Sturm auf dem Mars 2018 - Fotos? Visuell?

  • Angenehmes Bild ;)


    Hier eine kleine Zeichnung, die ich diese Nacht (um 0h30) mit einem Telementor (140x, ortho 6mm, rote Filter) gemacht habe.


  • Servus Guntram,
    Du darfst nicht vergessen, dass der Micha mit einem Zeiss Refraktor gefilmt hat. Das ist eine andere Welt [;)]
    Wobei manchmal glaub ich es echt. Ein tschechischer Kollege hat mit seinem 60 mm Takahashi Refraktor gezeichnet:
    https://www.fzu.cz/~kupco/astr…/Mars_20180725_2210UT.jpg
    https://www.fzu.cz/~kupco/astr…07_25__19_00-22_30UT.html
    Ich brauch dazu einen 6" f/8 Newton um dann mit Müh und Not ähnliches zu sehen und auf ein Video zu bannen wo der Alexander mit seinem 60 mm Refraktor gleich viel Details erkennt.
    Dein Mars ist übrigens bärig geworden. Da brauchst Dich echt nicht verstecken. Klass!


    Habe d'Ehre,
    Roland

  • Hallo Micha,
    Glückwunsch zu diesem schönen Mars. Klein, aber unerwartet kontrastreich und das mit 50 mm. Sehr schön :)


    Hallo Wilhelm,
    Deine Zeichnung zeigt ja auch sehr viele Details und ähnlich wie beim Micha mit einer kleiner Zeissoptik. Ich kann nur vermuten, dass einerseits der Sturm nachlässt und Ihr zusätzlich sehr gutes Seeing hattet.


    Hallo Peter,
    auch Dein Bild mit dem 90ger ist wieder gut geworden.


    Bei mir wird es zunehmend schwerer. Den Balkon meiner Eltern musste ich heute räumen und dann muss ich schauen, wo ich den nächsten Versuch wage.


    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Wilhelm,
    Deine Zeichnung zeigt ja auch sehr viele Details und ähnlich wie beim Micha mit einer kleiner Zeissoptik. Ich kann nur vermuten, dass einerseits der Sturm nachlässt und Ihr zusätzlich sehr gutes Seeing hattet. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ganz im Gegenteil: die Seeingbedingungen waren schlecht, der Mars funkelte mit blossem Auge am Anfang der Beobachtung! Danach hat sich die Lage verbessert, aber es war auch sehr windig...

  • Moin, gestern Morgen gegen 01:40 MESZ hab ich mich mal an Mars versucht. Da ich hier bei 53,5 Grad Nord beobachte, ist er nur knapp über den Baumwipfeln zu sehen. Das Seeing war für die geringe Höhe nach einigem Schönreden nicht sooo schlecht, aber man konnte nur mit viel Mühe visuell etwas erkennen. So geringe Kontraste kannte ich bislang nicht. Auch die Aufnahme erforderte erheblich Nachbearbeitung um überhaupt etwas zu erkennen. Das folgende Bild sind 30 % von 3000 Aufnahmen (Apo-Refraktor mit 100 mm Öffnung, Bearbeitung mit Autostakkert, Fitswork, Registax und Lightroom):



    Der Zentralmeridian lag etwa bei 2 Grad und die Südpolregion und das Hellasbecken sind schon zu erahnen, ebenso ein paar dunkle aber diffuse Strukturen. Ist diese Kontrastarmut wohl nur den ungünstigen Bedingungen an meinem Platz hier auf der Erde zuzuschreiben oder spielt der Staub auf dem Mars doch noch eine Rolle? Was meint ihr?


    Grüße
    Karl

  • Hey Karl,


    Vergleich mal mit meinem Bild. Was du da zentral auf dem Marsscheibchen bei dir hast ist bei mir durch die Rotation des Mars noch weiter links und bei mir sieht das auch nicht klarer aus. Würde also schon sagen, dass da momentan einfach nicht mehr geht. Hat sich jetzt aber schon gebessert. Die letzten Wochen war es noch kontrastärmer.


    Roland,
    Balkon glüht wohl noch nach? Das Problem hab ich auch. Lässt sich bei mir aber leider nicht ändern.



