Wie gut ist der DSI?

  • Hallo alle DSI-Besitzer
    oder alle diejenigen, die so ein Teil schon mal in der Hand gehabt haben.
    Ich habe soeben die aktuelle Ausgabe des StarObservers in der Hand und lese dort den Bericht über den MEADE DSI von einem Stephen P. Hamilton.
    Der ganze Bericht liest sich wie eine Lobhymne auf das Teil und irgendwie kann ich mich in Anbetracht der mannigfaltigen MEADE Werbung in dieser Zeitung nicht des Eindruckes erwehren, daß dieser Bericht nicht ganz objektiv sonder werbefinanziert ist. Die abgedruckten Bilder sind natürlich sehr klein gehalten, wodurch man eigentlich keinen direkten Vergleich zu anderen Aufnahmen herstellen kann. Andererseits ist die Chipgröße mit 510x492 Pixeln auch nicht gerade üppig. Auch in Anbetracht dessen stehe ich gemachten Aussagen wie "unerhörter Detailreichtum... im Randbereich des Nebels M27" eher skeptisch gegenüber.
    Also wenn einer so ein Teil hat und mal ein paar Beispielaufnahmen posten könnte wäre ich sehr dankbar. Hat schon mal jemand den DSI auseinader genommen und geprüft, ob dieser auch einen anderen Chip verkraftet? Könnte man die Kühlung eventuell mittels Peltier-Element aufbohren? Wie schaut es mit dem Rauschverhalten bei Zimmertemperatur aus (länger belichtetes Rohbild ohne Darkframeabzug)?

  • Hallo Thomas,


    nun ja, der DSI hat ja nicht allzuviele Pixel und durch das Bayer-Farbfilterarray kannst Du nicht die volle Auflösung nutzen. Scharfe Bilder gibt's dann so in 320 x 200 Pixel Auflösung...


    In Punkto Empfindlichkeit ist der DSI auch nicht so berauschend, obwohl sich vor dem Chip kein H-alpha Sperrfilter befindet.


    Durch den kleinen Chip ist natürlich das Gesichtsfeld auch entsprechend klein.


    Dennoch ist das Teil wirklich leicht zu bedienen und wenn man eher kleinere Objekte aufnehmen will gar nicht so übel, aber eben auch nicht überragend. Als Einsteigergerät ist er aber sicherlich ganz interessant, da man doch recht einfach an "brauchbare" Aufnahmen kommt und nicht ganz so viel Kabelei und Bastelei hat wie bei DSLRs.


    Der DSI "verkraftet" auch einen monochromen Sensor (also ohne Farbfilterarray), allerdings braucht's dazu auch eine geänderte Firmware. Das Teil nennt sich dann DSI Pro und kann bei Meade irgendwann demnächst käuflich erworben werden.


    ufnahmen gibt's hier, hier, hier, hier oder bei http://www.meade.com/ (auf letztere URL hättest Du auch selber kommen können, oder?)


    steffen

  • Danke für die Antwort.
    Bestätigt im Prinzip meine Vermutungen. Die sternabbildungen in den Links sind allerdings nicht so berauschend. Liegt das an deine Nachführung? Bei einem Bild scheinen die Sterne ziemlich overprocessed. HAben farbige Pixel drum herum. Könnte das am Bayer -Filter liegen?
    Du schreibst sie sei nicht besonders empfindlich aber gerade die "hohe" Empfindlichkeit wird in dem besagten Bericht gelobt. Dort steht, daß an einem Meade LX90 f/10 der Ringnebel M57 bereits nach 15 Sekunden überbelichtet gewesen sei.
    Meine Meinung zum Starobserver wird dadurch wieder mal bestätigt. Werbefinanziert und wenig aussagekraftig.

  • Hallo Thomas,


    die Aufnahmen entstanden bei f/14 und 3,5m Brennweite, leider ohne Guiding.


    Die ausgefranzten Sterne entstehen natürlich durch das Processing, sind allerdings bedingt durch das Bayer-Farbfilterarray.


    Von "hoher Empfindlichkeit" würde ich beim DSI nicht unbedingt sprechen. Meade zeigt ja nur Bilder mit focal reducer, also bei f/3.3 aufgenommen. Da ist M57 natürlich gleich überbelichtet...


    steffen

  • Hallo Thomas,


    bestimmt wurde ein LX90 f/10 verwendet, das dürften die Daten des Teleskops sein. Vermutlich dann einen focal reducer reingeschraubt und schwupps ist man bei f/3.3 ... ist ja "nur" eine Frage, welche Daten man angibt...


    steffen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ccdastro</i>
    <br />
    Die ausgefranzten Sterne entstehen natürlich durch das Processing, sind allerdings bedingt durch das Bayer-Farbfilterarray.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mhmm, meine StarlightXpress ist auch 'Single Shot Color' aber da habe ich solche ausgefranzten Sterne noch nie gesehen. Ist die Meade Software da bei der Farbsynthese etwas aggressiv?

  • Hallo Frank,


    durchaus möglich, daß bei der Farbinterpolation das was verkehrt läuft. Die Bilder (außer Saturn) sind allerdings nicht mit der Meade-Software bearbeitet sondern mit Iris.


    Evtl. liegt es ja am Filterarray, der DSI verwendet ja CMYG und nicht RGGB. Das könnte seinen Teil dazu beitragen. Bei der DSLR oder bei digitalen Kompaktkameras ist mir sowas auch noch nie passiert.


    steffen

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