Stuttgart-Flughafen: ERSTE ERFOLGSAUSSICHT :)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Es gibt eine gute Seite, in der kannst du die Daten deines Teleskops und der Okulare eintragen (bei "Field ofview für die Okulare das scheinbare Gesichtsfeld eingeben, also für Plössl z.B. 50°), dazu ein Objekt aus der Liste wählen und dann per "add to view" anzeigen lassen, wie du dieses Objekt im Okular sehe solltest. Probier es einfach mal aus- http://astronomy.tools/calculators/field_of_view/
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wow, das ist ja eine geniale Seite! Ich hab das eben mal ausprobiert und meine Versuche der letzten beiden Abende nachgespielt und ja, das deckt sich mit dem, was ich in Echt gesehen habe, total cool!
    Dann war es bestimmt nicht die Andromeda-Galaxie und wohl auch eher nicht der Kern davon. Aber bei M110 hat das Bild doch dem entsprochen, was ich da gesehen habe.
    Danke für den tollen Link!

  • Hallo Sarah,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gesarah</i>
    <br />Wow, das ist ja eine geniale Seite! Ich hab das eben mal ausprobiert und meine Versuche der letzten beiden Abende nachgespielt und ja, das deckt sich mit dem, was ich in Echt gesehen habe, total cool!
    Dann war es bestimmt nicht die Andromeda-Galaxie und wohl auch eher nicht der Kern davon. Aber bei M110 hat das Bild doch dem entsprochen, was ich da gesehen habe.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    vorsicht, auf der Seite wird lediglich die Größe des Gesichtsfeld anhand eines ausgewählten Objekts simuliert, nicht wie das Objekt selbst dann aussehen würde. So hell und so strukturiert ist M31 mit 6“ nicht zu sehen, auch nicht mit mehrjähriger Beobachtungserfahrung! Mal abgesehen davon, dass das Foto aus der Simulation einen völlig überbelichteten Kern hat - alles weit weg vom tatsächlichen visuellen Eindruck! ... Wie gesagt, hier geht‘s ausschliesslich um die Simulation der Größe des Gesichtsfelds ... und das kannst Du in Stellarium auf dem PC auch machen.


    Ich bleib dabei ... Du hast bestimmt den Kern von M31 beobachtet, selbst wenn‘s mit dem 6er Okular war ... [;)]


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Hallo Sarah,


    Heiko hat recht, die Geometrie stimmt, aber nicht der visuelle Eindruck. Am besten zeigen es Zeichnungen von Astronomen. Ich zeig Dir mal eine Zeichnung eines engagierten Israeli, der mit 8" Teleskop (hat es also etwas besser als Du) in der Wüste Negev (hat es also viel besser als Du) beobachtet und den Eindruck gezeichnet. Er wird ein sehr erfahrener Beobachter sein. DAs ist also ein absolutes Optimum, am ehesten zu vergleichen, um in Deiner Region zu bleiben, mit der Sicht aus dem Sternenpark Alb:
    https://www.sternenpark-schwaebische-alb.de/


    aber hier die Zeichnung aus Israel:
    http://www.deepskywatch.com/astronomy-sketches.html


    Ich bin extra auf die Oberfläche gegangen. Du bist sicher auch an den anderen Sachen interessiert, wie sie visuell kommen können im Idealfall. Hangel Dich da zu Messier Objects und dann M31 selbst weiter.
    Na gut, also hierher:
    http://www.deepskywatch.com/As…romeda-galaxy-sketch.html


    Jetzt stell Dir vor, in Stuttgart ist der ganze Hintergrund so aufgehellt wie der Hauptteil von M31, hellgrau. Du siehst? Der "ostfriesische Nationalflagge" Effekt!


    CS,
    Walter

  • Hey Walter,


    danke für den link zu dem begnadeten Zeichner. Sehr sehr geil, was der da zu Papier bringt. Das ist wirklich extrem nah an der Realität, finde ich.


