M27 und NGC6888 im 70cm Teleskop

  • Hallo Sternfreunde/innen,


    in der Nacht vom 19.08. auf den 20.08. war ich eigentlich für wissenschaftliche Zwecke im Rahmen meines Studiums am 70cm-RC Teleskop der Landessternwarte auf dem Königsstuhl in Heidelberg. Allerdings hatte ich zwischenzeitlich ein wenig Zeit übrig, die ich natürlich nicht ungenutzt verstreichen lassen wollte. Dabei herausgekommen sind zwei kurzbelichtete Astrophotos.
    Ich bin noch sehr unerfahren im Bereich Astrophotografie, habe 2015 ein paar Aufnahmen mit meinem eigenen Newton 10" und einer einfachen Canon DLSR gemacht, für die ich mich hier allerdings eher schämen würde [:D]
    Deswegen würde ich mich sehr über konstruktive Kritik, vor allem in der Nachbearbeitung freuen. Ich bin mir sicher, dass ich bei weitem nicht so viel aus dem Teleskop herausgeholt habe wie möglich gewesen wäre.
    Die Datenreduktion sowie das Stacking habe ich mit einem selbstgeschriebenen Skript in Python durchgeführt.
    Ich habe Darkframes, Flatframes (in den jeweiligen Filtern), Bias und Darkflatframes dafür nach dem allgemeinen Datenreduktionsschema verwendet. Die kombination der reduzierten und gestackten Einzelbilder zum RGB-Farbbild habe ich in fitswork gemacht. Die grundlegenden Beobachtungsdaten sind unter dem korrespondierenden Bild.





    Teleskop: (700/4900)mm f/7 RC Landessternwarte Heidelberg


    Kamera: SBIG STX-16803 Mono


    Belichtungszeit: 3 x 10 min in H_alpha/O_III/S_II




    Teleskop: (700/4900)mm f/7 RC Landessternwarte Heidelberg


    Kamera: SBIG STX-16803 Mono


    Belichtungszeit: 18 min in H_alpha



    Viele Grüße und CS,
    Jan

  • Hallo Jan,
    beide Aufnahmen finde ich beeindruckend. Man sieht schon, daß bei dieser Öffnung eine Menge an Licht kommt - rauscharme Bilder trotz recht kurzer Belichtungszeiten.
    Bei NGC6888 scheinen die hellsten Sterne übersättigt zu sein, d.h. da müsste man schon bei den Einzelaufnahmen aufpassen, vielleicht also kürzere Einzelbelichtungen und dafür mehr an der Zahl, um das Rauschen wieder gering zu halten.
    Gruß Lars

  • Hallo Lars,
    Danke für die Anmerkungen. Ich hab mir die Rohdaten nochmal angeschaut nachdem Du mich auf die Überbelichtung aufmerksam gemacht hast und auch dort gefunden, dass die Pixel im Zentrum der Sterne die maximale Intensität besitzen. Also das nächste mal vielleicht besser halbe Belichtungszeit und doppelte Anzahl an Frames.
    Ich war auch beeindruckt wie schnell man tolle Bilder trotz der echt miesen Bedingungen in Heidelberg bekommt, da hilft es aber ja auch Schmalbandfilter zu benutzen, bei Aufnahmen im V,R Band ist der Himmelshintergrund ein riesiges Problem :D
    Viele Grüße,
    Jan

  • Hallo Jan,


    wie schon geschrieben, sehr eindrucksvoll.


    Das Thema mit der Belichtung ist eine der Kernherausforderungen, wenn der Himmel nicht wirklich dunkel ist. Ich würde auch als Tenor weniger lange, aber mehr Frames sehen, ansonsten ist das Ergebnis schon heftig, wenn man an die Belichtungszeiten mit den amateurüblichen Öffnungen denkt, um die Intensitäten Deiner Aufnahmen zu erreichen.


    CS
    Jörg

  • Hallo Optikus,
    vielen Dank. Ich werde es das nächste Mal ausprobieren wie die Frames mit geringerer Belichtungszeit aussehen, vor allem im Bezug auf den Himmelshintergrund.
    Oh ja ich war ach beeindruckt wie schnell man schon viel Struktur erkennen kann. Wenn ich dann mal wieder Aufnahmen mit meinem 10" mache, werde ich wohl auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden müssen.


    CS Jan

  • Hallo Jan,


    vielleicht habe ich etwas falsch verstanden, aber F/7 bleibt F/7 - egal ob bei 10" oder bei 70 cm. Nur der Abbildungsmaßstab ändert sich.
    Liegt die gute Abbildungsleistung vielleicht eher an der 12,500.- Euro Kamera?


    Gruß


    Heiko

  • Hallo Heiko,


    klar die Kamera ist mit ihrer extrem hohen Quanteneffizienz und sehr geringem Rauschen ein wichtiger Faktor warum die Bilder bei so kurzer Belichtungszeit schon viele Details zeigen. Aber durch die große Öffnungsweite des Teleskops werden natürlich auch mehr Photonen des Objekts aufgenommen, wodurch es für das Signal einfacher ist sich vom statistischen Rauschen des Kamerasensors abzuheben und Strukturen die sehr dunkel sind sichtbar zu machen. Gleiches sollte auch für den Himmelshintergrund gelten.


    Viele Grüße,
    Jan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!