Virgohaufen mit Sonnar 3.5/135

  • Hallo allerseits,
    um mal in den Genuss eines größeren Bildfeldes zu kommen, habe ich neulich probehalber ein altes Schätzchen aus der Film-Ära an die ASI1600mmc geschraubt - das Zeiss-Jena Sonnar 3.5/135 mit M42-Anschluss. Es passt sogar des Filterrrad dazwischen.
    Eine halbe Stunde Gesamtbelichtungszeit sollte aber fürs erste reichen, d.h. belichtet wurden 60 x 30 sec Luminanz bei Blende 3.5:


    Die doppelte Auflösung gibt es hier:
    http://www.sternwarte-usedom.d…uehling/Virgohaufen-a.jpg


    Ob der Fokus 100%ig sitzt kann ich nicht genau sagen. Das Setup war etwas umständlich. Die Kamera konnte ich mit zwei Leitrohrschellen fixieren.
    Wie es aussieht sind auch die alten Objektive noch zu gebrauchen.


    Gruss Lars

  • Hallo Lars,
    eine beeindruckende Aufnahme. Den Erfolg sieht man am besten bei der Vollversion.
    Da kriege ich nostalgische Abwandlungen. Bei mir im Schrank schlummern schon seit Jahren noch solche Zeiss Objektive wie Flektogon 4/20, Sonnnar 3,3 und 4/135, Sonnar 2,8/180 und noch einige von Pentagon.
    Allerdings fast alle mit Exakta Bajonett.
    Kommst du wieder zum HTT?
    Vier Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Objektive mit Exakta-Anschluss lassen sich inzwischen maßgenau auf Canon EOS adaotieren, damit kommst Du dann auf jeden Fall weiter. Ich verwende am Tag ein altes Olympia-Sonnar 4.0 300 über diese Adaption, das klappt auch unendlich einwandfrei. Die entsprechenden Adapter sind sehr dünn, man muss auf seine Finger aufpassen beim Montieren, vor allem wenn das Bajonett sehr stramm ist.



    Das klassische CZJ-Sonner 4.0/300 mit Exakta-Anschluß an der EOS, Ausstattung des Objektivs wie zuletzt ausgeliefert mit der "neuen" Streulichtblende.



    Durch den geringen Unterschied im Auflagemaß muss der Adapter sehr dünn sein, daher gibt es mit vielen Adaptern Probleme mit der Unendlich-Stellung.



    Dieser Adapter mit dem "angefressenen" Verriegelungsloch des EOS-Bajonetts passt, ich habe mehrere in verschiedenen Schüben bestellt, bis dato funktionierten alle.


    Was noch fehlt, Lieferung steht noch aus, ist ein passend programmierter "Dandelion-Chip", bislang der einzige der an allen (Film wie Digital) EOS bei mir funktioniert und auch den AF-Messmodus unterstützt, der nach meiner Einschätzung besser funktioniert (genauer ist). Einstellen muss man selbstredend immer noch von Hand.



    CS
    Jörg

  • Hallo Jörg, hallo Andreas,


    einen Ha-Filter teste ich auf jeden Fall und selbst von den Farbfiltern verspreche ich mir einiges.
    Wenn es wieder dunkler wird sind die Klassiker in der Milchstrasse dran.
    Früher hatte ich oft das Biometar 2.8/120 und die Sonnare 2.8/180 u. 4/300, also die für die Pentacon Six, verwendet.
    Die dürfen dann auch mal die kleinen Pixel der ASI belichten...
    Aber die Kleinbildoptiken sollten am schärfsten sein...So ein 20er Flektogon ist hier auch am Start. Es war schon bei Foto Olbricht zur Optimierung...


    Achso zum HTT würde ich gern fahren, mal sehen wie alles passt.


    Danke und Grüße
    Lars

  • Hallo Lars,


    ich habe die Zeiss-Jena-Familie M42 und PSIX auch an Bord, solange einer der beiden Anschlüsse dran ist geht es ja, bei allem anderen wirds etwas schwieriger. Nur das 120er ist bei mir momentan abgängig, den Platz hat das Planar 2.0/110 inne, keine schlechte Alternative. Am Tag machen die Teile wirklich Freude, auch am Vollformat.


    Dass das Biometar und das Sonnar 180 auch nachts was können ist keine Frage, über die langen Sonnare bzw. im Vergleich das Pentacon gabs vor einer Reihe von Jahren ja regelrechte Glaubenskriege.


    Mit Schmalbandfiltern spielt die Achromasie nicht so die Rolle, das dürfte die Qualität der Aufnahmen ziemlich pushen. Viel Erfolg!


