Moin,
obwohl ich schon seit ewiger Zeit in die Sterne schaue, habe ich vergangenen Samstag das erste Mal Neptun aufgesucht. Er war ja in den vergangenen Jahrzehnten immer am Südhimmel und somit ungünstig für einen Beobachtungsort auf 53.5 Grad nördlicher Breite. Er ist noch immer auf der Südhalbkugel, aber immerhin schon auf etwa -6 Grad. Eigentlich hatte ich nur vor, ein wenig "Starhopping" zu machen, mir Neptun außer im Fernrohr auch im Feldstecher anzuschauen und ihn einmal scharf und einmal unscharf zu fotografieren, um zumindest die Farbe einmal festzuhalten.
Das mit dem Starhopping klappte gut und auch im Feldstecher war Neptun deutlich zu sehen, obwohl es leicht dunstig und der Himmel leicht aufgehellt war. Beim Betrachten des scharfen Fotos fiel mir aber ein Lichtpunkt dicht bei Neptun auf. Nach einem Vergleich des Positionswinkels (siehe z.B. https://www.skyandtelescope.co…lescopes-triton-tracker/#), nach Abschätzung des Winkelabstandes durch Pixelzählen, Pythagoras und etwas Rechnerei mit Brennweite, Pixelbreite usw. sowie nach Überprüfung, ob Sterne ähnlicher oder geringerer Helligkeit auch sichtbar waren (siehe z.B. https://www.aavso.org/apps/vsp/) war es schnell klar, dass es Triton sein musste, der dort zu sehen war. Ich war ziemlich überrascht, dass das mit meinem Equipment geklappt hat - und es war gar nicht schwierig.
Daten: Fernrohr D = 100 mm, f = 1000 mm, Canon EOS 80D fokal, Belichtungszeit 13 s bei ISO 1600. Die Bilder sind Ausschnitte, um Neptun zu zentrieren und Norden oben zu haben, sowie Triton etwas deutlicher zu zeigen. Auch bei nur 4 s Belichtungszeit mit sonst gleichen Daten war er übrigens schon auf dem Foto zu sehen. Visuell konnte ich ihn allerdings nicht erkennen. Aber das wird weiter versucht! Ich glaube auch, dass bei dem Foto die Schärfe noch etwas verbessert werden könnte.
Ich kann nur empfehlen, es auch mal zu versuchen. Es ist vielleicht leichter als ihr glaubt. [:)]
Viele Grüße,
Karl