    Sarah, schau mal was ich auf der Seite noch gefunden habe. Wenn Du mal hier hin klickst und dann etwas runterschickst, siehst Du nochmal die Andromedagalaxie-Zeichnung mit verschiedenen Lichtverschmutzungsgraden. Da kannst Du gut sehen, wie sich der Lichtsmog auf die Deepskyobjekte auswirkt. Und M31 ist ja noch ein Leuchtturm unter diesen Objekten. Da kannst Du Dir sicher auch vorstellen, dass lichtschwächere Objekte mal ganz schnell komplett absaufen unter aufgehelltem Himmel ... [xx(]


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Hey ihr zwei,
    ja, ich habe das schon gemerkt, dass die Bilder von der verlinkten Seite schärfer und höher auflösend sind. Mein Saturn war längst nicht so glasklar und detailreich :D


    Also diese Zeichnung von Andromeda, mein lieber Mann, so viele Sterne und Schattierungen überhaupt in der richtigen Größe, Proportion und Abstand zueinander zu Papier zu bringen, Wahnsinn! Würde mich auch ein wenig reizen, weil ich schon immer gerne und oft gezeichnet habe, aber für Detailzeichnungen fehlt mir eher die Geduld.


    Ich mag die Seiten, die dasselbe Objekt durch verschiedene Teleskope zeigen, kleine und große, und unter verschiedenen "Himmeln", das ist für Anfänger total hilfreich. Mhhh ... also von der Form her ... jetzt kommt wieder das Thema Vergesslichkeit ... das Zentrum von Andromeda ist ja mehr ein schräger Teller, M110 ziemlich senkrecht. Mein gesichteter Nebelfleck war ... eher der schräge Teller. Heute Abend kann ich es leider nicht überprüfen, der Himmel hat sich mit dicken Regenwolken zugezogen.


    Ich rätsele gerade immer noch an der "Alles-steht-Kopf"-Thematik. Ich habe vorhin durchs Teleskop geschaut und an Nachbars Dach navigieren geübt. Auch wenn es Kopf steht, wenn ich mir vornehme "nach links oben zum Schornstein" zu schwenken, dann bewege ich das Teleskop nach links oben, und ich komme an, wo ich will.
    Das müsste doch dann auf der Sternkarte genau so gehen, ohne dass ich die auf den Kopf stelle? Muss ich laut Sternkarte nach links oben, drehe ich das Teleskop nach links oben. Wenn ich allerdings mit der Karte vergleichen will, was ich gerade sehe, dann muss ich die Karte um 180° drehen.
    Kann man eigentlich so verwirrt sein? Ich glaube, ich rede zu viel theoretisch herum, ich brauche gut sichtbare Sterne halbwegs nah beieinander und dann nochmal ausprobieren. Das überfordert mich [:I]



    Das hier mal als Beispiel gegenübergestellt. Links so, wie ich es auf Papier und am Himmel sehe. Rechts das, was ich im Teleskop sehe. Will ich anhand des Bildes navigieren, muss ich das nehmen, was auf dem Kopf steht. Und wenn ich da nach oben und rechts soll, dann schwenke ich das Teleskop nach unten links, so wie auf der linken Ansicht?

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das müsste doch dann auf der Sternkarte genau so gehen, ohne dass ich die auf den Kopf stelle? Muss ich laut Sternkarte nach links oben, drehe ich das Teleskop nach links oben. Wenn ich allerdings mit der Karte vergleichen will, was ich gerade sehe, dann muss ich die Karte um 180° drehen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau so ist es. Wenn du den Anblick durchs Teleskop mit der Sternkarte vergleichen willst, dann musst du die Sternkarte drehen sonst natürlich nicht!


    schöne Grüße,
    Bernhard

  • Hallo Sarah,


    versuche das Spiel mal mit Mizar und Alkor im gr. Wagen. Dort sind die Richtungen durchs Okular und real (Fernglas nehmen) sehr einfach zu interpretieren. Das Dumme ist halt der OAZ ist am Teleskop im 45 Grad Winkel angebracht zur Horizontalen (Wenn der Tubus horizontal ist. Der schräge Fangspiegel ebenso. Es ist wahnsinnig schwer das im Kopf zurecht zu drehen. Am besten man schaut sich das Ganza anhand einer guten Referenz an. Bei Karten ist die Basis immer parallel zu den "Breitenkreisen" der Himmelskoordinaten. Diese sind aber nur nach Süden hin = waagerecht. Nach Norosten, Nordwesten usw. laufen die Breitengrade (R.A.) leider im beliebigen Winkel.
    Das macht es halt schwerer. Was sehr gut hilft ist z.B sich in Stellarium die Koordinatennetze einzublenden. Einmal die Himmelskoordinaten (90 Grad beim Polarstern, etwa 45 Grad geneigt im Norden). Dann die Azimutalen Koordinaten (90 Grad im Zenit). Dein Teleskop läuft nach den Azimutalen. Die Karten sind nach den Himmelskoordinaten gezeichnet.


