Frust ablassen..erster Ausgang mit Eq2-3

  • Hallo miteinander,


    nach reichlich hier Infos abholen und probieren und machen und erste (erfolgreiche) Test auf dem Balkon war ich heute guter Dinge und hab mir 2 Stunden Frei genommen von Kind und Frau um in eine nicht so Lichtverschmutzte Gegend zu fahren.
    Angekommen Klasklarer Himmel. Da kann es ja losgehen. Montierung grob mit Handy eingenordet und durch den neuen Polsucher geschaut mit Beleuchtung geschaut. Erste Ernüchterung: man sieht kaum was außer paarganz kleine Sterne bei ganz genauen Hinsehen. (War aber auch Stadtrichtung)...nee 10 min. probiert und abgebrochen.
    Gut probieren wir es so. Montierung ist ja nach Norden ausgerichtet und der Höhen winkel steht auch auf 51 grad (mein Standort). Foto gemacht 1.45 min. Boah ganz schön Strichbildung. Das Stativ nach ewig hin und her machen und Überlegen einfach mal verrückt bis die Striche nur noch gerade nach unten abhauten(an 30 sek. Fotos erkannt, immer wieder eins gemacht zum Ausrichten). Gedacht, na gut das müsste jetzt ja einigermaßen Norden sein. Gehts an die Höhe. Egal was ich da eingestellt habe ob 40 grad...60 Grad die Striche blieben gleich lang (es waren keine 5 sek. Foto Belichtungszeit drin). Warum? Motoren gingen aber alle beide mit der Handsteuerung. Damit konnt ich das ausschließen. Austariert war die Montierung auch. Gerade stand sie auch laut Dosenlibelle. Ohne ein Foto hab ich es nach 2 Stunden probieren aufgegeben. Jetzt hab ich auf dem Balkon aus Frust nochmal die Montierung wie immer grob auf Orion ausgerichtet und bums gehts es Schlagartig. 30 Sek. nur aber immerhin. Glaube mit dem Polsucher werd ich nie Klarkommen. Ich hab keine Rießen Ansprüche, aber 2 min. sollten drin sein ohne das ich die Montierung eine Stunde lang (oder länger bei mir) Einscheinern muss.
    Erkennt ihr meinen Fehler?


    LG
    Alex

  • Hallo Alex,


    dann scheint dein Balkon perfektes Alignment zu haben :)
    Spass beiseite. Konkrete Hinweise kann ich Dir noch nicht geben, dazu bein ich noch zu neu in diesem Thema. Was ich in deinen Ausführungen vermisse, ist in der Tat das Alignmnent. Woher soll den deine Monti, außer wo Norden ist, wissen, wie sie genau ausgerichtet ist? Was auch nicht steht, ist die eingestellte Nachführgeschwindigkeit.
    Das soll es an Anregungen gewesen sein, bevor ich mich in Ungenauigkeiten verzettele.


    Derzeit ist ja endlich mal Super-Sicht. Ich war heute auch das erste Mal mit meiner neuen Monti draußen. Zwar ohne Fotos, aber mein GOTO (mit Skysafari gepaart) hat alles super angesteuert.


    CS und Viel Erfolg


    Jan

  • Hallo Jan,
    Hab auf die Orionnebelregion gezielt(und auch dort versucht die monti einzustellen). Wie gesagt man kann ja die Monti nur in 2 Sachen ausrichten. Norden und Polhöhe. Sollte dazu auch gerade stehen das ganze.
    Hab eine einfache EQ3-2 ohne Goto. Nur die 2 Schrittmotoren. Geschwindigkeit gibt nur die Sternengeschwindigkeit (beim einschalten der Handsteuerung). Zum Korrigieren kann man aber noch 2,4 und 8 Fach Geschwindigkeit einstellen. Ach und die Ausrichtung Norden oder Süden. Bei mir stand sie auf Norden weil ich auf der Nordhalbkugel bin.


