Welches Teleskop, welche Montierung ?

  • Ich bin seit vielen Jahren ein großer Astronomiefan, habe mehr als 300 Bücher und Fachbücher zu verschiedensten Themen der Astronomie und Astrophysik. Allerdings habe ich bislang noch nie durch ein Teleskop geblickt.
    Bei meinem letzten Aufenthalt in den USA hatte ich die Möglichkeit, mal kurz durch den 4-Meter-Spiegel des Lowell Observatory in Flagstaff zu schauen und war sofort so hingerissen, dass ich mir nun selbst ein Teleskop kaufen möchte.
    Natürlich ist mir klar, dass man mit einem Hobbygerät nicht mal annähernd an die Leistung des 4m-Monstrums vom Lowell Observatory herankommt, dennoch möchte ich nun den Schritt von "theoretischer Hobbyastronomie" zur "praktischen" wagen.
    Wichtig sind für mich verschiedene Dinge.
    Einmal sollte das Gerät nicht zu teuer sein, schließlich hab ich noch andere Hobbies (Preisobergrenze mit allem Zubehör ca. 700€).
    Ich habe eher vor, Deep Sky Beobachtung als Planetenbeobachtung zu betreiben, deshalb sollte es wohl möglichst lichtstark sein.
    8' (evtl 10') Dobsons wären hierfür ja geeignet, allerdings lassen die ja wegen der azimutalen Montierung keine Astrofotographie zu (und ich hätte eine Kodak professional DCS pro 14 zur Verfügung).
    Es gibt ja auch Newtons mit 200mm Öffnung und kürzerer Brennweite (1000mm) die parallaktisch montiert sind, sind diese zu empfehlen ?
    Insgesamt gesehen ist mir die Beobachtung aber wichtiger als die Fotografie, wär halt schön, wenn sich beides gut verbinden ließe.


    Kann mir jemand gute Tipps zum richtigen Teleskopkauf hiefür geben ?

  • Hi Cato,
    deine Anfrage stellt einige kleinen Probleme, aber sie sind lösbar. Frage ist, wie du dich letztendlich entscheiden magst. Also ein Dobson in 10" wäre eher etwas was du benötigst, problematisch ist aber der Wunsch zu fotografieren. Dies ist mit dem Dobs nur bedingt möglich, auch nur Planeten oder Mond. Einen 10"er parallaktisch montiert, z.B. auf einer EQ6 wäre preislich neu, nicht machbar. Was bliebe, wäre ein 8"er auf einer parall. Monti, aber da muss du auch lieber aufstacken, also lieber eine EQ6 als eine HEQ5. Aber auch hier spielt die Preisobergrenze nicht mit.
    Was übrig bleibt, wäre also der 10" Dobs, oder was gebrauchtes parallaktisch montiertes zu suchen.


    Schönen Gruß
    Robert

  • Hi,


    für Deepsky ist sicherlich ein Dobson die günstigste möglichkeit wenns um reine lichtstärke geht. Möglich wäre auch folgendes :
    Suche dir jetzt Teleskop (8" - 12" als Dobson) aus und schau dich gleich mal mit um was eine sinnvolle montierung für das Gerät im hinblick auf Astrofotografie wäre.
    Bis 10" ist die EQ-6 sicherlich eine lösung, drüber gehts in die wirklich teuren Regionen. Auf jeden fall kostet eine richtig für astrofotografie ausgestattete Montierung mehr als 1000 euro.
    Von daher wärst du mit einem Dobson sicherlich für den Anfang zufrieden, müsstest aber das Fotografieren auf später verschieben.


    Ansonsten könntest du versuchen gebraucht eine Gp (Gp-dx) etc mit Teleskop zu bekommen. Ist astrofotografisch sicher tauglich und vielleicht in deinem Preisrahmen zu bekommen !


    Gruß,
    Jens

  • Danke für eure Tipps. Allem Anschein noch, werde ich erstmal doch zu einem Dobson mit gewöhnlicherr azimutaler Montierung greifen, die parallaktische kann ich ja evtl. noch einmal nachrüsten.
    Zu den Dobsons hab ich noch eine Frage.
    Wie groß ist der Unterschied zwischen 8", 10" und 12" - Dobsons ? Sieht man mit den größeren so viele interessante Dinge mehr, dass sich der Aufpreis zu einem 8"-Dobson lohnt ?

