(Mond)Filter

  • Hallo Forenmitglieder,


    wie in einem anderen Thread von mir schon geschrieben will ich mich erst mal mit dem Mond auseinandersetzen. Mein Teleskop ist ein Skywatcher Dobson 150/1200 mit 1,25" Okularauszug (über Adapter, eigentlich 2"). Da mir der Mond zu Hell ist will ich mir einen Filter zulegen. Mir schwebt ein variabler Polfilter vor. Meine bisher ausgesuchten Filter wären:


    - Omegon Variabler Polfilter 1,25" (1-40%)
    - Baader variables Polfilter-System 1,25" (%Angaben nicht gefunden)
    - Skywatcher Variable Polarisationsfilter Polfilter Mondfilter 1,25'' (1-40%)
    - Bresser EXPLORE SCIENTIFIC 1.25" (1-40%)


    Nun meine Fragen hierzu.


    1. Ist ein variabler Polfilter sinnvoll auch für andere Objekte?
    2. Welche Vor- / Nachteile hab ich im Beobachtungsalltag mit variablen Filtern?
    3. Hat jemand Erfahrung mit einem der hier aufgeführten Filter (nicht nur mit dem Mond)?
    4. Sollte ich doch lieber einen anderen Filter(typ) nehmen?


    Ciao
    Daniel

  • Servus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1. Ist ein variabler Polfilter sinnvoll auch für andere Objekte?
    2. Welche Vor- / Nachteile hab ich im Beobachtungsalltag mit variablen Filtern?
    3. Hat jemand Erfahrung mit einem der hier aufgeführten Filter (nicht nur mit dem Mond)?
    4. Sollte ich doch lieber einen anderen Filter(typ) nehmen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zu 1:
    Mir fällt aus der Praxis nur noch die Verwendung als zusätzliche Lichtdämpfung der Helligkeit bei der Sonnenbeobachtung unter Verwendung mit einem ND 5.0 Folienfilter ein.
    Für Nebel, Sternhaufen keinesfalls, denn da will man ja so viel Licht wie nur möglich haben.
    Bei Jupiter habe ich auch noch keinen variablen (oder doppelten) Polfilter vermisst. Bei hoher Vergrößerung werden Mond und Planeten meiner Erfahrung nach so und so dunkler und blenden dann auch nicht mehr.


    Zu 2:
    Um die Helligkeit einzustellen musst du das Okular aus dem Okularauszug nehmen, den drehbaren Filter ein wenig drehen und hoffen das die Helligkeit dann passt.
    Ich habe aber schon einige mal gelesen, das am drehbaren Filter ein Filzstückchen o.ä. geklebt wird, damit der sich im Okularauszug "klemmt" und so nur das Okular bei gelöster Klemmung gedreht werden muss, um die Helligkeit einzustellen.


    Zu 3:
    Ich habe zwei einzelne Baader Polfilter, was im Grunde genommen einen zerlegten variablen Filter entspricht (das sind auch nur zwei normale Polfilter, die drehbar montiert sind), der bei zu großer Dämpfung ein lila eingefärbtes Bild liefert.


    Zu 4:
    ich würde mir zwei einzelne Neutralfilter zulegen, einen mit ND 0.6 und einen mit ND 0.9.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Salü Daniel,


    ich würde keinen Polfilter verwenden, sondern lieber einen Einzelfilter (sog. Neutralfilter). Transmissionswerte-Tabellen in Abhängigkeit von der Teleskopöffnung findet man auf den Seiten der Händler, dies ist aber auch nur ein Richtwert. Man muss selbst ausprobieren, welche Transmission man als angenehm empfindet. In der Praxis wird man sich je nach Mondphase, Helligkeitsempfinden und Vergrößerung wohl für zwei Filter mit unterschiedlicher Transmission entscheiden.


    Ein einzelner guter Filter ist einem Polfiltersystem bei kleinsten Details immer überlegen. Man sollte gerade hier <i>nicht</i> sparen und einen guten Markenfilter wählen. Die Verwendung von hochgenauem Planglas und eine Entspiegelung sind sehr wichtig.


    Viele Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Servus zusammen!


    Also von variablen Polfiltern (#Klugscheißer-Modus: eigentlich ja variabler ND-Filter, der sich aus zwei Polfiltern zusammensetzt...) würde ich auch abraten. Ich habe mit sowas schonmal etwas in der Hobby-Fotografie rumexperimentiert, die Ergebnsse waren, trotz zweier hochwertiger Polfiter alles andere als brauchbar.
    Ich denke auch, daß hier eine kleine Handvoll an ND-Filtern mehr Sinn macht, weil ja auch an weniger Flächen Licht gebrochen werden muss.


