Warum N150/750 geht und C8Edge wieder kommt

  • Warum fotografisch Newton 150/750 nach drei Abenden wieder C8 Platz macht


    Hi Sportsfreunde,


    Ach, es ist schon eine Wohltat, wieviel einfacher das Handling eines 150/750 Newton hinsichtlich Nachführung (PHD2 am 9x50, das Ganze auf HEQ5) ist. Das C8 war die Monate vorher dran
    und kam mir immer vor, wie mit einer Stecknadel ins All zu stechen.


    Aber trotzdem.


    Nachdem gestern M104 aus dem Stacker fiel, 5 Stunden, dachte ich nur, OH, ist der aber klein. 5 Stunden und das ganze Gedöns um fast nichts zu sehen? Hmmm. Eigentlich sah er so aus wie bei
    einer meiner ersten Versuche, noch ohne Guiding, im letzten Frühjahr mit einer halben Stunde. OK, EBV ist nicht so mein Ding bislang.
    Ein Screenen nach geeigneteren Objekten in der '650 Selected DSO List' zeigte schnell - pratisch alles ist so um die 8-20' groß. Winzlinge, von uns aus betrachtet.


    Da mein winziger Stadtgarten a) sehr hell und b) recht umbaut ist, habe ich nur ein immer sehr eingeschränktes 'Menu'.


    Also kommt nach 3 Belichtungssessions wieder der C8 Edge drauf. Wollen wir doch mal sehen, ob wir dann nicht dem M104 mehr entlocken können.


    Vielleicht schaffe ich es bei Gelegenheit, wenn Interesse, Vergleichsbilder hochzuladen.
    Kürzlich habe ich meine Startkombi HEQ5+6 Zoll Newton als Einstieg in die AF empfohlen und bleibe dabei. Perfekt, um reinzukommen.


    Es gibt hierzu viele Diskussionen und die gängige Meinung ist, f/10 ist zu langsam. Mag sein, aber immerhin wechsele ich von 6 auf 8 Zoll und was bringt mir schnell, wenn das Objekt der Begierde kaum zu sehen ist. Außerdem wuchs mit dem Newton wieder die ans-Stativ-Anschlaggefahr, da länger, sprich, Belichtungsdauer wurde kürzer.


    Was noch fehlt ist der AF Test meines kürzlich erworbenen gebrauchten
    ED 80/600.


    Aber ich ertappe mich jetzt, wie ich beginne nach gebrauchten C11 zu forschen. Bin wohl mehr so der Typ, der von den kleinen Dingern auch einfach was sehen will. Da sind 2800mm Brennweite nicht schlecht.


    Wie seht Ihr das? Wieso ist f/5 so weit verbreitet, wenn viele der Objekte so winzig sind, jaja, schnell, aber - winzig...


    CS
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    na ja, fährst du mit dem Geländewagen zum Einkauf in die Innenstadt und dafür mit dem Porsche raus ins Gelände? Bezüglich der Motivauswahl ist das doch ebenso, kleine Objekte mit einer kuren Brennweite macht halt nicht ganz so viel Sinn, großflächige mit dem C8 erst Recht nicht. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt hierzu viele Diskussionen und die gängige Meinung ist, f/10 ist zu langsam. Mag sein, aber immerhin wechsele ich von 6 auf 8 Zoll und was bringt mir schnell, wenn das Objekt der Begierde kaum zu sehen ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Denkfehler- wenn du auf Galaxien losgehst bringt dir die größere Öffnung keinen Vorteil. Das sind flächige Objekte und egal wie groß deine Optik ist, deren Lichtsammelvermögen zählt eben nicht für flächige Objekte. Lediglich für die punktförmigen Objekte verhilft die größere Optik zu einem Lichtgewinn.


    Und es ist nicht einfach gängige Meinung und zu diskutieren gibt es da auch nix. Zwischen f/5 und f/10 liegt nun mal der Faktor 4 bei der Belichtungszeit. Wenn du also für eine lichtschwache Galaxie mit dem f/5 eine Stunde belichtest, sind mit der f/10 vier Stunden für das gleiche Ergebnis nötig, da beißt die Maus keinen Faden ab.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Andreas, ich möchte mal aus Sicht eines rein Visuellen, der sich all die schönen Fotos anschaut, antworten:


    - Ich sehe, dass die Seeing- Auflösungsgrenze bei den meisten bei ca. 1000 mm Brennweite erreicht ist. Da bringt es kaum noch Vorteile, mit 2.800 mm Brennweite drauf zu halten.
    - Du machst diese Feststellung im Frühjahr = Galaxienzeit und viele Galaxien sind klein. Viele wollen aber die Standardobjekte in der Milchstraße. Ausgedehnte Gasnebel, Sternhaufen, schicke Sternfelder, Dunkelwolken - das ist alles groß und braucht zwischen 300 und 1.000 mm Brennweite.
    - Die meisten sind mobil unterwegs auf der Flucht vor Lichtverschmutzung. Die haben mehr Erfolg mit kleinerem Newton oder noch kleinerem APO (erträgliches Geschleppe, kürzere Aufbauzeit, leichtere Nachführung, erträgliche Belichtungszeiten...)


