Trip zum Schwan mit einem 80er Jahre 200 mm Tele

  • Letzte Nacht habe ich ein Fotobjektiv meiner "Pentax Vintage Sammlung" ausprobiert. Mit diesen, für ein paar Dollar auf Ebay aus Japan und USA ersteigerten Linsen habe ich 2014/15 mit der Astrofotografie angefangen.


    Dieses ist ein unkorrigiertes SMC Pentax-M 200mm F/4. Ich bin mal gespannt, was bei Farbaufnahmen herauskommt - ich befürchte heftige CAs. Auf jeden Fall habe ich mit dem Objektiv leider untermauern können, dass es doch erhebliche Unterschiede in der Fokuslage der eigentlich homofokalen Baader Filter gibt. Es war mir schon neulich beim Adlernebel mit dem 130/910 an Vega aufgefallen, aber mit diesem Objektiv war der Unterschied echt heftig. Die Fokuseinstellungen am IR/Cut Filter konnte man für Ha vergessen und Ich konnte auch Ha und OIII nicht mit einer Einstellung schießen, deshalb erstmal "nur" Hydrogen- alpha:



    Auf Astrobin:


    Fenster: https://astrob.in/full/411427/0/


    Volle Auflösung: https://astrob.in/full/411427/0/?real=


    Ich bin erstmal sehr zufrieden mit den Versuchen mit den Fotolinsen. Die Starbursts sind vielleicht nicht so schöän, aber ich hoffe, die mit Stop-Down-Ringen vermeiden zu können - habe aber keine passenden :(


    Viele Grüße
    Peter


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    das ist eine sehr schöne Erinnerung!
    Das LDN 935 "Kreuz" Dunkelnebel zwischen dem NA un Pelikan ist phantastisch strukturiert, und ebenso das vermutete B353 nördlich von NA.
    Und der Panamakanal fehlt auch nicht.
    Insgesamt, eine der besten Aufnahmen in H-Alpha aus der letzten Zeit.


    Gruß

  • Hallo Peter,


    sehr schöne Aufnahme. Das (L)RGB bekommst Du hin, da habe ich keine Bedenken. Schmalband ist für die alten Fotolinsen immer eine Option, RGB aber auch, da die Wellenlängenbereiche eng sind und damit die CA nicht so zuschlagen kann. Vielleicht hilft da aber auch ein engbandigeres L-Filter, so dass sogar OSC geht. Die Farbsäume bekommt man ja auch mit der EBV in den Griff.


    CS
    Jörg

  • Danke euch für das Lob, Phillip und Jörg!


    Jörg, ich schätze, bei OSC kriege ich mit den alten Linsen sehr heftige Farbsäume. Das hatte ich früher schon festgestellt. Je nach Fokuslage hatte ich entweder grüne oder rote Ringe um die Sterne. Ich schätze, es ist besser, RGB mit der Monokamera aufzunehmen und jeden Filter einzeln von Hand zu fokussieren. Mehr Hoffnungen für OSC mache ich mir mit dem modernen 50mm Makro. Dann habe ich da auch noch ein Weitwinkel (10-20mm), das ich aber erst ab 14 mm Brennweite auf unendlich bekomme. Es ist aber gut korrigiert. Damit möchte ich im Gelände OSC Starscapes mit der ASI294mmc vom Stativ aus machen. Leider hat mein F2.8/70-200mm APO wohl zu viel Astigmatismus für Astroaufnahmen.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    ich habe gute Erfahrungen mit einem L3-Filter gemacht, der rot und blau etwas beschneidet - dann fallen die Fringes deutlich milder aus. Ich sammele alte DDR-Optik, da sind viele an sich gute Gläser bei, die aber eben das Fringing-Problem haben. Das L3 ist praktisch ein Kantenfilter das den Luminanzbereich einschränkt, ich bin Canon-Nutzer und habe mir eines gebraucht als Clipfilter besorgt (Astronomik). Das ist auch am Tag nützlich, da es an scharfen Kontrasten genau so die Farbsäume unterdrückt. Ein paar SMC Pentax'e liegen auch noch bei mir, aber mit denen muss ich mich mal mit etwas Zeit befassen, was ich gesehen habe sind tolle Farben und teils springende Schärfe - aber wie gesagt, dazu fehlte mir im Detail bislang die Zeit.


    CS
    Jörg

  • Hallo Peter,


    Das Bild sieht ziemlich gut aus! Gefällt mir sehr.
    Du schmeißt aber Ursache und Wirkung durcheinander.
    Du hast ein altes, schlecht korrigiertes Objektiv, dass dann auch CA zeigt.
    Du stellst stark unterschiedliche Lagen des Fokus für die einzeleln Farben fest und folgerst, dass es an den Baader Filter liegt?
    Die Baader-Filter sind homofokal, glaubs mir ;) Setzt die mal in einen Newton ohne Korrektor und teste auf der Achse.
    Was du siehst, ist die schlechte Korrektur des Objektiv und die Differenz des Fokus für die einzelnen Farben.
    Du kannst die Korrektur des Objekivs sogar in Millimeter Qualifizieren, WEIL die Filter homofokal sind! Dieses Verhalten wirst du mit allen guten Filtern haben.


