, das man sich überhaupt denken kann - ein "no-brainer". Eigentlich ist das Arbeiten mit Starnet prinzipiell wie das Arbeiten mit einer Sternmaske, jedoch in getrennten Dateien bzw. Ebenen. Und, dass es keine Sternmaske gibt, die so perfekt wirkt und einem bei der Bildbearbeitung so viele Freiheiten gibt, wie das beim Arbeiten mit einer sternlosen Datei der Fall ist.


    Der Basis-Workflow sähe etwa aus:


    1 gut kalibrierten Stack erzeugen
    2 Stack leicht vorstrecken
    3 speichern als 16 bit Tif-Datei
    4 Datei an Starnet geben und Sterne rausrechnen lassen
    5 in PS sternlose Version vom Original abziehen für Sternmaske bzw. zum späteren Wiedereinblenden der Sterne
    6 einzelne Artefakte und Residuen (Halos) aus der sternlosen Datei entfernen
    7 dezenter Einsatz von Rauschfiltern
    8 weitere Bildbearbeitung in der sternlosen Datei, wie gewohnt, nach eigener Fasson
    9 Schärfen (lokal, Frequenzabhängig)
    10 Einblenden der Sterne, finale Anpassungen (z. B. Sternfarben, Sterngrößen, Background Level, Kontrast etc.)


    Wenn man sowieso mit PS arbeitet sind das einzig Besondere die Subtraktion der beiden Bildversionen, das Entfernen von Artefakten in der sternlosen Datei und das Einblenden der Sterne nach der Bearbeitung der sternlosen Datei. Diese drei Arbeitsschritte sind sehr leicht erlernbar. Als Belohnung winken kleine, feine Sterne ohne Halos und ein Dynamikumfang im Bild, der sich sonst nur mit viel aufwändigeren Techniken erreichen lässt.


    Eventuelle Zweifel an der überragenden Leistungsfähigkeit von Starnet++ sollten sich in Luft auflösen, nachdem man ein wenig in der unglaublichen, faszinierenden Aufnahme von Wei-Hao Wang spazieren gegangen ist und die Bildbeschreibung und Kommentare gelesen hat. https://astrob.in/1myxa0/0/


    Aber ich höre mich an, wie ein Waschmittelvertreter :)


    P.S. Wichtig ist ein Stackingprogramm, das gut kalibrierte Ergebnisse für den Eingang in Starnet++ liefert (z. B. PI, APP). Bei DSS/Fitswork wäre zusätzlich wohl der GradientXterminator in PS wohl zusätzlich nötig.


    P.P.S. Meine Anmerkung zur ASI1600 bezog sich nicht auf Probleme mit Starnet. Die 1600 produziert konstruktionsbedingt grundsätzlich Diffraktionsmuster an sehr hellen Sternen. Mit Starnet ist es nicht schwieriger, sondern deutlich leichter, diese Artefakte zu beseitigen.

  • Hallo zusammen,


    Ralf, das mit der optischen Ache könnte stimmen. Muss ich mal ausprobieren, was mit dem Halo passiert, wenn ich einen hellen Stern in die Mitte nehme.


    Peter, bei dem ASI1600-Problem hatte ich mich etwas falsch ausgedrückt. Ich meinte es schon so, wie Du heute morgen geschrieben hast. Und bzgl. post-processing gebe ich dir absolut Recht. Zum einen sind wir hier in Deutschland nicht mit soviel klaren Nächten gesegnet. Also bleibt viel Zeit zum Nachbearbeiten. Und wenn schon, dann gleich richtig. Und wir machen das doch alle, um irgendwas dabei zu lernen. Also ich bin dann mal im darknet... äh starnet… auch wenn dabei DSS auf der Strecke bleibt:-) schaun wir mal.


    by the way, Deine links sind Hammer! Wenn ich mein astrobin-PW nicht vergessen hätte, hättest Du jetzt einen Follower mehr...ich werd alt...


