Mars mit 14"-Newton La Palma 2018

  • Hey Heiko,


    das könnte echt passen. Sobald man es weiss, sieht man auf den obigen Animationen wirklich zwei zarte Flecken, die sich bewegen. Die Aufnahmen von Dir Robert sind ja eh schon phänomenal, da wäre ein Transit selbstredend noch das Sahnehäubchen oben drauf. Heiko, Du alter Fuchs
    [:D]


    Beste Grüße,
    Sven

  • Hallo Heiko,
    tolle Arbeit! Da hast Du aber genau hingeschaut. Ich hab das übersehen. Erstaunlich, dass wir den nur 30 km = 0,1" großen Phobos zufällig mit erwischt haben. Durchgang durch Meridian war UT01:35. Diese sehr guten Rotfilme haben wir im fraglichen Zeitraum aufgenommen:
    2018-08-02-0107_5-R
    2018-08-02-0108_5-R
    2018-08-02-0116_7-R
    2018-08-02-0117_8-R** mit Phobos
    2018-08-02-0128_9-R** mit Phobos
    2018-08-02-0130_4-R** mit Phobos
    2018-08-02-0140_8-R** mit Phobos
    2018-08-02-0142_0-R* mit Phobosschatten
    2018-08-02-0203_6-R


    Bilder und Animationen kannst Du gerne bearbeiten, hier aus Forum oder direkt von uns bezogen. Hab Dir mail gesendet wegen Kontakt. Bin froh, wenn jemand hilft, den Datenschatz zu heben.
    Zur Aufnahmegröße:
    Mars hat in Aufnahme 237 Pixel bei 6.792,4 km Äquatordurchmesser bzw. 24,3" Größe. 1" ist damit 280 km bzw. 10 Pixel. 100 km Oberflächendetails mit gutem Kontrast konnten wir sicher detektieren (Krater). Phobos ist 0,1" bzw. 1 Pixel groß. In der Animation wären das 4 belegte Pixel wegen der 2x Vergrößerung plus Unschärfe. Mit einem Batzen von 10 Pixel wäre zu rechnen.


    Hier meine Versuche:



    3 Bilder** mit Phobos und winjupos Rahmen



    3 Bilder** mit Phobos und Pfeil



    4 Bilder* ohne störende Elemente (Schatten am besten im letzten Bild)


    Bestes Einzelbild mit Phobos:



    Mars mit Phobos 02.08.2018 UT 01:30,4: deutlichste Sichtbarkeit, wenn Planetenoberfläche maximal hell


    Schatten und Phobos bekomme ich sicher noch besser hin und Heiko sicher auch...


    LG
    Robert

  • Herzlichen Glückwunsch Robert!
    Wirklich wunderbare Aufnahnem von Dir. Wenn man sich mal überlegt, was heute alles möglich ist - das hätte man sich vor Jahren kaum vorstellen können.


    Heiko, leg los!



    ps: Bearbeitet weil: Eben wurden mir Deine letzten Bilder leider nicht angezeigt, deshalb hatte ich nur an Heiko geschrieben, mit dem Hinweis, dass er loslegen soll [:)]

  • Hallo Sven,
    ich wäre nicht einmal auf die Idee gekommen, nach Phobos auf der Oberfläche zu suchen. Das Beobachtung Durchgang möglich ist, hätte ich nicht erwartet. Aber Nachweis ist eindeutig, wäre sonst schon komischer Zufall[:)]. Vor 25 Jahren wäre das von der Erde aus noch völlig undenkbar gewesen, auch nicht mit Profigerät. Hätte man Hubble bemühen müssen.


    Nichtdestotrotz sollte Heiko nochmal mit ran, schon wegen Eindeutigkeit Nachweis. Torsten ist derzeit auf Lanzarote, also nicht greifbar.


    Wenn man sich da Kosten unserer Ausrüstung und Reise anschaut, ist Ergebnis wenigstens verblüffend:
    - Spiegel OOUk ultragrade 350f4.6 ca. 2500,-€
    - Fangspiegel beste Qualität z.B. Antares ca. 300,-€
    - Tubus Eigenbau ca . 700,00 €
    - Spiegelzelle und Fangspiegelzelle ca. 500,- €
    - OAZ Starlight mit Schrittmotor ca. 800,- €
    - 3 x Barlow 131,- €
    - Filterrad motorisiert 270,- €
    - Filtersatz Baader 200,- €
    - ASI 290MM 440,-€
    - Laptop ca. 600,- €


    Im Neukauf wären das maximal ca. 6000,- €. Im Direktbezug deutlich weniger, gebraucht wohl die Hälfte. Bei mir waren Fangspiegel, Filterrad, Barlow, OAZ, ASI 290MM gebrauchte Teile aus Forum, Spiegelzelle und Tubus habe ich selbst gebaut, Laptop brauch ich auch noch für andere Zwecke.


