Astrofotografie mit Film

  • Hallo Leute,


    ich habe ein paar Fragen zum astrofotografieren. Wenn andere Mitglieder Fotos mit Film machen schreiben sie meist Sachen dazu wie, 5x 6min bei iso800, 10“ f/4,7 Newton. Das heißt sie haben einen Film mit der Lichtempfindlichkeit von ISO 800 verwendet aber was hat es mit diesen 5x 6min aufsich ? Bedeutet das, das man 5 mal 6 Minuten lang belichtet hat und da dazwischen Pausen macht ? Wenn man das erste mal 5 Minuten den Film belichtet hat, ist dann beim zweiten mal nicht diese Stelle auf dem Film schon belichtet, oder wird das dann schon das nächste Bild auf dem Film. Man kann ja die Aufnahmen nicht übereinander legen, wie das am PC mit digitaler Fotografie möglich ist.


    Dann würde ich noch gerne wissen, wo ihr eure Filme entwickeln lasst, normal im Fotoladen, spezielles Geschäft oder selber ? Und in welchen Formaten lasst ihr dann eure Fotos entwickeln ? Normale Formate wie 9x13 oder 10x15 cm, oder gibt es da spezielle Größen ?


    Viele Grüße
    Marco

  • Hallo Marco,
    sicher kann man auch mit chemischen Filmen mehrere Aufnahmen vom selben Objekt machen, aber in der Regel meinen solche Angaben Aufnahmen mit Digitalkameras. Beispielsweise würde eine Galaxien-Aufnahme, von z.B. M52, auf Film, bei f/5 ca 30min belichtet werden müssen. Mit einer DSLR aber nur 5 bis 10min. Dafür macht man jetzt aber mehrere Aufnahmen, um im "Summenbild" den Rauschanteil zu minimieren. Bei chemischem Film wären dafür also 2 bis 3 Stunden nötig. Im Gegensatz dazu hat man aber mit dem Film die Möglichkeit, schon mit der einen einzigen Aufnahme, ein gutes, rauscharmes Ergebnis zu erzielen. Vorausgesetzt alles hat gepasst, was man natürlich erst Wochen später nach der Entwicklung sieht.


    Gruß...Gerald

  • hi marco


    Darf ich geralds antwort ein wenig ergänzen.
    Wir müssten die analoge und die digitale fotografie schon ein wenig trennen, obwohl bei beiden varianten von iso und minuten gesprochen wird.
    Bei der digitalen fotografie kann es sinn machen anstatt eine aufnahme von 30 minuten zu machen diese in 6x10 minuten aufzuteilen. Da die bilddaten digital vorliegen, können die einzelnen aufnahmen mit bildbearbeitungsprogrammen zusammen gefügt werden. Ergo wieder ein 30 minuten bild. Der vorteil der ccd ist die sofortige verfügbarkeit des bildes. Nachteil weniger grosses auflösungsvermögen und farbdynamik,hängt natürlich vom ccd chip ab. Farbdaten liegen zw 8 und 16 bit vor.


    In der analogen fotografie sind sog. compositaufnahmen möglich. D.h das selbe objekt wird mehrmals fotografiert und die negative oder positive werden übereinander gelegt und auf papier belichtet. Ist ein wenig mühsam und wird durch scannen ersetzt. Gescannte bilder können ebenfalls mit einer software bearbeitet werden.
    Nachteile der filmschicht. Das ergebnis ist nicht sofort sichtbar. Je grösser die iso (empfindlichkeit) desto gröber das korn. Belichtungszeiten von bis zu einer stunde. Vorteile : grosses auflösungsvermögen, grosser kontrast bei diafilmen eine unerreichte brillianz.


    Gruss
    Walti

  • Danke für die ganzen Antworten [8D], so wie ihr mir das hier geschildert habt, klingt es doch recht kompliziert, mit Film zu arbeiten, insbesondere da ich blutiger Anfänger in der Astrofotographie bin, das heißt außer den Mond, den ich mit meinem Handy durch Teleskop aufgenommen habe, habe ich noch gar keine Erfahrung damit. Ich würde gerne noch wissen, wo ihr eure Filme entwickeln lasst, normal im Fotoladen, spezielles Geschäft oder selber ? Und in welchen Formaten lasst ihr dann eure Fotos entwickeln ? Normale Formate wie 9x13 oder 10x15 cm, oder gibt es da spezielle Größen ?
    Würdet ihr sagen, das es für Anfänger vorteilhafter ist, digital zu arbeiten ?


