Hallo Roland, hallo Holger,
ich breche hier mal einen Lanze für telescope optic net, zugegeben, manches muss man sehr genau oder auch zweimal lesen, doch es findet sich dort eine Fülle von sehr detaillierter Information und auch kritische Diskussion.
Die Kritik, dass der Abschnitt 7.1.1 extrem fragwürdig ist, teile ich nicht. MFTs gelten nur für periodische Strukturen, und ich halte die Rechnungen für korrekt. Bei obstruierten Öffnungen kann der Kontrast oberhalb der Grenzfrequenz der entsprechendend nicht-obsturierten Öffnung größer null sein, auch wenn dies der Intuition entgegen läuft. Der Durchmesser des zentralen Beugungsmaximums ist nämlich kleiner als einer freien Öffnung, allerdings geht viel Licht in die äußeren Beugungsringe.
Die Formel S= (1-0^2))^2 oder ähnliche Näherungen finde ich dagegen nicht sehr informativ, da selbst bei 32-35 % Obstruktion ein Stehl von 0.8 prognostiziert wird, ein Wert, der häufig mit beugungsbegrenzt assoziert wird. Hier finde ich die Tabelle 10 mit den Beugunsbilder sehr instruktiv, sie lässt erahnen, woher die alte Regel (Günther D. Roth) kommt, ein Cassegrain benötigt für gleiche Auflösung fast die doppelte Öffnung wie ein Refraktor, die Intensität im ersten Beugungsring wird so groß, das unter realen Bedinungen mit Seeing das Beugunsscheibchen einen doppelt so großen Durchmesser hat.
Zu guter letzt, ich finde die Diskussion um Obstruktion und Strehl mitlerweile etwas akademisch, denn man kann recht einfach große Teleskope erwerben. Yolos finde ich trotzdem sehr reizvoll, der Strehl spielt da eine untergeordnete Rolle.
beste Grüße
Thomas