    Die 14-tägige Reise hat für 2 Personen inklusive all (Flug, Übergepäck, Auto, Unterkunft, Essen, Mietgeräte wie Montierung) ca. 3400,- € gekostet - das ginge auch deutlich billiger, wenn man auf etwas Luxus verzichtet [:X].


    In Summe ist das dann schon etwas weniger als die Kosten für Hubble [;)]. Ich gebe zu, Vergleich hinkt[:I].... Ihr seht, ich bin immer noch begeistert, Reise wirkt nach...


    LG
    Robert


    PS: Meine Lomo 12" biete ich immer wieder mal an, für VB 2700,- €. Da ist der OAZ und Fangspiegel mit dabei, mit dem diese Bilder entstanden[:)].

  • Moin Robert,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobertR</i>
    <br />... ich wäre nicht einmal auf die Idee gekommen, nach Phobos auf der Oberfläche zu suchen. Das Beobachtung Durchgang möglich ist, hätte ich nicht erwartet.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich habe nicht nach Phobos gesucht, er ist mir in der Animation "einfach" ins Auge gesprungen. [;)] Also zumindest so ein Fleckchen, das sich zwar in die gleiche Richtung bewegte wie der Planet sich in Deiner Animation dreht, dieses aber eben nicht statisch auf der Planetenoberfläche "festgenagelt" war. Und da ich Mondtransits schon öfter bei Jupiter beobachtet habe, kam mir in den Sinn, dass das Fleckchen ja vielleicht einer der Monde sein könnte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobertR</i>
    <br /> Aber Nachweis ist eindeutig, wäre sonst schon komischer Zufall[:)]. Vor 25 Jahren wäre das von der Erde aus noch völlig undenkbar gewesen, auch nicht mit Profigerät. Hätte man Hubble bemühen müssen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hätte auch nicht gedacht, dass das möglich ist, obwohl es hier im Forum ja eine kleine Hand voll Leute gibt, die es richtig drauf haben erstklassige Planetenaufnahmen zu erstellen. ... Einen Monddurchgang der vier galiläischen Jupitermonde zu beobachten ist schon extrem schwer. Spielt das Seeing nicht mit, dann klappt´s erst garnicht, max. der Beginn des Durchgangs. Nun sind die Jupimonde aber im Vergleich zu deren Mutterplanet recht hell ... Bei den Marsmonden ist das ´ne ganz andere Nummer, da Phobos und Deimos extrem lichtschwächer sind als der Mars. ... Wer schonmal versucht hat die Marsmonde zu beobachten, der wird wohl ebenfalls zu der Erkenntnis kommen, dass die (fotografische) Beobachtung eines Monddurchgangs mit Amateurequipment kaum möglich ist. ... Aber wie Du ja geschrieben hast - der Nachweis ist eindeutig und es hat mir viel Freude gemacht, diesen innerhalb eures tollen "Mars-mit-14Zoll-La_Palma"-Projekts zu erbringen! Das hat schon was von Entdeckerfieber ... das ich auch von einigen visuellen Beobachtungen am Teleskop gut kenne. [:I][:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobertR</i>
    <br />Nichtdestotrotz sollte Heiko nochmal mit ran, schon wegen Eindeutigkeit Nachweis. ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Lieber Robert, ich habe Deine Mails diesbezüglich auch erhalten (meine Mailadresse findest Du auch auf meiner Webseite [;)]), aber das ist euer Projekt und das sind eure Daten, die ihr sicher viel besser auswerten und ver-/bearbeiten könnt als ich das kann - schau Dir meine Planetenaufnahmen im Vergleich an ... [:D] ... Ganz im Ernst, ihr habt das viel besser drauf als ich. Ich freue mich schon darüber, dass ich in euren Daten etwas gefunden habe, das ihr bisher (aufgrund der Masse an Daten?) übersehen habt. Allein das zeigt, wie gut und hilfreich es sein kann, so ein Projekt in seinem Verlauf auch mal komplett öffentlich vorzustellen. Ich habe schon mehrfach in euren Thread geschaut und die genial aufgelösten Fotos bestaunt. Als ich dann gestern die Animationen aus Deinem Beitrag vom Dezember gesehen habe, habe ich mich nochmal mehr über diesen Thread gefreut, da ich solche Animationen richtig klasse finde - Bewegung im All sichtbar machen, das find ich genial und hab ich auch schon mit Jupiteraufnahmen gemacht. Diese Ani von mir zeigt z.B. auch ganz gut, wie schwer es schon am Jupi ist einen Monddurchgang einzufangen. ... Das so eine Animation aber nicht nur nett zum anschauen ist, sondern auch sehr hilfreich für die Entdeckung von besonderen Details sein kann wäre nun auch endgültig erwiesen. [^][;)]


    Wie gesagt, es war mir ein Fest, wenn ich euch auf den zufällig erfassten Phobos-Durchgang aufmerksam machen und diesen mithilfe von Stellarium auch save machen konnte, aber die weitere Auswertung macht ihr bitte selbst, einzig und allein, weil ihr es viel besser könnt als ich. Ihr holt da ganz sicher mehr raus als ich es könnte.


