Messung Reflexionsgrad v. Spiegeln, erweitert!

  • Hallo Kurt,


    ich habe es ja schon durch die Blume gesagt, daß ich Deinen Meßwerten vertraue.
    Ich denke die Genauigkeit des Voltmeters ist hinreichend und die Linearität des
    Aufbaus im interessierenden Bereich hast Du ja schon selbst gezeigt. Ich denke,
    wenn man die Nachkommastellen wegläßt, kannst Du die Meßwerte so verwenden.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mach doch wie gesagt mal eine grosse Messreihe von der Farbe deiner Wahl, dann kann man die
    Vertrauensintervalle doch schon ganz gut abschaetzen. Wenn sich - wie ich vermute - dabei bestaetigt,
    dass Du in der Serie irgendwo 1.5-2% SD hast, dann kannst Du deine Messungen mit 5 Wiederholungen bei
    einem resultierenden Vertrauensintervall von 2-3% fuer deine Zwecke schon prima verwenden. Bei zehn Wieder-
    holungen bist Du dann schon unter 2%. So krass isses also doch gar nicht ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Mario, liebe Statistiker,
    wenn 25 Wiederholungen genug sind, kann man es wohl genug sein lassen mit der Testphase. Als Sensor hab ich jetzt eine etwas zerbröselte, kleine monokristalline Solarzelle verwendet und mit 1000 Ohm abgeschlossen. Gemessen wurde mit einem empfindlicheren Millivoltmeter. Als Testkandidat diente wieder Spiegel C, Farbe grün. Versuchsaufbau wie eingangs in in der Skizze dargestellt. Spiegel und Solarzelle wurden 25x manuell umgesetzt und der Spot jedes mal so gut es nach Augenmaß ging auf die Mitte der Zelle ausgerichtet, die Abstände mit dem Zolsstock auf ca + - 1 cm genau reprodutziert.


    Hier die Messreihe. 1.: Messwert in mV ohne Spiegel, 2.: mit Spiegel, 3.: Reflexionsgrad in %


    1.: 40,34 40,14 39,87 40,09 39,81 39,85 39,85 39,86 39,85 40,01 40,00 40,02 40,02 40,08 40,07 40,05
    2.: 38,41 37,97 37,94 38,08 37,88 37,91 37,87 37,89 37,86 37,91 37,96 37,97 38,05 38,04 38,11 38,13
    3.: 95,20 94,60 95,20 95,00 95,20 95,10 95,00 95,10 95,00 94,80 94,90 94,90 95,10 94,90 95,10 95,20


    Fortsetzung
    1.: 40,04 40,02 40,01 40,09 40,09 40,02 40,01 40,01 39,98 39,98
    2.: 38,03 38,04 38,10 38,06 38,09 38,08 38,09 38,08 38,03 38,07
    3.: 95,00 95,10 95,20 94,80 95,00 95,20 95,20 95,20 95,10 95,2


    Der Mittelwert beträgt 95,1% und die Standardabweichung 0,16%.

    Dann habe ich in einer zweiten Messmeihe mit einem Mikroamperemeter den Strom im Kurzschluß als Signal gemessen. Sonst wurde nichts verändert. 1.: Mikroampere ohne, 2.: mit Spiegel, 3.: Reflexionsgrad in %


    1.: 74,9 74,9 74,9 74,9 74,9
    2.: 71,3 71,2 71,5 71,3 71,3
    3.: 95,2 95,1 95,5 95,2 95,2


    Der Mittelwert beträgt hier 95,2%


    Für die Testscheibe kam mit beiden Messgeräten bei jeweils 6 Wiederholungen ein Wert von 90,7% Transmission heraus.


