Kurts Vakuumanlage Bavaria+

  • Seit gestern hat die Volkssternwarte München ihre eigene Vakuum Bedampfungsanlage zum verspiegeln von Teleskopspiegeln. Ein Grund mehr, zu unserer Teleskopbaugruppe zu kommen und euren eigenen Spiegel zu schleifen.


    Kurt himself hat die Anlage namens "Bavaria+" entwickelt, gebaut, erweitert, optimiert und so ausführlich dokumentiert, dass wir sie bedienen können. Zum Entwicklungsprozess siehe sein ausführliches Thema:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=182636


    Kurt fuhr das Baby durch die halbe Republik zur Sternwarte, wo Alfredo, Tassilo, Martin und ich bereits warteten. Er baute selbst alles bei uns auf, erklärte hier, erklärte da, und wir machten die erste Verspiegelung.






    Die Anlage ist längst aus dem Experimentierstadium hinaus, sie ist ausgereift und erprobt, sodass wir zuversichtlich sind, sie selbst sicher bedienen zu können. Die Vakuum Kammer kann bis zu 400 mm Spiegeldurchmesser aufnehmen. Bedampft wird mit reinem Alu ohne Schutzschicht. Die Pumpen sind so groß dimensioniert und die Kammer schön dicht, sodass das Vakuum recht flott erreicht wird.


    Danke Kurt für das schöne neue Spielzeug. Ich bin schlichtweg begeistert!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    <br />Seit gestern hat die Volkssternwarte München ihre eigene Vakuum Bedampfungsanlage zum verspiegeln von Teleskopspiegeln.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Sehr schön. Da hat sich Kurt auch eine gute Halterung für den Spiegel ausgedacht, die gefällt mir!


    Gruß
    Michael

  • Hallo allerseits,


    Auch von mir ein herzliches Dankeschön an Kurt und alle anderen Beteiligten!


    Es ist verblüffend, wie unkompliziert der Aufbau das erste Probe-Verspiegeln mit der Anlage gestern liefen. Etwa 4 Stunden, nachdem Kurt angereist war, hielten wir schon das erste bedampfte Glas in den Händen. Wer wie ich die einschlägigen Diskussionen hier im Astrotreff seit Jahren verfolgt hat, weiss natürlich, dass da eine ganze Menge Knoffhoff dahinter steht.


    Die Größe finde ich für den Einstieg und unsere Bedürfnisse ideal: Wir können bequem bis ca. 360mm Substrat-Durchmesser verspiegeln und maximal mit kleinen Einschränkungen bis ca. 405mm. Trotzdem ist die Anlage noch so handlich, dass die Haube ohne Hebezeug abgenommen werden kann.


    Kurt hat seine Anlage vor der Übergabe noch mit einem sehr durchdachten und praxistauglichen Bedienpult ausgerüstet. Es gibt keine fliegende Verkabelung und keine losen Messgeräte. Alles ist wohl durchdacht und übersichtlich angeordnet. Das ist entscheidend, damit wir die Anlage im Vereinsrahmen vernünftig betreiben können. Dazu hat er eine gute Bedienungsanleitung geschrieben und alle technischen Unterlagen in einer Begleitmappe zusammen gestellt.


    Es ist allerdings immer noch ein gewisses Verständnis für die Abläufe nötig, denn die Abfolge der einzelnen Schritte muss komplett von Hand gesteuert werden.


    Unsere Dienstags-Treffen sind übrigens offen für alle Interessierten, nicht nur für Vereinsmitglieder!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Stathis, liebe Freunde des "Nichts",


    nachdem ich mich gerade soeben von dem etwas anstrengenden Tagesausflug nach München erholt habe: herzlich Dank für euer Lob meiner Bastelkunst! Hab ich sehr gerne gemacht.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    Hut ab und herzlichen Glückwunsch zu der Anlage, dies wird für viele hier von großem Nutzen sein! Als reiner Refraktor-Beobachter hatte ich mich zu Beginn deines Projektes etwas skeptisch geäussert, nach dem Motto, warum muss man alles selbst machen, lohnt sich dies? Jetzt sehe ich den Sinn, ja, die Bedampfungsanlage lohnt sich!