    Ich habe im Sommer versucht wenigstens einen der Marsmonde visuell mit meinem 12" Dobson zu erlegen, wofür ich mir ein Okular etwas gepimpt habe, um den grellen Mars ausblenden zu können. Leider hatte ich keinen Erfolg, obwohl ich gut vorbereitet war. Aber die atmosphärischen Bedingungen müssen eben auch mitspielen und hier in Mitteldeutschland stand der Mars auch wesentlich tiefer am Himmel als bei euch auf La Palma. Das ich nun Phobos und seinen Schatten auf euren Aufnahmen gefunden habe entschädigt ein bisschen ... [:)]


    Viele Grüße und klaren Himmel
    Heiko

  • Hallo Heiko,
    herzlichen Dank soweit, ohne Dich hätten wir Phobos glatt übersehen. Phobos hat sich in diverse Bildern oben eingeschlichen, meistens mehrfach wegen der Addition der Bilder zu einem Gesamtbild...


    Mach hier weiteren Gehversuch mit mehr Bildern:



    oder ohne Pfeil:



    Phobosdurchgang 02.08.2018 UT 01:17 bis UT 01:42


    Bezüglich Mithilfe: Ich freue mich über jeden Teilnehmer, der sich aktiv beteiligt[:)]!


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    dein Trum ist schon eine Wucht und nun auch ein "Moon Killer". Es wird bestimmt einen treuen neuen Abnehmer finden. Hätte ich nicht selbst nen 12er, ich könnte glatt schwach werden [:D]


    In diesem Sinne; auf die nächsten Monde!
    Beste Grüße,
    Sven

  • Hallo Sven,
    abzugeben ist mein bewährter Sital-12" Lomo und zwar deshalb, da sich nach 4 Jahren der 14" Orion Optics (jedenfalls in La Palma) sehr gut auch im Blaukanal bewährt hat. Abblenden kann man den 14" immer auf 12", wenn man der Meinung ist, dass das hilft[;)]. Jedenfalls gibt es nach der Echskursion keinen glaubhaften Grund mehr, den sehr guten 12" zusätzlich zum 14" zu behalten, der 12" steht nur rum...


    Nun weiter mit Mond. Auflösung im Grünkanal ist theoretisch besser als im Rotkanal. Sollte jedenfalls bei gutem seeing und guter Optik so sein!


    Hier der (kontrastschwache) Versuch eines Nachweises:





    Mars mit Phobos (oberhalb) und Phobos Schatten (unterhalb) im Grünkanal 02.08.21018 UT 01:43,8


    Hab vorsichtshalber in winjupos nachgeschaut, ob das auch paßt [;)]. Das ist nun wirklich klein und fein und kein dicker Batzen wie im Rotkanal[:)]. Hart an der Grenze und beim Bildbearbeiten schnell weggeglättet. Schatten diesmal schöner sichtbar als Mond. Das spätere Bild leider nicht genau gleich zu bearbeiten wie das erste.
    Auch im Blaukanal ist in den meisten Filmen was zu sehen, da muss ich anders stacken, um was sauberes zeigen zu können. Folgt vielleicht noch...


    LG
    Robert

  • Abend Robert,


    da habe ich wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen. Wir sind hier ja auch schließlich im 14" und nicht im 12" La Palma Thread [;)]


    Besten Gruß und gutes Nächtle,
    Sven

  • Hallo Robert,
    unglaublich. Ich hätte das bei 30 km Durchmesser nicht für möglich gehalten. Besonders wenn ich bedenke, dass selbst relativ große Monde wie Europa und Io teilweise sich visuell nur schlecht vor Jupiter abheben. Von daher hab ich es einfach ausgeschlossen, dass so etwas mit einem Amateurgerät möglich ist. Bärig!
    Servus,
    Roland

  • Es geht noch etwas besser. Hab Grünfilme in verschiedenen Varianten durch Autostakkert3 gejagt. Letztendlich haben sich Varianten mit etwas weniger Bildern (Variante oben 90% der Bilder) und etwas weniger Glättung (Laplace / Noise Robust 4) besser bewährt. Multi-Scale Stacking hilft beim Kontrast der sonstigen Oberfläche.



    Mars mit Phobos und Schatten: guter Grünfilm 02.08.2018 UT01:44:00
    Aufnahmedauer 60 sec
    Belichtungszeit 0,001116 sec
    81% von 17142 Bildern
    Giotto Basisschärfung des Rohbildes mit Mex Hat 7 ohne vorige Vergrößerung
    2x nachvergrößert, iterativer Gauss, Histogramm angepaßt in fitswork


    N16:


    Bild wie oben ohne Pfeile, anstelle iterativer Gauss selektiver Gauss


    So kommen Mond und Schatten wohl am besten zur Geltung. Die Planetenoberfläche könnte man noch im Kontrast anheben. Die Polkappe ist allerdings schon etwas ausgebrannt. Wie immer ein Kompromis. Die Auflösung im Grünkanal ist ähnlich oder besser als im besten Rotkanal.