    LG
    Alex

  • Halo Alex,


    wenn ich meine Monti ausrichte, beginne ich wie Du mit der Ausrichtung nach Norden. Die Polhöhme hattest Du ja auf 51° eingestellt und nur versuchsweise auf irre Werte eingestellt. Die für Deinen Ort angegebene Gradzahl musst Du bei einer längeren Aufnahmezeit schon präzise einstellen. Den Umgang mit dem Polsucher wirst Du üben müssen. PI * daumen wird das nichts. Nach dem Einnorden der Monti nutze ich neben dem Polsucher mein Objektiv für eine erste Idee, wo denn nun genau der geforderte Polarstern in Bezug auf meine Ausrichtung steht. Dann habe ich ihn spätestens auch im Polsucher.
    Ohne Blick auf Polaris, also ohne genaues Einnorden bleibt Dir leider nur der Aufwand des Einscheinerns.


    Das wird schon, die Übung macht es. Übe das Einnorden mittels Polsucher sn einem beliebigen Objekt am Tage. Dann hast Du zwar möglicherweise keinen Norden, aber die Methode verselbstständigt sich.


    Gruß Jan

  • Moin Alex,


    ich habe zwar die HEQ5 (auch ohne GoTo), aber das Prinzip sollte ja gleich sein.


    Zunächst muss ja auch die Ausrichtung des eingebauten Polsuchers (zur RA Achse) überprüft werden.
    Hast Du das mal gemacht?


    Diese Kalender Geschichte und Stundenkreis hab ich nie so richtig kapiert, also sein gelassen.


    Ich gehe so vor:
    1. Montierung grob nach Norden ausrichten (nach Polarstern)
    2. (Beim ersten Mal) Breitengrad Höhe nach Ort einstellen.
    3. Grob mit dem Auge an der Monti vorbei auf den Polarstern peilen ob alles stimmt.
    4. Blick an Himmel wo der Große Wagen steht (quasi als Uhrzeiger)
    5. Blick durch den Polsucher wie dort der Gr. wagen steht*, Monti solange drehen bis er mit der Realität übereinstimmt (RA Achse).
    - natürlich wieder nur als "Uhrenstellung", denn der gr. wagen passt natürlich nicht ins enge Sucher Feld.
    6. Kontrolle im Sucher, ob der Polarstern überhaupt im Suchfeld ist. Meistens irgendwo am Rand (Sucher Feld etwa 6 Grad)
    - wenn nicht schwenke ich den Aufbau um die Zentrierachse der Montierung (die sollte eh noch locker sein!) bis ein rel. heller Stern reinkommt.
    7. Ich bringe den Polarstern (oft ist tatsächlich nur der Polarstern zu sehen, aber deutlich hell) in den Kringel am Kreis
    8. Die Verstellschrauben kontern und Befestigungs-Schraube der ganzen Montierung festziehen.


    Visuell passt es dann so gut, daß ich auch bei 200x beim Nachführen gar nicht mehr die Deklinationsverstellung brauche.


    Grüße,
    Walter


    PS: wegen wer findet den Fehler: Ich bin auch schon mal einem Nachbarstern des Polaris aufgesessen im Polsucher, dann stand das natürlich
    Grade daneben!


    *Bei mir ist der Gr. Wagen in dem Sucher eingraviert.

  • Hallo,


    also ich hab zwar keine Polsucherbeleuchtung, aber ich leuchte dann immer mit einer kleinen Lampe hinein und dann sieht man auch bei mir keinen Stern mehr außer dem Polarstern. Ich denke das ist ein Stück weit normal, eigentlich reicht es auch aus.
    Ich peile den Polarstern erst grob an indem ich mit einem Auge durchschaue und mit dem anderen Auge vorbeischaue. Dann erscheint der Polarstern meist schon im Polsucher. Wenn du nach 5 Sekunden schon Striche hast bist du ganz einfach viel zu weit weg vom Pol... Und ohne Polsucher ist das quasi ein Ding der Unmöglichkeit nah genug ran zu kommen wenn man nicht aufwändig einscheinert (zumindest ist das meine Erfahrung [xx(] ) "einigermaßen" Norden reicht leider einfach nicht...