    Dann noch eine Frage, die Skepsis bezog sich ja besonders auf Silber. Hast du weiter gemacht oder hat sich der Fokus im Laufe der Zeit komplett auf Al verschoben?


    beste Grüße


    Thomas

  • NAbend,


    das Ganze habe ich zwar nur via Stammtisch Burscheid neulich am Rande staunend mitbekommen, und die Ur-Anlage sah ich auch schon mal live beim Vakuumpumpen ... um so mehr freue ich mich, dass Du, Kurt, da erneut wieder was äußerst Hochfeines so rasch für die Astroszene entwickelt und zusammengebaut hast - ich kann das nur abermalst bewundern! Schapoo!

  • Hallo Kurt,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klaus Rick</i>
    <br />NAbend,


    das Ganze habe ich zwar nur via Stammtisch Burscheid neulich am Rande staunend mitbekommen, und die Ur-Anlage sah ich auch schon mal live beim Vakuumpumpen ... um so mehr freue ich mich, dass Du, Kurt, da erneut wieder was äußerst Hochfeines so rasch für die Astroszene entwickelt und zusammengebaut hast - ich kann das nur abermalst bewundern! Schapoo!


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auch von mir allergrößten Respekt für Deine Innovationskraft und Bescheidenheit.
    Ich hoffe, die Münchner sind auch willens, kostengünstig für andere Amateure zu beschichten?


    Gruß & CS Franjo

  • Hallo Thomas,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TGM</i>
    <br />Hallo Kurt,


    Hut ab und herzlichen Glückwunsch zu der Anlage, dies wird für viele hier von großem Nutzen sein! Als reiner Refraktor-Beobachter hatte ich mich zu Beginn deines Projektes etwas skeptisch geäussert, nach dem Motto, warum muss man alles selbst machen, lohnt sich dies? Jetzt sehe ich den Sinn, ja, die Bedampfungsanlage lohnt sich!


    Dann noch eine Frage, die Skepsis bezog sich ja besonders auf Silber. Hast du weiter gemacht oder hat sich der Fokus im Laufe der Zeit komplett auf Al verschoben?


    beste Grüße


    Thomas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    herzlichen Dank für den Glückwunsch. [:)]


    An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei Kai "fraxinus" bedanken, denn ohne seinen Weckruf in
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=182250
    gäbe es Bavaria+ wahrscheinlich noch nicht.


    Zu deiner Frage:
    Eine Vakuum- Silberbeschichtung hat zwar in sichtbaren und IR- Spektalbereich ein deutlich höheres Reflexionsvermögen als Aluminium, ist aber im Nah- UV nahezu blind. Dh. z. B. Planetenfotografie mit Venus UV- Filter geht mit Silberbeschichtung überhaupt nicht. Zudem
    wird Silber ohne aufwändige Schutzschicht relativ schnell durch H2S- Spuren in der Luft unansehnlich braun. Außerdem muss man vor der Bedampfung mit Silber eine Haftvermittlerschicht aufdampfen.


    Aluminium haftet dagegen problemlos direkt auf Glas und bleibt auch ohne zusätzliche Schutzschicht wesentlich länger spiegelblank als Silber. Kurz gesagt, Silberbeschichtung lohnt sich aus meiner Sicht nicht wirklich.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    vielen Dank für eine Erläuterung, ja, es war vielleich schon zu befürchtet, dass es schwierig ist Silber in den Griff zu bekommen, obwohl es wegen der hohen Reflektivität im längerwelligen Bereich sehr atraktiv scheint.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TGM</i>
    <br />Hallo Kurt,


    vielen Dank für eine Erläuterung, ja, es war vielleich schon zu befürchtet, dass es schwierig ist Silber in den Griff zu bekommen, obwohl es wegen der hohen Reflektivität im längerwelligen Bereich sehr atraktiv scheint.


    beste Grüße


    Thomas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn es nur um den längerwelligen Spektralbereich (ca. 600 nm und länger) geht wäre die Bedampfung mit Gold unübertroffen gut. Es lässt sich gut verdampfen und die Schicht ist auch sehr beständig.