  • Hi,
    es ist immer so, daß mehr Öffnung auch mehr Details zeigt. Diese "Weisheit" zieht quar durch alle Teleskoptypen aber das muss man von Teleskoptyp zu Teleskoptyp mit Vorsicht geniessen. Ein weiterer Faktor ist genauso wichtig, nämlich die Spiegelqualität. Ok, Chinaware ist da nicht mit den russischen Teleskopen zu vergleichen, aber für den Anfang langt es und es ist ein bezahlbarer Einstieg.
    Ein weiterer Aspekt ist bei der Öffnung dieser, daß die vorhandene Mehröffnung auch effektiv genutzt werden kann. Als Beispiel, wird eine große Newtonöffnung unter einer Strassenlaterne kaum mehr zeigen als ein kleineres Teleskop, also darauf kommt es auch an, nämlich der Aufstell-/ Beobachtungsort. So denke ich, ein 8" dobs kann u.U. schon ein geeignetes Teleskop bedeuten, dieser kann den auf den ersten Blick gezeigtem "NAchteil kleinerer Öffnung" insofern wieder wett machen, wenn man dieses Gerät später auf einer parallaktischen Monti schnallen will. Dort ist man dann nicht unbedingt genötigt sich eine kostenspielige Monti zuzulegen, sondern kann etwas moderaetr auswählen.


    Schönen Gruß
    Robert

  • Hi Cato


    Neben der Öffnung an sich ist auch das Öffnungsverhältnis ein nicht zu unterschätzender Faktor.
    Die Dobsons in Deinem Preisrahmen werden als 200/1200 (=f/6) und als 250/1250 bzw. 300/1500 (Beide f/5) angeboten.
    Die "schnellen" f/5 Geräte bieten bei späterer fotografischer Nutzung die kürzeren Belichtungszeiten, stellen aber im visuellen Bereicht merklich höhere Anforderungen an die zu verwendenden Okulare. Zu dem höheren Einstandspreis für das Teleskop (und später die Montierung) kommen also auch noch höhere Okularpreise oder eben Einbußen bei der Abbildungsqualität (Randschärfe) hinzu.
    Auch geringfügige Dejustage fällt an schnellen Systemen immer mehr auf, als an langsameren.
    Ein häufig diskutiertes Thema, zu dem ein wenig mehr Information (vor einem Kauf) nicht schaden kann.Über die Suchfunktionen findet sich in den Foren reichlich Lesestoff.


    CS, Günther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cato</i>
    <br />Ich bin seit vielen Jahren ein großer Astronomiefan, habe mehr als 300 Bücher und Fachbücher zu verschiedensten Themen der Astronomie und Astrophysik. Allerdings habe ich bislang noch nie durch ein Teleskop geblickt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    300 Bücher? Alle Achtung! Noch nie gespechtelt? Du Armer, dann wird aber Zeit! [;)]


    Vorschlag: wenn Du 100 Fachbücher voll grauer Theorie für 5 Euronen/St. verkaufst, bekommst du 500 € mehr für die Praxis...
    [:D][:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cato</i>Allem Anschein noch, werde ich erstmal doch zu einem Dobson mit gewöhnlicherr azimutaler Montierung greifen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hmm davon würde ich persönlich abraten. Und zwar aus dem einfachen Grund, dass man unheimlisch schlecht nur nachführen kann. Vor allem bei hohen Vergrößerungen gibt's da Probleme - man kommt gar nicht dazu, ruhig zu beobachten. Das ist bei parallaktischen Montierungen anders.
    Außerdem würdest du so zwei Montis kaufen (nämlich die Rockerbox und die parallaktische), was ich persönlich unsinnig finde.
    Mein Tipp ist immer: Tubus von GSO oder sowas kaufen, Rohrschellen dazu und auf Berlebach Hartholzstativ und GP-DX packen. Dann hat man eine stabile Basis und eine nette Öffnung.