    Und wenn du dann perfekt eingenordet hast bleiben die Sterne zwar über Stunden fast an derselben Stelle, 2 Minuten belichten wird aber wegen dem periodischen Schneckenfehler je nach Brennweite trotzdem schwierig. Da hilft nur Guiding oder aber kürzere Belichtungszeiten bei denen der Schneckenfehler keine Rolle spielt, dazu bin ich neuerdings übergegangen weil es viel einfacher ist.


    Viele Grüße
    Armin

  • Guten morgen,


    hab den neuen Polsucher zum einschrauben. Der muss glaub nicht Justiert werden(vorjustiert).
    Meine Problem war das ich eigentlich Nichts durch den Polsucher gesehen habe (hab aber auch vergessen am Tage auf Unendlich zu stellen).
    Da konnt ich hin und her drehen, passierte nicht viel. Und das Teil ist ja nicht sonderlich Lichtstark. Norden war aber auch direkt über der Stadt, was es nicht einfach gemacht hat und es war in der Richtung leicht Bewölkt. Trotzdem Frag ich mich warum bei dem Starken (aus Frust) Winkelverstelle an der Höhenachse kein Unterschied im Bild zu erkennen war? Ich werd mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen. Mal sehen ob es nächstes mal klappt. Da werd ich auch das UWW mitnehmen. Damit kann man Polarstern auch gut ausfindig machen wenn man mal auf Norden grob 1 min. draufhält. Danke für eure Antworten.


    LG
    Alex

  • naja du sagst du hast einmal 40 und einmal 60 Grad eingestellt. Damit bist du in Deutschland wo wir bei ca. 50 Grad sind genau gleich weit weg vom Pol, und zwar viel zu weit weg... Da macht es auch keinen großen Unterschied mehr ob es jetzt 8 oder 12 Grad daneben ist. Und bei 10 Grad daneben hast du auch noch nichtmal den Polarstern im Sichtfeld.
    Das du gar nichts durch den Polsucher siehst ist schon komisch, die Lichtstärke reicht eigentlich locker aus. Aber bei starker Lichtverschmutzung und Bewölkung kann es schon sein das du nicht viel dadurch siehst, aber solange keine Wolke vor dem Polarstern war solltest du ihn eigentlich trotzdem sehen.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Micha,


    die EQ3-2 hat keine durchgehende Deklinationsachse. Man kann Polaris immer sehen, unabhaengig von der Deklinationsachsstellung.


    Alex - hier ein paar andere Checks:


    - Motoren liefen ? Kannst Du tagsueber durchchecken, ob sich die Schneckenwellen langsam drehen, wenn Du auf schnellste Einstellung gehst (8x oder 16x je nach Handset). Gerade nochmal gelesen - Du hattest das verifiziert. Check.


    - Rektaszensionsmotor ist an der Rektaszensionsachse, nichts vertauscht? Bei einigem Montierungen geht das, und dann fuehrt die Deklination nach und Du bekommst immer Striche. Die "nach unten abhauen" wie von dir beschrieben.


    - Handset war auf N, nicht S? Ich habe mal eine Stunde rumgedoktort, bevor mir auffiel, dass der Motor falschrum drehte, weil ich an den N/S-Umschalter gekommen war. War bei ner EQ5. Sollte ich wieder in eine Situation kommen, wo ich Striche bekomme, waere das das Erste, was ich nachschauen wuerde.


    - Polarstern war wirklich Polaris? Ich habe es schon erlebt, dass versehentlich ein falscher Stern eingestellt wurde.



