Sterntest-Sphärische Aberration-Schnelle Optiken

  • Jetzt habe ich die Kombination ParaCorr2 / 8mm Ethos getestet. Mel Bartels hat mir den Hinweis gegeben, dass die sphärische Aberration ganz entscheidend davon abhängt wie man den Abstand am ParaCorr2 einstellt. Das kann ich nach meiner Messung bestätigen:


    Abstand A: Z8 = -0.357 waves
    Abstand B: Z8 = -0.214 waves
    Abstand C: Z8 = -0.092 waves
    Abstand D: Z8 = +0.019 waves


    Der empfohlene Abstand ist "B".


    Die Messung war nicht so einfach, weil der ParaDCorr2 nicht den vollen f/1.9 Lichtkegel akzeptiert der aus dem Interferometer rauskommt, sondern nur f/1.98. Die Auswertungen sind jedenfalls für einen f/2.8 Lichtkegel.


    Gruß
    Michael

  • Hallo,


    sehr interessante Messungen Michael! Vielen Dank dafür! Als absoluter Startest-Fan ist mir schon vor Jahren aufgefallen, dass ich mit den Naglern bzw. Ethos an einem f/4 Hauptspiegel nie den exakt gleichen Korrekturzustand herbekommen hatte. Daher habe ich (bis heute) immer
    die Pentax SMC-Orthos bzw. ein Hi-Ortho von Takahashi im OAZ,
    wenn ich intra- und extrafokale Bilder vergleiche, da mir die Handgranaten da immer suspekt waren. Interessanterweise
    ist mir dasselbe auch mit dem SIPS (Paracorr 2) aufgefallen, wenn ich
    den Abstand varierte. Deine Messungen sind also sehr interessant, weil
    es die Praxis definitiv bestätigt.


    Falls du ein Ortho rumliegen hast, wirst du -wahrscheinlich- feststellen, dass diese noch "neutraler" als Plössl sind...wenn
    auch nur geringfügig. Das ist zumindest meine Erfahrung.


    cs,


    Alfredo

  • Hallo Holger,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bedenke: Die Barlow muss dann auch mit f/2.8 klarkommen, was noch zu prüfen wäre.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ganz genau! [:)] Deshalb, wie schon angedeutet "mal schauen..."[;)]


    Michael
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dass die sphärische Aberration ganz entscheidend davon abhängt wie man den Abstand am ParaCorr2 einstellt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hast du die Position des Paracorr2 im System dabei auch geändert, oder nur den tunable Top? Der Paracorr hat ja eine vorgeschriebene Einbauposition mit Bezug auf den Primärfokus der Optik und die ist konstant.
    Mit dem 2,5er Nagler habe ich auch verschiedene tunable Top Positionen probiert, ein wenig besser wird es mit dem Paracorr schon, aber nicht im entferntesten, wo man hin will. Exzessiv weit weg war ich allerdings nicht von der vorgeschriebenen Position des Paracorr. Richtung Hauptspiegel habe ich nur maximal 2mm Luft, weiter komme ich mit der jetzigen Hülse nicht ran. Die 2mm weiter rein und dann am tunable Top scharf gestellt, brachte jedenfalls keine deutliche Verbesserung, weiter raus geht natürlich viel weiter - ist aber auch nicht besser.


    Viele Grüße
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: PeJoerg</i>
    hast du die Position des Paracorr2 im System dabei auch geändert, oder nur den tunable Top?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja logisch, ich muss ja die ganze Kombination aus ParaCorr2 und Okular immer so positionieren, dass hinten ein paralleles Strahlenbündel rauskommt. Das wird am 4% Planspiegel reflektiert und geht dann den gleichen Weg wieder zurück. Genaugenommen habe ich den Planspiegel leicht verkippt, weil sonst interne Reflexe im Okular stören.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ja logisch, ich muss ja die ganze Kombination aus ParaCorr2 und Okular immer so positionieren, dass hinten ein paralleles Strahlenbündel rauskommt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar logisch und einleuchtend.[:D]
    Sollte am Teleskop mit Positionsänderung des Paracorr passend zur SA des Okulars tatsächlich eine drastische Verbesserung erzielt werden können (was ich bisher nicht bestätigen kann), wäre ein Festeinbau des Paracorr2 (wie im SIPS) im Grunde Unfug.


