Etwas deepsky v. 05. Septl

  • NGC 6543, Katzenaugennebel Vergr.: 52, 92, 156,250, 312 OIII-Filter
    Beim Aufsuchen erscheint der Nebel fast sternförmig. Aufgrund der digitalen Teilkreise ist klar, dass ich an der richtigen Stelle bin. Ich prüfe Objekt für Objekt im Gesichtsfeld. Ein „Stern“ wirkt ein wenig fransig am Rand, dieser stellt sich als der PN heraus. Bei kleiner Vergrößerung wirkt der Nebel rund. Ab 156x kommt ein Oval zum Vorschein , das in Längsausdehnung in kleinen, spitzen Zipfeln ausläuft. Ich meine um den Nebel eine sehr schwache Halostruktur wahrzunehmen. Die Farbe ist eindeutig als blasses türkis/hellgrün zu erkennen. Der PN wirkt gleichmäßig kompakt mit gut definiertem Rand. Der OIII-Filter bringt bei diesem PN keine Vorteile. Der Nebel ist insgesamt sehr hell und verträgt höhere Vergrößerungen.
    Lt. Stellarium 8.1 mag


    NGC 6503 Vrrgr.: 92, 156
    Die Galaxie ist hell, groß, stark elongiert und zeigt eine langgezogene helle Mitte. Bei indirektem Sehen bilden sich schwache Randbereiche heraus, die eine längliche Spindel bilden. Die Spitzen scheinen leicht gebogen auszulaufen und sind nur ein leichtes Glimmen im Vergleich zum hellen Kernbereich. Ein sehr lohnendes Objekt.
    Helligkeitsangaben in der Literatur zw. 10.2-10.9 mag. Die Gx liegt ca. 3,5° nördlich von NGC 6543.


    M102 Vergr.: 52, 125, 156, 250
    Es zeigt sich eine längliche, zunächst diffuse Ellipse, ab 125x ist die Kernregion heller und hebt sich ab. Die gesamte Ausdehnung ist erst bei indirektem sehen erkennbar. Nach längerer Beobachtung wird die Gesamtausdehnung deutlicher. Eine sehr schöne Gx in Kantenlage. Die Randbereiche laufen eher diffus in den Hintergrund aus; ca. 9mag


    NGC 5907 Vregr. 52, 125, 156, 250
    Nur 1,5° grob westlich von M102 findet sich diese Galaxie, ebenfalls in Kantenlage. Sie ist deutlich länger als die oben beschriebenen und schwebt bei mittlerer Vergrößerung wie eine einsame Wolke im Okular. Einen Kernbereich kann ich nicht wirklich ausmachen. Sie wirkt in manchen Momenten zweigeteilt im Verhältnis 1/3:2/3. Im „deep-sky Beobachteratlas wird sie als „extrem schmale Lichtnadel“ beschrieben, was dem visuellen Eindruck treffend beschreibt
    Auch hier eine lohnende Ansicht, die weitere Vergleichsbeobachtungen fordert. Helligkeit 10.5-11.3mag


    M33 Vregr.: 35x CLS-Filter
    Ich finde dieses Gx immer schwierig, erst mit kleinster Vergrößerung und CLS-Filter ahne ich 2 bogenförmige nebelartige Andeutungen vor dem Hintergrund. Als wirkliches Erkennen mag ich das nicht bezeichnen. Auch wenn sie groß ist, empfinde ich dieses Objekt visuell als Herausforderung. Vielleicht aber auch WEIL sie groß ist.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hallo Uwe,


    sehr schöne kompakte Beschreibung der Beobachtungen :-). Diese Objekte hab ich schon lange nicht mehr im Okular gehabt, aber in der Anfangszeit mehrmals beobachtet (ohne solche akribischen Notizen). Sie sind ja im Karkoschka meine ich, also auf der "best 200" Liste.


    M33 geht so richtig nur bei gutem Landhimmel und guter Transparenz, dann schon im 4" und im 8" sieht man bis zu 4 (oder 5?) Schwingen. Aber da brauchst Du wirklich einen fantastischen Himmel dafür, eher noch als eine Riesen Öffnung. Wie waren denn die Konditionen bei Dir, und ich nehme an. die Beobachtungen wurden mit dem 10" Dobson gemacht?


    Auch am Anfang habe ich gemerkt, entgegen der (+) (++) (o) (-) Listen hilft ein OIII bei kompakten hellen PN ziemlich wenig.


