Ein paar Fragen betreffend Newton

  • Hi Kollegen, ich trage ja nun schon länger den Gedanken mit mir rum nach mittlerweile 3 Jahren Astrofotografie mit Refraktor mir auch mal einen Newton anzuschaffen.


    Wie dem so ist bringt das natürlich wieder einige Fragen mit sich welche Ihr erfahrenen Reflektor Fotografen mir sicherlich beantworten könnt.



    1. Braucht man eine Sekundärspiegel Heizung oder reicht eine Tauschutzkappe? Wie sicher ist man vor Taubeschlag ohne Heizung?


    2. Ich lese ja auch schon Jahre hier im Forum mit, es heisst immer ein F4 Newton sei viel schwieriger zum Kollimieren als ein F5.
    Wenn ich mir die Tutorials auf Youtube anschaue sieht das eigentlich mit einem Justierlaser ganz einfach aus, in der Theorie zumindest. (Ich hab da einen Heiden-Respekt davor)
    Was ist den nun effektiv so viel schwieriger am F4 im Vergleich zum F5 beim Kollimieren?


    3. Aktuell habe ich den Lacerta 10" F4 auf der Wunschliste, ich weiss 10" auf einer AZEQ-6 ist zu schwer gemäss der Verbreiteten Meinung.
    Ich weiss aber auch dass Tommy Nawratil mit genau diesem Setup unterwegs ist im Feld und ich denke Ihr kennt seine Aufnahmen und er sagt es geht.
    Der Tubus wiegt 12.5kg die AZEQ-6 ist mit max. 20kg angegeben, Schiene + Kamera + Korrektor + 8x50 Sucher macht denk ich max. ca. 2 kg aus sind wir bei +/- 14.5kg.
    Wie ist eure Erfahrung mit einem ähnlichen Setup?


    4. Wie geht Ihr vor wenn ihr 2 Nächte auf dasselbe Objekt haltet aber abbauen müsst, (evtl. auch im nächsten Jahr erneut auf Objekt XY) damit die Spikes wieder aufeinander liegen, ist das überhaupt möglich in der Praxis dass diese wieder 100% überein stimmen, oder kann man das mit der EBV korrigieren, wie macht Ihr das?

  • Hallo!


    Ich arbeite nur visuell und nur mit Dobsons, daher kann ich wohl nur eingeschränkt helfen, aber vielleicht bringt dich meine Meinung doch weiter.


    Zu 1, Ich komme seit Jahren ohne Spiegelheizung aus. Aber ja, der Spiegel taut auch mit der Tauschutzkappe etwa 3-4mal im Jahr zu, vor allem in feuchten Herbstnächten. Wenn dir das zu viel/oft ist, dann ist eine Heizung eine gute Investition.


    Zu 2, "Schwieriger" ist relativ. Je schneller die Optik umso genauer muss die Kollimation sein. Wenn bei f/6 die Kollimation mal um einen Millimeter daneben ist oder aufgrund mangelnder Stabilität beim Schwenken um eben jenen Millimeter verschoben wird, dann ist das nicht so schlimm.
    Passiert das selbe an einem f/4, dann ist das Bild im Eimer.
    Oder anders: am f/5 sollte die Kollimation mit Laser noch passen, an f/4 oder noch schneller reicht das oft nicht mehr, da das Loch im Laserkolli mehr Spielraum hat als es die Kollimation zulässt.
    Wenn du jedoch am Stern (egal ob realer oder künstlicher Stern) feinjustierst, dann ist ein f/3 immer noch gut kollimierbar. Voraussetzung ist immer, dass alles so steif ist, dass keine Verdrehungen oder Verbiegungen beim Schwenken auftreten, die dir die Kollimation ruinieren.


    Zu 3, kann ich nichts sagen, da ich eben nur mit Dobsons arbeite.