    Gruß,
    Peter

  • Guten Abend,
    eigentlich hatte ich mir in Sachen Mars dieses Jahr keine Hoffnungen gemacht. Auf 54° Nord kulminiert er in 10° Höhe, was will man da erwarten.
    In der letzten Nacht war das Seeing jedoch gar nicht übel. Nachdem visuell ein paar Schattierungen herauskamen, habe ich halt doch die Kamera angeschlossen und ein paar Serien aufgenommen.
    Die beiden besten sind hier zu einem Gif vereint, ich finde das hilft immer sehr die Einzelheiten zu erkennen. Die IR-Videos sind je 150 lang mit 5 bzw. 6 Millisekunden Belichtung, davon 12% bzw. 18% verwendet. Im Rotkanal wiederholen sich die Strukuren wie immer etwas schwächer.
    Die Syrte ist leider schon am westlichen Rand, dafür liegt Sinus Sabaeus ganz günstig mittig.
    Wenn man das Bild von Guntram um 180° dreht, sieht man Sinus Sabaeus in ähnlicher Lage, eben ein Stück weiter gedreht, und die Syrte ist noch näher am Rand.




    Der Sturm wirkt sich wohl immer noch aus, jedenfalls ist mir Mars auch viel kontrastreicher in Erinnerung.
    Fast gleichzeitig zu dem 2. Bild im Gif hat jemand in Italien ein tolles Bild gemacht:
    https://www.astrobin.com/359569/?nc=all


    Gruss Lars

  • Hallo miteinander,


    Christophe Pellier hat einen schönen Vergleich zur ähnlichen, aber weitgehend staubfreien Opposition von 2003 gepostet:


    http://alpo-j.asahikawa-med.ac.jp/kk18/m180802a1.png


    Man erkennt, wie wirksam der Staub in der Marsatmosphäre immer noch ist.
    Durch den Einsatz von IR-Filtern, besonders ab 685nm und länger, kann der Staubschleier durchdrungen werden, wie etliche Aufnahmen auch hier im Forum gezeigt haben.
    Auffällig ist auch die geringe Wolkenaktivität.


    Viele Grüße,


    Guntram

  • Hallo,


    ich denke zwar, dass der Sturm langsam nachlässt, aber es scheint noch sehr viel Staub in der Mars Atmosphäre zu sein.


    Jedenfalls war das Seeing bei diesem Bild außergewöhnlich ruhig und trotzdem wenig Kontraste.



    Grüße
    Volker

  • Hallo,


    Heute morgen um 1:00 hatte ich den Mars auch mal wieder im 4" visuell. Durch das mittlere Seeing hindurch konnte ich sicher schwache Kontraste ausmachen, aber die Ränder, die Form sind schwer zu fassen. Am ehesten entsprache es dem Bild von Volker, wenn man es sich viel kleiner (Erbse) und mit Flirren vorstellt.


    Danke für Euere Fotos!


    Und zu den Japanern, ja die guten Bilder sind dort entweder in IR oder RGB+IR. Sie entsprechen daher nicht dem visuellen Eindruck. Mir scheint auch mit Syrtis Mayor haben wir jetzt eine seite gegen Mitternacht zu sehen, die schon durchsichtiger ist.


    Wolken - dass stimmt, keine weißen Bereiche zu sehen. Die vom Nordpol war auch nicht mehr da (bzw. nicht auszumachen).


    CS,
    Walter

  • Hey,


    letzte Nacht war der Himmel hier in meinem Städtchen sehr transparent. Sogar die Milchstraße war klar und deutlich zu erkennen.
    Also hab ich mir um 23:57 Uhr nochmal den Kriegsbringer vorgenommen.



    Teleskop: 90mm/910mm + 2,5fach barlow
    Kamera: ZWO ASI 120MC, 300 von 3000 Frames mit 1,5fach Drizzle gestackt


    Leider hielt das Seeing nicht, was die Transparenz versprach. War wieder recht mäßig.
    Die Große Syrte und das Hellasbecken sind aber gut zu erkennen.


    Gruß,
    Peter

  • Hey,
    seit meiner ersten Aufnahme ist fast ein Monat vergangen, d.h. Mars zeigt mir jetzt wieder beinahe dieselbe Seite wie vor einem Monat. Da kann man nun auch gut vergleichen.


    15.07. 2:02 Uhr mit Sandsturm:


    11.08. 23:46 Uhr mit ohne Sandsturm:


    Aufnahmedaten wie im vorigen Post.
    Wo Hesperia Planum und Terra Cimmeria damals nur ansatzweise und mit allen Hühneraugen zudrücken erkennbar waren, sind beide Regionen jetzt wieder viel deutlicher zu sehen.


    Gruß,
    Peter

  • Hallo Freunde des staubigen Mars,
    obwohl es eher wenig zu sehen gibt, wird darüber viel berichtet. Ich bin selber gespannt, ob der Sturm soweit nachlässt, dass man auch bei kleiner werdendem Durchmesser noch einiges zu sehen bekommt.