    Nochmal vielen Dank


    ich wühl mich da mal jetzt rein


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,
    nichts zu Danken. Ich finde die aktuelle Aufnahme schon recht schön.


    Die Spikes sind mir klar. Das sind Beugunseffekte. Die sehe ich im Newton an hellen kleinen Objekten auch visuell. Den Halo sehe ich normalerweise nicht. Wenn Lichtstreunung das Problem ist, würde es dann helfen die Spiegel (vor allem den Hauptspiegel, da man den im Bild sieht) so sauber wie möglich zu halten, vielleicht die Kanten zu schwärzen...?
    Optische Effekte mit der Software zu entfernen gefällt mir nicht so gut. Das ist denke ich nur eine Notlösung mit der Gefahr, dass man zu viel "wegmacht" und Informationsverlust hat.


    Apropos, ich hab zum Thema Planeten etwas auf Deiner Homepage geschrieben. In dem Bereich Planeten- und Mondaufnahmen kenn ich mich deutlich besser aus. Bei Deepsky kenn ich mich leider nicht so aus und kann nur das Resultat bewerten ;)
    Servus,
    Roland

  • Hi Michael,


    wurde noch nicht erwähnt, daher noch der Hinweis. Die von dir benutzte ASI1600 ist ja bekannt für ihre Rückreflexion des Chipfensters (*) und bei einem so hellen Stern wie Alnitak wirkt sich das natürlich sehr stark aus. Mittel und Wege zur Vermeidung wären längerfristig vielleicht eine Kamera, die dieses Problem nicht ab Werk eingebaut hat. [}:)]


    (*) selbst Baader weißt darauf hin


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    also ich habe die 1600er jetzt seit ca. 40 Tagen. Da wird es wirklich Zeit, über eine Neuanschaffung nachzudenken... hüstel…


    Tatsächlich hatte ich vor der Investition von den Problemen gelesen und dachte, wird schon nicht so schlimm sein. Die Kamera ist ja auch recht weit verbreitet, wenn man mal z.B. bei astrobin etc. nachschaut. Dass es mich beim Pferdekopfnebel jetzt so erwischt... Pech...Bisher habe ich mit einer "alten" Sony-DSLR fotografiert, da ist der Fortschritt mit der 1600er dramatisch... also alle die jetzt hoffen, dass eine neuwertige 1600er bald auf eBay zu haben sein wird....nööö…


    Da gibt es noch so viele Objekte da draussen ohne dickem Stern im Blickfeld und auch der Mond steht auf meiner Liste (Grüße an Roland:-))


    Viele Grüße


    Michael


    Anm.: ich habe noch nicht gerafft, wie man hier im Forum smilies etc. ranhängt…..

  • Hallo Stefan,


    auch ich möchte mich kurz zu Wort melden, weil ich seit einem Jahr eine ASI1600mmp habe und die Microlensingeffekte oben angesprochen hatte.


    Der Effekt tritt nur an sehr hellen Sternen auf. Ich hatte nur an Alnitak größere Probleme damit. Man kann den Effekt hinnehmen - wie z. B. Diffraktionsspikes bei Spiegelteleskopen - oder mit meist relativ einfachen Mitteln in der EBV behandeln. Die Behandlung der Artefakte in der EBV ist auf jeden Fall eine Alternative zur Anschaffung teurerer oder weniger leistungsfähiger Kameras.


    Mit der ASI1600 kann man im Übrigen sehr hochwertige Aufnahmen machen, das Internet ist voll davon. Die Kamera ist robust, unprätentiös und zuverlässig. Meines Erachtens sucht sie im Preis-Leistungs-Verhältnis Ihresgleichen. Auch aus diesem Grund ist das Behalten der Kamera eine gute Alternative zu einem Upgrade auf ein teureres System.