    Pendel

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vorschlag: wenn Du 100 Fachbücher voll grauer Theorie für 5 Euronen/St. verkaufst, bekommst du 500 € mehr für die Praxis...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Keine so gute Idee, da sind Bücher drunter, die schwer zu bekommen waren und an die 200 DM bzw 100 Euro gekostet haben [:)]
    Naja, und die älteren Bücher drunter (teilweise 30 Jahre alt) haben wohl eher nur noch sentimentalen Wert.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vor allem bei hohen Vergrößerungen gibt's da Probleme - man kommt gar nicht dazu, ruhig zu beobachten. Das ist bei parallaktischen Montierungen anders.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Naja, die Gratwanderung seh ich schon.
    Aber was ist denn die Alternative ? Ein lichtschwaches Teleskop, das sich dank parallaktischer Montierung wunderbar nachführen lässt, aber nicht das zeigt, was man gerne sehen möchte ? Wie gesagt Deep Sky Beobachtung wär mir wichtiger als Planetenbeobachtung.
    Klar, am besten wär's ein Teleskop mit großer Öffnung UND parallaktischer Montierung zu haben. Aber 5000€ und mehr möcht ich im Moment nicht ausgeben, sondern zumindest einigermaßen im obengenannten Rahmen bleiben.

  • Hi Cato,
    ich bin für einen 8" Dobson mit f/6. Die sind derzeti preiswert, die Okus kosten nicht soviel und er bietet genug Licht für viele viele Beobachtungen. Wenn Du einige Zeit damit verbracht hast und dabei bleibst kannst Du über Fotografie nachdenken, wenn sie dann noch von Interesse sein sollte.
    Und vor allem - schau Dir die Dinger mal live an, bevor Du kaufst.
    So ein live Eindruck hat schon manchen sein Scope finden lassen.
    Viel Erfolg und CS

  • Hallo Cato!


    Ich will mein 120/600mm Skywatcher Refraktor samt Meade LXD55 Montierung mit Autostar-Computer (Goto) verkaufen, und meine Preisvorstellung von VHB 700 € entsprciht ca. deinem Investotionswillen. Beides noch kein Jahr alt, Garantie ist also auch noch drauf. Könntest auch noch zwei Super-Plössls dazu haben. Habe selber damit Astrofotografie betrieben. Falls du interesse hast, bitte bald melden.


    Gruß: Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cato</i>


    Naja, die Gratwanderung seh ich schon.
    Aber was ist denn die Alternative ? Ein lichtschwaches Teleskop, das sich dank parallaktischer Montierung wunderbar nachführen lässt, aber nicht das zeigt, was man gerne sehen möchte ? Wie gesagt Deep Sky Beobachtung wär mir wichtiger als Planetenbeobachtung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Cato,


    dann würde auch ich dir einen 8"-Dobson empfehlen. Habe selbst einen und bin immer wieder begeistert, wenn ich damit einen Blick auf Kugelsternhaufen, Nebel (mit UHC oder O III Filter) oder auch Galaxien werfe. Klar, für Galaxien könnte es auch ruhig ein 14"er sein, aber da spricht a) das Preislimit dagegen und b) ist der 8"er transportabler.
    Du solltest nicht vergessen, dass zusätzlich zum Teleskop auch noch ein bisschen Zubehör angeschafft werden muss (Filter, noch 1-2 Okulare, vor allem ein langbrennweitiges Übersichtsokular), und da kommst du mit deinem gesetzten Limit gerade so hin.


    Gruß
    Peter

  • Hallo Cato,


    für 700 € wirst Du Dich zwischen Beobachten und Fotografieren entscheiden müssen. Da Du wie DU schreibst noch keine praktische Erfahrung hast sammeln können empfehle ich Dir erst mal mit dem Beobachten einzusteigen.


    Speziell für DeepSky empfehlen sich da Dobson-Teleskope von 8-12 Zoll. Vergiß nicht, daß Du für gutes Zubehör (Okulare, Sternatlas, Telrad, Kleinzeugs) locker auch mehrere hundert Euronen einplanen kannst. Ein Dobson hat den Vorteil, daß Du ihn später auf eine Montierung setzen kannst, aber eine fotografisch taugliche Montierung wirst Du schon alleine nicht für 700 Euros bekommen...


    steffen

  • Hallo


    na zum Fotografieren gibt es auch die Scheunentormontierung, das kostet fast nix und nutzt die vorhandene Kamera, ist für großflächige Objekte in Verbindung mit SLR und passendem Objektiv nicht das schlechteste.
    Sollte wohl auch möglich sein eine kleinere motorisierte Monti nur für eine oder mehrere Kameras zu nutzen, der Schneckenfehler darf natürlich bei der angestrebten Vergrößerung nicht auffallen.