    Jetzt schätzt mal bitte[8D]. Muss man sonst noch etwas tun bevor man mit der Mimik echt messen will?
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt [:I]
    Deine Messwerte sprechen eine deutliche Sprache was die Genauigkeit betrifft.
    Was ich mit meinen Anmerkungen zur Elektronik sagen wollte:
    Ist die Spannung größer als etwa 150-200 mV, leidet die Linearität stark darunter. Wenn Du allerdings die Zelle mit 1kOhm abschließt und in der Gegend von 30mV gemessen werden.


    Ferner ist die Nichtlinearität von Bedeutung, wenn größere Differenzen gemessen werden müssen - also zum Beispiel das Reflexionsvermögen einer unverspiegelten Glasplatte gemessen werden soll.


    Andererseits geht es ja hier auch um recht kleine Differenzen von 4 %, die mit wenigstens 1*10e-1 Genauigkeit gemessen werden sollen, das ganze mit einfachen Mitteln.


    Wenn man mit nur einer Wellenlänge testen will, kann man alternativ einen Laserpointer als Lichquelle nehmen und dann einen Teil des Lichtes ausspiegeln um es als Referenz zu benutzen.


    An Ideen dazu mangelt es also nicht [;)]


    Weiterhin viel Spaß wünscht


    ullrich

  • Hi Kurt,
    schaut doch gut aus!
    Also dann schauen wir noch mal nach, wieviele Mittelungen Du damit brauchst:


    Noch mal eine power calc mit der neuen wesentlich besseren Standardabweichung unter der
    Annahme, daß Du Reflektivitäten von 1% sicher trennen willst:


    - Für eine Trefferwahrscheinlichkeit von 80%, d.h. in einem von fünf vermessenen real um 1%
    von einer Referenz verschiedenen Spiegeln wirst Du dich im Schnitt irren (P=0.8,
    SD = 0.392%, sigma = 0.05), dafür brauchst Du
    n = 2.4 (d.h. 3 in Worten d-r-e-i [;)] ) gemittelte Messungen pro Spiegel.

    - Besser Du gehst auf die sichere Seite, dann nimmst Du eine Messung mehr dazu (n=4) denn mit
    vier Mittelungen bist Du schon zu 95% (P=0.95, SD = 0.392%,sigma = 0.05) sicher, dich
    nicht zu verhauen.

    - Bei sechs Messungen (P=0.99, SD = 0.392%,sigma = 0.05) sind's dann schon 99%
    Trefferwahrscheinlichkeit, daß Du die Spiegel auseinander halten kannst. Damit
    kannste dann schon vor Gericht ...


    Über die Linearität ist ja inzwischen genug gesagt worden ...
    Die Feinheiten, was zu beachten ist, um die Einzelmessungen wirklich statistisch unabhängig zu
    machen, da wird der Michael noch was zu sagen, aber das sollte im Groben schon passen.

    Fazit zur Sache: Leg los, meinen Segen hast Du.


    @Antonius
    Ich hatte schon angefangen dir zu antworten, habe mir aber dann nach einigem Nachdenken
    eingestehen müssen, daß ich nicht so recht verstehe, was Du eigentlich damit meinst:
    -----------------------------------------------------------------------
    Man darf hier nicht Fehlerabschätzungen in der Statistik und Fehlerabschätzungen
    bei realen Meßwerten verwechseln.
    -----------------------------------------------------------------------
    Man muß systematische Fehler (z.B. eine Nichtlinearität der Solarzelle) und statistische
    Fehler (Z.B. Rauschen des Meßwiderstands, Repositionierfehler der Zelle, usw)
    selbstverständlich auseinander halten. Erstere Art der Fehler sind über eine
    Größtfehlerabschätzung sicher gut charakterisierbar. Letztere sind damit von der Natur der
    Sache her so nicht so einfach zu knacken: Sich zu fragen, was denn der größte mögliche Fehler
    einer (hoffentlich) normalverteilten Fehlerquelle ist, ist natürlich sinnlos, man kann
    nur z.B. mit der SD der Verteilung arbeiten. Dazu kommt man um eine statistische Behandlung nicht
    drumherum. Letzters läßt man in der Praxis deshalb oft fallen, weil bei vielen Messungen die
    systematischen Fehler (z.B: Nichtlinearität eines Voltmeters von 0.01%/V im Volt Bereich) um
    mehreren Größenordnungen über den statistischen Fehlern liegen (z.B: Widerstandsrauschen
    im uV-Bereich bei der selben Messung).
    Da der Kurt aber reale Unterschiede trennen will, die sehr wohl in der Größenordnung der SD
    der statistischen Schwankungen seines Aufbaus liegen, ist man gut beraten, wenn man da mal
    etwas genauer drüber nachdenkt.