  • Hallo, auch von mir wieder mal.


    Gestern war ein sehr tolles Seeing bei einem tollen, super klaren Abendhimmel. Sehr schön die 4 Hauptplaneten die wir mit dem Teleskop beobachten: Venus, Jupiter, Saturn, Mars. Wunderbar symmetrisch gegen 22:30. Der Jupiter im Südosten war mittelprächtig, aber der Saturn Süd-süd-ost war selten knackig gezeichnet im 4" Refraktor. Da werfe man auf keinen Fall die Flinte ins Korn bei der Planetenbeobachtung der nächsten Jahre. Ich habe ja klare Horizont sich von Ost-Süd-bis-West und kann nur Leuten mit eingeschränkter Sicht empfehlen, die Tage mal um diese Uhrzeit (ca. 23:00) bei CS auf's offene Feld, oder hohe Dach/Terrasse bei dem(r) Nachbar(in) zu gehen um diese Komposition zu bewundern.


    Na zum Mars jedenfalls, derweil kommen doch die Strukturen mit noch mäßigem Kontrast rüber. Bei noch schön großem Mars, bei 200x machte es richtig Spaß die große Kugel zu betrachten. Für Details war es natürlich besser auf 140x zurück zu gehen (0,7mm AP). Es geht mir mit dem Mars jetzt so wie mit dem Jupiter: kontrastschwache Strukturen, die einem etwas Mühe machen, aber es lassen sich Formen rausarbeiten. Ein gelb-orange Filter (hab nur den und einen blauen) half ein wenig.


    CS,
    Walter

  • Hallo liebe Marsianer,


    Das ist jetzt schon ein paar Tage her das ich zuletzt den Mars abgelichtet habe,

    So sah das jedenfalls am 12.08. gegen morgens ein uhr aus, der Standort war Dresden und als Instrument wurde ein Skywatcher ED 120/900 mit 2 fach Barlow Linse eingesetzt. Daran war eine Alccd5 2 mit 2500Frames eingesetzt dem Flirren ein paar Details zu entreißen.
    Ein leichter Regenbogen zeigte sich ständig auf Grund der doch niedrigen Höhe.
    Die Verarbeitung erfolgte mit Autostackert 3 und Adobe cs2.
    Na jedenfalls konnte man diesmal überhaupt etwas einigermaßen auf der Oberfläche erkennen, und die Marsopposition war damit nicht völlig für den Schrubber.
    Aber wir bleiben dran!
    Aus La Palma gab es ja eine wirklich gute Aufnahmen-Serie wie man hier im Forum tröstend lesen kann.
    Also dann allseits klaren Himmel und wie Kate Bush schon so schön sang -- Don't give up.


    Ralph

  • Hi Ralph,


    na das ist doch auch was. Warum aber so braun? Ist der Grün Kanal etwas überbewertet?


    Hier noch ein Update von der Mars Oberfläche: Der Rover "Opportunity" sitzt immer noch schweigend unter der leise rieselnden Staubglocke. Oder hat zu viel Staub auf den Solarzellen? Jedenfalls schweigt er.


    https://www.inverse.com/articl…pportunity-storm-shutdown


    CS und TS (Top Seeing),
    Walter

  • Hallo Walter,
    ich hatte etliche Bilder gemacht wo es mir schien das in dem roten Matsch doch einiges etwas untergegangen ist. Und da habe ich mal ein wenig versucht in den einzelnen Kanälen nach noch etwas mehr Kontrast zu suchen. Und dabei ist dann dieser Farbton entstanden. Ursprünglich hatte ich sogar vor das ganze in Schwarz-Weiß zu machen, aber das sah dann doch irgendwie blöd aus.
    Also natürlich war der Mars auch bei mir leicht rötlich aber so kamen halt doch die Kontraste etwas besser raus- bitte verzeih mir[:I]
    Grüße aus dem Elbtal
    Ralph

  • Hallo Ralph,


    alles klar - war nur Interesse. Es stand mir fern, Dich oder auch jemand anders zu piesacken (falls es so rüber kam). Das steht mir auch gar nicht zu, weil ich so gar keine Ahnung von Astrophotografie (hab ich das überhaupt richtig geschrieben? ;-)) habe!