    Und Dobson, später auf paralaktische Plattform ist visuell auch nicht schlecht


    bloß nicht alles auf einmal anschaffen wollen, das ist abschreckend teuer, wenn du dir bloß eine gute Astrotauglische CCD-Kamera kaufst ist dein Budget schon verbraucht.


    Gruß Frank

  • Vielen Dank für alle Tipps. Ich hab ab morgen Urlaub und werde mich dann doch mal nach einem Dobson umsehen.
    Eine Frage hab ich allerdings noch dazu.
    Wie sieht es mit der Lichtempfindlichkeit von 8" bzw. 10" Dobsons aus ? Bis zu welcher Magnitude lassen sich in etwa sinnvoll Objekte beobachten ? (beste Beobachtungsbedingungen vorausgesetzt?)
    Nur damit ich weiß, was sich ungefähr erwarten lässt.

  • Frank:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn du dir bloß eine gute Astrotauglische CCD-Kamera kaufst ist dein Budget schon verbraucht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die ist schon vorhanden....


    Cato:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei meinem letzten Aufenthalt in den USA hatte ich die Möglichkeit, mal kurz durch den 4-Meter-Spiegel des Lowell Observatory in Flagstaff zu schauen und war sofort so hingerissen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das würde ich auch gerne mal....
    [:I]


    Aber nun zu Deinem Anliegen. Mit 10" lassen sich schon eine Menge Dinge beobachten, vor allen Dingen wenn man mit der Zeit lernt, zu schauen. Es kommt jedoch ganz darauf an, welches Objekt man beobachtet. Es gibt großflächige Objekte, die man garnicht erfassen kann, trotzdem sie eine recht hohe Gesamthelligkeit haben. Und 'sinnvoll' ist relativ...zum Beispiel ist es vollkommen ausreichend, den Doppelquasar in Ursa Major zu erkennen...Details sind da keine.
    Grob geschätzt kann man Galaxien bis 11mag ganz gut beobachten, auch Details wird man erkennen können. Kleine Planetarische Nebel sind gar bis 12mag sichtbar und lohnenswert, aber erst nach einiger Übung. Etwas sehr wichtiges dabei sind aber die Okulare. Dafür muß man schnell mehr Geld ausgeben als für das Teleskop selbst.


    Was das Fotografieren betrifft: Ein 10" Newton, wenn er leicht gebaut ist und nicht zu lang, passt mit Einschränkungen noch auf eine GP-DX oder EQ6. Diese Montierung kannst Du Dir später immer noch zulegen. Eine gute Idee ist auch, anderen Sternfreunden mal beim Fotografieren zuzuschauen um mal eine Vorstellung zu bekommen wie man sowas anstellt.


    Hoffe, Dir damit ein wenig den Weg gezeigt zu haben....


    Gruß


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie sieht es mit der Lichtempfindlichkeit von 8" bzw. 10" Dobsons aus ? Bis zu welcher Magnitude lassen sich in etwa sinnvoll Objekte beobachten ? (beste Beobachtungsbedingungen vorausgesetzt?)
    Nur damit ich weiß, was sich ungefähr erwarten lässt.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    das hängt mit dem Öffnungsverhältnis zusammen, f/4 ist eben wie bei einer Fotokamera f/4 usw. eine Vergrößerung mit Okular (geht ja visuell nicht Ohne) verlängert eigentlich die effektive Brennweite.
    Dann kommt es noch drauf an was man sehen will, weil das Objekt der Begierde muß ja bei der optimalen Vergrößerung (Bildfeldwinkel) die optimale Austritspupille haben.
    so kann man in einem 115/350 gut den Californianebel sehen, wenn Himmel und Seeing mitspielen und in einem 500/2500 eben den Eskimonebel grinsen sehen.
    Eine Universalösung gibt es nicht, sicherlich zeigt auch ein ETX70 eine Menge Gallaxieen aber nur als milimetergroßen verwaschenen Fleck, ist die Frage ob man sich schon freut das man was gefunden hat oder auch was sehen will.
    Suche doch in deinen Büchern mal viele gut beobachtbare Objekte raus, sieh nach wie groß das Bildfeld dafür sein muß und berechne von der Austritspupille, Bildwinkel ausgehend rückwarts wie lang und dick das Teleskop sein muß, als Okular würde ich eine mittlere Brennweite festlegen so das du die max. sinnvolle Vergrößerung noch mit einem 4mm Okular etwa erreichst, Vergrößerungen über 300fach brauchst du nicht zu berücksichtigen.
    Eine recht schwere mathematische Aufgabe, die aber deiner Bibliothek entspricht.