    Viele Grüße
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: PeJoerg</i>
    <br />Noch was vergessen. Wenn die SA tatsächlich besser werden sollte, mit verschobenem Korrektor, wie sieht es denn dann mit dem eigentlichen Zweck des Korrektors aus, nämlich die Koma zu korrigieren?[B)][B)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann ich nicht messen. Ich vermute, dass die Distanz für minimale sphärische Aberration nicht identisch ist mit der Distanz für beste Koma-Korrektur.


    Gruß
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
    Das kann ich nicht messen. Ich vermute, dass die Distanz für minimale sphärische Aberration nicht identisch ist mit der Distanz für beste Koma-Korrektur.
    Gruß
    Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe das jetzt mal gerechnet - Kombination Spiegel 360mm F985mm mit Komakorrektor, 30mm Feld
    Beugungsfreie Rechnung, monochromatisch
    Optimaler Abstand:
    Spotsize Optische Achse: 1um Rand 7um
    Optimaler Abstand + 1mm - praktisch keine Änderung
    Optimaler Abstand + 5mm:
    Spotsize Optische Achse: 6um Rand 21um flaches Feld, 11um Feld -530mm Krümmung
    Polychromatisch gehen hier die Spots schon sehr deutlich auseinander, der Asti schlägt gnadenlos zu
    Optimaler Abstand + 15mm:
    Spotsize Optische Achse: 12um Rand 41um flaches Feld, 27um Feld -260mm Krümmung Sphärisch sind wir jettz bei 1,3waves pv. Hauptfehler ganz klar Asti


    Nur so zur Einordnung - natürlich alles ohne Okular.

  • Hallo Tassilo,


    da warst Du schneller als ich :)
    Könntest Du das vielleicht mal noch aufdröseln in Zernikes für Fokus, Ast, Koma, Sphäre? Ich hätte eher Koma als Astigmatismus erwartet, aber so kann man sich täuschen... aber das hängt natürlich auch von der Feldgröße ab. Bei Hochvergrößerung (kleines Feld) ist dann doch eher wieder die Koma relevant.


    Danke und viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cleo</i>
    <br />Hallo Tassilo,


    da warst Du schneller als ich :)
    Könntest Du das vielleicht mal noch aufdröseln in Zernikes für Fokus, Ast, Koma, Sphäre? Ich hätte eher Koma als Astigmatismus erwartet, aber so kann man sich täuschen... aber das hängt natürlich auch von der Feldgröße ab. Bei Hochvergrößerung (kleines Feld) ist dann doch eher wieder die Koma relevant.


