Hallo bekannte und unbekannte ATM's
In „Telescopes, Eyepieces and Astrographs“ steht der Satz: „The Yolo design beats the two mirror Schiefspiegler (Kutter) hands down“, aber auch dass der Sekundäspiegel, ein Toroid, schwierig herzustellen sei. Vor 20 Jahren haben wir in unserer Schweizer Gruppe gezeigt, dass für ein Yolo mit moderater Öffnung (1:12) ein Toroid zu schleifen keine besondere Schwierigkeit bereitet. Die Botschaft ist bis heute nicht richtig angekommen.
Ich hatte mich damals im Enthusiasmus an ein 130er Yolo mit Oeffnung von 1:8 gewagt. Das Instrument wurde vollendet, ist sehr kompakt und transportabel mit seinen gut 3 Kg. Die optische Qualität kam nicht an die 150 er 1:12 Instrumente heran. Heute können wir mittels PDI oder WinRoddier genaue Messungen machen. Das Instrument hat einen Strehlwert um 0.85, so gut wie ein mindestens ebenso schwerer vier Zoll „super“APO.
Mein Ziel ist es nun, das Instrument zu verbessern in Hinblick auf einen Strehl von mindestens über 0.90. Zuerst möchte ich den toroidalen, nicht optimal geratenen Sekundärspiegel durch einen neuen ersetzen. Stathis hat mir vor geraumer Zeit die Rohlinge (100 mm) zugestellt und ich habe nach dem Grobschliff erst jetzt wieder Zeit gefunden. Der mittlere Radius soll um 3750 mm und die Radiusdifferenz etwa 140 mm betragen.
Die Schwierigkeit, ein Toroid herzustellen wächst im Quadrat mit der Öffnung. Wenn es ohne besonderen Aufwand gelingt, einen guten Spiegel für ein 1:8 Yolo zu schleifen, so gibt es keine Vorbehalte mehr für ein 1:12 Yolo.
Beim Feinschliff durfte meine alte Schleifmaschine wieder einmal arbeiten. Beim Feinschliff mit Carbo 800 wird gleich die Radiusdifferenz gemacht, so wie es Lukas Howald oder J. Sasian beschreiben, aber nicht erst bei der Politur. Nach 14 „Séchées“ oder „Wets“ wie es im Texereau nach Übersetzung heisst, ergab sich eine Radiusdifferenz von 200 mm. Man musste das mit dem Feinstchmirgel zurückarbeiten, was ja kein Nachteil ist. Da brauchte ich etwas länger als nur für den Feinschliff vorgeschrieben, um die 140 mm auf einige mm genau zu erreichen. Die Messung erfolgte jeweils nach 1/4 h Anpolieren mit einer Pechhaut auf einem Holztool. (Da gibt es sicher noch einfachere Methoden.) Ich werde auf die Messmethoden zurückkommen.
Damit ist die Vorarbeit gemacht. Die Politur wird möglichst nur Tool on Top erfolgen, weil man den Rand damit besser hinkriegt. Wird sich die Radiusdifferenz relevant verändern? Wie gut wird die Fläche werden?
Ich werde wieder berichten, bin dankbar um Kommentare, Hilfe, Begleitung.
Gruss,
Beat