    Man muss einfach probieren, probieren. Und sich klar machen: durch das Okular ist es noch mal 180 Grad gedreht. Irgendwann fällt der Groschen. Im Zenit und zwischen Zenit und Polarstern ist es besonders tricky, da alles auf dem Kopf steht, von alleine. Sehr gut zu beobachten im Frühling an dem großen Wagen. Da halte ich die Karte dann "richtig rum" weil der Bär selbst um 180 grad gedreht ist ;-)...


    Ist schon ne Nuss. Habt ihr ein Planetarium in Stuttgart?


    CS,
    Walter

  • Hey Walter,


    au wei, jetzt klingt es ja richtig kompliziert, ich dachte, es sei damit erledigt, dass das Bild um 180° gedreht ist (und zwar nicht gespiegelt, das musste ich mir auch erstmal klarmachen...) Stellarium habe ich mir heruntergeladen und das Koordinatennetz anzeigen lassen. Ich sehe schon, was du meinst, wie das Netz durch die Himmelswölbung "verzerrt" ist. Dazu sagt ja der Karkoschka zum Beispiel, dass die vergrößerten Ausschnittsbilder praktisch verzerrungsfrei sind. Klar, die zeigen ja auch einen sehr kleinen Ausschnitt, aber wenigstens muss man da nicht auch noch zusätzlich umdenken. Auf der größeren Ebene war genau das letztes Mal meine Schwierigkeit, dass auf Papier "links oben" mit sagen wir 45°-Winkel am Himmel dann aber nicht so funktioniert, sondern eben irgendwie diese Wölbung mit eingeplant werden muss. Das ist aber auch alles spannend, ich freue mich schon auf den Abend, an dem ich triumphierend auf dem Rasen sitze und es zum ersten Mal hinbekommen habe.
    Jetzt lerne ich erstmal, meinem Sehzentrum beizubringen, ein Kopfüber-Bild mit einem Bild im Buch abzugleichen :D


    Ein Planetarium haben wir irgendwo Richtung Stadtzentrum, ja. Spielst du auf die Nachthimmel-Projektion ab, die man sich da ansehen kann?


    LG
    Sarah

  • Hallo Sarah,


    die Wölbung kommt dadurch, daß eine Innen-Halbkugel auf einem Flachbildschirm dargestellt werden soll und dann auch noch über 60 Grad Feld oder so. Da wölbt es sich schon enorm. Nein, mir ging es um die unterschiedlichen Koordinatennetze. Bei mir: ein mal "Äquatorial" das ist das blaue Netz. Nach dem sind die Karten aufgebaut.
    Und zum anderen das "Azimutale", orange bei mir. Danach läuft Dein Dobson, denn er ist ja azimutal montiert.


    Im Planetarium wird das alles anschaulicher, vor allem bei der schnellen Simulation einer Nacht und der Bildschirm ist eine Kuppel und nicht flach.


    Geht auch mit Stellarium die Schnellsimulation (die Fast Forward Taste teils mehrmals clicken).


    Die Praxis ist ja eher so. Du peilst mit dem Lichtpunktsucher durch ein "Visier" das wie auch immer schräg/gerade stehende Sternbild an, dort irgend einen hellen Stern. Der steht dann im Okular. Jetzt ist die Aufgabe herauszufinden wo geht es mit der R.A. entlang. Um die Karte danach vor Dir, quasi vor dem Okular auszurichten. Auf dem Tisch, nahe des Suchokulars (das 28mm). Das ist einfach, denn der Stern bewegt sich sichtbar. Genau entlang der R.A Linie (blaues Netz). Genau so richtest Du die Suchkarte mit dem Star-Hop Sternenpfad ein. Du hattest da ja ein Bild. eine Seite davor. Star Hüpfen machst Du ja im Okular - also 180 Grad verdreht.
    Will sagen, das schräg ausgerichtete Buch/Karte musst Du jetzt um 180 Grad drehen. Jetzt erst vom Anfangsstern los hüpfen ;-).