  • Grüß Euch,
    das ist ja interessant. Ich habe dazu mal in dem Thread die Bilder angeshaut:
    https://forum.astronomie.de/th…-zwo-asi183mc-pro.275369/
    Komischerweise sieht man da selbst bei den Newtonbildern kein Abbild des Spiegels mit Abbildung des Fanspiegelschattens. Das könnte aber sein, dass der helle Stern mittig im Bild steht. Weiters scheint das Problem eher im IR Bereich aufzutreten, da sich der Effekt mit UV/IR Sperrfilter verringern lässt?
    Reflexionen am Sensonr und Schutzglas könnten aber vielleicht tatsächlich das Bild mit einem defokusierten Bild überlagern.
    Ein Teil des Lichts würde dann von den Sensorpixeln zum Schutzglas reflektiert werden und von diese wieder zurück. Dadurch wäre ein Teil des Lichts schon um den doppelten Abstand Sensor-Schutzglas defokusiert? Dann würde dann den merkwürdigen Halo mit Abschattung des Fangspiegels erklären.
    Leider sind die hellen Sterne in den anderen Aufnahmen immer in der Mitte so dass vielleicht dadurch die Fangspiegelabschattung übstrahlt wird?
    Mir kommt aber noch eine andere Idee. Vielleicht tritt der Effekt bei der 1600 auch durch die Reflexion zwischen Schutzglas und dem Farbfilter auf. Wenn die RGB Filter nicht ganz entpiegelt wäre, dann könnten auch solche Effekte erzeugen?
    Gut ist, dass zumindest solche "Microlensing Kreuze" hier nicht im Bild zu sehen sind.
    Servus,
    Roland

  • Hallo zusammen,


    kurzes Update zu meinem Monster-Halo. Ich habe mir mal eine Hauptspiegelreinigung vorgenommen, was ich auf meiner Homepage dokumentiert habe:
    https://projekt-astrofoto.jimd…newton-pflege-und-tuning/


    Hier aber auch das Bild (in schlechterer Auflösung) des vorher-nachher Vergleichs des Spiegels:


    Und wenn ich den Tubus schon zerlege, habe ich ihn auch gleich mit Velours ausgekleidet, was bei dem hellen Ding vielleicht auch was bringt.


    Hier nun der vorher-nachher Vergleich des Alnitak im OIII-Kanal, der für den Halo am anfälligsten war


    Jeweils ein Einzelbild mit gleichen Aufnahmeparametern (300 sec, gain200, -20°C)


    Ok, ganz genau den gleichen Bildausschnitt habe ich nicht erwischt, im Nachher-Bild steht Alnitak etwas mittiger, was dann auch die Exzentrität des Halos vor allem im vorher-Bild erklärt.


    Also etwas besser ist es geworden, wie sich das auf ein Summenbild auswirkt, habe ich jetzt aber nicht ausprobiert. Für den Rest des Winters habe ich mir M78 vorgenommen und habe nur geschwind beim Pferdekopfnebel vorbeigeschaut.


    CS Michael

  • Hallo Michael
    ich habe auch eine ASI 1600 und hatte mit den gleichen Halos bei hellen Sternen zu kämpfen, vor allem wenn dann noch ein weiterer UV/IR Cutfilter im Imagetrain verwendet wurde. Die Reflexion des Chips kannst Du ja schlecht ändern. Ich habe aber das mitgelieferte 'Schutzglas' ausgetauscht durch einen Astronomic UV/IR Cut Filter. Erstens gibt es dann eine Reflexionsebene weniger und zweitens sind diese Filter (zumindest die von Astronomic) extrem reflexionsarm. Seitdem hatte ich keine Probleme mit Halos mehr

  • Hallo Arne,


    Ich setze bisher keinen zusätzlichen Cutfilter ein, da ich für gewöhnlich mit Schmalbandfiltern unterwegs bin. Und die übernehmen ja diesen Job....


    Das Problem mit dem Original-Deckglas bei der 1600er, das nicht entspiegelt ist, habe ich schon öfters gelesen... Den Filter, denn Du da einsetzt, habe ich aber nirgendwo gefunden. Hast Du da ein link oder dergleichen?