    Hier dazu die verbesserte Animation:



    Mars 02.08.2018 UT 01:43:23.228 und 01:44:51.883


    Laut winjupos Mondpositionsimulation sollte der Abstand der Bilder zueinander wie abgebildet bei 1,8 min liegen. Der Abstand Mitte der beiden Aufnahmen liegt laut Aufnahmeprotokoll bei 01:43:23.228 und 01:44:51.883, also bei 1,4 min. Was da Austostakkert zusammensetzt, ist erstaunlich. Theoretisch sollte ein verschmierter Strich für Phobos und -schatten rauskommen und kein Punkt bzw. runder Fleck, da sich beide Gebilde schnell fortbewegen. In den Rotfilmen sehe ich teilweise längliches und teilweise runde Gebilde.


    Im Blaukanal läßt sich Schatten ebenfalls als Punkt nachweisen, der Mond selbst gar nicht, da Planetenoberfläche zu dunkel. Version ist damit nicht sonderlich attraktiv. Blau sieht man kaum Oberflächdetails.


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreunde,
    manche Fragen kann ich nun selbst beantworten. Der Mond und sein Schatten bewegen sich 3,2x schneller als die Planetenoberfäche. Albedo des Mondes ist halb so hoch wie bei Mars. Mond ist damit erheblich dunkler als Marsoberfläche.


    Im Blaukanal findet Autostakkert3 außer den Mondschatten keine sonstigen Details - der Mondschatten wird damit perfekt zentriert. Im Rotkanal findet Autostakkert eine Menge Details auf der Planetenoberfläche und stackt dann wohl einen Kompromis zwischen Mond und Oberfläche. Das einzige, was da hilft, ist, den Aufnahmezeitraum zu verkürzen. Hier Versuche, nur die ersten und die letzten jeweils 6000 Bilder zweier guter Rotfilme zu stacken und als Animation darzustellen. 6000 Einzelbilder brauche ich für ein halbwegs gefälliges Summenbild.



    Mars mit Phobos (rechts unterhalb Bildmitte) 02.07.2018
    Animation Rotkanal UT 01:17:40 und UT 01:18:10



    Mars mit Phobos (unterhalb der Bildmitte) und Schatten 02.07.2018
    Animation Rotkanal UT 01:30:10 und UT 01:30:40


    Der zweite Versuch gefällt mir persönlich besser, da mit Schatten. Aufsuchkarten findet man weiter oben im Beitrag, falls einen der Mond nicht sofort anspringt[8D]. Der Schatten steht im Rotkanal in Gebiet mit vielen kontrastreichen Details und ist damit für Autostakkert3 eine Herausforderung. Auffällig ist, dass in beiden Filmen einige Planetendetails geringfügig wackeln und blinken. Im Grenzbereicht hat das Seeing auch auf La Palma seine Grenzen. Im direkten Umfeld von Mond und Schatten liegt das Problem dabei an Autostakkert, das hier einen Kompromis der Positionen abbildet.


    Diese Schärfungsversuche deuten an, dass sich der Phobosdurchgang über ganze Stunde nachweisen und sich das eine oder andere Planetendetail durch aufwendigeres Stacken noch holen läßt. Dass es sich bei den Pünktchen um Phobos handelt, steht für mich nun jedenfalls außer Frage.


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    nochmals herzlichen Glückwunsch zur Aufnahme. Finde das immer noch ziemlich cool, dass das heutzutage mit Amateurequipment funktioniert, solch schwache Objekte, wie Phobos aufzulösen.


    Danke Dir für's dranbleiben.
    Beste Grüße,
    Sven

  • Hallo Planetenfreunde,
    nachdem hier im Forum ein sehr schöner Phobosüberflug von Raumsonde aus gezeigt wurde und wir nun etliche Bilder unser La Palma Tour noch etwas verbessern konnten (inkl. Phobosdurchgang), stelle ich hier finale Bearbeitung ein:



    Mars 29.07.2018 UT 00:36



    Mars 30.07.2018 UT 02:07



    Mars 31.07.2018 UT 00:40



    Mars 02.08.2018 UT 01:20



    Mars mit Phobos Farbanimation mit 40 Sekundenabstand 02.08.2018 UT 01:31


    GIF-Format läßt leider die Polkappe ausbrennen, es folgt eventuell Verbesserung. In der Erklärung sieht man die Qualität der Aufnahme.