    Da kann man - wenn man sowieso schon mal dabei ist - sowieso mal etwas genereller drüber
    nüchtern nachdenken:
    Wenn der Wolfgang z.B. einen Spiegel mit einem Strehl von 0.97 mißt und einen anderen mit 0.95,
    welcher ist dann besser?
    Schaut man sich Wolfgangs statistischen Fehler mal an (was ich nicht getan habe), dann kann man
    vermutlich nur folgern, daß man die Antwort auf die Frage - welcher ist besser - auch hätte raten
    können (wenn er beide jeweils nur einmal vermißt...).
    Ist die Messung vom Wolfgang deshalb also total unnütz?
    Nö: Denn man kann dagegen mit vermutlich 95% Wahrscheinlichkeit annehmen, daß beide über 0.9 hätten.
    Man muß sich eben wirklich mal überlegen, was man noch in welchem Umfang verläßlich
    messen kann. Das heißt dann eben oft schlicht und ergreifend, nicht die eigentliche Messung
    ist unnütz, sondern die an sie gestellte Frage war völlig überzogen...
    Solche simplen Wahrheiten wissen wir Meßknechte in der Regel (hoffentlich) und es sind eher
    die Laien, die statistisch völlig insignifikante Unterschiede zu Fundamentalwahrheiten
    aufbauschen.
    Sorry - mußte mal raus ... [;)]
    Aber jetzt komm' ich mal wieder ins Labern....
    Bis denne,
    Mario

  • Hallo Kurt


    <font color="red">Super Beitrag !</font id="red">


    Aber wie schon gesagt, die Spannung steigt logarithmisch mit der Beleuchtungsstärke, der Strom steigt linear mit der Beleuchtungsstärke, aber nur der Kurzschlußstrom, das bedeutet ein OP-Verstärker (Strom/Spannungswandler) muß vorgeschaltet werden. Nun ist die gemessene Spannung absolut linear der Beleuchtungsstärke. Weiter ist wichtig daß die Solarzellentemperatur oder Fotoelementtemperatur während der Messung "konstant" sein muß da sie direkt den Strom beeinflußt.
    wm.stein@t-online.de
    Gruß Werner

  • Hallo Werner,
    Willkommen im Board!


    Ist schon klar, wenn man Wert auf bestnmögliche Linearität legt braucht man den OP. Hab heute mal einen Astrofreund gefragt: Kannst Du mit einem Millivoltmeter umgehen "Ja". Weißt Du was ein OP ist? "Ich glaub, nicht so recht". Das ist der Grund warum ich noch keinen OP für diese Messung verwendet habe. Der Linearitätsfehler ist nach weiterer Verbesserung des Aufbaus mit einer und zwei Glasplatten als genau definierte Abschwächer recht gering :
    Eine Platte: T1 =90,6% SD 0,045%
    zwei Platten: T2= 82,9% SD 0,045%


    Mittelwerte und SD aus jeweils 10 Wiederholungen. Bei exakter Linearität müsste T2 = T1^2 sein, also 82,1%


    Demnächst werde ich den Messaufbau "De Luxe" vorstellen. Die Elektroniker können dann gerne noch weiter verbessern[:)]


    Gruß Kurt

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