    Ist Polaris freien Auges sichtbar, dann sollte er auch im Polsucher sichtbar sein. Du solltest sicherstellen, dass dieser auf Unendlich fokussiert ist. Du kannst auch tagsueber den Polsucher auf seine Fluchtung testen. Stelle mit der Montierung ohne Teleskop und ohne Gegengewicht ein Objekt im Polsucher ein. Drehe die Rektaszensionsachse, waehrend Du durchschaust. Aendert sich der Feldpunkt, der unterm Fadenkreuz liegt, dann ist die optische Achse des Polsuchers nicht mit der mechanischen Drehachse identisch. Dann musst Du das Skalenplaettchen mit den drei kleinen Inbusmadenschrauben zentrieren.


    Noch ein Edit: Die Waagerechte ist fuer die Polausrichtung unwichtig. Du koenntest das Stativ auch vertikal an die Wand schrauben - solange die Polachse parallel zur Erdachse ist, fuehrt die Montierung nach. Die Dosenlibelle hilft allerdings, wenn die Polhoehe schon mal eingestellt war, Polaris schneller im Sucher wiederzufinden.

  • Hi, nur um wirklich alles auszuschließen ;-).
    - Die Gegengewichtsstange muss aber schon ausgefahren sein (den Fehler hatte ich auch mal, plus natürlich das mit der Bohrung).


    Ich norde nämlich noch ohne Teleskop und ohne Gegengewichte ein. Ist ja nur visuell.

  • Die Gegengewichtsstange ist nicht ausfahrbar. Das ist eine EQ3-2.


    Es gab bei Alex gestern anfangs ein Problem, aber das ist geloest:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=221404


    Ist die Kontermutter dran, steht die Gegengewichtsachse dem optischen Pfad des Polsuchers nicht im Weg.


    Dein Tip ist aber fuer Besitzer von HEQ5 und EQ6-Montierungen, wo die Gegengewichtsachse austeleskopiert werden muss, essentiell.

  • Hallo Alex,



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    hab den neuen Polsucher zum einschrauben. Der muss glaub nicht Justiert werden(vorjustiert).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ähm, doch, der muss justiert werden, und zwar im eingebauten Zustand an der jeweiligen Montierung.
    Nur um sicher zu gehen, es handelt sich um diesen Polsucher hier?
    https://www.astroshop.de/polsu…/p,11473#tab_bar_2_select


    Der hat umlaufend in 120° Abstand drei kleine Madenschrauben, damit wird die Strichplatte im Polsucher eingestellt. Aber Vorsicht, die Schräubchen nicht zu weit raus drehen, sonst kippt die Strichplatte um und Du musst den Polsucher auseinander schrauben um die Strichplatte wieder in ihre Position einzusetzen.


    Zum Justieren des Polsuchers:
    http://www.dirk-walther.de/html/polsucherjustage.html


    Die Polsucherjustage kannste auch am Tag machen mit der Spitze eines Strommastes oder Kirchturms. Teleskop runter nehmen um die Montierung frei in RA drehen zu können, der Rest steht ja in dem Link.

  • Soviel Antworten :-D.
    (==&gt;)Toni Es handelt sich genau um diesen Polsucher. Da werd ich den am Tag wohl doch mal Einstellen müssen.Vielen Dank für den Link.
    (==&gt;)Armin Gestern war es leicht bewölkt. Mit dem Teil muss ich echt noch üben. Blöde Frage: wie weit ist der Blickwinkel in dem Polsucher. Scheint ja recht eng zu sein. Große Wagen passt ja nicht drauf.
    (==&gt;) Jürgen Ja die Achsmotoren waren richtig gesteckt. Hab mir weil ich es schonmal Falsch gesteckt habe eine Markierung am Rj45 Anschluss gemacht.
    Handset war auch auf Norden gestellt. Auf den Polarstern hab ich ja nicht ausgerichtet da ich gestern nix gesehen habe durch das Teil. Habs schnell aufgegeben.
    Gut zu Wissen das das Stativ nicht 100% in Waage stehen muss. Bei einem immer gleichen Standort sollte es aber sein. Das wird bei mir aber nicht vorkommen.


    War heut nochmal draußen zum Vorerst letzten mal in geraumer Zeit.
    Da der Polsucher noch nicht Justiert ist hab ich es mit Einscheinern Probiert.
    Begonnen hab ich mit der Azimuteinstellung der Rektaszensionsachse. Sterne gingen runter.


