Deep-Sky Beaobachtung

  • Hallo Leute!


    Ich habe einen Newton von Meade (DS 2114 Öffnungsverhältnis 1:9)
    und ich bin eigentlich an Deep-Sky Beobachtungen interessiert. Wie ich es mir gekauft habe hat man mir gesagt das dieses Teleskopals Einteiger sehr gut dafür geeignet ist. Bei Astroshop.biz steht auch drin das es für Nebel und Galaxie-Beobachtungen gut geeignet ist.


    Nun mein Problem: Obwohl ich schon sehr viele Tagen (Das Teleskop habe ich seit Herbst 2003 glaube ich) nach verschiedensten Deep-Sky Objekten gesucht habe, habe ich bis jetzt nur M31 gesehen. Es ist mir schon klar das in der Werbung etwas übertrieben wird, aber ich müsste doch trotzdem zumindest einen Nebel finden. Oder waren meine Erwartungen etwas zu groß?


    Gruß Oliver

  • HI, Oliver


    ist das Teleskop auch richtig eingestellt? Kann es sein das du die Objekte nur nicht richtig "triffst"?
    Das Scope hat doch eine Gotomontierung, oder und da musst Du ja anfangs 2 Sterne anfahren, war doch glaub ich so?


    Und vielleicht ist da der Wurm drin? Mal sehen was man Dir rät, so richtig hab ich da auch keine Idee. Was für ein Okular benutzt Du?


    Ciao

  • Hallo Oliver,


    ich kenne Dein Teleskop zwar nicht selbst - aber ein "bisschen" Deep Sky sollte natürlich auch damit gehen...


    Vieleicht vorab ein paar Fragen dazu:
    - Wo und wie beobachtest Du (außerhalb von Ortschaften unter dunklem Landhimmel oder in der Großstadt)?
    - Welche Objekte hast Du denn versucht?
    - Kannst Du Dich gut am Himmel orientieren (kennst Du die wichtigsten Sternbilder)?
    - Wie suchst Du Deep sky Objekte? Verwendest Du einen Sternatlas (Karkoschka) oder druckst Du Dir selbst Aufsuchkarten aus, suchst Dir markante Referenzsterne und betreibst Starhopping?
    - Läßt Du Dir und dem Telseskop auch Zeit (Dunkeladaption der Augen, Auskühlung des gerätes)?
    - Sagt Dir der Begriff indirektes Sehen etwas?
    - Kannst Du Dein Teleskop justieren - bist Du sicher, dass es richtig justiert ist?
    - Was für Okulare setzt Du ein (vielleicht ungünstige Brennweiten - ein gutes Übersichtsokular z.b. 32mm SPL ist oft zum Auffinden sehr hilfreich)?


    Ich kann mir z.B. nur schlecht vorstellen, dass Du im Winter der Orion-Nebel (M42) nicht sehen konntest (den sehe ich Mitten aus HH sogar - und hier beobachte ich sonst nur Mond und Planeten).


    Auch Sternhaufen sollten gut funktionieren - die größeren und bekannteren offenen sowieso, Kugelsternhaufen solltest Du zumindest als winzige "Wattebällchen" wahrnehmen, vieleicht am Rand schon etwas grisselig (sicher noch nicht aufgelöst - dazu wären 8" schon besser).


    Wenn Du das Sternbild Leier kennst - versuch doch mal mit M57. Wenn Du den Herkules findest - M13 und M92 (etwas kleiner und minimal schwieriger aufzusuchen). Die helleren Galaxien im und am großen Wagen kannst Du auch probieren...


    Ansonsten - such Dir Mitstreiter in Deiner Umgegend, geh mit anderen zusammen spechteln, da kannst Du so ziemlich alles gezeigt bekommen!!!


    Wenn Du im Norden wohnst, ist es z.Z. grad ein bisschen schlecht, weil es nachts nicht mehr richtig dunkel wird - aber die ganz hellen Objekte sollten auf alle Fälle auch noch gehen (ich sage nur M13 und M57)...


    Gruß,
    René


    PS.: "Es ist mir schon klar das in der Werbung etwas übertrieben wird" - orientiere Dich mal an diesen (für visuell an den rechten!) oder diesen Bildern, dann kannst Du erahnen wie es aussehen kann.

  • Hallo chipsey und fereroX!


    Ich benütze ein 9mm und 25mm Okular. Versucht habe ich schon viele Objekte. Welche genau weis ich nicht mehr. Ich verwende meistends ein Buch in dem die Sternenbilder und die wichtigsten M und NGC Objekte eingentragen sind. Daraus suche ich mir möglichst große Objekte und versuche diese dann zu finden. Referenzsterne suche ich mir eigentlich nicht, und von dem Begriff Sharhopping habe ich noch nie etwas gehört. Genauso wie der Begriff indirektes Sehen.


    Meine Methode Deep-Sky Objekte zu suchen ist mein teleskop zu den Objekt hinfahren zu lassen, und suche dann mit Tastendruck die nähere Umgebung ab. Sterne kommen auf diese Weise meistende sofort ins Blickfeld ohne dass ich suchen muss.


