Mache ich was falsch?

  • Hallo Johannes,
    das meiste ist schon geschrieben worden. Ich wohne auch in Stadtnähe, also ca. 25 km westlich von München. Der Himmel ist also je nach Himmelsrichtung auch entsprechend aufgehellt.
    Nach Osten und besonders in Richtung Horizont ist also eher ungünstig.
    Ich hab im Garten meiner Eltern meinen 80/1200 Refraktor aufgebaut und da ist die Straßenlaterne durch höhere Büsche verdeckt.
    Im Sommer kann ich da auch von der Stelle aus die Milchstraße erkennen. Ist zwar natürlich nicht so brachtvoll wie auf dem Land oder in den Bergen, aber immerhin.
    Unter den Bedingungen löst sich M13 im Zenit im 80/1200 schon in viele Sterne bei ca. 80x - 133x Vergrößerung auf. Teilweise hatte ich den Eindruck von Sternketten. Bei niedriger Vergrößerung, also bei ca. 30x konnte ich einen glitzernden Nebel sehen (auch schön ).
    M57 zeigt im Zenit schon im kleinen Refraktor den typischen Raucherkringel. :) Das ist immer wieder schön.
    Wichtig ist, dass man sich bei der Beobachtung Zeit lässt.
    Bei M13 bin ich schon einige Minuten am Okular gesessen und hab mit der Zeit immer mehr Sterne im Blickfeld sehen können. Beim Dobson ist die Langzeitbeobachtung etwas schwieriger, aber dafür hast Du eine größere Austrittspuppille. Es ist ganz wichtig, dass Du während der Beobachtung nicht in die Straßenlampe schaust. Vielleicht kannst Du Dir ein (dunkles) Tuch nehmen und über den Kopf und Okularbereich ziehen.
    Der 8" erlaubt Dir größere Austrittspupillen bei gleicher oder höherer Vergrößerung als wie im 80 mm Refraktor. Damit kannst Du auch beim schnellen schauen bei den hellen Kugelsternhaufen mehr Sterne sehen.
    Noch etwas, die beste Sternabbildung bekommst Du bei möglichst gutem Seeing und guter Justage und wenn das Objekt möglichst hoch steht. Wenn ich mit den Newtons 6" f/8 oder 4,5" f/8 unterwegs bin, dann werden die immer vor dem Beobachten peinlich genau justiert und mindestens 1 Stunde zur Temperaturanpassung offen hinausgestellt, so dass der Spiegel und der Tubus die Temperatur anpassen können. Dann kannst Du eine schöne, scharfe und relativ ruhige Sternabbildung bekommen besonders wenn das Beobachtungsfeld möglichst hoch steht.
    Besser wie am Balkon geht es natürlich im Garten oder Hof unten. Das könnte auch schon ohne größere Wege einen Vorteil bringen.
    Zu den Okularen: Da ich eine Nachführung besitze, sind für mich auch Okulare mit kleinem Gesichtsfeld in Ordnung. Ich besitze aber auch ein Explore Scientific mit 82° und die Abbildung find ich sehr gut. Wenn ich mit einem Dobson beobachten würde, würd ich mir da mehr Okulare von ES mit 82° kaufen.
    Soviel derweil,
    servus,
    Roland

  • Danke für die Beratung, ich denke ich finde ein paar passende Okulare =)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[i] Gestern Abend war es zur Bestimmung der Grenzgröße auf meinem Balkon leider zu bewölkt. Bei meinem morgendlichen Kaffee heute (05:50 Uhr) konnte ich im Sternbild Perseus, bei nicht ganz dunkel adaptierten Augen (stand circa 12-15 min draußen), deutlich einen Stern erspähen, der im angehängten Link mit 56 gekennzeichnet ist. Die schon erwähnte Laterne konnte ich allerdings auf die schnelle nicht abdecken, ich werde mir aber am Wochenende eine Stellwand bauen oder organisieren. Wenn man nun davon ausgeht, dass ohne Laterne und mit etwas mehr Zeit am Abend bzgl der schwächsten noch zu sehenden Sterne noch etwas mehr geht, was sagt das nun über meinen Beobachtungsstandort in Bezug auf meine beschriebenen Beobachtungen aus? Kann man das in Einklang bringen?


    http://www.deepsky-brothers.de…zgr%F6%DFenbestimmung.htm
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kann mir hierzu jmd etwas sagen?

  • Hi Joe,


    sehr gut, so kenne ich den Odenwald, ein 5,6mag Himmel im Zenit. Damit sollte viel in schöner Form gehen. Du hast gute Bedingungen.


    Der Roland hat noch ein wichtiges Thema angesprochen. 1. die Abkühlung des Hauptspiegels. 2. Die Justage.


