Orion-Nebel und M43

  • Hallo Zusammen,


    nach einigen Rückschlägen habe ich es nun geschafft, Aufnahmen des Orion-Nebels zu machen und diese in ein halbwegs brauchbares Bild zu überführen. Leider konnte ich dabei nur 8 Minuten belichten (Einzelbilder a 20 Sekunden / ISO 400), da Wolken aufgezogen sind. Mir ist natürlich bewusst, dass das sehr wenig ist, aber mehr hat die Wetterlage nicht hergegeben.



    Die größte Herausforderung erscheint mir bei M42 mit der Helligkeitsdynamik zurecht zu kommen, also dem gleisend hellen Sternentstehungsgebiet im Bereich Trapez bis hin zu den Dunkelwolken im Vordergrund.


    Falls Ihr Tipps habt, was man besser machen kann, bin ich immer interessiert.


    Viele Grüße,
    Marco


    <font color="limegreen">Verschoben aus dem Beobachterforum. Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo Marco,


    das sieht (für 8 Minuten) schon richtig gut aus. Mein erster M42 sah so ähnlich aus und war auch nicht länger belichtet. Trotzdem war ich stolz wie Oscar [:D]


    Sicher geht da noch mehr wenn Du länger draufhälst. ISO400 halte ich für eine gute Wahl. Je nach Kamera kann man auch mal ISO800 probieren. Aber ISO400 nutze ich auch (fast immer).


    Dem hellen Kern begegnet man am besten, in dem man einmal kurz Belichtete Aufnahmen macht (10s-15s bei ISO400, ggf. auch noch kürzer) und diese Aufnahmen dann mit den länger Belichteten kombiniert. Das geht per Ebene und Maske in Photoshop/Gimp. Die Schwierigkeit besteht darin, die Übergänge halbwegs natürlich hinzubekommen.


    Den Anfang hast Du gemacht. Astrofotografie braucht halt Ausdauer [:)]


    Viele Grüße
    Michael

  • Schreibe vielleicht auch noch mal, mit was Du das Bild gemacht hast und von wo aus. Dann kann man das besser einschätzen. Es ist ja ein Unterscheid ob man mit Lidlteleskop und Discounter Montierung vom Hinterhof im Ruhrgebiet oder Berlin fotografiert oder von einer topausgerüsteten Remotesternwarte in den Bergen auf Teneriffa.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Michael, hallo Heiko,


    danke für die Tipps und das Feedback. Als Teleskop verwende ich ein Skywatcher N 200/1000 Explorer BD OTA auf einer motorisierten NEQ5. Einen Autoguider habe ich noch nicht und meine Kamera ist eine Canon EOS 200D, die allerdings nicht astromodifiziert ist, weil ich sie auch für die Fotografie tagsüber nutzen möchte. Der Standort ist ca. 10 km von Heidelberg entfernt. Insofern kein Hochgebirgshimmel aber auch nicht extrem lichtverschmutzt, da wir in einem Seitental wohnen und die niedrigen Berge das Streulicht aus der Rheinebene weitgehend abschirmen.


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hallo Marco,


    die NEQ-5 habe ich auch. Die ist eigentlich ganz in Ordnung. Mit dem 200F/5 ist das m.M.n. aber schon grenzwertig fürs Fotografieren. Ich weiß, das wird so verkauft. Eine größere Montierung wäre aber sicher nicht falsch. Deine Sterne sind etwas länglich in einer Richtung. Das könnte schon vom Schwingen kommen.


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    das ist mir auch aufgefallen. Ich werde mit der Zeit sicherlich auch noch das eine oder andere an Ausrüstung ergänzen. Habe momentan auch noch keinen Autoguider oder Komakorrektor.
    Am Anfang sind es halt viele Baustellen gleichzeitig, bis hin zur Nachbearbeitung der Bilder. Bin immer wieder sprachlos, was manche aus den Rohdaten herausholen.