    Gruß Marco

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Würdet ihr sagen, das es für Anfänger vorteilhafter ist, digital zu arbeiten ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    ein Filmscanner wäre schon zu empfehlen, wenn du mal wirklich viel suchst wirst du festellen das es auch LowCost chem. geht, z.B. mit Scheunentormonti die alle Minute nachgestellt wird und kurzer Kamerabrennweite, du must dir nur eine Kombination wählen die Erfolg verspricht, geh doch mit ganz kurzen Brennwieten auf große Nebelregionen los, das sieht zur Not auch unscharf noch beeindruckend aus und geht schon mit einfacher Motornachführung, moglicherweise kann man auch manuell alle paar sek nachstellen, das hat aber Verwackelfaktor und braucht ein weiches Händchen und bombenstabile Monti. Mit 15€ pro Film muß man aber inklusive entwickeln bei Dia-Film rechnen und es ist gar nicht gut den Film lange in der Kamera zu lassen, wenn man es schafft 10 Bilder drauf zu haben ist das schon viel.


    Gruß Frank

  • Hallo Marco,
    dann will ich auch noch mal antworten.
    Wenn du eine normale SLR zur Verfügung hast, ermutige ich dich diese auch zu verwenden. Auch wenn du mit langen Belichtungszeiten kämpfen musst. Die Kamera muss natürlich die Möglichkeit der Langzeitbelichtung bieten. (B-Stellung) Als Film empfehle ich dir den Kodak Elitecrom 200. Den gibt es überall und der hat ideale Eigenschaften. Von hocchempfindlichen Filmen rate ich ab. Der E200 hat einen günstigen Schwarzschild-Effekt und behält seine Empfindlichkeit über lange zeit, im Gegensatz zu den hochempfindlichen Filmen. Da es ein Diafilm ist, kannst du ihn auch in jedem Großlabor entwickeln lassen. Bemerke nur auf der Tasche: "Film nicht schneiden".


    So, wenn du keine SLR hast und sowiso an eine Neuanschaffung denkst, dann würde ich diesen Weg heute nicht mehr gehen. Dann empfehle ich die die Anschaffung einer DSLR. Vielleicht die eos 300d oder gleich die neue 350d.


    Übrigens ist es nicht gleichgültig ob man eine Aufnahme 6x 5min oder 1x 30min belichtet. Erst die Langzeitbelichtung sorgt für einen günstigen Signal-Rauschabstand.


    Gruß...Gerald

  • hi marco


    Ich stimme gerald voll zu. Falls du eine manuelle kamera hast, stehen ja ein paar tests nichts im wege. Der elitechrome 200e ist aber ein diafilm, nur so als hinweis. Dann gäbe es noch den Fuiji provia 400, der ist nicht soooo rotlastig wie der 200e. Übrigens auf meiner hp habe auch was in sachen fotografie zusammengestellt. Der film at immer eine fixe grösse (kleinbild oder 6x6), mit 9x13 oder 10x15 meinst du das abzugsformat. Das kann insofern beliebig gewählt werden solange das negativ oder das diapositiv die vergrösserung zulässt (korn).
    Eine dslr ist sicher was feines, kann aber auch eine kostenfrage sein. Evtl wäre noch eine webcam in betracht zu ziehen. Nur ist da halt nicht viel mit deep sky.....


    gruess
    Walti

  • Hallo Leute,


    ich habe meinen Opa mal nach seiner alten Kamera gefragt und er hat sie mir tatsächlich gegeben. Es ist eine EXA I. Kann man damit Fotos für denAnfang machen ? Das Problem ist, er hatte keine Gebrauchsanleitung mehr und ich habe doch Probleme damit sie richitg zu bedienen, könnte mir einer von euch vielleicht eine schicken oder mir sagen wo ich sie im Netz finden kann ?


    Gruß
    Marco

  • Hallo


    brauchst du wohl eher keine Gebrauchsanweisung
    die Blende stellst du auf nidrigsten Wert, die Belichtungszeit auf B und auslösen per Drahtauslöser, wird trotzdem verwackeln weil der Spiegel innen hochknallt, deswegen wird oft ein Hut davorgehalten, und erst ausgelöst , wenn dann nichts mehr wackelt der Hut abgenommen und umgekehrt, also noch altmodischere Methode wie bei der Kamera eigentlich voprgesehen.
    im Forum und auf Internetseiten ist oft beschrieben wie die Bilder entstanden sind, such dir einfach aus was zu deiner Technik passt und probier es nachzumachen und versuche dich auch an die Filmsorten zu halten.


    Gruß Frank

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!