    Wie gesagt, trainiere an Alkor und Mizar, dem Reitersternchen am großen Bären, wenn Du gute Sicht auf ihn hast. Das wäre die Seite N10 im Karkoschka, der Ausschnitt mit M101, aber für das Training ist nur der Stern zeta (hell und doppelt) und 80(schwächer) von Belang. Bei M101 hast Du keine Chance fürchte ich, Stuttgart scheint zu hell.


    CS,
    Walter

  • Hallo Sarah,


    wie Walter schreibt probiere, probieren. Und mach dir nicht so viele gedanken was jetzt wo und wie ist. Gehe raus schau dir den Himmel an und drehe die Sternkarte so das sie zum Himmel passt. Meiner Meinung ist ein Dobson sehr intuitiv zu betreiben. Such dir einen mit freiem Auge sichtbaren Stern in unmitelbarer nähe von dem Objekt das du ansehen willst und suche dann in der Richtung wo sich das Objekt befinden soll. Ist es rechts davon schwenke das Teleskop nach rechts, ist es unten dann nach unten. Wenn du glaubst, du bist an der richtigen Stelle suche die Gegend mit dem Auge am Okular ab. Viele Objekte sind alleine beim drüberschwenken erkennbar und kein Starhop erforderlich. Zumindest mach ich das immer so. Finde ich nichts, wird natürlich eine genauere Sternkarte bemüht. Und entsprechend dem Bild durchs Teleskop abgeglichen und von Stern zu Stern an die richtige Stelle navigiert.


    Wenn ich den Post von Walter lese frage ich mich wie ich bis jetzt überhaupt etwas am Himmel gefunden habe.


    Walter nicht falsch verstehen, das was du schreibst stimmt schon alles aber verwirre doch die Sarah nicht so [;)].


    schöne Grüße,
    Bernhard

  • [:D] Verwirrung, Klarheit, irgendwo dazwischen ich. Nee, Spaß, im Prinzip verstehe ich es, ohne die praktische Übung verzettelt man sich aber irgendwann.
    Ach, deshalb hat mein Dobson eine Azimut-Skala an der Seite. Deren Nutzen erkenne ich zwar trotzdem nicht so recht, wo doch die Koordinaten in RA und Dekl. angegeben sind, aber dann blende ich mir dieses Koordinatennetz in Stellarium auch noch mit ein.


    Ich probiere das mit Mizar und Alkor mal aus, wenn ich freie Sicht habe, dann bin ich sicher wieder einen Schritt weiter. Immerhin ist kn meinem Kopf das Geheimnis um Okularansicht und Kartenansicht gelüftet :)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ach, deshalb hat mein Dobson eine Azimut-Skala an der Seite. Deren Nutzen erkenne ich zwar trotzdem nicht so recht, wo doch die Koordinaten in RA und Dekl. angegeben sind, aber dann blende ich mir dieses Koordinatennetz in Stellarium auch noch mit ein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Sarah,


    das ging wahrscheinlich unter in der wirren Erklärung [:D]. Ich wollte Dir mit diesen beiden Koordinantennetzen nur zeigen, daß für viele Fälle gilt:


    Wenn Du den Dobson nur um seinen Drehteller (horizontal) schubst/drehst, dann kannst Du Dich auf der Karte trotzdem schräg bewegen und nicht parallel zur Kartenkante. Oder beim reinen Hochschwenk geht es nicht immer sauber auf der Karte senkrecht hoch.


    Letzteres stimmt nur überein, wenn du Objekte Richtung Etwa-Süden oder Etwa-Norden suchst.


    Aber vielleicht mach ich mir zu sehr einen Kopf, weil Dobsonauten (ich selbst habe ein parallaktisch aufgehängtes Teleskop, die Schwenkachsen stimmen immer mit dem blauen Koordinatensystem überein und damit mit jeder astronomischen Karte.) anders vorgehen:


    Also mit Peiler sofort auf die Zielregion anhand Referenzsternen grob peilen. Dann ans 2" Übersichtsokular und dann vorsichtig hin und her rumrühren. Das klappt ganz gut bei großen Objekten die im Übersichtsokular schon flächig sind und hell. In anderen Fällen (etwas kniffligere Deepsky Objekte, oder Neptun und Uranus braucht man aber Star Hop und dann muss man die Geometrien verstehen.


