Hallo zusammen,
ich habe mit relativ viel Aufwand (für meine Verhältnisse) ein Bild halbwegs fertig gestellt und wollte es hier kurz zeigen und um Verbesserungsvorschläge bitten.
Die Aufnahmesituation ist bei mir sehr bescheiden.
Ich fotografiere aus dem heimischen Garten aus der Stadt mit einem sehr schlechten Himmel.
Zusätzlich habe ich das Pech von sporadischen zusätzlichen Gradienten von Nachbarn.
Daher habe ich bei dieser Aufnahme erstmalig mit dem optolong Pro Clipfilter gearbeitet.
Nachgeführt habe ich mit der Star Adventure und als Optik verwende ich den TS71Q APO mit ca 350mm bei F4,9.
Bei diesem Aubau kann ich maximal 30 sek. belichten bis die Sterne unrund werden.
Als Kamera wurde die Canon 5DM3 (modifiziert) eingesetzt.
Bei diesem Aufbau sind 30 Sekunden meine maximale Belichtungszeit, bei der noch kein Ausschuss entsteht.
Durch den Filter konnte ich die Empfidlichkeit der Canon von 1250 auf 2000 anheben.
Hier ist aber auch die Grenze erreicht bei der das Sensorglühen nicht nur einsetzt, sondern übermächtig wird.
Aufgenommen wurde in 7 Nächten. Versuchsweise wurden auch Bilder mit 5 und 3 Sekunden Belichtungszeit aufgenommen. (für den Orionkern)
Leider musste ich von den insgesamt ca. 12 Stunden Material mehr als die Hälfte löschen. (Blendung von Licht der Nachbarn, Bebauung die im Weg stand, schlechte Ausrichtung, Wolken)
Da ich alles nur über eine Kugelkopf ausrichte ist es nicht leicht gewesen immer den selben Bildausschnitt zu treffen, und bei einem Widefield wollte ich auch nicht zu viel vom Rand wegschneiden, wenn die Bilder nicht genau gleich ausgerichtet waren.
Das gesamte 5 Sekundenmaterial und eine zusätzliche Nacht mussten daher komplett gelöscht werden. Insgesamt konnten nur ca. 6 Stunden Belichtungszeit verwendet werden.
Die einzelnen Nächte wurden mit DSS gestackt. (Median Kappa Sigma)
Anschließend die Nächte nochmals mit DSS miteinander gestackt.
Dann mit PS gestreckt und mit fitswork die Gradienten entfernt
Am Ende mit Photomatix mit dem 3 Sekundenbild als HDR verrechnet.
Mir ist aufgefallen, dass der Kern vom Orion Nebel bei 3 Sekunden bereits komplett ausgebrannt war.
Beim nächsten mal werde ich 1 Sekunde oder evt. auch 0,5 Sekunden Bilder für den Kern machen.(Aber wohl erst im nächten Winter)
Ich betrachte mich immer noch als Anfänger in der EBV. Von daher bin ich mit dem Ergebins schon zufrieden, aber ich schätze im Material ist noch viel weiteres Potential.
In diesem Fall war mein Ziel den großen Orion Nebel, den Running Man, den Pferdekopfnebel und den Flammennebel zusammen drauf zu bekommen.
Da ich noch ohne Ebenen Technik nachbearbeite, sind meine Mittel natürlich noch stark begrenzt.
Für den Aufwand ist die Qualität des Ergebnisses nicht wirklich gerechtfertigt, aber mir fehlt die Gelegenheit aufs Land zu fahren.
Mich wundert es ein wenig, dass der Pferdekopfnebel nur so schach sichtbar ist. Aber ich vermute da sind die 30 sek. einfach noch etwas zu wenig, pro Bild.
Manche Sterne wurden auch nicht deckungsgleich. Aber das werde ich noch manuell versuchen auszugleichen.
Ich hoffe das Bild gefällt trotzdem ein wenig. (besonders im Vergleich zu den erstklassigen Bildern der letzten Posts)
Gruss
Andreas