    Zeit lasse ich mir meistends auch. Und da mein Teleskop auch relativ wenig Masse hat und vorne nicht geschlossen ist dürfte das auch nicht all zu lange dauern.


    An der Justierung kann es meiner Meinung auch nich liegen, da ich, wie gesagt, Sterne wie den Sirius ohne zu suchen ins Blickfeld bekomme (zumindest beim 25mm Okular).


    Mitstreiter zu finden ist bei uns schwierig. Ich kenne keinen in meiner Näheren Umgebung der sich für Astronomie interessiert (ausser meine Mutter), geschweige denn ein Telsekop besitzt.


    In diesem Forum habe ich davon gelesen wie man die Okulare am besten von Schmutz und Staub freibekommt. Ehrlichgesagt habe ich noch nie nachgeschaut wieviel Staub sich da bereits gesammelt hat. Ich kann das aber erst morgen machen, da ich erst morgen nach Hause komme (Internat).


    Gruß Oliver

  • Hallo Oliver


    Bei dieser Brennweite hast Du mit dem 25er Okular schon ein recht kleines Gesichtsfeld. Wenn ein Objekt nicht ganz genau angefahren wird,
    ist es eventuell schon knapp ausserhalb.
    Abhilfe wurde ein Übersichtsokular, z.B. 32er Plössl, bringen. ein solches Okular lohnt sich ohnehin immer. Es bringt zwar weniger Vergrößerung, aber ein größeres Gesichtsfeld und mehr Licht ans Auge. Das ist ein Vorteil bei DeepSky.
    Möglich auch, dass Du Dich vorwiegend an Gasnebeln versucht hast. Diese Objekte sind zwar meist recht großflächig, aber bis auf weinige Ausnahmen (z.B. Orionnebel M 42) so schwach, dass man spezielle Filter (UHC/OIII) benötigt, um sie wirklich gut erkennen zu können.
    Die offenen Sternhaufen (OS) und Kugelsternhaufen (KS) sollten und einige planetarische Nebel (PN) sollten besser sichtbar sein.
    Indirektes Sehen bedeutet, dass man an dem Objekt vorbeisieht, es also nicht direkt anstarrt. Das bringt bei schwachen Objekten einen deutlichen Wahrnehmungsgewinn.
    Ein wenig Staub auf einem Spiegel oder Okular ist übrigens nicht tragisch. Schlimmer sind Kratzer vom Putzen, also Vorsicht.


    CS, Günther

  • hi,


    genau das von dir genannte teleskop hab ich auch. (+mittlerweile noch ein 10" GSO Dobson)
    hab das damit auch immer so gemacht, wie du beschrieben hast - das einrichten war mir immer zu aufwändig.
    hab einfach beim teleskop vorbeigeschaut + wenn position halbwegs passt, dann durch den sucher geschaut und mit der motorsteuerung genauer eingestellt - erst am schluss durch das okular.


    hast du damit schon mal planeten (jupiter, saturn) beobachtet?
    jupiter ist im moment gut zu sehen, saturn steht schon recht tief.
    ad deep-sky objekte: hmm - ich will dich ja nicht gleich enttäuschen, aber es ist leider so, dass du dir in diesem bereich nicht zu viel erwarten solltest.
    dazu ist ein 114mm spiegel fast zu klein - das heiß: man kann schon etwas erkennen (im moment wäre m13 empfehlenswert, ist auch einfach zu finden), aber bei z.B. m13 erkennt man nicht viel mehr wie einen hellen fleck - wenn du glück hast mit ein paar sternen in den randbereichen.
    die betonung liegt hier auf erkennen (da ist was), nicht auf "beobachten".
    das sind meine subjektiven erfahrungen.
    orionnebel war jedoch ganz gut zu sehen, geht aber erst wieder im winter.
    versuche, dir bei deinen beobachtungsobjekten einfach die hellsten objekte auszusuchen (planeten, sternenhaufen).
    neben und galaxien werden eher problematisch werden.


    fg
    -hannes

  • Hallo Oliver,


    ich glaube, um den Staub auf den Okularen mußt Du Dich nicht gleich sorgen [;)]


    Was Dir fehlt, ist sicher erst einmal die Initialzündung, überhaupt etwas zu finden. Genau in dieser Hinsicht finde ich aber das Teleskop nicht so optimal. Warum? Einfach, weil es Dir das Suchen und Finden abnimmt. Klingt jetzt vielleicht ein bisschen überraschend, ist m.M. nach aber so. Ohne den eingebauten Computer wärst Du gezwungen, Dir zu überlegen, wie Du von bekannten Sternen aus bis zu der Stelle kommst, an der Dein gesuchtes Objekt ist - wahrscheinlich würdest Du Dich anhand von auffälligen Sternen oder Konstellationen (Linien, Dreiecken) orientiern um hinzufinden. Das ist Starhopping [:D]


    Wenn Du in etwa die Gegend hast, solltest Du das Okular mit der längsten Brennweite nutzen - es liefert Dir meist gleichzeitig das größte Gesichtsfeld und langsam und aufmerksam die gegend absuchen. Wenn Du dabei nicht genau auf eine Stelle schaust, sondern sozusagen "am Objekt" vorbei "schielst" (ähnlich wie aus den Augenwinkeln beobachten), kann es sein dass Du plötzlich einen kleinen Hauch oder nebligen Schatten bemerkst. Der ist vielleicht wieder weg, wenn Du genau versuchst drauf zu schauen, aber wenn Du knapp daneben schaust, ist er plötzlich wieder da. Das ist indirektes Sehen. DAs kann man dann auch ganz gut üben und mit der Zeit geht das ganz automatisch...