    Danke und CS Michael

  • Hallo Michael, hallo Arne,
    wäre so ein Klarglasfilter mit hoher Transmission eine Alternative:
    https://www.teleskop-express.d…fuer-ASI1600-Kameras.html
    Da würde ich nachfragen, ob es entspiegelt ist. Eigentlich sollte es entspiegelt sein.


    Weiters liest sich folgender entspiegelter Klarglasfilter interessant:
    https://www.teleskop-express.d…lter-31-mm-ungefasst.html
    Was mir halt unklar ist, wie groß der Durchmesser für die entsprechende ASI 1600 sein darf.
    Ansonsten freut mich, dass der Newton nun optimiert ist. Apropos, welcher 8" f/5 ist es? Ist es ein GSO Newton?
    Ich bin schon auf weitere Bilder gespannt. Vermutlich ist der Filter mit der Reflexion mitverantwortlich für das Defokusierte Halo des Sterns.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    der erste Filter, den Du verlinkt hast ist, wenn ich bei ASI Zwo auf der Homepage schaue, wahrscheinlich der gleiche, wie der bei mir verbaute. Also ein Ersatzteil und nicht entspiegelt. Grundsätzlich würde ich gerne ein entspiegeltes Klarglas einbauen. Das gibt es von ASI Zwo aber nicht. Ob der zweite von Astronomik aber reinpasst und dichtet?


    Was ich mal probiere ist folgendes: bisher habe ich meine Kamera direkt ans Filterrad angeschlossen, dann kommen zwei Distanzhülsen (11 + 16.5 mm) und dann der Korrektor. Da ich 36 mm Filter einsetze, könnte ich eine oder beide Hülsen aber auch zwischen Kamera und Filterrad montieren, ohne gleich heftige Vignettierung zu bekommen und ohne den Abstand Sensor - Korrektor zu ändern. Dadurch sollte sich aber das Reflektionsproblem zwischen Filter und Deckglas reduzieren lassen, weil deren Abstand deutlich größer wird.


    Da ich aber eh gerade M78 jage, ist das Problem gerade nicht akut. Da gibt es keine Leuchtkraftmonster....


    Ich habe einen TS-Photon-Newton. Aber meines Wissens verwendet dieser Komponenten von GSO. Ich bin, vor allem bei dem Preis/Leistungsverhältnis, sehr zufrieden damit. Wegen des Preises habe ich mich auch ans Tuning getraut, er ist ja noch nicht wirklich alt.....


    Der Okuklarauszug ist bei meinem etwas schwer scharf zu stellen, weil er beim Fixieren wieder defokussiert. Aber mit ein bissle Übung bekomme ich das inzwischen ganz gut in den Griff. Und ja, es ist halt ein Stahltubus. Gerade in den letzten Nächten hatte ich das Problem, dass er aufgrund von sinkenden Umgebungstemperaturen den Fokus verloren hat und ich öfters nachjustieren musste. So ein Autofokus wäre was feines.....


    CS Michael

  • Hallo Michael,
    der Arno dürfte Erfahrung haben, wie es mit dem Tausch des Glases ist. Ich denke, dass es passen sollte. Meist ist unterhalb des Glases noch ein Gummiring darunter. So ist es bei meiner ASI 224 MC. Allerdings hab ich die gerade verliehen. Sonst würde ich sie kurz amal aufschrauben und nachschauen. Warten wir, was der Arno sagt.
    Ich habe in meinem Tal2 einen GSO 6" f/8 Spiegel drin und bin von der Optik sehr zufrieden. Allerdings habe ich bisher noch keine Langzeitbelichtung gemacht und kann nichts zur Fokusänderung sagen.
    Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Glück, dass Du den Halo weitgehend wegbekommst und bin natürlich auf weitere Bilder von Dir gespannt...
    Servus,
    Roland

  • Hallo zusammen
    entschuldigt, dass ich erst jetzt antworte. Ich habe im Augenblick viel zu tun und lese nicht so oft hinein. Den Astronomik Filter hatte ich extra bei Teleskop - Austria bestellt und er passt genauso hinein, wie das Schutzglas, das vielleicht 0.5mm mehr Durchmesser hat. Aber wie Roland richtig festgestellt hat, die Dichtigkeit ergibt sich nicht durch den passgenauen Rand, sondern durch ein Gummi, das zwischen Glas und Gehäuse liegt.