    Ist übrigens eine schöne Suchaufgabe für Dich im Herbst: Neptun und Uranus. Fang mit dem Uranus an. Mit dem Neptun beißt man sich etwas die Zähne aus [8D].


    Hier schon mal eine sehr gute Schweizer Seite zum Auffinden:
    http://www.astronomie-basel.ch/
    dann tiefer
    http://www.astronomie-basel.ch/almanach.html
    ganz unten die Karten zum Suchen und Finden von Uranus und Neptun.


    Sind nur zwei kleine homöopathische Globuli, aber mit eigenen Augen gesehen!


    Für den Saturn sind auch schön die schwächeren Monde als nur Titan eingezeichnet. Ein Sport ist es, sie ausfindig zu machen, wenn man sich am Ring satt gesehen hat. Mit 6" sollten sie gehen. Auch hier gilt: Im Okular 180 Grad verdreht wie auf der Karte ;-).


    Und natürlich die Sternenbedeckungen durch den Mond. Am 24. August (morgentliche Nacht) gibt es eine gute (relativ heller Stern). Und am 27.


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    okay, der Vergleich mit den beiden Koordinatennetzen in Stellarium zeigt den Unterschied echt deutlich.
    Verstehe ich das also richtig, dass wenn du dein Teleskop schwenkst, den Linien von RA und Dekl. folgst, und wenn ich meinen Dobson schwenke, folge ich den anderen, azimutalen Linien?
    Dann klingt die Vorgehensweise, die du beschreibst, schon einleuchtend, so habe ich es bisher auch gelesen und erklärt bekommen (Zielobjekt schonmal grob anpeilen und dann mit Sucher und kleiner Vergrößerung bzw. großem Sichtfeld herantasten).


    Uranus und Neptun, ja da wurde mir vor ein paar Tagen auf Größenvergleichsfotos erstmal klar, nach was für Stecknadelköpfchen man da suchen geht. Wo im Buch noch steht, dass man sich auf eine schöne Grün- und Blaufärbung freuen kann ... öhm ja, erstmal überhaupt finden und als Planet identifizieren. Steht jetzt aber auf der gedanklichen To-Do-Liste für den Herbst dann, danke für den Link zum Auffinden, die Beschreibungen sind beide abgespeichert.
    Tja, wolkentechnisch sieht es hier leider nach wie vor zu dicht aus, Perseiden konnten gestern mal glatt ausfallen, dann gehe ich jetzt halt Schlaf nachholen :)

  • Hallo Sarah,


    ja genau, ich habe eine "äquatoriale" Montierung. Ich glaube Deine allererste Teleskopvorstellung ging in diese Richtung. Die ist entland dem blauen Koordinatennetz ausgerichtet. Dazu ist sie ja da.


    Warum kein Dobson? Ja - lange Geschichte. Fakt ist, das hat Extra Geld gekostet (&gt;600 Euro für die Montierung ganz ohne Teleskop). Aber daher habe ich mich wohl verstrickt beim Erklären von etwas was ich eigentlich anders mache. Einen Dobson hab ich nur leihweise bedient.


    Uranus und Neptun waren für mich ein fast größeres Aha Erlebnis als Jupiter und Saturn. Einfach weil ich zwei Jahrzehnte nach meinen allerersten astronomischen Ausflügen, diese beiden äußeren Gasgiganten endlich selbst gesehen habe. Egal wie klein sie im Teleskop sind.


    CS,
    Walter

  • Rückblick auf meine letzte klare Nacht gestern bei Vollmond:


    Der Mond ist bis auf eine halbe Stunde immerhin hinterm Nachbarhaus geblieben, als er hervorkam, hab' ich den dunklen Angelschirm aufgespannt [8D]


    Schneller gefunden habe ich M13, aber als Kugelhaufen würde ich den ohne Buch nicht erkennen, er war wieder eher ein nebliger großer Fleck. Ob das an dem fast vollen und gestern vollen Mond lag?
    M31 habe ich auch im 7x50 Fernglas schnell gefunden, dieses Mal auch schnell im Teleskop, nachdem ich das mit den Entfernungen in Grad und dem auf Kopf stehenden Bild kapiert habe. Also das war auch letztes Mal Andromeda und nicht die kleine Nachbargalaxie, denn selbst im 2"-Okular mit 2,3° Sichtfeld war da weit und breit nur dieser putzig kleine (und anscheinend kläglich kleine) Kern zu sehen. Macht aber nix :)