    Mars mit Phobos 02.08.2018 UT 01:30 Erklärung zur Animation


    Wie schon im Saturnbeitrag gezeigt, hatten wir 4 sehr brauchbare Tage mit Höhepunkt für Mars in der Nacht vom 01./02.08.2018, als das durchschnittliche Zenithseeing für 2 Stunden im Bereich 0,25...0,4" lag. Visuell hatten wir die Nacht vom 28./29.07.2018 als die beste eingeschätzt. Auch hier lag das seeing anfangs unter 0,3". In der Filmbearbeitung ließ sich aus allen 4 Tagen gutes Ergebnis erzielen. Der 14" konnte wenigstens im Rotkanal an allen 4 Tagen ausgereizt werden. Für Bildausarbeitung haben wir über ein 1/2 Jahr gebraucht! Wenigstens ich war überrascht, was sich noch alles an Info heben ließ. Der Phobosdurchgang wäre uns vermutlich gar nicht aufgefallen ohne die Präsentation der Animationen im Forum. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!



    Für mich habe ich den Entschluss gefällt, eine ähnliche Aktion im August/September 2020 zu wiederholen. Torsten hat mal grob zugesagt. Wenn es ein paar Leute mehr werden, hätte ich auch kein Problem damit. Man könnte dann schichtweise arbeiten und nebenbei auch etwas (mehr) Urlaub machen [8D]. Es stehen Jupiter, Saturn günstiger und Mars erheblich günstiger über dem Horizont als 2018. Mars ist zu diesem Zeitpunkt kleiner (18...20") und wird sowieso nicht so groß wie 2018. Eventuell könnte man das mit einem größeren Teleskop abfedern...


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreunde,
    nun ist unser La Palma Besuch nun schon fast ein Jahr her. Trotzdem haben wir noch nicht alles Bildmaterial gezeigt oder bearbeitet. Nachdem die niedrigen Planetenstände zuhause keine hochauflösenden Aufnahmen erlauben, bastle ich zeitweilig am vorhandenen Material weiter. Aus Stackung, verschiedenen Additionsvarianten und insbesondere Histogramm Spielereien lassen sich verschiedene Varianten erzeugen.


    Habe die Bilder zwischenzeitlich auf verschiedenen Veranstaltungen im kleinen Kreis gezeigt. Unisono gibt es zwei immer gleiche Kritikpunkte:
    - Präsentation ist zu kontrastarm
    - Darstellung ist für das Auflösungsvermögen eines 14" zu groß gewählt


    Die Kontrastarmut entsteht meiner Meinung nach daraus, dass wir hier RGB und keine IR-RGB verarbeitet haben und zudem eher die zarte Klinge schwingen bei der Schärfung. Die Bilder der meisten Kollegen sind stark IR-lastig. Im IR war der Staubsturm 2018 besser zu durchdringen. Größe ist Geschmacksache. Durch Bearbeitung in 2x Resample beim Stacken war ich der Meinung, Details etwas deutlicher herausarbeiten zu können. Ein Verkleinerung zur Präsentation schien mir nicht sinnvoll. Beim Bearbeiten bevorzuge ich gr0ßen Maßstab, da man Artefacte besser erkennt.


    Trotzdem kann man durch Tuning des Histogramms den Kontrast verstärken. Auch eine Verkleinerung ist dabei hilfreich. Hier Entwurf von Jan Fremery, der sich an unserem Material versucht hat:



    Mars 02.08.2018 UT 01:34 R-RGB aus über den besten Einzelbildern von 3 R-Filmen, Bearbeitung Jan Fremery


    Eine ganz andere Art der Darstellung, aber inspirierend, das selbst zu probieren.


    Hier Stauchversuche meinerseits der verschiedenen Kanäle IR, R, G, B:



    Mars 02.08.2018
    oben Reihe mit gestauchtem Histogramm, unten auf 80% normalisierte "natürliche" Variante ("natürliche" = ohne Histogrammstauchung)


    Erstaunlich, was in dem Material steckt, wenn man genauer hinschaut. Für Zonen und kleine Gebiete läßt sich so Kleindetail perfekt herausarbeiten. Selbst ungeschärfte Stacks zeigen schon gut Detail.


    Hier der Versuch an einem unserer besten Bilder, ein Gesamtbild zu stauchen:



    Mars 02.08.2018 UT 01:34 R-RGB aus über den besten Einzelbildern von 3 R-Filmen, Schärfung giotto, Addition winjupos, Nachschärfung Fitswork iterativer Gauss, Histogramm "Standard",
    - Ausarbeitung in meinen Augen detailreich und halbwegs natürlich, mit Details in Polkappe und dunklen Zonen-



    Mars 02.08.2018 UT 01:34 R-RGB
    Stauchung Histogramm, sonst wie oben
    Betonung der Planetenoberfläche auf Kosten der Polkappe



    Mars 02.08.2018 UT 01:34 R-RGB
    deutliche Stauchung Histogramm, sonst wie oben
    in meinen Augen schon etwas heftig und in Summe überarbeitet


    Mit dieser Methodik lassen sich auch Bilder aus Zeitraum mit schlechterem Seeing durchaus im Detailreichtum auf der Planetenoberfläche optimieren. Ob das dann schön aussieht, ist andere Frage. Es zeigt in jedem Fall mehr Detail.



