2"Okular + 1 1/4" Filter = möglich

  • Hallo


    Endlich ist das ersehnte 2" Übersichtsokular angeschafft.[8D]
    Die für Beobachtung ausgedehnter Nebelregionen ebenso nützlichen Filter (UHC/OIII) liegen aber nur in 1 1/4" vor und die Astro-Kasse ist geplündert.[:(!]


    Ok...dem Filter und seiner Wirkung ist's egal, wo er sitzt und dem Nebel auch.
    Also Mal sehen...der Augenabstand des Okulars ist riesig, die große Augenlinse sitzt tief genung in der Fassung, die Gummiaugenmuschel ist üppig dimensioniert. Der Okularauszug steht beim Dobson immer schräg nach oben.[:)]


    Eine Hartplastikscheibe wird auf den Innendurchmesser der Gummiaugenmuschel gebracht und in der Mitte mit einem Kegelbohrer ein Loch mit geringfügig kleinerem Durchmesser als das Filtergewinde gebohrt. Der Filter wird mit dem Gewinde in das Loch eingeclipst.
    Vor dem Auflegen des Filters wird nochmals geprüft, ob eine Beschädigung der Augenlinse des Okulars ausgeschlossen ist und siehe da, ein Kontakt ist nicht zu befürchten, der Abstand ist groß genug.
    Der Filter lässt sich bequem in die Augenmuschel einlegen und wieder entfernen. Er liegt in jeder Beobachtungsstellung des Dobsons fallsicher im Okular, Der Augenabstand ist geschrumpft, aber noch erträglich, da wirkt sich die flache Bauweise meiner Astronomik-Filter positiv aus. Das volle Gesichtsfeld des Okulars ist, wie zuvor, überschaubar, eine Verschlechterung der Abbildungsleistung des Okulars oder verminderte Wirkung des Filters ist nicht erkennbar.


    Störend wirkt sich lediglich seitlich einfallendes Streulicht aus. Die spiegelnde Oberfläche des Filters refektiert es sofort.
    Bei der Beobachtung heller Objekte (Mond) fällt das Spiegelbild des eigenen Auges auf den Filter zurück und macht sich als Schatten im Mittelpunkt des Gesichtsfeldes bemerkbar. Dies entfällt bei der zweckentsprechenden Deep Sky Beobachtung und Streulicht kann man abschirmen.


    Abschließend kann ich die übergangsweise Nutzung dieses Notbehelfes durchaus empfehlen.[;)]


    CS, Günther

  • Hallo Günther


    Die Durchlasskurve von Interferenzfiltern ist winkelabhängig !


    Wenn du den Filter vor dem Okular hast, dann treffen die
    Lichtstrahlen annähernd senkrecht auf den Fiter auf.
    (Abhängig vom beobachteten Bildfeld und dem Öffnungsverhältnis !!
    des Fernrohrs)


    Wenn du den Filter hinter dem Okular einsetzt, dann stimmen
    die Filterkurven in der Mitte, je weiter du zum Rand schaust,
    desto mehr verschiebt sich der Durchlass zu kürzeren Wellenlängen
    und z.B. die O-III Linien kommen nicht mehr durch [:(]
    (Ich habe die Formel dazu leider nicht parat).


    Viele Grüße, Erik

  • Hallo Frank
    Der leichte Schatten macht sich ja nur bei wirklich hellem Lichteinfall durch das Okular bemerkbar. Bei DS ist der Schatten nicht vorhanden.


    Hallo Erik
    Ich habe Mühe, dem theoretischen Ansatz zu folgen. Was soll sich da beim Einsatz hinter dem Brennpunkt gegenüber dem Einsatz vor dem Brennpunkt ändern?
    Ok...ich habe bisher nur an kleinflächigen Nebeln getestet. Die Zeit der großen, schwachen und/oder formatfüllenden "Sommernebel" fängt ja gerade erst an.
    Kannst Du Mal eine Quelle nennen oder die Sache selbst etwas präzisieren?


    CS, Günther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ok...ich habe bisher nur an kleinflächigen Nebeln getestet.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dann sollten die Nebel, nach Erik, wenn sie zum Bildrand abwandern immer dunkler werden, demnach ist schrägstellen erst recht unmöglich


    Gruß Frank

  • Hi Frank


    Genau dieser Helligkeitsabfall ist mir aber eben nicht aufgefallen.
    Habe aber auch mangels Problemstellung nicht genau darauf geachtet,
    gehe aber davon aus, dass mir augenfällige Veränderungen aufgefallen
    wären.
    Wird umgehend nachgeholt.


    CS, Günther

  • Hallo,
    habe zufällig zu diesem Thema vor kurzem was gelesen. Hier. Ganz unten auf der Seite bei dem Filtervergleichsbild die Nummer römisch IV.


    Ist aber nur simuliert. Ob es in der Realität so schlimm ist, kann man daraus nicht entnehmen.


    Grüße, Michael.

  • Hallo zusammen


    Ihr habt mich dazu gebracht, mich etwas näher
    mit der Winkelabhängigkeit zu befassen.


    Als Formel habe ich gefunden


    Lambda( Winkel ) = Lambda_0 * Wurzel( n^2 - (sin alpha)^2 ) / n


    war mal im forum.astronomie.de unter Number=196247 und auf
    http://www.dr-anders.com/german/german.htm
    unter "Produkte".


    n ist der "mittlere" Brechungsindex der aufgedampften Schichten.
    Vielleicht kennt ja jemand hier im Forum den Brechungsindex
    von üblichen Aufdampfschichten ? und weiß, wie der Mittelwert
    berechnet wird ? - ich habe mal exemplarisch mit 1,6 gerechnet.