    Gruß Kurt

  • (==&gt;)Franjo:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich hoffe, die Münchner sind auch willens, kostengünstig für andere Amateure zu beschichten?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn wir im Einzelfall anderen Amateuren helfen können, wird sich eventuell ein Weg finden. Es gibt da allerdings ein paar Rahmenbedingungen. Vorweg sei gesagt, ich bin in der Volkssternwarte München "nur" ein normales Mitglied und kann nicht offiziell für den Vereinsvorstand sprechen.


    Die Bedampfungsanlage ist Teil unserer Werkstatt-Einrichtung, und es gelten die gleichen Regeln wie für die Holzwerkstatt und die Metallwerkstatt. Das heißt, die Benutzung ist ausschließlich unterwiesenen Vereinsmitgliedern gestattet, die genügend Fach- und Sachkenntnis haben.
    Grundsätzlich ist auch im Vereinsrahmen für Maschinennutzung eine Gebühr fällig, die für den Unterhalt verwendet wird. Verbrauchsmaterial zahlen wir natürlich auch selber.

    Alle Vereinsmitglieder nutzen die Anlagen in ihrer Freizeit.
    Wir sind ein gemeinnütziger Verein und können schon aus Haftungs- und Steuergründen keine Bedampfung als Dienstleistung anbieten.
    Einfach einen auspolierten Spiegel an die Volkssternwarte München zu senden und ihn gegen Bezahlung beschichtet auf dem Postweg zurück zu bekommen, das wird es ziemlich sicher nicht geben, so leid es uns tut.


    Es ist aber nicht so, dass da gar nichts geht. Eine Spiegelbeschichtung können wir zum Beispiel während eines Dienstagstreffens mit persönlicher Anwesenheit des Spiegelschleifers durchführen, der seine Scherbe dann auch gleich selber schrubben und unter Anleitung in die Halterung einlegen kann. Sowas geht natürlich nur mit vorheriger Absprache.


    Eine andere Möglichkeit wäre eventuell, dass wir Spiegelschleifern in einer anderen Vereinsgruppe Unterstützung geben. Da wäre wohl der beste Weg eine Kontaktaufnahme über unseren Vereinsvorstand.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    also Alles fest in Bajuwarischer Hand.[B)]


    Kosten für Anreise und Übernachtung in München kann der weit entfernt wohnende, interessierte Amateur mit den Preisen der kommerziellen Beschichter vergleichen.


    Ob das im Sinne des Erfinders ist?



    Gruß & CS Franjo


    Edel sei der Mensch,
    hilfreich und gut;
    denn das allein
    unterscheidet ihn
    von allen Wesen,
    die wir kennen!

  • Hallo an alle,


    auch von mir nochmal an dieser Stelle ganz herzlichen Dank an dich für das geduldige Realisieren sämtlicher Ausstattungswünsche der Bedampfungsanlage, die sich in den unzähligen Telefonaten der letzten Monate ergeben haben, lieber Kurt! DAAAAANKEEEEEE!


    Als Beispiel sei der vorteilhafte 6-fach Verdampfer, die robuste Öldiffusionspumpe anstatt der empfindlicheren Turbomolekularpumpe oder das Sichtfenster MIT "Runterfallsicherung" des Glases, über das wir so oft gelacht hatten [:D]


    Die Anlage hat unsere Erwartungen definitiv übertroffen! Wirklich
    weltklasse Arbeit, Kurt!


    Für alle, die die bisherigen Threads in Sachen Vakuumanlagen vom Kai und Kurt mitverfolgt hatten: nachdem ich in der Vergangenheit immer wieder Spiegel von 10 bis 24 Zoll bedampfen habe lassen (Sternwarte Hamburg, Befort usw.) und die Preise für das Beschichten doch deutlich nach oben gegangen sind die letzten Jahre, wagte ich den Versuch, einen dünnen 14-Zoll Parabolspiegel bei Refoptik günstig beschichten zu lassen. Das Ergebnis war jedoch dermaßen ernüchternd, dass ich Kurts Angebot annahm, ihn durch ihn neu verspiegeln zu lassen.