    Mars 02.08.2018 UT 00:15 R-RGB (75 min früher als oben)
    Schärfung giotto, Addition winjupos, Nachschärfung Fitswork iterativer Gauss, Histogramm "gestaucht"


    In dieser Art behandelt, läßt sich dann doch noch mehr der Planetenoberfläche zeigen als ursprünglich vermutet.


    Auf Feedback bin ich gespannt[8)]


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    die Darstellung von Jan Fremerey erinnert mich stark an Bilder vom Mars vom Hubble Space Teleskop, dort ist das Rot sogar noch röter. Ich bin der Meinung, dass kontrastarme Details - die bei Mars im Staubsturm gegeben sind, bei einem großen Bild über die Fläche wirken und es weniger Kontrastanhebung bedarf als bei einem kleinen Bild. Kleine Bilder wirken schärfer, da im optimalen Fall keine leere Vergößerung gegeben ist. Letztendlich sollte ein Bild alle darin enthaltenen Informationen zeigen und Artefakte vermeiden. Welche Präsentationsform gewählt wird, ist auch Geschmacksache. Eine(r) malt lieber in Pastellfarben, andere kräftig in Öl.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Robert,


    das Thema Präsentationsgröße finde ich spannend, denn da weiß ich selbst auch nicht immer, welche Größe nun angemessen ist.


    Gibt es da evtl. irgendwelche Richtwerte oder anhand welcher Kriterien kann man das festlegen?


    BTW: Ich bleibe aber trotzdem ein Freund Eurer zarten Darstellung.


    Grüße
    Volker

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AstroRider</i>
    das Thema Präsentationsgröße ... Gibt es da evtl. irgendwelche Richtwerte oder anhand welcher Kriterien kann man das festlegen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Volker,


    die Präsentationsgröße am Bildschirm sollte mindestens so sein, dass echte Bilddetails nicht durch das Bildschirmraster entstellt werden.


    Auf der anderen Seite sollte aber die Präsentationsgröße m.E. auch nicht zu sehr in den Bereich der "leeren" Vergrößerungen gehen, bei denen keine feineren Bilddetails erkennbar werden, und von wo an die feinsten Details zunehmend verschwommen und kontrastarm erscheinen. Dann ist nämlich manchmal schwer zu erkennen, ob beispielsweise ein längliches Objekt als Linie oder als "Wolke" zu interpretieren ist.


    Übergroße Darstellungen vermitteln gelegentlich den Eindruck, als sei die Abbildung von Mustern mit einer einheitlichen Punkt- und Linienstärke beherrscht, die sich ja tatsächlich aus dem begrenzten Auflösungsvermögen des Teleskops ergibt. Aufgrund des letztgenannten Kriteriums gehe ich bei der Präsentation meiner Planetenbilder nur selten in den Bereich von visuellen Vergrößerungen, die dem Dreifachen des Durchmessers der Aufnahmeoptik in mm entsprechen.


    Gruß, Jan

  • Hallo Planetenfreunde,
    inzwischen ist unser La Palma Besuch genau ein Jahr her. Seitdem war mir keine vernünftige hochauflösende Planetenbeobachtung möglich. Wahrscheinlich setze ich nach dem La Palma Besuch meine Maßstäbe zu hoch[|)].


    Die Frage nach optimaler Präsentationsgröße war ja noch offen. Hier meine subjektive Meinung:


    Im Heft 70 des VdS-Journals für Astronomie mit Hauptthema Mars und im Heft 1 Astronomie "Das Magazin" wurden unsere Bilder abgedruckt. Gedruckt gefällt mir 80 mm Durchmesser für unsere Marse am besten, 100 mm ist schon fast zu groß und wirkt unscharf (trotz Nachschärfung). Für ein 14"-Teleskop scheint 80 mm ein Optimum, 100 mm Maximum zu sein bei 24" Planetengröße. Das paßt dann auch ganz gut zu den im VdS Journal gezeigten 100 mm /130 mm Durchmesser der höher aufgelösten Bilder mit dem 20" Kellner Lomo des IAS aus Namibia. Größer macht wohl keinen Sinn.


    Auf dem Bildschirm halte ich nach vielen Diskussionen 480 Pixel bei 24" Planetendurchmesser für das maximal sinnvolle für 14" Teleskopgröße. Mehr ist dann definitiv matschig. Torsten hätte sich für 360 Pixel entschieden. Jahn Fremery würde Mars noch kleiner abbilden, was dann noch "schärfer" aussieht. Eindruck hängt natürlich am Bildschirm, von Handy bis hochqualitativem Bearbeitungsbildschirm...


    Aufgenommen hatten wir mit 240 Pixel entsprechend ca. 6000 mm Brennweite für die ASI290MM mit 2,9µm Pixeln. Unter der Theorie, dass jede Operation (u.a. Vergrößerung) am Bild Nebeneffekte bringt, würde sich daraus eine Brennweite von 6000...12000mm für 14" empfehlen, wenn man Nachvergrößerung Bild vermeiden will. Mars ist ausreichend hell, so dass für Mars (zu) kurze Brennweite nicht notwendig ist (Belichtungszeit bei uns im Rotkanal &lt; 1/1000sec). Eine Bildnachvergrößerung über 2x hat sich bei mir noch nie bewährt. Üblicherweise verwende ich 1,5x Drizzle zur Nachvergrößerung guter Aufnahmen.