    Hoffe das hab ich Richtig verstanden:


    "Weicht der Stern im Laufe der Zeit auf der senkrechten Achse nach unten (Norden) ab, so müssen Sie das Nordende der Rektaszensionsachse im Azimut ein Stückchen nach Osten korrigieren."


    Ich stand hinter Stativ. Direkt hinter mir war Norden, also hab ich die Montierung ein Stück "in" den Uhrzeigersinn gedreht, weil bei der Feineinstellung nix passiert ist großartig.
    Nuja das war ein hin und her.Bin dann aus Zeitgründen (das Problem werd ich oft haben) bei einer Einstellung die mir wenigstens 45 sek. Belichten erlauben geblieben und hab die andere Achse garnicht eingescheinert.
    Auf den Bilder erkennt man das manche fast Punktförmig sind, manche nach links oder manche nach recht abhauen. Also nicht 100% genau das ganze. Aber erstmal bin ich denk ich zufrieden. Während ich hier Schreibe jag ich die Bilder durch DSS. Das dauert ja eine Weile.


    LG Alex

  • Hi Rolf,


    das Stativ muss nicht in Waage stehen. Einzig die Ausrichtung der Polausrichtung zaehlt. Wie von mir oben beschrieben, ist die Waagerechte zwar hilfreich (um Polaris grob wiederzufinden, da die Polhoehe bereits grob stimmt), aber nicht essentiell. Eine Ausnahme sind manche elektronische Systeme, wo die Software von einer perfekt horizontalen Referenzebene ausgeht.


    Man koennte die Montierung auf 90 Grad Breite stellen und das Stativ um 51 Grad (oder was immer die oertliche Breite ist) neigen, um die Polachse auf den Pol auszurichten. Das wuerde gehen (abgesehen davon, dass das Fernrohr umkippen wuerde, aber das ist ja jetzt nur ein Gedankenexperiment), man haette das Aequivalent einer Knicksaeulenmontierung.

  • Hi Alex,


    da ich ebenfalls eine NEQ-3-2 hab, auch den Polsucher, und erfolgreich damit fotografiere, kann ich Dir eventuell weiterhelfen. Dazu fehlen aber 2 sehr wichtige Info Deinerseits: über welche Brennweite sprechen wir denn? Und über welche Kamera reden wir?
    Hast Du ne DSLR mit Teleobjektiv auf ne Prismenschine gesetzt oder fotografierst Du durch ein Teleskop?



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Blöde Frage: wie weit ist der Blickwinkel in dem Polsucher. Scheint ja recht eng zu sein. Große Wagen passt ja nicht drauf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wir reden da so grob über 2 Vollmonddurchmesser am Himmel. Mehr siehst im Polsucher net.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Weicht der Stern im Laufe der Zeit auf der senkrechten Achse nach unten (Norden) ab, so müssen Sie das Nordende der Rektaszensionsachse im Azimut ein Stückchen nach Osten korrigieren."


    Ich stand hinter Stativ. Direkt hinter mir war Norden, also hab ich die Montierung ein Stück "in" den Uhrzeigersinn gedreht, weil bei der Feineinstellung nix passiert ist großartig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das ist ein grober Fehler.
    Wenn Du auf unebenem Untergrund die Montierung hochhebst und samt Stativ auf dem Boden drehst, ist die Höheneinstellung futsch. Dann hast Polaris nicht mehr im Gesichtsfeld, sondern einen x-beliebigen anderen Stern. [:(]


    Du hast im Moment noch kein Gefühl dafür, um welche Größenordnungen es beim Einnorden/Scheinern geht. Nicht Drehungen im cm Bereich. Im Millimeterbereich wäre richtig!


    Mach mal folgendes im warmen Zimmer:


    Mit schwarzem Filzstift (wasserunlöslich) auf den Teller vom Stativkopf vom "Nippel", an den die beiden Azimutschrauben angreifen, bis zum Tellerende im Norden einen Strich ziehen. Lineal, Meterstab, irgend was gerades verwenden.