    Das alles gilt wohl für die meisten, aber nicht für dich. Du kommst gar nicht so tief für die schicken Nebel und Sternhaufen im Skorpion / Schützen? Du hast ja stattdessen einen verbauten, lichtverseuchten aber ständig verfügbaren Garten und die für f/10 nötigen Belichtungszeiten sind für dich kein Problem.


    Bin gespannt auf deine Sombrero Vergleichsfotos.


    p.s.
    Was heißt "AF Test"?

  • (==&gt;)Stathis:
    Du beschreibst das goldrichtig ;)
    Ja, Skorpion und Schütze verbergen sich hinter einer vor 45 Jahren direkt an der Grundstückgrenze vom Nachbarn gepflanzten Fichte (und nicht nur die beiden).
    AF - Astrofotografie (sorry)
    Ich arbeite auch an meiner mobilen Lösung, zum ITV soll sie stehen, dann darf PHD guiden, während ich visuell herumstromere.
    Am häufigten werde ich aber sicher aus dem Garten unterwegs sein, einfach zu praktisch. Zumindest hoffe ich dass mir mit all den neuen LED-Straßenlaternen und umliegender Bebauung (eingeschränkter Himmelsauschnitt) nicht die Objekte ausgehen. Fotografisch kann ich Sternhaufen nicht viel abgewinnen (visuell schon).


    (==&gt;)Stefan:
    Das mit dem punktförmigen/Flächenhelligkeit/Öffnung usw. scheint ein interessanter Aspekt zu sein, der sich mir bislang verbarg, das muss ich mal vertiefen. Aber macht das Seeing nicht ohnehin aus einer punktförmigen Quelle eine kleine wabbelige - flächige - Scheibe? Letzten Endes habe ich doch nur eine gewisse Photonenmenge pro Raumwinkel und aufgrund Seeing ist eine theoretisch punktförmige Quelle ja eben nicht mehr punktförmig.
    Mit Deinem große/kleine Brennweitenthema hast Du natürlich recht!
    Ich bin aber 'AF' - astrofotografiemässig ;) - noch kein Jahr tätig und bin einfach noch wild am probieren! Und jetzt hatte ich wieder dieses Brennweitejucken.


    CS und wie immer vielen Dank für Eure Feedbacks...
    Andreas

  • Hallo, Andreas,


    ich fotografiere schon einige Jahre mit einem C9.25, meistens mit einem 0,63x Reducer, und einer DSLR. Bei hellem, lichtverschmutztem Himmel in meinem Garten, da ich dort Alles schnell aufgebaut habe.
    Dabei habe ich, wenn ich trotzdem ohne Filter fotografiere, folgende Erfahrungen gemacht:


    - Was recht gut geht, sind: Mond, Planeten, Planetarische Nebel, Sternhaufen aller Art (bei der großen Brennweite natürlich die kleinen, schwachen und natürlich Kugelsternhaufen), helle Reflexionsnebel (NGC 2261, VDB1, etc.)


    - Was nicht geht, sind: Galaxien, Emissionsnebel, Dunkelnebel.


    Wenn Du kleine, schwache Galaxien mit dem SC aufnehmen möchtest, müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein:
    - sehr dunkler Himmel (kurze Gesamtbelichtungszeit)
    - sehr gutes Seeing (für die große Brennweite)
    - eine CCD mit sehr großen Pixeln (z.B. 9 µm) und event. 2x2 Binnen (damit Du etwa auf eine Auflösung von 1"/Pixel kommst).
    Der Kollege Rick J aus Cloudy Nights beweist, dass es geht. Er hat mit seinem C14 bei f/10 schon ca. 1000 kleine, schwache Galaxien (und viele schwache Sternhaufen) aufgenommen (Remote Station in Montana, USA). Aber wer hat schon solche Möglichkeiten. Daher haben Galaxien bei mir auch keinen Zweck.


    viele Grüße und häufiger cs
    Andreas

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