    sorry, ich habe die Formeln auch nicht im Kopf


    Wegen der Fotografie du kannst auch mit einer kamera Ohne Teleskop fotografieren, dann reicht eine kleine motoriesierte Monti die aber recht präzise laufen muß für geringe Vergrößerungen aus, oder du baust es sogar noch auf Autoguiding, wäre ja ein Mak gut als Kugelsternhaufen-Planetengerät-Reise-Leitrohr denkbar damit könntest du ein FotoObjektiv bis ca. 500mm Brennweite nachführen auf kleiner Monti und richtig DeepSky-Fotoas machen.
    Zum beobachten eben dann den großen Dobson


    Gruß Frank

  • Ich habe mich heute mal versucht mich ein wenig nach einem passenden Teleskop umzusehen und bin nicht wirklich sehr viel schlauer geworden.
    In meiner Umgebung gibt es nur 2 Optiker, die zumindest ein paar Teleskope herumstehen haben (die anderen scheinen nur Brillen zu verkaufen [8)] )
    Naja, beim ersten bekam ich mehr oder weniger einen Katalog vorgesetzt und ich solle doch mal schauen, was mir gefallen könnte, der zweite wollte mir partout einen Refraktor verkaufen, der doch eine ach so tolle Montierung hätte. Als ich sagte, dass ich lieber einen großen Spiegel (Dobson) hätte, schon allein, da mir eine große Öffnung wegen der Beobachtung von Galaxien und Kugelsternhaufen wichtig ist, meinte er, dass die Montierungen von den meisten Dobsons sowieso eher schlecht seien und das Nachführen ein Graus sei.
    Ist das denn wirklich so ? Welche Spiegel mit 8" oder 10" Öffnung könntet ihr mir empfehlen ? Welche Okulare bräuchte ich noch ?
    Ich würde evtl auch im Internet bestellen, welche Anbieter sind da zu empfehlen ?
    Ich weiß, Fragen über Fragen, aber der heutige Tag hat mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet.
    Danke im Voraus.

  • Hi Cato,


    Empfehlen tu ich nix, aber Tips gibts.
    EBay mit Einschränkungen nur, wenn ein Astro-Händler dahinter steht.
    Ich tendiere persönlich eher zu einem 8" f6 als zu einem 10" f5.
    In Deinem Preisrahmen kommt Alles, egal, wie es heißt, aus asiatischer Billigproduktion.
    Positive oder negative Erfahrungsberichte mit Marke X oder Y sind immer als Einzelschicksale zu betrachten. Serienstreuungen von gut bis unbrauchbar kommen vor. Also ist Testen angesagt. Rückgaberecht mit angemessenem Zeitrahmen (besser 4 Wochen als 14 Tage) ist Pflicht. Ein erfahrener "Mittester" wäre optimal, ist aber selten greifbar.
    Die Preisunterschiede erklären sich mehr aus Marktstrategie als aus grundsätzlichen Qualitätsvorteilen. In geringem Umfang sind sie durch Unterschiede im Zubehör (OAZ, Okulare) erklärbar.
    Garantierte Mindestqualitäten kann der Laie kaum überprüfen. Testzertifikate sind im Billigbereich mit Vorsicht zu genießen. Ein umfassender, unabhängiger, aussagekräftiger Test der Optik kostet in dem Fall mehr, als die getestete Optik.
    Alle Angebote sind im Bereich Tubus, OAZ, Rockerbox verbesserungswürdig und mit etwas handwerklichem Geschick und wenig Geld verbesserungsfähig.
    Du kannst also durchaus ein sehr günstiges Angebot nutzen und hast noch Spielraum für SPÄTER anzuschaffendes Zubehör (Okulare, Filter, Telrad pp). SPÄTER deswegen, weil ich es für sinnvoll halte, zunächst mit der Grundausstattung Erfahrungen zu sammeln und dabei Wünsche, Ziele, Vorlieben zu erkennen, die in eine gezielte Kaufentscheidung umgesetzt werden können. Das spart Geld.
    Wenn Du ambitionierter Heimwerker bist oder einen guten Draht zu einem Schreiner hast, empfiehlt sich eventuell der Selbstbau einer Rockerbox. So schwierig ist das nicht, Anleitungen gibt es reichlich. Dirk Mohlitz baut z.B. hochwertige Teleskope, stellt aber freundlicher Weise tolle Selbstbauanleitungen zur Verfügung. Ein Weg, der den Spielraum für Zubehör erweitern kann oder sogar den Kauf einer höherwertigen Optik zulässt.
    Ein anderer Weg wäre der Gebrauchtkauf. Die 8er werden in den Foren gar nicht Mal so selten angeboten. Ein älteres, bereits optimiertes Gerät oder gar der Eigenbau eines Sternenfreundes, der sich verändern möchte, kann ein sehr guter Einstieg sein.