    CS,
    Walter

  • Hallo Uwe,


    eine schöne Dokumentation deiner Beobachtungen. Benutzt du nur digitale Teilkreise oder machst du auch mal star-hopping?


    M33 reagiert ziemlich empfindlich auf jede Himmelsaufhellung. Welche Bedingungen hast du an deinem Beobachtungsort (fst oder Bortle)? Den Kern kann man eigentlich auch am Stadtrand immer sehen, ebenso das HII-Gebiet NGC 604 in M33 (manchmal sogar deutlicher als die eigentliche Galaxie selbst bzw. den Kern, der dann ein ganzes Stück weit entfernt sein kann).


    salü, volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo zusammen,


    es freut mich natürlich, wenn meine Notizen ein wenig Anklang finden.


    (==>)Walter: Sehr aufmerksam gelesen. Ich habe die Seite N16 aus dem Karkosckha beschrieben. Die Beobachtung ist mit dem 10"er gemacht.


    (==>)Volker: Wenn ich nur mal schnell ein Objekt suche, dann suche ich mit dem Telrad. So habe ich es die letzten Wochen beim Kometen 21/P Giacobini Zinner gemacht. Ich gehe nach und nach dazu über, die mittels Teilkreisen gefundenen Objekte durch den Telrad anzuvisieren, um weiter ein Gefühl dafür zu behalten, wo die Objekt am Himmel sind. Die Teilkreise sparen aber viel Sucherei. Ich habe mehr Spaß am Beobachten als am Suchen. In der Hinsicht denke ich ungerne an den Sucher des Tasco 114/900 zurück, den ich in den 80igern hatte (stöhn)


    Zu den Bedingungen: Ich habe am Rande eines Sportflugplatzes beobachtet. Um genau zu sein: Nord 51.577270; Ost 8.213526
    fst: ca. 5.0-5.3mag gekommen.


    Zwei Tage später habe ich M33 noch einmal in Visier genommen und folgenden Eintrag in meine Beobachtungen gemacht:
    bei 52x Vergrößerung sofort als großer, aber lichtschwacher, flächiger Nebel präsent. Der Zentralbereich ist nur mäßig heller und aus der Mitte versetzt. Vermutlich sorgt ein Spiralarm, dessen Ansatz erkennbar wird, für die Mittenversetzung des Kernbereiches. Der CLS-Filter bringt heute keinen Vorteil. Die Galaxie erscheint strukturlos. Bei geringerer Himmelstransparenz der Vorbeobachtung wurden nur schwach die hellsten Gebiete sichtbar, so dass Spiralarme erahnbar wurden.


    D.h. zweimal dasselbe Objekt und sehr unterschiedliche Eindrücke und ja: Ich habe beide Male M33 beobachtet. Was für mich wieder beweist, dass Wiederholungsbeobachtungen sinnvoll sein können.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hi Uwe,


    falls Du kannst, such mal für M33 (und M31) einen fst 6.0mag Himmel auf. Es ist bei mir (mit 8" f/5) ein spürbarer Unterschied ob ich diese Galaxien im Odenwald (mit fst 5.7) betrachte, oder mit 6.3mag in Stumpi (Vogelsberg) oder Rhön. Natürlich dürfen keine "heimlichen" Zirren Schleier oben rumschmieren. Oder eine extreme Transparenz Nacht abwarten. Leider eher selten im Herbst zur besten Beobachtungszeit. Also vier Spiralansätze sind mit 8" in Deutschland machbar. Unter vergleichsweise besten Bedingungen natürlich. Vielleicht auch eine Augensache, es sind ja extrem schwache Lichtreize. Übrigens habe ich keinen CLS zur Hilfe. Die Beobachtung der Spiralarme/Strukturen geht bei mir interessanterweise besser mit AP3 mm als mit AP 6mm. Anscheinend brauche ich die Fläche, die Vergrößerung mit AP 6mm bei f=1000mm ist einfach zu klein: es ist (relativ) hell, ja, aber eher strukturlos, bzw. nur der eine weit auslaufende Arm zu sehen.


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    vielen Dank für die Tipps. Ich werde mir M33 im Herbst mal immer wieder vors Okular holen. Man steht ja niemals unter demselben Himmel.
    Im Sommer war ich in der Rhön, der Himmel ist dort schon außergewöhnlich (Beobachtungsplatz "Schwarzes Moor"). Platzbedingt hatte ich das C5 dabei.

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!