    Dann den Montierungskopf draufsetzen, die Feststellschraube unter dem Stativteller nur soweit anziehen, so daß der Montierungskopf nicht kippeln kann, Du ihn mit den Händen aber noch auf dem Teller drehen kannst. RA-Achse festklemmen, DE-Achsklemmung lösen, die Gegengewichtstange sinkt jetzt auf den tiefsten Punkt ihrer Bahn.


    Als nächstes stellst Dich an das "Nordende" und schraubst beide Azimutschrauben komplett raus. Dreh den Montierungskopf anschließend so auf dem Teller, daß er nach links und nach rechts gleich weit gedreht werden könnte. Und erst jetzt beide Azimutschrauben jeweils im Wechsel um 1 Umdrehung anziehen. Irgendwann sind dann beide Schrauben am Nippel. Nun hast die "Grundstellung". Jetzt auf dem Lack des Montierungskopfes senkrecht nach oben ebenfalls nen Strich machen, da wo der Strich vom Teller sichtbar ist.


    Wenn Du nun die Montierung einnorden möchtest, nicht 1 Azimutschraube weiter festknallen, sondern zuerst die andere Schraube um 1 Umdrehung lösen. Das ist das ganze Geheimnis. Jetzt guck auf den Schnittpunkt der beiden Striche. Nach 1-2 Umdrehungen kannst sehen, wie sich die Striche im Zehntel-Millimeter-Bereich auseinanderbewegen.


    Das selbe gilt natürlich auch für die Schrauben, mit denen die Polhöhe eingestellt wird. Immer die eine Lösen, ehe die andere angezogen wird.


    Steht Polaris im kleinen Kringel, die Feststellschraube unter dem Stativteller richtig festziehen. feddisch. [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf den Bilder erkennt man das manche fast Punktförmig sind, manche nach links oder manche nach recht abhauen. Also nicht 100% genau das ganze.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist der sogenannte "Schneckenfehler". Den hat jede Montierung in der Preisklasse. Auch ne EQ-5 oder EQ-6. Das ist bauartbedingt. Bei jeder Kraftübertragung per Schneckenrad/Schnecke hast Spiel in den Flanken. Den kann man durch pennieble Justage etwas minimieren, ganz weg bekommt man den nie ohne Autoguiding. Wenn so ne Montierung auf einer Betonsäule steht, kann man PEC-Training machen. Dadurch wird der Fehler ebenfalls kleiner, aber wenn die Montierung jedesmal neu aufgebaut wird, ist das witzlos...


    Da Du den bei einer 30 Sekunden Aufnahme aber schon bekommst, gehe ich davon aus, daß Du mit längerer Brennweite fotografiert hast. Nochmal, welches Teleskop (Linse/Spiegel, Öffnung, Brennweite) sitzt auf der Montierung?


    Grüße
    Silvia

  • Hallo Rolf,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    sicher muß die Montierung in Waage stehen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Muss sie im Grunde nicht, das lässt sich alles am Polblock einstellen. Aaaber, es ist bei vielen Montierungen bzw deren qualitativer Ausführung des Polblocks sicher besser, wenn die Gewichtskraft senkrecht auf den Polblock einwirkt.

  • Hallo Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    (==&gt;)Toni Es handelt sich genau um diesen Polsucher. Da werd ich den am Tag wohl doch mal Einstellen müssen.Vielen Dank für den Link.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nochmal im Detail, das Polsucherfernrohr selbst wird ja einfach nur die die Montierung eingeschraubt. Die Justage erfolgt dann nur über die Lage der Strichplatte.



    Auf dem Bild erkennt man leider schlecht die Mimik der Strichpatte. Die Glasscheibe ist in einem Ring gefasst, der außen umlaufend eine Nut hat. In diese Nit greifen die drei Madenschauben (auf meinem Bild sieht man oben bei 12 Uhr eine). Wenn man also die Madenschraube zu weit löst, sodass sie nicht mehr in die Nut greifen, kippt die Strichplatte um. Um das zu verhindern habe ich wie im Bild gezeigt oben zwei kleine Stückchen Schaumgummi* eingesetzt, so kann ich die obere Madenschraube etwas lösen und mit den unteren beiden justieren.