    Dieses mal war das Ergebnis -trotz ebenfalls fehlender Quarzschutzschicht- so gut, dass ich sofort zusagte, als mir Kurt bald darauf nach einem kleinen "Zwischenfall"[B)] die Urversion der "Bavaria"-Vakuumbedampfungsanlage zum Kauf anbot.[:)]
    Bald darauf erkannte ich aber, dass es wohl -trotz meiner 6 selbstgebauten Dobsons- eine totale Verschwendung wäre, das tolle Ding irgendwann in meinem Keller verstauben zu lassen.


    Also fragte ich meine ehrenwerten Vereinskollegen von der Dienstagsrunde der Münchener Volkssternwarte, ob es nicht sinnvoller wäre, eine Bedampfungsanlage in der von uns oft genutzten Sternwartenwerkstatt aufzustellen. Falls kein Interesse bestünde würde ich sie privat behalten... Aber... ES WÄRE! [:p] An dieser Stelle auch vielen Dank an Manfred Mauz und den Vorstand, die die entsprechenden Mittel noch in 2017 rasch bereitstellten!


    Und von da an gab es wieder unzählige Telefonate, da nun
    andere Anforderungen an die Anlage gestellt wurden. Sowohl
    Sicherheitsaspekte mussten neu berücksichtigt werden als auch die Bedienbarkeit musste verbessert werden. So hat sich Kurt selbst
    übertroffen, denn alleine das sehr übersichtliche Steuerpult ist
    ein Sahnestückchen und meine Finger wollten den "GLIMMEN"-Knopf
    fast nicht mehr verlassen, als ich die Ehre hatte, am Samstag
    den allerersten Münchener Bedampfungsvorgang an einem kleinen Autokollimationsspiegel durchzuführen. Und auch Martin hatte sichtbar Freude am Betätigen des feinen, von Kurt selbstgebauten Belüftungsventiles zum Starten des Glimmvorganges. Das Ding macht einfach Spaß!


    Und den hatten wir auch, als Kurt uns sein Werk am Samstag übergab!
    Stathis mutierte dabei fast zum "Glimm"-Engel[:D]



    Zuvor musste die Anlage aber erstmal zusammengeschustert werden. Auch auf die vielfache Aufforderung Stathis´, Kurt solle doch einfach ruhig sitzen und uns "dirigieren", wollte und konnte Kurt einfach nicht lange stillsitzen und war dann doch voll dabei beim Zusammenbau!


    [:D]


    Zwischenzeitlich mussten noch einige Anpassungsarbeiten an der Fräse vorgenommen werden, die Tassilo souverän und schnell übernahm:




    Nach einem kleinen Fehlstart fanden Kurt und Martin blitzschnell den Fehler -ein undichter Anschluss der Drehschieberpumpe- und es konnte richtig losgehen:





    Ein toller Moment, als nach dem violettfarbenen Glimmvorgang zur Reinigung des Substrats die Aluminiumreiter samt den spröden,
    verdrillten Wolframfäden grell zu leuchten begannen. Jetzt würde das Aluminium verdampfen und sich auf dem oben hängenden kleinen Planspiegel niederschlagen:




    Nachdem wir die Öldi abkühlen ließen und den Pott angehoben hatten, waren wir sehr gespannt, wie die Beschichtung aussehen würde, da wir
    bei diesem allerersten Versuch wirklich NULL auf Sauberkeit geachtet hatten und ganz gewiss viele Fremdatome während des Bedampfungsvorganges im Behälter hatten. Die Beschichtung ist sehr robust! Selbst als ich einen Tag später den Autokollimationsspiegel zweimal unter Wasser gewaschen und auch mit Watte und Hauch misshandelt hatte und auch Tesastreifen kreuz und quer aufgeklebt und abgezogen hatte zeigte sich die dünne Aluminiumschicht unbeeindruckt davon. Und das ohne Quarzschutzschicht! So soll es sein! Jetzt sind wir alle sehr gespannt, wie die doch relativ aggressive Münchener Stadtluft diese Schicht im Laufe der Zeit "bearbeiten" wird. Wir werden weiter berichten! Als nächstes wird eine Vergrößerung der Anlage auf 25 Zoll und das Hinzufügen einer Quarzschutzschicht anstehen. Bereits heute habe ich dafür das erste lange Telefonat mit Kurt geführt[:)] Er wird einfach nicht müde! [8)]