    Da ich (bis dato) ja noch kein stolzer Besitzer eines Teleskops bin mal aber noch eine vielleicht garnicht so dumme Frage meinerseits:
    Ich kann mich daran erinnern, daß mein Danubia-Newton, daß ich in der Schulzeit mein eigen nennen durfte, in der Tubus-Abdeckkappe einen zusätzlichen kleineren Deckel zum Herausnehmen hatte.
    Dadurch wird ja die Teleskopöffnung reduziert. Wäre das nicht eine einfache Methode, um Lichteinfall zu reduzieren? Oder bin ich da total auf dem Holzweg?
    Wie wird dadurch die Abbildungsleistung des Teleskops beeinträchtigt?
    Die Iris-Blende im Foto-Objektiv macht ja auch nix anderes. Hier wird die Abbildungsleistung durch Abblenden bis zu einem gewissen Blendenwert ja noch verbessert. Ist das bei Teleskopen auch so?


    Zwar jetzt a bissl Offtopic, aber trotzdem danke schonmal für eure Antworten!


    Servus!

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">in der Tubus-Abdeckkappe einen zusätzlichen kleineren Deckel zum Herausnehmen hatte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So viel ich mich erinnern kann, waren die kleinen Deckel dafür gedacht, das man mit diesen Teleskopen die Sonne mit einem <font color="orange">Glasokularfilter</font id="orange"> beobachten konnte <font color="red">(was man aber tunlichst lassen sollte)</font id="red">.
    Die Öffnung vom Teleskop wurde damit so klein gemacht, das der Glasfilter, der in das Okular eingeschraubt wurde, das auch aushielt.


    Würde man den Mond mit dieser kleinen Öffnung beobachten, so wird nicht das volle Auflösungsvermögen genutzt, dass das Teleskop bei voller Öffnung hätte.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo!<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cor Caroli</i>


    So viel ich mich erinnern kann, waren die kleinen Deckel dafür gedacht, das man mit diesen Teleskopen die Sonne mit einem Glasokularfilter beobachten konnte (was man aber tunlichst lassen sollte).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja Gerd, genau das war damals die Grundidee. Auch Refraktoren hatten in der Abdeckkappe einen kleineren (hier zentrischen) Deckel zum Rausnehmen für die Sonnenbeobachtung. Beinahe jedes Teleskop aus den Achtzigern hatte als Zubehör einen üblen Sonnen- und Mondfilter dabei. Sogar eine ganze Weile danach wurden die Kunststoffdeckel zur Abdeckung von Newton-Teleskopen noch mit diesen seitlichen kleinen Deckeln gepresst, es handelte sich dabei aber nur noch um funktionslose Verzierungen, die man nicht mehr öffnen konnte.


    Wirklich schlimm aber ist, dass ich diesen Okularglasfilter mit meinem ersten Teleskop (60mm-Refraktor) in dieser Zeit wirklich benutzt habe. Warnungen gab´s nicht. Wenn ich heute daran denke, schauert´s mich immer noch [B)] ...


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wirklich schlimm aber ist, dass ich diesen Okularglasfilter mit meinem ersten Teleskop (60mm-Refraktor) in dieser Zeit wirklich benutzt habe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das habe ich auch...

  • ich ebenso... hab' das aber nacch den ersten mal wieder bleiben lassen, nachdem ichmir an dem Filter beim ausschrauben schön die Finger verbrannt habe...


    Aber zurück zu meiner Frage: ein eleskop ist also beim Thema Blende (als Verhältnis Öffnung zur Brennweite) nicht gleich zu betrachten wie ein Foto-Objektiv, oder? Es wird also nicht durch "Abblenden" eine bessere Abbildungsqualität erzeugt?


    MfG Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es wird also nicht durch "Abblenden" eine bessere Abbildungsqualität erzeugt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für meinen alten 102/1000mm-Refraktor (Farbfehler spürbar) hatte ich mir eine aufsteckbare 90mm-Blende gemacht. Das verbesserte die Abbildung am Planeten tatsächlich. Trotzdem war der Vixen 90L im Vergleich dazu noch a bisserl besser. Bei Deep-Sky hatte der 102M die Nase vorn. Bei Teleskopen spricht man vom Öffnungsverhältnis bzw. von der Öffnungszahl. Der Begriff "Blende" wird vermieden, obwohl es natürlich die gleiche Zahl bzw. deren Kehrwert ist. Bei Spiegeln spricht man gern von "schnellen" und "langsamen" Spiegeln, das kommt noch von den Belichtungszeiten beim Fotografieren.


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!