    *) Das Schaumgummi ist dieses Zeugs, was es immer wieder mal beim Discounter als selbstklebende Gleiterpads gibt, du wirst wissen, was ich meine.

  • Sorry habs nicht eher geschafft zurück zu schreiben.


    (==&gt;)Silvia


    Ich habe eine Canon 6D mit Prismenschiene. Bei meinem Projekt hatte ich ein Nikon Nikkor 4/300 Ed AF drauf.
    Mit der Montierung möchte ich Sachen von 16-300mm Fotografieren. Hatte bis vor kurzen noch ein 500 f4, aber das war schon Grenzwertig.


    Boah, 1° hat der Polsucher bloß. das ist schon wenig und da muss man schon genau sein.


    Ich hab Stativ erst gedreht als ich mit der einen Schraube schon am Anschlag war und keine Besserung feststellen konnte. Scheinbar war die Grobe Nordausrichtung zu Grob.
    Deinen Tip werde ich mal Nachgehen.Stecke den Kopf zwar immer mittig auf den "Nippel" so das alle beiden Schrauben genug Platz zum Justieren haben,
    aber auch nur grob und damit ungenau.


    Vom Schneckenfehler hab ich schon gehört, aber bei 300mm und 45" sollte der noch nicht da sein?


    (==&gt;)Toni Ich hab eine Strichplatte drin die einen Engeren Blickwinkel hat, bei mir ist nur Octan drauf und Markierungen mit Jahreszahlen von 2012 bis 2032.
    Sieht echt kompliziert aus mit der Justage. Aber versuchs mal wenn ich die Zeit finde. Vielen Dank


    LG
    Alex

  • Hi Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    (==&gt;)Toni Ich hab eine Strichplatte drin die einen Engeren Blickwinkel hat, bei mir ist nur Octan drauf und Markierungen mit Jahreszahlen von 2012 bis 2032.
    Sieht echt kompliziert aus mit der Justage. Aber versuchs mal wenn ich die Zeit finde. Vielen Dank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nicht verwirren lassen. Die auf der Strichplatte eingemalten Sternbilder kann man durch den Polsucher nicht sehen, sie zeigen nur an, wie man beim Einnorden die RA-Achse drehen soll. Also, wenn Du am Polbloch sitzt und durch den Polsucher schaust, wenn dann z.B. der große Wagen links der Montierung am Himmel steht, dreht man die RA so, dass im Polsucher der eingemalte große Wagen ebenfalls links steht, dann stimmt es auch in etwa mit dem Kringel, worin Polaris eingestellt werden soll.


    Die Justage ist ansich sehr einfach, musste nur mal gemacht haben, am Besten am Tag und mit Ruhe.

  • Hallo Toni.
    Wie es aussieht hat Alex den neuen Polsucher, die Strichplatte sieht ganz anders aus wie auf deinem Bild.
    Sieht aus wie das Zifferblatt einer Uhr.In der Anleitung des Polsuchers steht wörtlich
    " Zur Polausrichtung rotieren Sie die R.A. Achse der Montierung solange bis die 0 Uhr Position des Fadenkreuzes ihre höchste
    Stelle im Sichtfeld des Polsuchers erreicht, also ganz oben. Anschließend plazieren Sie Polaris an jener Stelle des Ziffernblattes welche die
    Synscan Steuerung in Form einer Uhrzeit ausgiebt."



    Gruß Rolf

  • Hallo Rolf,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wie es aussieht hat Alex den neuen Polsucher, die Strichplatte sieht ganz anders aus wie auf deinem Bild.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kann sein, dass der nun eine andere Strichplatte hat, aber justiert werden muss er ja trotzdem. Bei den älteren Polsuchern wurde noch das Polsucherrohr selbst bei der Justage zentriert, später kam dann das mit der Strichplattenjustage, wie ich es beschrieben habe. Da der neue Polsucher auch diese drei Madenschrauben hat, gehe ich davon aus, dass sich an diesem Justageverfahren nichts geändert hat.