    An anderen Objekte, die in dem Beitrag zu Empfehlungen zur ersten Teleskopnacht genannt wurden, habe ich alle nicht gefunden (es waren glaub M2, M11, M27 und M57). aber ich hab es geschafft, von einem Eckpunkt der Leier zum anderen zu wandern, was letztes Mal nicht geklappt hat [:I]
    Und den Vierfachstern neben Wega habe ich schnell gefunden, aber leider nicht trennen können (mehr als 750/6=125x Vergrößerung ging nicht und da war nur der eine von beiden mit etwas Fantasie als Doppelstern zu erkennen).


    Dafür habe ich das Fernglas öfter benutzt und bin extrem begeistert davon, was man damit schon alles sehen kann, echt genial!


    Planeten gingen leider nicht, die sehe ich vom Garten aus nicht. Auf den Acker kann ich immer nur dann, wenn jemand daheim bei den schlafenden Kindern ist :/


    Auf die nächste wolkenlose Nacht!

  • Hallo Sarah,


    das klingt doch schon mal gut! Ein bisschen Senf von mir ...


    Mond - der Vollmond hellt den Nachthimmel naturgemaess auf, und Deepskyobjekte verlieren ihre Brillianz. Er kann sogar schwache Objekte unsichtbar machen, speziell fuer das noch ungeuebte Einsteigerauge. Deswegen ist der Mond bei Deepskybeobachtern auch alles Andere als beliebt. [:)]


    M13: Der erscheint bei 150mm naturgemaess erstmal als ein milchiger Fleck. Ohne Mond ist der Kontrast hoeher, und Du kannst auch mal eine hoehere Vergroesserung wagen. Dann ganz akribisch scharfstellen (z.B. an einem der beiden Feldsterne, die praktischerweise M13 flankieren), und Du solltest Einzelsterne sehen koennen - oder zumindest eine etwas "griesige" Struktur.


    M31: Diese Galaxie ist, obwohl sie so hell und nah ist, relativ strukturarm. Das liegt an ihrer Lage relativ zu uns. Bei Neumond solltest Du aber die zwei Staubbaender erkennen koennen, die vorm Kern herziehen. Auch sind dann die beiden Begleiter einfacher. Gerade bei der Andromedagalaxie gilt, dass ein dunkler Himmel die Trumpfkarte schlechthin ist. Dann zeigt sich die Scheibe komplett, waehrend ihre Auslaeufer bei Mond oder Stadtlicht im Himmelshintergrund ertrinken.


    Epsilon Lyrae: Das sind zwei Sterne, die jeweils doppelt sind. Jedes der beiden eng liegenden Systeme kann mit 150mm getrennt werden (geht schon mit einem guten 60mm-Refraktor), aber die Sterne liegen wirklich sehr eng. In der Regel siehst Du zunaechst, dass jedes der Systeme in einer anderen Richtung laenglich erscheint. Dann, bei hoeherer Vergroesserung und mit nur einer Komponente im Blickfeld, solltest Du sie aufloesen koennen.


    Sollte das nicht gehen, koennte Dein Teleskop dejustiert sein. Wenn Du einen hellen Stern in die Mitte stellst und defokussierst, sollte sich der Fangspiegelschatten genau in der Mitte abzeichnen. Ist das nicht der Fall, ist das System nicht justiert und bringt keine optimalen Ergebnisse. Dies zeigt sich insbesondere bei hohen Vergroesserugen. Das Justieren der Optik ist gewoehnungsbeduerftig, aber nach einiger Uebung Routine.


    M57 ist einfach zu finden: Genau zwischen den unteren beiden Sternen der Raute der Leier. Er zeigt sich bei niedriger Vergroesserung als milchiger, unscharfer Stern. Etwas hoeher vergroessert sinkt der Himmelshintergrund und die Ringnatur wird erkennbar.


    M27 ist deutlich groesser als M57 und hat eine geringere Flaechenhelligkeit. So kann man ihn gerade bei Vollmond gern uebersehen.

  • Hallo Jürgen,


    danke für deine jeweiligen Infos zu den Objekten!
    Wie kann es sein, dass ich M57 so überhaupt gar nicht gesehen habe? Ich hatte beide Ecksterne zusammen im Bild, da war nix dazwischen. Höher vergrößert und zwischen beiden hin und her, da war auch nix. Ich war schon so siegessicher [:p] Kann dieser Nebel auch im Vollmondlicht "ertrunken" sein?