    Ja - wo Du wohnst (Stadt oedr Land) und wie Du beobachtest, hast Du uns ja noch nicht verraten - nur als Tipp: Such Dir den platz in Deiner Umgebung, wo Du am wenigsten störendes Licht hast (Straßenlaternen, Autoscheinwerfer, Licht aus Fenstern etc.) - Deine Augen sollten sich im günstigsten Fall über 30 Min. an eine möglichst tiefe Dunkelheit gewöhnt haben! Ach ja - nicht aus dem offenen oder - noch ungünstiger - geschlossenen Fenster beobachten! Balkon geht - am besten stehst Du aber auf einem von Bäumen umgebenen Hügel mit guter rundumsicht, weit weg von allen Strassen, Häusern und störenden Lichtquellen (ich weiß, das geht nicht immer).


    Ich nehme mal an, Du bist noch Schüler oder so - dann bist Du vielliecht nicht ganz so beweglich, was das rumfahren betrifft. Aber frag doch ruhig mal hier rum - es gibt oft in der Nähe noch andere, und vielleicht kann Dich jemand mitnehmen...


    Ein Wort noch zur Ausrüstung - so wie ich gesehen habe, ist das Teleskop nicht ganz einfach zu justieren (katadiopt. - hat eine Lise im Okularauszug) und daher eignetlich gard für den Einstieg auch nicht so optimal geeignet. Aber wie gesagt, dass Du damit garnichts sehen kannst, glaube ich nicht [;)] Wie sehen denn die Sterne aus - ganz feine Pünktchen, oder leicht verzerrt mit "Schwänzchen" dran? Was das so wäre, dann wäre es nicht gut justiert. Siehst Du die 2 Bänder an Jupiter? Wie gut/scharf siehst Du Details auf dem Mond?


    Wie schon gesagt, ich denke es liegt in erster Linie am Finden und Du brauchst zunächst mal ein Erfolgserlebnis. KennSt Du die Sternbilder? Wenn nicht, lerne sie und versuche sie am Himmel wiederzuentdecken! Nutze vielleicht zum Aufsuchen vorher auch einen Feldstecher - viel helle Objekte (M's) erkennst Du auch schon im Feldstecher! Der Vorteil ist, Du siehst alles wie gewohnt mit der normalen Orientierung - links ist links und oben ist oben. Dann Such Dir markante Sternkonstellationen zur Orientierung. Die solltest Du dann auch im 25er wiederfinden - nur auf dem Kopf stehend und seitenverkehrt (also astronomisch richtig [;)]). Ich denke - so könnte es was werden.


    Verlaß Dich nicht so sehr auf Deinen Computer, der hat auch viele Objekte im Speicher, die Dir Dein Teleskop vielleicht doch noch nicht zeigt.


    Welches Buch hast Du denn - und wie viele Sterne zeigt es zur Orientierung? Sind es bloß so einfache blaue Karten mit den hellsten, mit bloßem Auge sichtbaren Sternen? Dann wäre ein besserer Sternatlas (z.B. der "Atlas für Himmelsbeobachter" von Karkoschka) vielleicht eine Empfehlung. Du kannst aber auch kostenlose PC-Programme benutzen und Dir dann die Karten selbst ausdrucken (da sind dann wohl auch noch ein paar Sterne mehr drauf). Such mal nach Cartes du ciel oder HNSky...


    Da ich jetzt nicht weiß, was Du schon versucht hast - und "große Objekte" muß ja nicht heißen, dass sie einfach zu finden sind (oft im Gegenteil - Beispiel Galaxien, groß heißt dann, das Licht verteilt sich auf eine größere Fläche - sie wird also u.U. insgesamt schwächer sichtbar sein) - würde ich Dir zunächst empfehlen, mit hellen Objekten anzufangen. M13 im Herkules sollte zu finden sein. M57 in der Leier vielleicht auch - kannst auch M3 oder M5 versuchen. Un vielleicht auch mit M51 oder M81/M82 nahe dem großen Wagen. Die letzten 3 sind rel helle Galaxien - die könnten noch gehen, solange der Himmel noch richtig dunkel ist und kein Mond scheint.


    Was mir gard so einfällt - schau auch mal auf astronomie.de, da gibt es nehben der Rubrik aktuelles am Himmel den Starhop - da sind u.a. Touren beschrieben (habs grad auf die Schnelle nicht gefunden, mußt Du mal suchen).


    So - ich hoffe Dir ein wenig geholfen zu haben - frag ruhig weiter, auf die meisten Fragen lassen sich Antworten finden [:I]


    Gruß,
    René

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