    Jedenfalls nochmals vielen vielen Dank lieber Kurt, das Münchener Team dankt dir sehr!




    von links: Tassilo, Alfredo (mit meinem in dieser Anlage beschichteten dünnen 16-Zoll-Spiegel), Martin, Stathis, Kurt

  • Guten Morgen,


    wünsche Euch allzeit leckfreies Arbeiten und immer eine handbreit Wasser im Kühlmitteleimer[:)]


    Auf das tolle Bedienpult und die Doku-Mappe bin ich jetzt etwas neidisch.[;)][8D]
    Da hat sich Kurt selbst übertroffen, ich glaube er selbst steuert seine Anlage noch immer im "Chaos-Modus" via Drähte umstöpseln.[:D]
    Also von diesem Pult braucht es noch eine großformatige Aufnahme.[:p]
    Als Warnhinweis schlage ich sowas in der Art vor, in einer stilechten schwäbisch-bayrischen Übersetzung selbstverständlich:
    http://www.stichpunkt.de/it-witze/computer-experte.png


    Ganz großes Kino, ich bin stolz auf Euch!
    Uns wird der Gesprächsstoff beim DSM sicher nicht ausgehen[:)]


    Viele Grüße
    Kai

  • Grüß Euch,
    herzlichen Glückwunsch zu Kurts Vakuumsanlage in München und Kurt vergelt's Gott, dass Du die Vakuumsanlage den münchner Spiegelschleifern zur Verfügungs stellst.
    Leider bin ich noch nicht zum Spiegelschleifen gekommen, aber es steht auf dem Plan. Vielleicht komm ich auch in den Verluss meinen zukünftigen Spiegel damit zu beschichten. [:)]
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    "vergelt's Gott, dass Du die Vakuumanlage den Münchener Spiegelschleifern zur Verfügungs stellst."


    DER war gut, hahahaha [:D] Aber ich kann dir versichern, nicht ALLE Bayern sind Unmenschen, hahaha :)


    Mööönsch...Franjoooo...


    also, falls du einen Spiegel hast den du uuuunbedingt bei uns
    beschichten lassen willst ruf mich einfach an. Wir sind doch alle wirklich ned so. Irgendeine Lösung werde ich ausnahmsweise -persönlich- für dich finden. Auch wenn ich dich nicht persönlich kenne und keine Ahnung habe wer du bist. [8D][:)]


    Aber unterm Strich hat Martin leider Recht. Abgesehen von den ganzen rechtlichen Hürden sind wir ganz normale Mitglieder mit Jobs, Familie, Kinder, Kinder, Kinder... wer soll sich
    denn da den ganzen Tag hinstellen und das machen? Ich glaube, du unterschätzt die Arbeit und den Zeitaufwand, den EIN einziger Bedampfungsvorgang mit sich bringt. Anfahrt zur Sternwarte, Reinigen, Beschicken, Einbauen, Bedampfen, Abkühlen lassen, Ausbauen, Anlage reinigen, Spiegel Verpacken, zur Post bringen... unter 4 Stunden geht da nichts. Würdest DU das denn machen für 10 Euro die Stunde? Oder für Lau? In deiner FREIZEIT?? Eieiei... das hat wirklich nix mit "bajuwarischer Hand" zu tun, aber ich hoffe, du verstehst, wo das Problem dabei liegt, oder? Das ist halt -wie bei dir auch nehme ich an- unser HOBBY, nicht unser Job.
    Aber wenn Leute wie Kurt und Kai solche sagenhafte Pionierarbeit leisten und es dazu führt, dass in ganz Deutschland bald 20 solche Anlagen stehen haben ALLE gewonnen. Denn über ein, zwei Ecken kennt man dann doch irgendjemanden, der einem einen Spiegel verspiegelt :)
    Aber für die ganze Republik...sorry...das geht beim besten Willen nur wirklich gaaaaaanz ganz schwierig.


    Gruß,


    Alfredo [:)]

  • Hallo Alfredo,
    danke für das Angebot für mich eine Lösung zu finden. [:)] (Nachtrag: Ich sehe gerade, dass das Angebot an Franjo gerichtet war, gehe aber mal davon aus, dass es auch für die Münchner gilt :) )


    Ja, ich verstehe schon, dass Verspiegeln ist aufwendiger wie gedacht. Vom Aufwand her ist es vermutlich wurst, ob es ein 4,5" Spiegel oder ein 12 " Spiegel ist. Damit lohnt sich der Aufwand vermutlich hauptsächlich bei großen Spiegeln, die bei Befort usw. sehr teuer sind?


