Patentschutz für Dunkeladaptionsbrille

  • Hallo Wolfgang,


    Der Gang zum Klo auf einem Teleskoptreffen ist eigentlich auch die einzige Anwendung, die mir realistisch einfällt. Aber wenn so eine Brille wirklich funktioniert, wäre das ziemlich cool. Ich bin öfter auf kleineren Treffen, bei denen die Infrastruktur mit nicht-astronomischen Gästen geteilt werden muss. Da sind die Klos oft in Weißlicht getaucht und nach dem „Geschäft“ ist erst mal eine Weile Pause mit dem beobachten schwacher Nebel und Galaxien. Manchmal wünsche ich mir da dann schon so eine Brille, wenn sie denn wirklich funktioniert. Und es wäre mir vollkommen egal, wenn ich damit albern aussehe. [:D]


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />"Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf!"
    Zitat Sokrates


    Mal abgesehen von der Patentrecht Diskussion, gibt es irgendwelche Untersuchungen, dass sie diese Brillen die Dunkeladaption verbessern? Ich meine mehr als jede normale Sonnenbrille? Mehr als das Einhalten der üblichen Adaptionszeit?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es gibt dazu Studien aus den 1940er Jahren, wie auch so eine Brille offenbar in US-patent 2409243 aus dem Jahr 1942 beschrieben ist. Damit wäre mindestens Anspruch 1 und 2 wohl hinfällig. Orion verkauft die Dinger schon seit Jahrzehnten in den USA (siehe alte Anzeigen in Sky&Telescope und die Homepage).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Nils_Eggert</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Omegon_Tassilo</i>
    <br />Hallo,


    Zu Nils:
    Umlabeln hilft gar nix. Es geht um die technische Umsetzung.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Tassilo,


    da wäre ich mir nicht so sicher, da ich mich mit Patenten und Gebrauchsmustern auch beruflich auseinandersetzen musste. Ich habe sehr viel beim DPMA recherchieren müssen und festgestellt dass für viele sehr ähnliche Dinge Patente oder Gebrauchsmuster erstellt wurden. Die Kategorisierung ist dabei natürlich entscheidend und eine möglichst breite Formulierung, um viel abzudecken. Das ist hier aber nicht der Fall, da es ziemlich konkret formuliert wurde. Daher ziemlich einfach angreifbar.


    P.S.: Nachtrag, das mit der breiten Formulierung weiß ich deshalb so genau, da mir mein damaliger Patentanwalt das so vorgegeben hat. Ich hatte eine Idee für einen Zählalgorithmus, den wir als Abwehr gegen einen Mitbewerber veröffentlicht haben. Zwar war ein Patent im Nachhinein nicht möglich aber die breite Formulierung war dennoch Vorgabe.


    VG
    Nils
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Nils,
    wenn Du meinen Namen bei "Erfinder" in die Suchmaschine beim DPMA eingibst wirst Du sehen, dass hinter meinen Äusserungen praktische Erfahrung steht.
    Worauf ich in der Summe rauswollte ist schlicht:
    1) Einen Schutzrechtsanspruch zu ignorieren ist dumm und kann sehr schnell sehr teuer werden.
    2) Ob der Schutzrechtsanspruch gerechtfertigt ist, ist Gerichtssache. Und da gilt wie immer "Vor Gericht und auf hoher See sind wir alle in Gottes Hand", weil schlicht alles passieren kann. Wahrscheinlich ist nur, dass es teuer wird.
    3) Betroffen von solchen Sachen sind nur andere Firmen, die so etwas auf den Markt bringen wollen. Jeder Astroamateur kann sich selber was basteln, ohne Ärger befürchten zu müssen. Wenn man dann noch den begrenzten Bedarf des Nischenprodukts berücksichtigt, stellt sich die Frage warum sich jemand aufregt.
    4) Es wird unterstellt, dass der Schutzrechteanmelder immer alles weis, und die Anmeldung in böser Absicht durchführt. Ich halte das für einen sehr fragwürdigen Ansatz. Im langjährigen Mittel sind nur die Hälfte aller Patentanmeldungen erfolgreich. Es kommt also ständig vor, dass Sachen angemeldet werden, die nicht wirklich schutzwürdig sind. Und das trotz der Tatsache, dass das Gros der Anmeldungen ja vorher von Patentanwälten mit deren erheblich umfangreicheren Recherchemöglichkeiten geprüft werden.

  • Hallo Tassilo,


    danke für Deine klärenden Worte.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es wird unterstellt, dass [...] in böser Absicht ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das genau ist es, was mich hier ab und zu wirklich stört (z.B. auch beim Antireflexfarbenthread) - in der Vielzahl der Fälle handelt es sich erfahrungsgemäß um Unwissenheit, Faulheit, Nachlässigkeit (beim Lesen oder Formulieren) oder mangelnde Fähigkeit, sich in sein Gegenüber hineinzudenken, aber nicht um böse Absicht. Das zu unterstellen ist eigentlich schon eine dicke Keule.


    So, das wollte ich schon lange mal loswerden, danke fürs Stichwort :)


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Omegon_Tassilo</i>
    <br />
    4) Es wird unterstellt, dass der Schutzrechteanmelder immer alles weis, und die Anmeldung in böser Absicht durchführt. Ich halte das für einen sehr fragwürdigen Ansatz. Im langjährigen Mittel sind nur die Hälfte aller Patentanmeldungen erfolgreich. Es kommt also ständig vor, dass Sachen angemeldet werden, die nicht wirklich schutzwürdig sind. Und das trotz der Tatsache, dass das Gros der Anmeldungen ja vorher von Patentanwälten mit deren erheblich umfangreicheren Recherchemöglichkeiten geprüft werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wir reden ja hier nicht von Patentanmeldungen im Allgemeinen, sodern konkret über die Dunkeladaptionsbrille. Meine Recherche-Möglichkeit heißt "Google". Meine Recherche sah so aus: Ich habe "dark adaptation glasses" gegoogelt. Das ist genau die Bezeichnung, unter der die Dinger verkauft werden. Google hat mir direkt Bilder aus dem Wikipedia-Artikel und von Amazon angezeigt. (Amazon verkauft auch die Orion-Brillen.) Dauer dieser "umfangreichen" Recherche:


    - Bis zur Klarheit, dass das eine uralte Erfindung ist: &lt;1 Minute
    - Recherche insgesamt: ca. 10 Minuten


    Gruß
    Wolfgang

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