    Die Position des Fangspiegels beim Defokussieren schaue ich mir mal an, ich hoffe, dass mein neues Teleskop nicht schon nach 8 Tagen dejustiert ist [:I] Ich wollte mich vor dieser Aufgabe gerne noch drücken. Dann probiere ich mal, nur einen Stern ins Visier zu nehmen.


    In der Nacht, als ich bei der Sternwarte war, waren beide zusammen zu sehen und sogar als jeweils zwei doppelte zu erkennen, deshalb dachte ich, dass das wohl so möglich ist. Aber ähm ja, die haben dort halt schon einen gigantischen Refraktor stehen gehabt ...
    Wie schön, dass Vollmond jetzt abgehakt ist und es wieder Richtung Neumond geht *g*


    LG
    Sarah

  • Hi Sarah,


    dass ein nagelneues Teleskop erstmal dejustiert ist, kann gut sein. Schliesslich musste es den ganzen Weg aus China (wo es in der Fabrik hoffentlich zumindest grobjustiert wurde) ueber den Grosshaendler und den Einzelhaendler zu Dir finden. Und generell kann sich ein Newton auch ueber die Monate durch Stoesse beim Transport oder bei der Benutzung dejustieren. Das ist wie bei der Gitarre, wo man vor jedem Spiel erstmal testen muss, ob sie nicht verstimmt sein koennte.


    M57 ist eigentlich ganz einfach. Traditionell vertue ich mich schon mal mit den zwei Sternen, weil da in dem Feld noch ein paar andere helle Sterne liegen. Aber wenn es die beiden richtigen Sterne sind (das suedlichere Paar des Parallelogramms, also weiter weg von Vega), dann sollte man den unscharfen Kringel matt schimmern sehen. Wenn Du ihn einmal gesehen hast und weisst, wie er in Deinem Teleskop aussieht, dann wird er sich in Zukunft leichter wiederfinden lassen.

  • Mein Händler (Fernrohrland bei Stuttgart) hat mir das Teleskop einmal komplett durchjustiert, bevor ich es abgeholt habe. Seitdem ist es einmal eine halbe Stunde Auto zu mir nach Hause gefahren und wurde ein paar Male durch die Gegend getragen. Ich achte trotzdem mal darauf, wo das Fangspiegelbild dann auftaucht.


    Also wenn M57 so einfach ist - es sieht ja auch auf den Suchkarten so simpel aus, weswegen ich mir überhaupt erst so sicher war, das auf keinen Fall übersehen zu können - dann muss ich was falsch gemacht haben. Oder der Nebel verschwindet im hellen Mondhimmel tatsächlich. So oder so, irgendwann in den nächsten drei Wochen werde ich wohl herausfinden, woran es lag [:I]

  • Vielleicht ist M57 in Deiner Vorstellung auch deutlich größer als in der Realität. Der Ringnebel ist zwar (für einen Nebel) recht hell und auch markant, aber nicht besonders groß...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Sarah,


    na das geht ja voran bei Dir, sehr schön! Die Schwierigkeiten sind der ganz normale Lernfortschritt, in drei Monaten lachst Du darüber, wenn es so fix weiter geht bei Dir.


    Um die Justierung würde ich mir keine Sorgen machen. Er wurde ja im Shop justiert und Du hast ihn persönlich abgeholt, den Newton. So zart sind die Dinger auch nicht. Nur Versand per Post könnte das ordentlich durcheinander gebracht haben. DAs Seeing war nicht besonders die Tage, da Fronten durchmarschieren.


    Wegen M57, eigentlich leichter als M13 ;-). Erst mal sollte Dir bewusst sein, er ist größer wie der Jupiter. Wenn Du Jupiter im 28mm anschaust, dann weißt Du wie groß. Durchaus größer als "sternartig". Du lagst höchstwahrscheinlich daneben, oder hast Dich mit dem ganzen 180-grad Zeugs vertan und die falschen 2 Sterne erwischt. Ich vertüddel mich übrigens bis heute gerne mit Epsilon Lyrae. Epsilon, zeta und wenns ganz doof kommt auch noch delta. Sind ja alle Doppelsterne, besonders delta1 und delta2 ist auf den ersten Blick ähnlich nur ohne doppelt-doppelt. In meinem 100mm Refraktor kann ich die Epsilons ganz leicht trennen. Komischerweise mit dem 8" Newtoin schwieriger, wann immer ich es versuche.