    Wenn die Zentralwellenlänge eines Interferenzfilters z.B 500,7nm
    beträgt (stärkste O-III Linie), dann verschiebt sich diese
    Zentralwellenlänge in Richtung "blau", wenn man schräg durch
    dieses Filter schaut.


    Bei einem Winkel von 22,6° wäre dann der Filter optimal geeignet,
    die H-beta Linie bei 486,13nm durchzulassen.


    Umgekehrt wird die O-III Linie natürlich nicht mehr so gut
    durchgelassen. Ich habe das mal mit den Filterwerten eines
    Astronomik O-III Filters durchgerechnet, den Andreas Knöfel
    vermessen hat.


    Also bei einem Winkel von 20° ( = 40° Gesichtsfeld ) verschiebt
    sich die Zentralwellenlänge um 11,6nm. Wenn ich mir das richtig
    überlegt habe, dann sollte die Transmission des Filters dann
    denselben Wert besitzen, wie bei senkrechtem Lichteinfall
    und 512,3nm mit nur noch 27,3% !!!


    Man sollte den Effekt also auch bei einem Plössl Okular
    bemerken. Bei breitbandigeren Filter natürlich nicht so
    stark.


    Ich habe das Ganze mal in einer Tabelle zusammengestellt :


    Zentralwellenlänge 500,7 nm
    mittlerer Brechungsindex 1,6


    Ich hoffe ich habe euch mit so viel Zahlen nicht
    erschlagen [:D].


    Man sollte auch unkonventionelle Sachen ausprobieren,
    oft hat man ja doch Erfolg damit !


    Viele Grüße - Erik

  • Hallo Erik


    klingt interesant, könnte man ja einen Filter durch schwenken für alle Wellenlängen "durchstimmen",ist mit etwas kompliziertem mech. Aufbau womöglich repruduzierbar zu machen (vor dem Okular)
    ein klitzekleiner Fehler muß in deiner Rechnung noch drin sein, bezüglich Transmission, oder genauer die Reflektion steigt um so flacher das Licht, einfällt es kommt zu einer verstärkten reflexion an de 2 Glas-Luft-Flächen.
    Wie viel Prozent werden sich ändern zwichen dem Winkel für 680nm und dem für 450nm, in der Annahme man hätte ein Filter für 680nm. gut das ist jetzt Theorie und die Reflexionsverluste bei extremer Schrägstellung bestimmt zu hoch, aber man könnte das vieleicht mit 2 oder 3 Filtern realisieren, oder mit einer sschwenkbarkeit von wenigen Grad eine Feinabstimmung für den jeweils beobachteten Nebel vornehmen.


    hab schon gesehen hast gerade die Formel reingestellt, werde mal suchen ob ich eine ähnliche für die Reflexion finde, in wieweit sind die Filter eigentlich gegen Reflexion vergütet?


    ==&gt; Günter


    solange man das Bildfeld der Okulare nicht oder nur geringfügig verkleinert könnte man über ein Adapter nachdenken das den Filter aber auch gleich möglichst nah zur Feldblende bringen muß, das geht vieleicht schon für 30€ wenn man einen Dreher findet. Ist aber eigentlich fast ausgeschloßen das Okulare mit so kleinem Bildfeld in 2" gebaut sind und man dafür nicht schon bessere in 1,25" hat.
    man köönte das zusammenfassen indem man davon ausgeht das ein Okular das mehr Feld am Himmel zeigt als ein 32er Plössel in 1,25" mit dem kleinen Filter wohl nicht mehr auskommen wird.


    Gruß Frank

  • Hallo Erik


    deine Transmisionsangaben sind auf welche Wellenlänge bezogen? für die durch Winkel optimierte oder die des Filters in Normallage?


    Gruß Frank

  • Hallo Leute


    Saubere Arbeit!
    Ich war auch nicht faul und habe mir die halbe Nacht am Teleskop um die Ohren geschlagen. Herrlich!
    Gehe ich von den 80° meines 30 mm Widescan aus, bleiben mit vorgeschaltetem OIII etwa 60° übrig. Der Nebel -und nur der Nebel-
    verschwindet ausserhalb dieses Feldes plötzlich völlig. Bis 60° ist kein Helligkeitsabfall oder eine sonstige Veränderung feststellbar und dann ist der Nebel nach minimalem Schwenk unsichtbar. Auch Nebel, die ohne Filter sichtbar sind, werden unter die Wahrnehmbarkeitsgrenze gedrückt.
    Getestet wurde, mangels Alternativen, an zwei PN's (Eulennebel und Ringnebel). Ich denke gerade solche Objekte mit scharf umrissenen, bekannten Konturen machen den Test aussagekräftig.
    Mit Schrägstellungen des Filters habe ich nicht experimentiert, da solche Versuche bei der einfachen Konstruktion nicht praxistauglich sind (Augenabstand, Fallsicherheit, Handhabung, pp).
    Abschließend kann ich sagen, der Gesichtsfeldvorteil gegenüber einem 32er Plössl ist geschrumpft, aber noch deutlich vorhanden.
    Für mich ist die Sache -nach wie- vor als Übergangslösung brauchbar.
    Mehr war ja auch von mir nicht angedacht.
    Wenn man Franks Idee weiter verfolgt, käme ein Adapter heraus, welches ähnlich funktionieren müßte, wie ein Mikroskopspiegel. Zwei Achsen dreh- und schwenkbar. Das wird eng, hinter dem Okular.
    In einer Adapterhülse, vor dem Okular könnte man so etwas schön austesten.

    CS, Günther

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