    CS,
    Walter

  • Hallo Ralph,
    persönlich finde ich es schöner, wenn die Kontraste und Farben möglichst natürlich herüberkommen. Bei meiner Aufnahme mit dem Newton ist durch das Tubusseeing der Blaukanal am Schlechtesten und verzogen und der Rot- und Grünkanal recht gut. Die meisten Details sieht man im Rotkanal. Alternativ zum braunen Mars könnte man das Farbbild mit natürlichem Kontrast und zusätzlich noch das Graustufenbild des besten Farbkanals zeigen. Was meinst Du?
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland und Walter,
    danke für eure anregenden Kommentare zu dem letzten Mars Bild von mir, ja natürlich ist es schön wenn man die natürliche Farbgebung wiedergeben kann, aber ich glaube eben auch nur dann wenn es nicht mit einem Verlust an Details im Bild einhergeht. Hier im Forum selbst in diesem Thread sind etliche Marsbilder wo der Bearbeiter auch den Rotkanal (zugunsten der Kontraste vermute ich) etwas zurückgedrängt hat.
    Ich freue mich auch über Kommentare wo jemand der Meinung ist das an dem Bild doch etwas besser gemacht werden könnte. Denn wenn wir ganz ehrlich sind ,lernen wir doch mehr wenn es Verbesserungsvorschläge gibt als nur durch pure Lobhudelei. Leider ist natürlich der Rotkanal auch etwas empfindlich für die atmosphärischen Verschlechterung. Erst im tiefen Infrarot sind die Wellen so lang dass Ihnen das Seeing nicht mehr so viel Verwirbelung antun kann.
    Klar kann man mit Photoshop auch Farbtöne gezielt dahingehend verändern dass es am Schluss rötlicher aussieht. Aber natürlich liegt auch das im Auge des Betrachters. Da die Luft Unruhe und der Tiefe Stand an den Mars Rändern Regenbogenfarben zeigte, bot es sich hier sowieso schon an den Rotkanal etwas zurückzufahren um diesen Effekt nicht zu sehr sichtbar werden zu lassen.
    Bitte glaubt es mir, mit mehr Rot wird das Bild leider nicht besser eher schlechter.
    Nochmals vielen Dank für die netten Kommentare und die Anregungen vielleicht findet die Farbe ja beim nächsten Mal, wenn die atmosphärischen Bedingungen besser sind mehr Zustimmung von euch ,also bis dann
    Immer klaren Himmel,
    Wünscht Ralph

  • Hallo Ralph,
    die atmosphärische Dispersion ist natürlich ein Problem. Mit fitswork kannst Du die Farblayer zurechtrücken.
    Vielleicht hast Du einfach extrem schlechtes Seeing gehabt, oder der Refraktor ist auf Rot nicht so gut korrigiert wie auf grün?
    Der Rotkanal ist bei mir komischerweise erstaunlich "gut".
    Das ist ein Bild wie es nach Farblayer zurechtrücken und um 50% vergrößern ohne Farbanpassung entstanden ist:

    Wenn man die Polkappe weißer haben will, muss man die Farbkanäle ändern:

    Da kommt aber der schlechte Blaukanal schon störend hervor. Die Details werden dadurch aber leider nicht besser sichtbar und ob es schöner ist ...
    Der Rotkanal:

    Der Kanal ist nicht so schön glatt. Da hätte ich beim Schärfen etwas moderater schärfen müsseno der etwas mehr entrauschen (denoise erhöhen), aber ansonsten sind die Details im Rotkanal nicht schlecht zu sehen. (Mit fitswork hab ich das Farbbild in die drei Farben aufgeteilt.)
    Ich vermute, dass bei Dir das schlechte Seeing schuld war.
    Ich wünsch Euch Zeit zum Beobachten, klaren Himmel und gutes Seeing :)
    Servus,
    Roland

  • Hallo,


    nur mal ein Zwischenstand vom Samstag, 16.9.2018 etwa 23:00. Ich war mit meinem 8" Newton auf dem Feld und habe durch eine milchige und leider stark Seeing behaftete Atmosphäre den Mars kurz anbeobachtet. Jetzt ist die Durchsicht auf die Oberfläche klar besser, die Albedo Strukturen kamen ziemlich gut durch für die genannten Bedingungen. Die Große Syrte war halbwegs zentral.


    Heute abend soll es bei uns ein außergewöhnlich gutes Seeing geben, sagt meteoblue (besser 1" !). Da werde ich mal, dieses mal vom Balkon aus, mit dem TAL100 drauf halten und wenn es was wird, berichten (Zeichnung einscannen). Bin gespannt, ob meteoblue dieses mal endlich mal Recht hat.


    CS,
    Walter


    Nachtrag: nee, is' nicht - furchtbares Seeing heute abend. meteoblue lag völlig daneben.

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