    Vielleicht kann mn unter Anleitung selber verspiegeln. Damit wird der Aufwand für dritte überschaubar.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Alfredo Segovia</i>


    DER war gut, hahahaha [:D] Aber ich kann dir versichern, nicht ALLE Bayern sind Unmenschen, hahaha :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Des mecht i scho hoffn. Bin ja soim aa ra Boar [;)]


    Ich find es auf jeden Fall bärig, dass der Kurt die Anlage nach München gebracht hat. Egal wie aufwendig so eine Verspiegelung ist, ist das Verspiegeln bestimmt auch interessant.


    Servus,
    Roland

  • Hallo Zusammen,


    zuerst einmal alle Daumen hoch an Kurt und meinen Glückwunsch zur erfolgreichen Installation der Anlage.


    Ich weiß nicht ob folgender Punkt schon angesprochen wurde.
    Jeder der seinen Spiegel beschichten lässt und in fremde Hände gibt, sollte auch damit rechnen das was passieren kann (gewerblich oder privat). Schon aus diesem Grund habe ich meinen 16" nicht bei Orion in England, sondern bei Aluna in Augsburg beschichten lassen.


    Wenn ich mir jetzt vorstell ich sollte für jemand anderen einen Spiegel beschichten! Hut ab.
    Da hab ich größten Respekt vor den Leuten die das privat für andere als Gefälligkeit anbieten (dazu kommt noch der Zeitaufwand ). Wie gesagt es kann immer was schiefgehen und das sollte auch jedem klar sein.


    Gruß Rudi

  • Hallo Kai, liebe Mitleser,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> wünsche Euch allzeit leckfreies Arbeiten und immer eine handbreit Wasser im Kühlmitteleimer
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    danke, lieber Kai. Aber das mit dem Kühlwasser funktioniert in München genau wie bei mir, nämlich so:



    Sehr wahrscheinlich werden unsere Freunde in München noch etwas Narrensicheres gegen „Kühlwasser vergessen“ einbauen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf das tolle Bedienpult und die Doku-Mappe bin ich jetzt etwas neidisch.
    Da hat sich Kurt selbst übertroffen, ich glaube er selbst steuert seine Anlage noch immer im "Chaos-Modus" via Drähte umstöpseln.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn man sich wie ich vorher des Öfteren in am Boden liegenden Kabelschlingen verfangen hat weiß man den Wert des Bedienpultes zu schätzen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also von diesem Pult braucht es noch eine großformatige Aufnahme.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Aber gerne!





    So etwas in der Art zu bauen war Bestandteil meiner beruflichen Grundausbildung zum Elektromechaniker. Dazu musste jeweils fürs Berichtheft ein normgerechtes, sauberes Schaltbild gezeichnet werden.



    Bitte um Nachsicht wenn obiges Schaltbild nicht ganz normgerecht ist. Das Vorletzte hab ich nämlich vor 58 Jahren gezeichnet.


    Zur Sache: Vorpumpe, Öldi sowie Trafo Verdampfter sind über normale Schuko- Stecker mit dem Steuerpult verbunden. Es enthält ein Netzgerät zur Versorgung des Drucksensors und der Digitalmeter. Dieses NG liefert saubere Gleichspannung. Ein zweites NG versorgt den Glimmgenerator mit pulsierendem Gleichstrom. Damit dieser Generator nicht unbeabsichtigt bei geöffneter Anlage eingeschaltet werden kann läuft die Versorgung über den Mikroschalter Kessel.