    (==&gt;)Michael
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[So ein Autofokus wäre was feines.....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hatte eine ganze Weile mit der Focusdrift meines neuen Esprit 80 zu kämpfen. Daraufhin habe ich mir einen Focuser selbst gebaut, den Anschluss und eine Grundplatte im 3D Drucker erstellt, als Steuerung einen Arduino Nano plus Steppermotortreiber verwendet und den skript von MyFocuserPro für meine Zwecke abgewandelt. Und wo ich schon mal dabei war, habe ich mir Astroberry mit EKOS und KStars auf einen Raspberry Pi 4 geflasht, der jetzt alles erledigt: Kamera steuern, Montierung steuern, Guiding mit PHP2, Platesolving und eben auch Autofocus. Ekos kann in einstellbaren Abständen automatisch nachfokussieren und das hat tatsächlich wunderbar geklappt. Ich konnte ca. 4 Stunden NGC1499 einfangen, bis er dann hinter einer Baumgruppe verschwandt. Wenn ich etwas Zeit habe werde ich mal über das neue Projekt berichten.


    EDIT: Ich habe grad nochmal nachgeschaut. Es war vermutlich nicht der Astronomik (den habe ich auch) sondern ein Baader:


    "Baader UV/IR Sperr- und Luminanzfilter 31mm rund ungefasst"


    Aber welcher jetzt genau drin ist, weiß ich gar nicht mehr [8D]. Sie dürften aber beide recht wenig spiegeln.

  • Hi Arne,


    kein Stress#128517; Ich hab's nicht eilig mit dem Deckglas. Ich find's aber total cool, was ich hier im Forum schon alles von euch gelernt habe! #128077; Und gut zu wissen, dass es eigentlich ein normaler 31 mm entspiegelter Filter ist.


    Das mit dem Autofokus habe ich gar nicht ernst gemeint und schwupp, Du zauberst ne Lösung aus dem Hut.#128558; Aber ich glaube, meine Programmierfähigkeiten sind etwas eingerostet. Ich habe zwar schon mal was von dem Raspberry gehört..... aber ich muss mir das mal merken. Ich schleppe ja immer einen strom-hungrigen Laptop ins Feld und meine Autobatterie hat auch schon etliche Winter hinter sich... da wäre das ein gutes Gesamt-Package!


    Nochmal viiiieln Dank und CS


    Michael

  • Hallo Arne,
    danke, dass Du meine Vermutung für die ASI 1600 bestätigst.
    In dem Fall vom Michael würd ich dann den "Astronomik ASKLAR31 - Klarglasfilter, Rundfilter 31 mm ungefasst" ausprobieren. UV/IR braucht er ja nicht und dann geht es nur darum, dass das Glas gut entspiegelt ist und eine möglichst gute Transmission besitzt.


    Hallo Michael,
    ich würde auf jeden Fall einen möglichst guten entspiegelten Klarglasfilter ausprobieren und vermute, dass dann der Halo nochmal deutlich geringer wird.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">da ich für gewöhnlich mit Schmalbandfiltern unterwegs bin.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das hatte ich überlesen. Auch bei diesen Filtern lohnt es sich, auf Qualität zu achten (Astronomik o.ä.), weil die auch ganz schön spiegeln können. Mach doch ggf. vorsorglich mal eine Aufnahme ohne die Schmalbandfilter.

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