    Nachtrag: Es sollte auch kein Mond grad am Himmel stehen, egela wo - das wirkt wie eine Stadtbeleuchtung für den gesamthimmel.


    CS,
    Walter

  • Johannes,
    Du machst nichts falsch. Es ist eben so.
    Du könntest noch ein wenig üben, wie Du Himmelsobjekte findest - aber das kommt mit der Zeit.
    Visuell geben Deep Sky Objekte eben nicht so viel her, weil Dein Auge ja das Licht nicht sammeln kann.
    Fotografisch wird das Licht gesammelt; dann kann ich beispielsweise mit 10 Fotos a 5 Minuten dann wunderbare Bilder vom Andromendanebel M31 bekommen.
    Richtig: Dobson = visuell. Fotografie = viel Technik, Strom & Computer.
    Clear Skies
    Dietrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Visuell geben Deep Sky Objekte eben nicht so viel her, weil Dein Auge ja das Licht nicht sammeln kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der visuelle Eindruck wird nie wie ein Foto aussehen, aber wenn die Öffnung groß genug ist, dann geben die Deep Sky Objekte jede Menge her! Gestern hab ich schon wieder den Orion Nebel mit 8" und 16" beobachtet - die feinsten Strukturen im Nebel waren atemberaubend! [;)]


    lg
    Niki

  • Man muß halt etwas dafür empfänglich sein, den direkten, unbearbeiteten Blick durchs Teleskop auch zu geniessen.


    Mich haut's jedes mal um wenn ich ein Objekt erblicke, das kann das best aufgelöste Hubblebild nicht toppen...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Grüß´ Dich, Stefan!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Willst du ernsthaft empfehlen, Johannes soll 2 Jahre mit den sehr einfachen Okularen weiterbeobachten?


    Das er damit weniger Seherlebnis hat als mit hochwertigeren hat ist dabei egal, weil er noch keine Seherfahrung hat?


    Ich finde schon, das er mit besseren Okularen auch schneller das richtige Sehen trainiert und das er dabei auch mehr Freude an den Beobachtungen hat.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar empfehle ich das ernsthaft! Und zwar mit folgender Begründung, welche Dir helfen sollte, den angesprochenen 2-3 Jahres-Klops leichter zu schlucken. Sieh´ mal, ich z.B. habe meine Zelte hier im Münsterland aufgeschlagen, wo die atmosphärischen Sichtbedingungen z.B. weit hinter denen des Alpenlandes zurückstehen. Daraus resultierend haben wir hier vielleicht 50-60 Nächte im Jahr, wo z.B. ein Delos einen signifikanten visuellen Mehrwert gegenüber dem eher einfachen Okularset von Johannes hat. Zudem erwischt man ja auch längst nicht all diese Nächte wg. z.B. Job, Familie, Verein, Ehrenamt, Urlaub, Krankheit etc pp. Es bleiben dann leider pro Jahr nur 10-15 Nächte übrig, an denen man sich astromomisch austoben und visuelle Erfahrung mit richtig gutem Krempel machen kann. Insofern sind 2-3 Jahre NICHTS!!
    Nichtsdestotrotz bleibt es natürlich jedem unbenommen, schon ganz zu Anfang ein wenig Geld in die Hand zu nehmen und z.B. bei Baader mal durch die Erwachsenenabteilung zu schlendern. Da bin ich ganz bei Dir...


    all the best
    Markus

  • Hallo Dietrich,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: dkracht</i>
    Visuell geben Deep Sky Objekte eben nicht so viel her, weil Dein Auge ja das Licht nicht sammeln kann.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, fotographisch kann man bei Deepsky oft mehr Details festhalten aber visuell ist für mich etwas ganz Besonderes. Auch wenn Nebel wie der Orionnebel z.B. im kleinen 4" f/8 APO nicht bunt zu sehen sind, ist es einfach nur schön diesen Nebel im Okular am Nachthimmel zu sehen.
    Ähnlich verhält es sich mit M13 z.B. am 5" Refraktor im Zenit. Für mich ist das Erleben am Okular schöner wie auf dem Foto.
    Im Hochgebirge M33 mit einem großen Dobson ist auch einfach ein Traum ...
    Da kommt auch noch das Bewußtsein, dass das aktuelle Licht z.B. von M33 eine lange und weite Reise hinter sich hat, bis wir es jetzt im Okular selber sehen dürfen.
    Ich kenn aber bei den Objekten des Sonnensystems auch die fotografische Seite, die mir auch Spaß macht. Auch da gilt aber, dass ich neben dem Filmen von z.B. Jupiter, Mond ... auch jedes Mal das im Okular anschaue und genieße und schaue, welche Strukturen ich mit dem aktuellen Teleskop gerade erkennen kann.
    Servus,
    Roland

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