    Gruß Dirk

  • Moin,


    das hatte ich vergessen - Dirk hat Recht, das ist die Auswirkung des Farblängsfehlers ... Der heißt ja nicht umsonst so. Ach ja, einen quantifizierbaren Farbquerfehler kannst Du auch ähnlich feststellen, Deine Farben sind nicht gleich groß! Der Effekt ist nicht ganz so drastisch, aber man müßte es an der Pixelanzahl der einzelnen Bildelemente ermitteln können.


    CS
    Jörg

  • Hallo Jörg und Dirk,


    das hört sich vernünftig an, was ihr da sagt [:)] !


    Sicher liegt die Hauptursache hier in der schlechten Korrektur des alten Objektivs. Jedoch habe ich vor 2 Wochen mit dem 130/910er Apo vor den Aufnahmen von M 16, als ich mit einer Bahtinovmaske in hoher Vergrößerung an Vega fokussiert habe, deutliche Unterschiede in der Fokuslage zwischen dem IR-cut Klarfilter und dem 7nm Ha Filter festgestellt. Ich konnte das aber in den folgenden Nächten nicht präzisieren, weil ich dann meine Versuche mit den Pentax Objektiven begonnen habe.


    Ich wäre ja selber am meisten froh, wenn es keinen Anlass für Korrekturen zwischen den Filtern gäbe. Ich werde bei der nächsten Gelegenheit mal ein paar Screenshots machen und hier berichten.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    eine minimale Wanderung des Fokus über der Wellenlänge ist nicht unnormal, auch ein APO ist ja nicht vollkommen frei von dem Effekt, er liegt nur unter der Auffälligkeitsgrenze. Wenn Du mit hoher Vergrößerung mit der Beugungsmaske arbeitest wirst Du den Effekt jedoch sehen, wenn auch als kleine Verschiebung gemessen an dem achromatischen Foto-Objektiv.


    CS
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pete_xl</i>
    <br />
    Hallo Jörg und Dirk,


    das hört sich vernünftig an, was ihr da sagt [:)] !


    Sicher liegt die Hauptursache hier in der schlechten Korrektur des alten Objektivs. Jedoch habe ich vor 2 Wochen mit dem 130/910er Apo vor den Aufnahmen von M 16, als ich mit einer Bahtinovmaske in hoher Vergrößerung an Vega fokussiert habe, deutliche Unterschiede in der Fokuslage zwischen dem IR-cut Klarfilter und dem 7nm Ha Filter festgestellt. Ich konnte das aber in den folgenden Nächten nicht präzisieren, weil ich dann meine Versuche mit den Pentax Objektiven begonnen habe.


    Ich wäre ja selber am meisten froh, wenn es keinen Anlass für Korrekturen zwischen den Filtern gäbe. Ich werde bei der nächsten Gelegenheit mal ein paar Screenshots machen und hier berichten.


    Viele Grüße
    Peter
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Peter,


    deshalb mein Hinweis "Newton ohne Korrektor auf der Achse.." ;)
    Sobald da eine, wie auch immer gekrümmte Linse zwischen Himmel, Filter und Chip ist, wirst du eine Differenz bemerken.
    Ein Refraktor bricht das Licht (sauber sortiert nach Wellenlänge) und heißte deshalb auch so. Der von dir genannte APO wird eine problemlos messbare Differenz der Farben haben.
    Aber tröste dich, soweit mit bekannt, wirst du keinen brauchbar schnellen APO finden bei dem das nicht so ist.
    Vorgehen ist i.d.R so, dass man mit dem Klarglas Grün, Blau und "L" fokussieren kann. Für HA und Rot nimmt man Rot in einer zweiten Aufnahmeserie, wenn man keinen automatischen Fokusierer hat.


    Gruß Dirk

  • Danke für eure wertvollen Hinweise! Da merkt man schon den Unterschied zu einem Fotoknipser wie mir, der die Astrofoto-Lernkurve auf rein empirischer Basis erklimmt [8)].


    Ich fand es viel bequemen, als ich noch nichts davon wusste und das Filterrad in stetem Wechsel die Filter nacheinander herunter gerasselt hat. Ich habe bisher immer am Klarglass fokussiert, den MFOC Motorfokus gestartet und die ganze Nacht laufen lassen. Ich muss den Unterschied mal mit dem MFOC messen und dann den Offset bei den APT-Einstellungen für die Filter im Filterrad hinterlegen. Nachdenken muss ich dann noch über den Backlash im Auszug, für den ich zwar einen Wert habe, der aber nicht 100% passt. Ich bin nicht sicher, ob sich der Fehler beim ständigen Filter-/Offsetwechsel addiert, oder konstant bleibt. Muss ich mir mal aufmalen [:D].


    Gruß
    Peter

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