    Grüße, Sselhak

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo Simon,


    <ul><li> Eine Fangspiegelheizung würde ich dringend empfehlen, die Taukappe würde die EQ 6 bei Wind schnell überfordern. </li>
    <li> Die Justage ist allein mit dem Laser für die Fotografie meiner Erfahrung nach nicht ausreichend, eine Hilfe zur genauen Ausrichtung des Fangspiegels ist schon wichtig. Tommy ist da aber sehr hilfsbereit! </li>
    <li>Ich habe zwar keinen Lacerta Newton aber es ist ebenfalls ein leichter 10"-er, der mit der ganzen fotografischen Ausrüstung ca. 15,5 kg auf die Waage bringt. Der wurde von einer weißen modifizierten EQ 6 bei wenig Wind noch gut getragen. </li>
    <li>Die Kamera bleibt am Teleskop bis die Serie durch ist. Mittlerweile richte ich die Kamera bei hellem Himmel so aus, dass der Chip beim Blick in den Tubus recht genau nach der Fangspiegelspinne ausgerichtet ist. Bein Platesoving wird dann noch einmal die genaue Ausrichtung in Grad mitgeteilt. So genau muss das aber nicht sein, bisher hatte ich noch keine Probleme mit Mehfachspikes.</li>
    </ul>
    Viele Grüße und CS

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: roszl</i>
    <br />Hallo Simon,


    <ul><li> Eine Fangspiegelheizung würde ich dringend empfehlen, die Taukappe würde die EQ 6 bei Wind schnell überfordern. </li>
    <li> Die Justage ist allein mit dem Laser für die Fotografie meiner Erfahrung nach nicht ausreichend, eine Hilfe zur genauen Ausrichtung des Fangspiegels ist schon wichtig. Tommy ist da aber sehr hilfsbereit! </li>
    <li>Ich habe zwar keinen Lacerta Newton aber es ist ebenfalls ein leichter 10"-er, der mit der ganzen fotografischen Ausrüstung ca. 15,5 kg auf die Waage bringt. Der wurde von einer weißen modifizierten EQ 6 bei wenig Wind noch gut getragen. </li>
    <li>Die Kamera bleibt am Teleskop bis die Serie durch ist. Mittlerweile richte ich die Kamera bei hellem Himmel so aus, dass der Chip beim Blick in den Tubus recht genau nach der Fangspiegelspinne ausgerichtet ist. Beim Platesoving wird dann noch einmal die genaue Ausrichtung in Grad mitgeteilt. So genau muss das aber nicht sein, bisher hatte ich noch keine Probleme mit Mehfachspikes.</li>
    </ul>
    Viele Grüße und CS
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • Hallo Simon,


    so ein Fotonewton ist schon was feines, wenn man mal alle Baustellen behoben hat. Habe selbst 2 NoNs und kann sie bedingungslos empfehlen. An denen gibt es nichts mehr zu basteln - die funktionieren einfach :) Zu deinen Fragen:


    1) Nutze nur Tauschutzkappen an den Newtons und hatte selbst in sehr feuchten Nächten noch keinen Taubeschlag auf den Spiegeln. Bei meinen Linsen ist das hingegen ein absolutes Muss!


    2) sselhak hat den Punkt gut zusammengefasst. Ich selbst justiere auch meinen f/4 Newton mit Concenter und dann vor dem Einsatz wird mit verschraubtem Komakorrektor überprüft. Dazu habe ich einen 2 Zoll Laser von Drehen und Mehr. Damit geht das sehr genau. Die Qualität des Lasers ist hier absolut ausschlaggebend!


    3) Habe den 10 Zoll f/5 auf einer EQ6-R betrieben. Hatte damit keine Probleme. Stürmen sollte es natürlich nicht ;)


    4) Lass die Kamera dran :)

  • Hi,


    Zu 4.: Die Kamera kann ruhig ab.
    Damit die Spikes in Deckung kommen, ist es nur wichtig, dass das Rohr wieder in der selben Position auf die Monti geschnallt wird.
    D. h. die Fanspiegelspinne muss immer in die selbe Richtung zeigen, z. B. Nord-Süd.
    Wie die Kamera dann dran hängt, is völlig Wurscht!


    Gruß,
    Thomas

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