    Wer sich vielleicht über den Sinn des 9 Ohm Widerstandes wundert: Ohne diesen war der Taster „Glimmen EIN“ nach wenigen Betätigungen verschmort. Bei Einschaltung von N2 ohne diesen Widerstand gibt es offensichtlich einen kurzen aber hohen Strompiek, den der Taster nicht verträgt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Als Warnhinweis schlage ich sowas in der Art vor, in einer stilechten schwäbisch-bayrischen Übersetzung selbstverständlich: <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Trotz mehrjährigem „Auslandsaufenthalt“ in Oberschwaben hab zwar nicht ganz verstanden was da gemeint ist, bin aber ebenfalls dafür den zitierten Warnhinweis anzubringen.[:D]


    (==&gt;) Alfredo,
    herzlichen Dank für deinen netten Bericht.

    Folgendes möchte ich noch anfügen.
    Eigentlich wollte ich nur meine scheinbar nicht mehr benötigte Edwards Öldi E02 los werden, da ich ja seit fast 2 Jahren eine sehr hochwertige Turbopumpe besitze. Ich hätte nie geglaubt dass die kleine Öldi so gut uns schnell mit dem 70 l BAVARIA+ Pott fertig wird. Für unsere Mitleser zeige ich mal das typische Zeitverhalten der Anlage unter realen Betriebsbedingungen.




    Dann noch eine Kleinigkeit die mir sehr angenehm auffiel. Ich hatte ja um möglichst schnell loslegen zu können einige Al- Reiter zum Beladen der Verdampferwendeln vorbereitet. Diese Wendeln hatten bei mir schon ca. 10 Verdampfungen abgeliefert. Sie waren demnach spröder als Glas. Trotzdem hast du es geschafft alle 6 Wendeln auf Anhieb mit Reitern zu bestücken ohne dass es Bruch gegeben hat. Dazu hatte ich dir noch besonders kleine Reiter untergejubelt. So viel Fingerspitzengefühl findet man eben bei erfolgreichen Spiegelschleifern.


    Kurz gesagt, ich glaube die Anlage ist bei euch in sehr guten Händen und nachdem ich eure Werkstatt gesehen habe bin ich davon überzeugt, es wird sehr wahrscheinlich auch einen größeren Pott geben.


    Gruß Kurt

  • Nmorgen,


    gestern war es soweit. Ich wollte den ersten Bedampfungsvorgang ohne den Meister Kurt vornehmen. Tja, was soll ich sagen. Irgendwie dauerte alles deutlich länger als bei dir, Kurt. Allein die alte Spiegelschicht zu entfernen kostete viel Zeit, weil der Tesastreifen, den ich zwei Tage zum Test dran kleben ließ, beim Abziehen (Aluschicht blieb dran!) zwar entfernt wurde, aber die Klebereste auf dem Alu verblieben und so die Natronlauge dort nicht wirksam war, was dem Tassilo ein Schmunzeln entlockte. [:D] Also erstmal wieder spülen, Terpentin dran...ging auch nicht [:0]
    Wieder spülen, diesmal mit Aceton gerubbelt und siehe da, jetzt
    durfte endlich die Natronlauge wieder das Alu angreifen. Danach kam das ordentliche Reinigen und Trocknen des Substrats, ohne danach zu sprechen, um nicht erneut die fast unsichtbaren Mini-Speichelspots auf dem Spiegel zu haben, auf denen das Aluminium beim Verspiegeln am Samstag nicht haftete.


    Alleine bis der kleine Planspiegel "an Bord" war verging über eine Stunde...aber irgendwann war der Colt geladen: [:D]





    Alle waren gespannt, was nun passieren würde. Die Anlage wurde angeworfen, evakuiert, erneut zum Glimmen
    belüftet und insgesamt nach ca. einer halben Stunde sollte der Verdampfer angeworfen werden:




    Tja, und nu passierte folgendes. Der Verdampfertrafo zeigte
    beim Einschalten kurzzeitig über 80A an, es gab einen kurzen hellen
    Blitz im Inneren, alle erschraken und als ich sah, daß der Strom auf Null Ampere abgefallen war schaltete ich sowohl den Verdampfertrafo also auch die Öldi aus. Die Drehschieberpumpe blieb noch an, um das Abkühlen der Öldi zu ermöglichen und keine Sauerei mit dem noch heissen Öl im Inneren zu verursachen. Etwas verdutzt sahen wir mal nach:




    Es war rein gar nichts zu sehen! Alle Verdampferwendel waren scheinbar noch heil, alle Alureiter saßen noch drauf.
    Was war geschehen?? Da eine optische Kontrolle nichts brachte und wir erstmal ratlos auf das Gerät starrten, fragte ich, ob jemand "zufällig" ein Messgerät dabei hätte. Stathis hatte :)
    Als wir dann den Verdampferstromkreis überprüft hatten, war
    an einem der Verdampferwendeln tatsächlich kein Durchgang. Aber es war kein Bruch oder Ähnliches zu sehen! Wie war das möglich?
    Irgendwann kam ich auf die Idee den kleinen gebogenen Mini-Alureiter
    anzuheben, und siehe da. EXAKT unter dem Reiter war der Draht wirklich fast unsichtbar gebrochen. Auf dem Bild sieht man auch den kleinen Alureiter auf der Grundplatte liegen:





    Also wurde eine neue Wendel aufgelegt und das ganze Prozedere wiederholt:



    Und nun entdeckte irgendjemand Wasser am Boden. Panik brach aus! :)
    Die sich als unbegründet erwies, da es sich herausstellte, daß dieses NICHT von unserer Anlage stammte sondern vom Waschbecken und unbemerkt auf dem Boden seinen Weg unter die Anlage gefunden hatte...nich so doll.


    Nun kam das nächste Disaster. Irgendwie funktionierte das Belüftungsventil nicht. Wir konnten also nicht Glimmen und mußten den Bedampfungsvorgang abbrechen.[xx(] Das Ventil wurde ausgebaut und der Fehler zum Glück gleich gefunden. Es hatte sich nur eine kleine Schraube gelöst. Alles nachgezogen und ein letzter Versuch gestartet.
    Und dieses mal ging alles glatt! Die Verspiegelung war dieses mal
    einwandfrei! Selbst Haley fand sie gut und meinte, er hätte da noch seinen 13" zum Verspiegeln rumliegen und mit soooo einer guten Schicht ließe sich bestimmt gut beobachten. [:D] Bestimmt, lieber
    Christoph!





    Das ganze war zwar ein sehr holpriger Start...aber eigentlich auch das Beste, was uns passieren konnte. Denn nur durch trial and error entwickelt man ein Gefühl für die Anlage und können sofort und richtig reagieren, wenn wieder mal etwas bockt. [^] Und dich lieber Kurt, haben wir uns nicht getraut, um Mitternacht anzurufen um nach Rat zu fragen, hahaha... :)


    cs,


    Alfredo [:)]

  • Hallo Alfredo, liebe Mitkämpfer,


    freut mich dass euch schon bei der ersten Session eine brauchbare Verspiegelung ganz ohne meine Hilfe gelungen ist.


    zu den Pannen:
    Die eingebauten Wendeln hatten schon ca.10 erfolgreiche Verdampfungen ohne Bruch geliefert. Eine genaue Statistik zu Lebensdauer kann ich nicht liefern. Aber euer Fall ist der erste bei dem eine <b>dieser</b> Art Wendeln während der Verdampfung zu Bruch gegangen ist. Bei meinen Versuchen mit Tantal- Schiffchen gab es nach 2 bis 3 Verdampfungen Bruch. Bei den Versuchen mit einzelnen 1 mm W- Drähten konnte man nur mit jeweils einem gelungenen Schuss rechnen. Siehe auch:
    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=216752&whichpage=4


    Meine Empfehlung: nach 5 Bedampfungen alle 6 Wendeln gegen frische austauschen. Das spart wahrscheinlich mehr Zeit als beim nächsten Bruch einer überalterten Wendel wieder auf Anfang gehen zu müssen.


    Lose Schraube: Spindel im Bereich des Schraubenkontaktes etwas abflachen und eine harte M3 Madenschraube verwenden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wir konnten also nicht Glimmen und mußten den Bedampfungsvorgang abbrechen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Übungshalber hättet ihr natürlich bedampfen können. Der Spiegel würde danach auch einwandfrei aussehen. Aber der Tesatest würde sehr anschaulich beweisen wozu die Glimmreinigung gut ist. Es wäre auch mal interessant auszuprobieren wie lange denn ein nicht glimmgereinigter Spiegel brauchbar bleibt.


    Weiterhin schnelle Fortschritte auf eurer Lernkurve wünscht euch


    Kurt

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