    Danke und viele Grüße, Holger
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Holger, das aufdröseln kann man sich sparen - sowohl die Spots als auch die Wellenfrontanalyse zeigt den Asti extrem dominant. Das ist halt das Problem mit der starken Wachstumsrate des Asti - Koma 3. Ordnung steigt nur linear, der Asti bei so extrem kurzen Brennweiten viel stärker. Es kommen auch dann noch die Farbvariationen der Grundfehler dazu - Farbasti etc. Die oben gelisteten monochromatischen Spotsizes sind nur die Spitze des Eisbergs. Auch die Farbkorrektur auf der Achse leidet stark, inclusive Sphärochromasie.
    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Leute,
    nun war wieder mal Gelegenheit den Polarstern zu quälen. Vorher habe ich mir die Düring Barlow zum testen besorgt.
    Diese hat zwar nur 22mm Durchlass, aber liefert auf Grund der Nähe ihrer Linsenkombination zum Primärfokus ein größeres Bildfeld als so manche 2" Telezentrik, bei der die erste Linse 100mm vor dem Primärfokus sitzt.
    Während ich bei den ersten Tests hauptsächlich nur mit den kurzbrennweitigen Okularen getestet habe, sind die längerbrennweitigen jetzt auch etwas intensiver dran gewesen, erst mal alle ohne Korrektor.
    Zuerst noch was zum 13er Ethos, aufgrund der geringen Vergrößerung von 76fach ist eine Beurteilung schwierig, aber es zeigt sich doch eine Unterkorrektur, insofern passt das zu Michaels Messung, bloß gut, sonst kann man ja nicht richtig schlafen.[:D]
    Das Seeing war dieses Mal auch besser, da zeigte sich auch am 7mm Pentax XL leichte Überkorrektur. Weiter zum Test hatte ich das 8er, 6er, 4,7er und 3,7er Ethos + das bereits getestete 2,5er Nagler. Alle zeigen Überkorrektur.
    Eine Korrekturmöglichkeit mit dem Paracorr2 besteht, wenn man die vorgegebenen Abstände anders legt. Zumindest beim Ethos 8 und 6 bekommt man es nahezu perfekt hin. Dabei liegt die beste Stellung vom tunable Top zwischen B und C (empfohlen B). Beim 3,7er,
    4,7er und 2,5er Nagler wird es in keiner Stellung perfekt. Bei allen dreien bildet sich mit dem Paracorr2 ein ziemlicher Farbfehler aus, der auch im Fokus und nicht nur intra- und extrafokal zu sehen ist. Die optimalen Positionen bei mir sind: 3,7er Stellung E, 4,7er Stellung E leicht Richtung F, 2,5er kurz vor F (von E aus).
    Der Test mit der Düring Barlow im original dazu gelieferten Gehäuse drehte die Überkorrektur in eine Unterkorrektur. Aufgrund des Verlängerungsfaktors der Barlow lässt sich das Setup nicht direkt mit dem Paracorr2 vergleichen. Was aber sofort auffällt, bei etwa gleicher Vergrößerung, zeigt die Düring Barlow Kombination so gut wie keine Farbe. Die sphärische Aberration kann man gut mit Veränderung der Abstände minimieren. Dazu muss die Linsengruppe der Barlow mehr Richtung Primärfokus und das Okular weiter rein, weiter als es mit dem dazu gelieferten Gehäuse möglich ist. Ich muss also noch ein anderes Gehäuse bauen. Die genauen Maße habe ich nicht, aber ganz grob, das originale Gehäuse muss etwa 23,5mm weiter raus.
    Ich vermute, dass sich bei der Aktion der Verlängerungsfaktor der Barlow ändert. Vielleicht liest der Gerd ja mit und kann sein Wissen beisteuern.
    Bei der Betrachtung der Koma schneidet die Düring Barlow bei dem Öffnungsverhältnis durchaus gut ab und für mich akzeptabel, ein bisschen blaue Farbe am Rand und die Sterne radial etwas elongiert. In der Bildmitte gefällt mir die Kombination bei hohen Vergrößerungen deutlich besser als mit dem Paracorr2.
    Die Einstellerei und Anpassung der Positionen verschiedener Okulare in Zusammenhang mit einem Korrektor/Barlow ist schon recht mühsam, da müssen dringend passende Abstandsringe für die Okulare her, damit zumindest dort im Bezug zum Korrektor alles passt. Verwendet man Korrektor und Barlow im Wechsel passt das natürlich wieder nicht zusammen.
    Hm, wahrscheinlich ist es doch am besten, das Öffnungsverhältnis bei dieser Spiegelgröße gleich f/6 zu machen, das garantiert entspanntes Beobachten.[}:)][;)] Na ja, f/5 passt auch noch.[:D]
    Da fällt mir gleich noch ein, kurz vor dem Hellwerden habe ich noch Tests mit verschiedenen Öffnungsblenden und dem 2,5er Nagler ohne Korrektor bzw. Barlow gemacht.
    Wie schon geschrieben, bei f/5 alles perfekt, bei f/3,3 -&gt; Überkorrektur, weniger als bei f/2,78 aber nicht wirklich besser.
    Nächste Blende - f/4 Überkorrektur nicht zu übersehen, für mich nicht akzeptabel. Blende auf f/4,5 - ein Hauch Überkorrektur zu erkennen - akzeptabel.


    Viele Grüße
    Jörg

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