    CS
    Jörg


    <font size="1">P.S.: Mit den Sonnaren und dem Pentacon würde ich ja gern mal ein shoot-out machen - irgendwann, alle Bauformen sind an Bord. Die neuen CMOS-Kameras mit ihrem kurzen Auflagemaß lassen da ja einiges zu, wurde oben ja schon geschrieben.</font id="size1">

  • Hallo ihr beiden,
    das sind ja interessante Informationen.
    Jörg, hast du eine Bezugsquelle für die Adapter Exakta-Eos?
    Gerne auch PN.
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    bei ebay -&gt; https://www.ebay.de/itm/Exakta…aed832:g:Mq0AAOSwoupatVMA


    Nur als Beispiel, die gibts bei verschiedenen Händlern auch zu unterschiedlichen Preisen, hier ist das Foto aber sehr deutlich. Darauf kommt's an, das Teil muss so aussehen. Die meisten anderen sind zu dick.


    Was man vielleicht noch anfügen sollte:


    Das Interesse an den klassischen Carl Zeiss Jena und Meyer-Optik Görlitz Objektiven hat die Preise teilweise in astronomische Höhen schießen lassen.


    Die Wahl des Exakta-Anschlusses ist ein Weg, diesem Irrsinn etwas zu entrinnen und trotzdem seinen Nutzen aus den Geräten ziehen zu können.


    Leider steht der Skalenindex nicht bei allen Adaptern senkrecht nach oben, auch bei dem gezeigten nicht, ich halte das aber angesichts der Möglichkeit unendlich zu erreichen für nachrangig. Man kann die Skalen immer noch ordentlich ablesen und wer danach einstellen möchte kann das tun. Da die Exakta-Objektive durch eine Klammer des Adapters gegen losdrehen gesichert werden scheidet die bei vielen T2- und M42-Adaptern vorhandene Möglichkeit, einen mit Schrauben gesicherten Innenring gegen das EOS-Bajonett zu verdrehen leider aus. Einen ausrichtbaren Exakta-Adapter konnte ich trotz intensiver Suche seinerzeit nicht finden.


    CS
    Jörg

  • Hallo Jörg,
    ich denke die Ausrichtung der Skala ist sekundär, wie du schon schreibst.
    Interessant ist, ob die Objektive wirklich auf unendlich fokussieren, wenn die Skale dies anzeigt.
    Ich habe alle meine alten Objektive (die über 100mm Brennweite) damals danach an einem wirklich im Unendlich stehenden Objekt getestet. Für den Lichtschachtsucher der Exakta Varex gab es einen sog.
    Objektivlupeneinsatz, der es ermöglichte, das Objekt im Sucher viel stärker zu vergrößern und zu beurteilen.
    Da wurden kleine Abweichungen deutlich! Der Unendlichpunkt auf der Objektivskala des Sonnar 2,8/180 z. B. lag gegenüber dem reellen Unendlich um ca. 5mm am Umfang des Ringes daneben! In der Landschaft hinnehmbar, entscheidet das aber über die Qualität bei Astroaufnahmen.
    Bei der heutigen digitalen Technik spielt das kaum noch eine Rolle, aber bei solchen Adaptern sicherlich doch.
    Viele Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ja, gab's auch als Identoskop von Astro Berlin ...


    Ich lasse meine Objektive, wenn ich sie zur Reinigung nach Olbricht gebe auf korrekte Unendlichstellung justieren, die meisten Ringe verschieben sich mit der Zeit und die CZJ's und Meyers haben keinen Reserveweg hinter der Unendlichstellung, wie viele manuelle Telebrennweiten später. Das läßt sich vom Fachmann aber einstellen. Zeitgleich lasse ich alles reinigen, Kollimation prüfen und fetten, dann sind die Teile wie neu. Da macht das arbeiten damit dann wirklich Freude, während sie, wenn sie kommen, meistens sehr verschmutzt, oft klebrig vom Rauchen und schwergängig sind.


    Die Adapter nach dem gezeigten Muster funktionieren am Sonnar 4.0/300 und am Tele Megor 4.5/300 (das sind meine längsten Exakta-Objektive) einwandfrei, aber auch am 2.8/50, 2.8/35, 2.8/100 und anderen, das sollte also tatsächlich mechanisch passen. Ein paar Zehntel, wenns an denen hängt, bekommt man mit einer gut planen Feinsteinzeugfliese und Schleifpulver in den Griff, war hier aber bis dato nicht erforderlich. Die Randbereiche sind sehr dünn, das einsetzen der Exakta-Objektive ist manchmal schwierig und schmerzhaft für die Finger, da man den schmalen Ring halten muss um das Objektiv so weit ins Bajonett zu drehen, dass man die kleine Klammer im Bild schließen kann.


    Was sich auch mit der ASI lohnen kann sind die 135er Trioplan und Primotar, Drei- bzw. Vierlinser einfacher Bauart und die kurzen Tele-Megore.


    Die gibt's für kleines Geld und beim Primotar erbt man, da der Schneckengang abschraubbar ist, noch einen guten Makro-Balgenkopf! Das Teil ist ein langbrennweitiger Tessar-Typ mit sehr guter Zentralschärfe. Die kleinen Tele-Megore (Vierlinser) finde ich scharf und kontrastreich, auf jeden Fall einen Versuch wert.


    CS
    Jörg

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!