Hallo Leute,
letztes verlängertes Wochenende war ich mal wieder in Stumpi, um mich mit Michael und Peter zu treffen.
Mit im Gepäck der 28-Zöller und alle Teile der Argo Navis, die zum ersten Mal eingesetzt werden sollte.
Argo Navis sind digitale Teilkreise, die beim Auffinden der gewünschten Objekte sehr nützlich sind.
Die ersten Tests ergaben, dass nichts, aber auch wirklich nichts funktionierte.
Angefangen mit vertauschen Steckern an den Encodern, klemmenden Mitnehmern und viel zu langen Kabeln,
die nachts perfekte Stolperfallen sind. Nach ein paar Versuchen habe ich alles abgebaut und "normal" gespechtelt.
Der 28er ist schon ein echter Lichtsammler, der besonders bei Galaxien einen unglaublichen Gewinn bringt.
Er hat nur einen einzigen Nachteil: es stehen gerne ein paar Leute an, um mal den M51 in aller Pracht zu sehen.
Es ging am Freitagabend, noch mitten der Dämmerung, mit dem Orionnebel an.
Leider stand der schon recht tief, hat aber den angenehmen Effekt, dass man im Sitzen beobachten kann.
Die Helligkeit und die zarte Farbe gefiel allen, die sich M42 noch mal vor dem Frühling ansehen wollten.
Wie schön der Nebel wirklich ist, kann man im Winter perfekt sehen.
Eine Reihe von bekannten Galaxien kamen erst nach Ende der Dämmerung dran, allen voran M51,
dessen Spirale unglaublich kontrastreich sichtbar ist... auch von ungeübten Beobachtern gut zu sehen.
Sehr schön waren M81 und M82. Im 10er Ethos bei 250fach sind da viele Details zu erkennen.
Neben M81 konnte ich sogar indirekt Holmerg IX erahnen.
Es ist schon recht selten, dass man diese Zwerggalaxis sehen kann.
Die Helligkeit ist etwa 16m... grenzwertig! Wenn man nicht weiß, wie sie aussieht, ist es auch im 28er eine Herausforderung.
Das SQM zeigte zu der Zeit 21,50 an.
Bei ähnlichen Bedingungen hatte ich zusammen mit dem Roland Herrmann sie schon mal mit den 24-Zöller sehen können.
Wesentlich schöner waren die Heringsgalaxie, der Fishhook, die Nadel NGC4565, die Cocoon Galaxie NGC4490,
M64 die Sunflowergalaxie und M106, eine sehr interessante Balkenspirale schräg von der Seite.
Die hellen Planetarischen Nebel waren sehr schön und mit vielen Details zu sehen: Cats eye, Eskimo und Eulennebel.
Insgesamt konnte ich den interessierten Mitbeobachtern gut zwei Dutzend Objekte zeigen, wieder alle ohne Sternkarte mit Hirn-Goto.
Vor der zweiten Nacht war die erneute Installierung der Argo Navis dran.
Zum Glück konnten Michael und Peter mir beim Optimieren helfen.
Das dauerte gut zwei Stunden, bis alle meine Fehlkonstruktionen eliminiert waren.
Der Argo Navis Computer funktionierte! [8D]
Jetzt musste ich nur noch lernen, wie man das Ding dem Himmel anpasst.
Das nennt man Alignment und je genauer man das macht, umso besser findet man die gewünschten Objekte.
So konnte ich beim Ausprobieren sehr schnell und bequem die Box, M64, NGC4244 mit vielen anderen Objekten rund um den großen Bären sehen.
Das war ein super Einstand für die digitalen Teilkreise. [:p]
Jetzt kann ich alles finden und hoffentlich auch sehen!
cs
Timm