    CS, Günther

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    dass die Montierungen von den meisten Dobsons sowieso eher schlecht seien und das Nachführen ein Graus sei.
    Ist das denn wirklich so ? Welche Spiegel mit 8" oder 10" Öffnung könntet ihr mir empfehlen ? Welche Okulare bräuchte ich noch ?


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo


    das ist nicht unwar, aber da kann man was dran machen ohne viel Geld, oder mit einem selbstgebasteltem paralaktischen Unterbau. Man kann dasa auch gut mit anständigen Okularen kompensieren, ich versuchs mal zu erklären das Feld am Himmel was man sieht ist bei einem 12mm Hygens so groß wie in einem 9mm Plössel oder 6mm TSWM oder 4mm Nagler, das würde bedeuten das ein Objekt trotz 3fach höherer Vergrößerung im Nagler 3x länger im Bild bleibt wie im Hygens.
    Das stimmt von den Zahlen vieleicht nicht ganz, aber in etwa, es beruht auf der Tatsache das die Okulare ein unterschiedlich großes Eigengesichtsfeld haben, du brauchst also Okulartypen mit großem Gesichtsfeld, das sollte der Fangspiegel aber auch zu 80% ausleuchten.
    von guten Okularen hast du länger was wie von einer mittelprächtigen Montierung.


    Gruß Frank

  • Hallo nochmal


    Ein kleiner Nachtrag zu den Rockerboxen.
    Sie sind, in aller Regel, schon im Originalzustand brauchbar. Brauchbarer, als unterdimensionierte parallaktische Montierungen, die bereits Deinen Preisrahmen sprengen.
    Ich habe mit 30 € Finanz- und 3 Stunden Arbeitsaufwand meine Box optimiert und im Ergebnis eine gute Stabilität und Nachführqualität.
    Wie das geht, kannst Du auf der , von Alpha SCO verlinkten, HP Deepsky-Brothers unter Tips und Tricks, Skyw.Rockerb.Verb., beispielhaft nachlesen und ansehen. Wie schon gesagt, kann aber auch ein Eigenbau durchaus lohnen, wenn man entsprechende Werkzeuge und eine günstige Quelle für die Bauteile hat.


    CS, Günther

  • Soooo, ich werde mich nun doch, nachdem ich mich noch ein wenig kundig gemacht habe für einen 10" Dobson entscheiden und hab dazu eine (letzte) Frage.
    Innerhalb meiner Preisvorstellungen (700-800€ max) gibt's ja nur die Hersteller aus Fernost, zumal ja bestimmt noch 150-200€ davon für Okulare draufgehen werden.
    Gibt's da irgendwelche Qualitätsunterschiede zwischen Herstellern wie GSO, Skywatcher und Konsorten ? Gibt's also irgendwelche Hersteller von denen man besser die Finger lassen sollte ?

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