    Habe auch Filme vom 20" Kellner Lomo des IAS aus Namibia bearbeitet mit 11000mm und 16.000mm Brennweite - da fand ich die Aufnahmen mit 11.000mm besser, was wohl auch an meiner Bildentwicklungsmethodik liegt. 16.000mm erforderte am Teleskop zudem ungünstig lange Belichtungszeiten um 1/100 sec. Die Bearbeitung und Ergebnisse mit 440 Pixel Planetendurchmesser (11000 mm) waren jedenfalls eindrucksvoll!


    Ich rate damit zu 10...20 Pixel/1" auf Bildschirm bzw. 2...4 mm auf Papier/1" bei optimalem seeing. Kompromis liegt wohl in der Mitte. Gilt für Rotkanal und 14". Größe kann man dann beliebig rauf und runterskalieren je nach Teleskopgröße und Farbkanal z.B. für 8" 6..12 Pixel/1".


    Was sagt Ihr? Gerne auch mit eigenen Bildern und Erfahrungen!


    LG
    Robert


    PS: Noch etwas Hintergrundinfo:


    PS1: Die Beugungsscheibchen haben bei unseren Aufnahmen (14", 6000 mm Brennweite, ASI290MM, RGB) zwischen 6...9 Pixel Durchmesser (Beispiel Phobos mit real 0,1" oder Encke mit real 0,08" bei Saturn). Phobos wird damit im Rotkanal als 9 Pixel große Scheibe mit maximaler Schwärze im Zentrum abgebildet. Durch Schärfung und Histogramm-Manipulation kann man Phobos auf 25...33% Größe drücken, d.h. er wird als 2..3 Pixel große schwarze Scheibe auf 240 Pixel großem Planeten abgebildet (ohne Vergrößerung). Er ist damit mindestens doppelt so groß abgebildet als er real ist. Eine solche Bearbeitung geht nur lokal, aber nicht über ganzes Bild und schneidet sich mit Kontrast von größeren schwächeren Gebilden. Ähnlichen Effekt sieht man auch schön an Encke. Man hat immer die Wahl, zwischen filigran eher kontrastarm oder kontraststark grob abzubilden. Unter eine bestimmte Abbildungsgröße kommt man beugungsbedingt sowieso nicht. Für bessere Abbildung hilft nur größere perfekte Optik (gibt es inzwischen verbreitet zu kaufen) und das entsprechende dazu passende Seeing (ist weltweit rar bzw. nördlich der Alpen kaum anzutreffen).


    PS2: Auch auf den Bildern mit 20" Kellner Lomo des IAS/Namibia ist Phobos und Schattendurchgang vor der Planetenscheibe zu beobachten mit der der 20" Optik entsprechenden deutlich besserern Abbildungsleistung. Durchgang ist also kein Alleinstellungsmerkmal unsererseits und wurde von den dortigen Teams genauso übersehen wie von uns. Definitiv war die Auflösung in Namibia mit dem 20" Kellner Lomo des IAS wenigstens im IR deutlich besser als bei uns vom Roque de los Muchachos mit 14" aus. Wäre interessant, vom Roque de los Muchachos mit 20" zu arbeiten. Vom Seeing her war meiner Meinung nach noch Luft nach oben. Der Standort dort ist kein schlecht gewählter. Leider haben die Seeingmonitore dort nur 14" Durchmesser, so dass es keine reale Info zum bestmöglichen Seeing gibt.

  • Hallo Planetenfreunde,
    leider hab ich in 2019 noch nichts vernünftiges aufnehmen können. Deshalb hier noch ein Nachschlag mit auf maximalen Kontrast getrimmten Mars jeweils aus Namibia und La Palma von der Opposition 2018:



    oben bzw. links Mars 27.07.2018 UT22:46 IRRGB Aufnahme Robert Schulz/Namibia/Hakos/IAS 20" Kellner/Lomo Cassegrain mit 11,3m Brennweite, unten bzw. rechts 02.08.2018 UT01:34 RRGB LaPalma 14", beides mit ASI 290MM.


    Bearbeitung beider Bilder mit selber Methodik, unsere Aufnahme allerdings mit 2x drizzle, um auf dieselbe Bildgröße zu kommen. Bildmaterial 2018 aus Namibia punktet vor allem im IR. Robert Schulz hat einen Baader RG610 Passfilter (HWB 610nm) mit gutem Erfolg eingesetzt. Die Auflösung ist damit besser als mit längeren Passfiltern. Werde mir diesen Filter wohl auch besorgen. Vom IAS 20" Kellner/Lomo Cassegrain kamen 2018 wohl die besten Mars-Bilder aus Namibia. In der Oberflächen-Detailauflösung liegen die Bilder höher als unsere. Unsere Blaukanäle sind dafür besser. Das seeing war in Namibia deutlich anders als auf La Palma.