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hallo Marco,


    was zum 'üben' ist auch eine Kamera mit Objektiv (ein 50mm f1.8 bei f4 funktioniert sehr gut) mit parallel Montiertem Sucher (8x50 oder 9x50) und einer Guiding-Kamera (z.B. QHY5 oder ASI120MM) eine feine Sache. Damit kann man schöne Weitfeldaufnahmen machen und das Guiding ist deutlich Stressärmer als mit einem 8" f5 Newton. Eine Prismenschiene auf die man an einem Ende die Kamera schraubt , ans andere Ende schraubt man einen Sucherschuh. Ist preiswert zu realisieren und funktioniert (technisch) genau so wie das Guiding mit dem Newton. Den Sucher mit Kamera kann man so auch mit dem Newton zum Guiding verwenden. Ich mache das seit Anfang an so und es funktioniert prima.


    Ein 8" Newton auf der EQ5 ist fotografisch schon sehr grenzwertig und ich würde mit einigem Ausschuss rechnen (ich denke aber das hast Du schon gemerkt ;-). Wenn man eh genug Baustellen hat ist das, ich meinen Augen, nicht ideal. Ein kleiner Newton (130PDS z.B.) ist da deutlich einfacher zu beherrschen. Die Anforderungen an die Genauigkeit des Guidings steigen ja mit der Brennweite.


    Beim Komakorrektor gebe ich Dir recht, den kann man kaufen wenn es erstmal läuft. Obwohl die kaum zusätzlichen Ärger machen. Ein Baader MPCC reicht ja für den Anfang bei f5 völlig aus.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    danke für das Feedback und die Tipps! Weitfeldaufnahmen finde ich auch faszinierend und eine schöne Ergänzung zur klassischen Deep Sky Fotografie. Ich besitze tatsächlich auch schon den von Dir erwähnten Adapter für Piggyback-Aufnahmen und konnte letztes Jahr mit dem 55 mm Objektiv einige Bilder der sommerlichen Milchstraße schießen.


    Du hast sicherlich auch recht, dass die Kombination des 8" Newton mit einer NEQ-5 etwas gewagt ist. :) Ich habe vor dem Kauf auch hin und her überlegt und mir war bewusst, dass ich beim Einstieg in die Astrofotografie ein paar Kompromisse eingehen muss.


    Zum einen wollte ich eine möglichst hohe Auflösung für Planeten und Details auf der Mondoberfläche; und hier ist das 8" ja wirklich gut.
    Zum anderen - und jetzt nicht lachen - wollte ich ein Teleskop, das ich vom Gewicht her gerade noch vom Wohnzimmer auf unsere Gartenterrasse tragen kann (Luftlinie ca 5 Meter). Ich muss es sozusagen nie auf oder abbauen, sondern einfach nur die 27 kg stemmen, was auch ein super Fitnesstraining ist.


    Die nächsten Investitionen werden dann Richtung Guiding gehen und mittelfristig könnte ich mir auch vorstellen, noch ein kleineres Gerät für Deep Sky dazuzukaufen. Macht jedenfalls alles eine Menge Spaß, auch wenn die Bilder noch nicht perfekt sind.


    Viele Grüße,
    Marco

  • Hallo Marco,


    für Planeten und Mond ist der 8" natürlich eine gute Wahl [:)]
    Was ich meinte ist aber nicht eine Piggyback Lösung (dann wäre das schwere Teleskop ja immer noch auf der Montierung) sondern die Kamera quasi alleine auf einer Prismenschiene. Also so eine Lösung. Das Geraffel auf den Bosch-Profilen und dem Zahnriemen kannst Du Dir wegdenken. Das dient der Fokussierung via ASCOM per Arduino.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hi Marco gratuliere dir zu deinem ersten Orion.
    Schön dass du trotz der Rückschläge dran geblieben bist und dich nun stolzer Astrofotograf nennen kannst :)
    Du hast mit der EQ5 und einem 8" Newton natürlich auch den harten weg gewählt da 1000mm Brennweite für den Anfang schwieriger und die Montierung an Ihrem absoluten max. was Beladung angeht läuft.
    Ich denke der Tipp mit Kamera direkt auf der Montierung würde dir sicher einen einfacheren weiteren Einstieg ermöglichen, oder einen kleinen Refraktor aus dem Secondhand Markt.


    Wünsche dir weiterhin gutes gelingen :)

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