    So, aber zum M57. Sachau Dir das Foto an:
    http://www.sternwarte-usedom.de/vastrofotos/sommer.html
    Das Foto#2 könnte das Bild im Okular sein.
    Vielleicht ist es auch 180 Grad gedreht und beta ist links statt rechts.
    Identifiziere erst beta eindeutig. Beta ist gelblich und doppelt! Der Begleiter deutlich schwächer. Im 28mm nocht recht nahe.
    Dann wandere zum Gamma. Gamma hast Du klar identifiziert, da er zusammen mit seinem Nachbarstern wie ein weiter Doppelstern wirkt. Ich meine den Stern ca. 2cm weiter nach Innen. Außerdem wirkt gamma bläulich.


    Wenn Du gamma und beta klar identifiziert hast, dann verstehst Du auch ist es "richtig rum" oder "180 Grad gedreht".
    Jetzt kannst Du Dich auf die Suche nach M57 machen. Meiner Meinung nach sollte er selbst bei Vollmond gut zu sehen sein im Okular. Aber es sind halt nur 8,5mag insgesamt, also recht blass, nicht so knallig. Jedoch mit 6" kein ernstes Problem.


    CS,
    Walter

  • Wow, Walter, geniale Anleitung, danke! Das probiere ich unbedingt nochmal aus in der nächsten wolkenlosen Nacht! Zusammen mit dem Foto muss das ja mal klappen.
    Mhh, das kann gut sein, dass ich die Größe überschätze und beim Hin- und Herrühren auf die Erleuchtung gewartet habe [:)]


    Das ist alles so spannend, ich bin ganz hippelig. Wenn es nicht zufällig morgen Abend aufklart, muss ich leider über eine Woche warten, ich bin eine Woche teleskoplos mit dem Segelboot in Dänemark unterwegs. Aber an Bord eines Bootes gibt es aber fast immer Ferngläser, da schnappe ich mir abends mal eins :)

  • Hallo Sarah,


    das ist ja ein munterer Thread, mit reger Beteiligung und sehr guten Beiträgen - und mit Mond, Planeten und Deep-Sky ist alles mit dabei [:)][8D]. Ich hab den erst jetzt entdeckt, weil ich sicher eine Woche lang nicht jenseits meines "heimatlichen" Deep-Sky Forums gestöbert habe - anders als der Allrounder Walter [;)] Mir fallen dazu noch zwei Ergänzungen ein.


    Du hast öfter nach dem spiegelverkehrten Bild am Okular gefragt - unabhängig davon, dass die Bilder auf dem Kopf stehen. Der Hauptspiegel am Dobson allein würde ein spiegelverkehrtes Bild erzeugen, wenn es der Fangspiegel nicht wieder seitenrichtig machen würde (ein dritter Spiegel würde das Bild dann wieder spiegelverkehrt machen etc.). Und ein Refraktor allein erzeugt auch ein seitenrichtiges Bild, nur wird hier gerne ein Zenitspiegel mit angehängt - zwecks bequemeren Einblicks. Und dieser Zenitspiegel erzeugt dann das spiegelverkehrte Bild, wie es im Okular wahrgenommen wird. Wer in diesem Fall aufrechte und seitenrichtige Bilder möchte - wie in einem Spektiv -, kann sich statt des Zenitspiegels ein Amiciprisma besorgen.


    Und ich empfehle dir noch ein Objekt, das Messier für seinen Katalog irgendwie vergessen hat - er hat es sicher gekannt. Zwischen den Sternfiguren von Perseus und Kassiopeia liegt ein genialer doppelter Sternhaufen, in Summe so hell wie die Andromedagalaxie (3,5 mag). Der ist bei dunklem Himmel einfach mit bloßen Augen als Fleckchen zu erkennen, und in jedem Fernrohr wunderbar in zwei benachbarte Sternhaufen mit vielen Einzelsternen aufgelöst: Ohne Messiernummer ist der Name irgendwie krumm: "h + Chi Persei", oder einzeln NGC 869 und NGC 884.


    Servus
    Ben

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!