    LG
    Robert Reitsam

  • Hallo Robert,


    für meine Geschmack sind beide Bearbeitungen recht weit weg von der damaligen Realität. War ebenfalls zum ähnlichen Zeitpunkt in Namibia und habe auch mit C14 und Keller gefilmt. Nur unser Seeing war einfach zu schlecht. Robert aber auch Sebastian hatten da eine Woche zuvor deutlich mehr Glück. Strukturen waren unter der Staubdecke nur wenige zu sehen. Ich empfinde das Paar hier als to much overprocessed, da kommen frühere Bildergebnisse aus deinem Megathread hier deutlich besser an den visuellen Eindruck heran.


    LG Thomas Winterer

  • Thomas,
    da hast Du vollkommen recht, das ist nun schon heftig bearbeitet! Der visuelle Eindruck war ein ganz anderer und bzgl. Oberflächendetails erheblich blasser. Es ist immerhin erstaunlich, was sich aus dem Material herausholen läßt, insbesondere aus R und IR-Bandfiltermaterial. Wunsch nach heftiger Bearbeitung ist leider Meanstream. Robert war erst zufrieden, als es so aussah wie hier präsentiert - natürlich geht das mit dem La Palma Material auch. Darum hier der ähnlich stark bearbeitete Vergleich- als Extrembearbeitung ein Jahr später. Sonst teile ich Deine Meinung 1:1!


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,
    das obere Bild zeigt an manchen Stellen noch ein bisserl mehr Details. Vom ästhetischen Anblick gefällt mir das zweite Bild besser, da es natürlicher wirkt. Beim 20" Bild wirkt der Kontrast zu stark und links gibt es eine Art Ringmuster? am linken Marsrand.
    Unabhängig davon beeindruckende Bilder.
    Aber angeregt durch den Einwand mit dem visuellen Eindruck, könntest Du da eine Version einstellen, eventuell auch kleiner, die vom Kontrast und von den Farben dem visuellen Anblick bei bestem Seeing am ehesten entspricht?


    Servus,
    Roland

  • N20: Kommentare ergänzt.


    Hallo Roland,
    die relativ kontrastreichen Ausarbeitungen sind auf Wunsch der Astronomie Hefte Redakteure entstanden. In den Heften sind dann noch kontrastreichere Ausarbeitungen andere Autoren zu bewundern. Immerhin toll, dass das technisch so gut geht - hab ich auch eine Zeit lang gebraucht, bis ich die Art von Ausarbeitung im Griff hatte. Ich sag auch ganz ehrlich, dass ich selbst die gezeigte Bildgröße an der ober(st)en Grenze empfinde und ich über manche Bildfehler nicht ganz glücklich bin.


    Das von Dir beschriebene Ringmuster steckt vor allem in den IR-Aufnahmen von Robert und könnte an der Gammarinstellung "100" liegen, die Robert verwendet hat (siehe auch seine Ausarbeitungen auf Alpo Marsseite (http://alpo-j.asahikawa-med.ac.jp/kk18/m180727z.htm)). Scheint eine Variante der Randartefacte zu sein. Besser bringe ich das halt auch nicht hin....


    Den visuellen Eindruck als Bild hier wiederzugeben, ist gar nicht so einfach. Der Kontrastumfang mit Auge ist viel größer. Zudem ist der visuelle Eindruck nun auch schon ein Jahr her. Der Kontrast der Oberflächendetails war jedenfalls Ende Juli/Anfang August 2018 auch bei dem sehr guten Seeing auf La Palma eher geringer als sonst üblich bzw. Anfang des Jahres 2018 von Deutschland aus zu bewundern, was insbesondere in den letzten Ausarbeitungen nicht mehr so rüberkommt.


    Man muss aber auch klar sagen: in manchen Gebieten war der Kontrast nicht soo schlecht und durch die Einlagerung von hellem Staub erheblich besser als gewohnt, d.h. es waren einige Marsdetails zu bewundern, die sich sonst so nicht zeigen. Visuell ist uns das damals aber nicht wirklich aufgefallen. Wir waren wohl zu viel mit Aufbauen und Aufnehmen beschäftigt. Wir haben der visuellen Planetenbeobachtung leider nicht viel Zeit gewidmet, um möglichst viel gutes Filmmaterial zu gewinnen.


    LG
    Robert


    PS: auf der alpo Marsseite gibt es auch schöne visuelle Berichte; der geübte und geduldige Beobachter sieht auf Mars visuell mehr, als man bei ersten eigenen Eindruck glauben möchte; der erste Eindruck ist jedenfalls immer gleißend hell - wir hätten einen Dämpfungs- bzw. Graufilter gebraucht, auch mit 600x!

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