  • Hi Alex,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe eine Canon 6D mit Prismenschiene. Bei meinem Projekt hatte ich ein Nikon Nikkor 4/300 Ed AF drauf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dann wundert es mich nicht, daß Du Striche bekommst. Bei 300 mm Brennweite geht ungeguidet nicht mehr viel. Da ist bei mir (perfekt eingenordet/Eingescheinert) mit fix aufgestelltem Stativ/Montierung auf dem Balkon (windgeschützt!) und viel Gewicht auf der Ablageplatte zwischen den nicht ausgefahrenen Stativbeinen auch nur 60 Sekunden. Denn da macht sich der Schneckenfehler bereits bemerkbar.


    Vollformatkamera + 300 mm Teleobjektiv braucht Autoguiding. Oder Du bleibst bei 30 - 45 Sekunden Belichtungszeit und lebst mit 30 - 40 % Ausschuß.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Scheinbar war die Grobe Nordausrichtung zu Grob.
    Deinen Tip werde ich mal Nachgehen.Stecke den Kopf zwar immer mittig auf den "Nippel" so das alle beiden Schrauben genug Platz zum Justieren haben,
    aber auch nur grob und damit ungenau.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Deepskyfotografie erfordert Sorgfalt, Genauigkeit, Geduld und nochmal Geduld. Iss halt so. Pi mal Daumen Einnorden reicht für Visuel, einigermaßen für Planetenfilmen, aber definitiv nicht für lange Belichtungszeiten beim Fotografieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vom Schneckenfehler hab ich schon gehört, aber bei 300mm und 45" sollte der noch nicht da sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und warum nicht? Da hätte ich jetzt gerne ne physikalische Begründung von Dir.


    Ohne pennieble Justage von Schnecke zu Schneckenrad hab ich bei meiner nen Schneckenfehler von +/- 30 Bogensekunden gemessen. Hab aber von Kollegen auch schon +/- 45 Bogensekunden Schneckenfehler gehört. Lade ein Bild mit 300 mm Brennweite zu Astrometry.net hoch und laß Dir anzeigen, wie viele Bogensekunden pro Pixel Du hast.


    Die Periode der Schnecke ist 8 Minuten. Du hast also innerhalb von 480 Sekunden 3x nen Richtungswechsel, weil die Kurve sinusförmig ist. Und auch noch ne Drift in irgend eine Richtung, weil die Einnordung zu ungenau ist. Somit jede Menge Ausschuß. Das wird nur mit Autoguiding und guter Einnordung ordentlich. Dann gehen auch 10 MInuten Belichtungszeit, falls Dein Himmel das zuläßt...


    Vor geilen Fotos kommt erstmal das dröge Handwerk. Wissen, was Du warum tust. Montierung beherrschen, Schnecke justieren/neu fetten, ... Solange Du nicht verstehst, was abläuft, kannst die Fehler auch nicht abstellen... Normalerweise lernt man das in 2-3 Abenden im Verein, der Beobachtergruppe, von erfahrenen Astrokollegen.


    Ganz alleine fällt man halt auf die Nase...


    CS
    Silvia

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Silvia581</i>
    <br />
    Vor geilen Fotos kommt erstmal das dröge Handwerk. Wissen, was Du warum tust.....
    Solange Du nicht verstehst, was abläuft, kannst die Fehler auch nicht abstellen...
    Ganz alleine fällt man halt auf die Nase...


    CS
    Silvia
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Amen! Fünf Sterne für den Absatz.
    Diese eher unscheinbare (aber signifikante) Aussage gehört eigentlich in den Header von jedem Anfänger-Thread.
    Vor allem in der Astrofotografie !


    Gruß & CS
    Svend

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